Deutscher Vierkampf in der zweiten Liga

Die regelmäßige Berichterstattung über die Quarantäne-Bundesligen haben wir an dieser Stelle weitgehend eingestellt. An der Erfolglosigkeit der Ligen liegt das nicht, im Gegenteil, sie werden immer größer, immer beliebter – und immer internationaler. Letzteres führt dazu, dass die deutschen Vertreter zunehmend eine Nebenrolle spielen, was wiederum für ein deutsches Schachmagazin Berichterstattung weniger verlockend erscheinen lässt.

Am heutigen Donnerstag werden erstmals nach Wochen wieder vier deutsche Teams in der ersten Liga vertreten sein, darunter erstaunlicherweise mit dem Hamburger SK nur eines, das auch regulär Bundesliga spielt.

Das Bundesliga-Quartett ist die Folge eines bemerkenswerten Vierkampfs um die drei Aufstiegsplätze am vergangenen Sonntag in Liga zwei: Der Münchner SC 1836 (auch im organisierten Schach heißer Bundesliga-Aufstiegskandidat), der SC Grunbach, der Hamburger SK sowie die Schachfreunde Deizisau wollten zurück ins Oberhaus, und sie hatten allerlei Eliteschächer aufgeboten, um diesen Plan umzusetzen. Den drei Erstgenannten gelang der Aufstieg, die Deizisauer mussten sich dieses Mal hinten anstellen.

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Bester Spieler der zweiten Liga war einmal mehr Blitz-Ungeheuer Rasmus Svane, der sich durch all seine Partien berserkte. Weder Arkadij Naiditsch oder Gata Kamsky in Diensten Deizisaus noch Gawain Jones in Diensten der Münchner kamen auch nur in die Nähe der 65 Punkte, die Svane zum zweiten Platz und Aufstieg seiner Hamburger beitrug.

Zu den drei Teams gesellt sich der SK Ladenburg, der es vermocht hat, eine Reihe von Meisterspielern für sein Lichess-Team zu gewinnen, sodass die Ladenburger mittlerweile Stammgast in der Bundesliga sind und hinter dem Hamburger SK Vierter in der ewigen Tabelle der Quarantäne-Bundesliga. Wer allerdings die Homepage des traditionsreichen Vereins besucht, erfährt von solchen Erfolgen nichts und findet auch keinen Link zum Team, um mitzuspielen. Auf www.sk-ladenburg.de ist noch 2018.

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[…] sie doch, sei es in der Lichess-Bundesliga, wo zweimal wöchentlich tausende Spieler in ihren Vereinsteams den Wettkampf suchen, sei es in der […]