Edwin Tiebe – Klaus Grensing, November 2017
Wer den Beitrag “Die Steinmauer” gelesen hat, der weiß, dass sich gelegentlich auch die Weißspieler einen Stonewall bauen, und der weiß auch, dass das eigentlich nicht ratsam ist, weil Schwarz eine Reihe von Möglichkeiten hat, sich dagegen wirksam aufzustellen. Einige davon werden wir jetzt beleuchten.
Hier hat der Weiße mit 1.d2-d4, 2.e2-e3 und 3.f2-f4 schon ordentlich an seinem Stonewall gezimmert. Nun ist es an Schwarz, die Lücken des weißen Konzepts offenzulegen.
Frage 29
Schwarz hat eine Reihe guter Züge zur Verfügung. Welche?
In der Partie entschied sich Schwarz für 3…e7-e6.
Frage 30
Guter Zug?
Im Zug zuvor hat Schwarz mit …a7-a6 angedeutet, dass er am Damenflügel expandieren will. Jetzt hat er …c5-c4 gespielt, im nächsten Zug wird …b7-b5 folgen.
Frage 31
Immerhin, er hat einen Plan, und er zieht ihn durch 😉 Aber ergibt das Sinn, was Schwarz da spielt?
Fehlgeleitet von der Furcht, dass Weiß mit De1-h4 und Tf3-h3 einen Mattangriff entfacht, hat der Schwarze seine Dame von ihrem prächtigen Posten b6 zurück nach d8 beordert.
Frage 32
Wie bestrafen wir das?
Nach einigem Hin und Her scheint sich die Waagschale zugunsten des Schwarzen zu neigen.
Er erfreut sich eines Mehrbauern und hat auf der langen Diagonalen a1-h8 eine lästige Fesselung aufgebaut. Der weiße h-Turm scheint eher ins Abseits geraten zu sein, anstatt Drohungen gegen den schwarzen König aufzustellen. Der Ld4 sieht toll aus, bewirkt aber nichts. Könnte Schwarz jetzt noch …Sf5 spielen, er stünde unmittelbar auf Gewinn.
Frage 33 (für Profis)
Schauen wir uns nach versteckten taktischen Möglichkeiten um. Wie bleibt Weiß in der Partie?
[…] Dadurch, dass ich auch in der Eröffnung nicht nach auswendiggelernter Theorie, sondern den drei Prinzipien (Königssicherheit, Entwicklung, Zentrumsbeherrschung) spiele, kann mich zudem niemand aus dem Buch […]
[…] Aufgabe 29-33: Die vier Gebote der Eröffnung […]