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Walter Rädler

https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/kirchseeon-ort28922/grundschullehrer-sagt-schach-fuehrt-zu-besseren-noten-93199896.html

Zusammenfassung (AI):

Walter Rädler, ein seit mehr als 30 Jahren tätiger Grundschullehrer, Schachtrainer und YouTuber, hat eine große Leidenschaft für das Schachspiel, die er in seinen Unterricht integriert. Auf die Frage nach seiner liebsten Rolle betont Rädler: "Lehrer ist der allerschönste Beruf auf der Welt. Den liebe ich über alles." Diese Leidenschaft zeigt sich in seinen Klassentreffen, bei denen er die Entwicklung seiner ehemaligen Schüler verfolgt und stolz auf ihre Fortschritte ist.

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Rädler beschreibt, wie das Schachspiel seinen Unterricht prägt. Er ist überzeugt, dass "schöne Fragestellungen im Schachspiel ebenso faszinierend sind wie schöne Fragestellungen im Unterricht". Er betont, dass Schach das Denken und die sozialen Fähigkeiten fördert. An seiner Schule in Kirchseeon können etwa 85 von 100 Kindern Schach spielen, was den Erfolg seiner Lehrmethoden unterstreicht. Die Begeisterung der Schüler für das Spiel fasst er mit deren Worten zusammen: "Schach ist geil."

Obwohl Rädler Schach als Unterrichtsfach befürwortet und auf positive Beispiele aus Ländern wie Armenien und Bulgarien verweist, sieht er die Umsetzung aufgrund des Lehrermangels in Deutschland als schwierig an. Er merkt an, dass Schach in einigen Schulen als Wahlpflichtfach angeboten wird, jedoch noch selten ist.

Als Schach-Botschafter für den Deutschen Schachbund wirbt Rädler aktiv für das Spiel, unter anderem durch einen wöchentlichen Newsletter, der 2000-mal geöffnet wird. Diese Bemühungen wurden 2024 mit dem Goldenen Chesso in der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet.

Das geringe Verhältnis von Frauen zu Männern unter Schachgroßmeistern führt Rädler auf ein mathematisches Phänomen zurück und betont die Notwendigkeit, mehr Mädchen und Frauen für das Schachspiel zu begeistern. Allerdings sieht er die finanzielle Belastung und die unzureichende Unterstützung als hinderlich an.

Rädler nutzt seinen YouTube-Kanal, um Schach für Kinder zugänglich zu machen. Während der Corona-Pandemie begann er, ein Internetprojekt zu entwickeln, das im Oktober oder November 2024 online gehen soll. Ziel ist es, Kinder sicher online spielen zu lassen und ihnen das Schachspiel systematisch beizubringen.

Zum Thema Schach als Sport betont Rädler, dass Schach alle Kriterien eines Sports erfüllt, außer der physischen Bewegung. Er verweist auf medizinische Untersuchungen, die zeigen, dass Schachspieler während einer Partie bis zu zweieinhalb Kilogramm abnehmen können, da sie sich geistig stark verausgaben. Schach fördert nachweislich auch die schulischen Leistungen von Kindern, insbesondere von sozial benachteiligten.

Walter Rädler im Schachgeflüster:

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Zusammenfassung (AI):

Walter Rädler, ein engagierter Schachkommunikator und Förderer des Schulschachs, war zu Gast im Podcast "Schachgeflüster". Das Gespräch drehte sich um seine vielfältigen Aktivitäten in der Schachwelt, von seiner Jugend als talentierter Spieler bis hin zu seinem heutigen Engagement als Funktionär und Kommunikator.

Rädlers Anfänge im Schach und seine Jugend:

Rädler wuchs in einem Professorenhaushalt auf, wo Bildung großgeschrieben wurde. Sein Vater brachte ihm das Schachspiel bei. Nach anfänglichen Niederlagen gegen seinen Vater begann er, das Spiel zu beherrschen und trat später dem Münchner Ferienschachturnier bei. Dort traf er auf den jungen Gerald Hertneck, dessen Talent er früh erkannte. Rädler selbst war ebenfalls erfolgreich, gewann mehrere Münchner Meisterschaften und spielte im bayerischen Kader. Er erkannte jedoch, dass sein Talent nicht mit dem von Hertneck oder Robert Zysk vergleichbar war. Mit 16 Jahren gründete er den Schachclub Vaterstetten und verlagerte seinen Fokus vom aktiven Spielen auf die Vereinsarbeit.

Vereinsarbeit und Schulschach:

Rädler betonte die Bedeutung einer guten Vereinsführung. Im Schachclub Vaterstetten legte er Wert darauf, dass sich alle Spieler wohlfühlten. Der Verein bot Freizeitaktivitäten, Ausflüge und sogar Fanartikel an, um die Identifikation zu stärken. „Wir kümmern uns um alle Spieler, also jeder Spieler muss mit einem sehr guten Gefühl zum Schachclub Vaterstetten gehen. Also keiner wird vernachlässigt“, so Rädler. Der Verein wuchs stark, insbesondere im Jugendbereich, und war zeitweise der zweitgrößte Schachverein in Deutschland.

Rädler sprach auch über den negativen Trend sinkender Leistungsbereitschaft und des Engagements im Ehrenamt. Er betonte die Wichtigkeit, das Ehrenamt zu honorieren und die Anerkennung der geleisteten Arbeit zu fördern. „Die Mitglieder müssen wissen, dass es wirklich Arbeit ist, dass es viel wert ist, dann ist es auch leichter Leute zu finden. Man kriegt ja auch was dafür, finde ich, also Anerkennung, ne oder auch Gestaltungsmöglichkeiten, wenn man im Ehrenamt ist“, erklärte er.

Als Grundschullehrer setzt Rädler Schach als Bildungsinstrument ein. „Bei mir müssen alle, also bei mir, ich habe letztes Jahr hatte ich Klassentreffen mit, ich glaube, zwölf Klassen, und alle Kinder in meinen Klassen haben Schach gelernt“, berichtete er. Er nutzt seinen pädagogischen Freiraum, um Schach im Unterricht zu integrieren, ohne Noten oder Zwang. Er betonte den Spaßfaktor und die positiven Auswirkungen des Schachs auf die Kinder.

Schulschach in Deutschland und Europa:

Rädler war auch im europäischen Schulschach aktiv und berichtete von seinen Erfahrungen in Armenien, wo Schach ein Schulfach ist. Er betonte jedoch, dass der Spaßfaktor im Schulschach nicht fehlen dürfe. Er lobte den hohen Stand des Schulschachs in Deutschland, auch wenn die unterschiedlichen Bildungspolitiken der Bundesländer eine Herausforderung darstellen.

Frauenförderung im Schach und Kommunikation:

Rädler sprach sich für die Förderung des Frauenschachs aus und betonte die Notwendigkeit von Vorbildern und Trainerinnen. Er befürwortet die Bezeichnung „Damenmeisterschaften“ aus Werbegründen.

Als Schachkommunikator bezieht Rädler seine Informationen aus verschiedenen Quellen, darunter von Schachspielern und Aktivisten, die ihm Informationen zuschicken, sowie aus Fachpublikationen wie dem "Schachticker" und "ChessBase". Er lobte die vielfältige deutsche Schachszene und die Arbeit von Schachjournalisten wie Conrad Schormann, Stefan Löffler, Ulrich Stock und Dr. Helmut Pfleger. Besonders hob er Matthias Wolf hervor, der „einen riesigen Job“ mache und „die wunderbare Palette vom Schach“ zeige.

Schachvarianten und Minispiele:

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Rädler sprach über verschiedene Schachvarianten, darunter das „Einsteinschach“, und betonte die Bedeutung von Minispielen, um Kindern das Schachspiel näherzubringen. „Ich bin der größte Fan von kleinen Spielen, weil gleich mit dem ganzen Schachspiel anzufangen überfordert die Kinder, es macht den keinen Spaß, weil es zu kompliziert ist, und du bringst die einzelnen Figuren mit wunderschönen kleinen Spielen bei“, erklärte er.

Walter Rädler kündigt im Talk des Chess-Tigers-Shops die Eröffnung eines/seines Museums an:

Walter Rädlers Schachmuseum hat Tag der offenen Tür am Freitag, 1. August

Walter Rädler sammelt 130 Schachsets und öffnet sein Privatmuseum
Quelle: merkur.de, 27. August 2025

Der Vaterstettener Walter Rädler, einer der bekanntesten Schulschach-Aktivisten Deutschlands, hat im Keller seiner Doppelhaushälfte ein ganz besonderes Museum geschaffen: In gläsernen Vitrinen stehen rund 130 Schachspiele, jedes ein Unikat. Die Bandbreite reicht von historischen Motiven wie Ludwig II. und Sissi gegen Wilhelm I. bis zu modernen Designstücken von James Rizzi oder Keith Haring. Auch Fantasie-Welten sind vertreten – Engel gegen Teufel, USA gegen UdSSR, Asterix gegen Römer oder Star Wars mit Luke Skywalker und Darth Vader. „Es gibt viele Schlachten beim Schach“, sagt Rädler mit einem Lächeln.

Das Sammeln begann er aus reiner Begeisterung. Auf Wunschlisten verzichtet er, stattdessen entscheidet sein Bauchgefühl: „Es muss mir einfach nur gefallen.“ Viele Stücke hat er auf Ebay ersteigert, nie für mehr als 500 Euro. Einmal kaufte er drei Sets spontan in einem Moskauer Hotel. Mit Materialien wie Glas, Metall, Horn, Holz oder Plastik spiegelt seine Sammlung die ganze Vielfalt wider – bis hin zu Nachbildungen berühmter Sets wie dem Fabergé-Imperial oder dem Isle of Lewis, dessen Original im British Museum steht.

Rädler ist mehr als nur Sammler. Als ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Schachbundes, Ehrenvorsitzender des Vaterstettener Schachclubs und Motor der Deutschen Schulschachstiftung gilt er als prägende Figur für die Nachwuchsarbeit. Vor allem sein Engagement für Mädchen und Frauen im Schach ist legendär. 2023 erhielt er den Schachkommunikatorpreis, die Deutsche Schachjugend ehrte ihn mit dem Goldenen Chesso. „Schach ist für alle, auf allen Kontinenten, für jeden Bildungsstandard und Altersgruppen“, betont er.

Sein Ziel ist es, die Sammlung vollständig aufzubauen, zu fotografieren und in einer Datenbank zu dokumentieren. Wer das Museum besichtigen möchte, kann sich anmelden – die Führungen sind kostenlos, finden ab fünf Interessenten statt, und wer will, darf mit einem Set seiner Wahl eine Partie spielen. „Zum Spielen sind manche Design-Exemplare fast ungeeignet, das ist wie eine Blindpartie“, sagt Rädler augenzwinkernd. Für ihn ist das nebensächlich – im Mittelpunkt steht die Freude, die Vielfalt und die Schönheit des Schachs zu zeigen.

Jetzt war der Bayerische Rundfunk zu Gast:

https://www.ardmediathek.de/video/abendschau-der-sueden/weiss-schwarz-oder-wie-sammler-traegt-130-einzigartige-schachspiele-zusammen/br/Y3JpZDovL2JyLmRlL2Jyb2FkY2FzdC9GMjAyNFdPMDE3MzAxQTAvc2VjdGlvbi84Y2Q4ZmJhZS1lNWE0LTRmNDYtYjE2MS1mNGE2NzBkOWI4YTk

 

Vom Exoten zum Botschafter: Walter Rädler will Schach in jede Schule bringen

Quelle: „Schach ist nicht elitär, sondern für alle da“, Süddeutsche Zeitung

Walter Rädler, Vizepräsident des Deutschen Schachbunds und der Deutschen Schulschachstiftung, ist von der Europäischen Schachunion zum „Chess in Education Ambassador for Germany“ ernannt worden. Im Interview erklärt er, wie er seit den 1990er-Jahren für Schach an Schulen kämpft – inzwischen hat er rund 700 Lehrkräfte und Erzieher dafür ausgebildet.

Rädler betont, Schach sei kein Elitespiel, sondern „für alle da“ – vom Kindergarten bis zur Justizvollzugsanstalt. In seiner Arbeit setzt er spielerische Methoden wie das „Gummibärchenspiel“ ein, um Kindern den Zugang zu erleichtern. Schach fördere Logik, Konzentration und soziale Fähigkeiten und solle in Ganztagsschulen fest verankert werden.

Als Botschafter will Rädler weiter dafür werben, dass Schach als Bildungsgut anerkannt wird. Er verweist auf Projekte wie das Europäische Schulschachpatent, die London Chess Conference oder den geplanten Deutschen Schulschachkongress im November.

Auch Persönliches verrät er: Er sei glühender 1860-München-Fan und habe deshalb nie beim FC Bayern gespielt, trotz deren aktiver Schachabteilung. Zu seinen schönsten Erinnerungen zählt er ein Remis gegen Garri Kasparow und die Partien gegen Jarno Scheffner, dessen Entwicklung dank Schach vom Kind mit Lernschwierigkeiten bis zum Weltmeister im Behindertenschach für ihn ein Beleg für die „Magie des Spiels“ ist.

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