Ein bisschen solidarisch

Arkady Dvorkovich soll zurücktreten, russische und weißrussische Spieler und Spielerinnen sollen vom Spitzenschach ausgeschlossen werden. Das fordert (nicht nur) der ukrainische Schachverband, das fordern die meisten ukrainischen Spitzenspieler.

Und die Russen, die sich offen gegen den Krieg und den Kriegstreiber stellen? Sollen die auch ausgeschlossen werden? – Die Gretchenfrage, auf die es keine gute Antwort gibt.

'Stop the war.' 44 Top Russian Players Publish Open Letter To Putin
via chess.com

44 russische Titelträger:innen haben in einem offenen Brief an Vladimir Putin ein Ende des Kriegs gefordert. Oleksandr Matlak, Chef des Kiewer Schachverbands, sieht darin kein Argument, Ausnahmen zu machen. „Es gibt ungefähr 2.000 Titelträger in Russland. 44 ist eine erbärmliche Zahl“, sagt der 45-Jährige, der in Kiew als Reservist ausharrt, im Gespräch mit chess.com.

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Der Deutsche Schachbund sieht es plötzlich anders als Matlak. Wenige Tage vor dem Berliner Grand Prix mit fünf Russen hat der DSB eine Kehrtwende vollzogen.

Am 28. Februar hatte DSB-Präsident Ullrich Krause noch ein Zeichen gesetzt, dem die Ukrainer applaudiert hätten: „Wir fordern die FIDE auf, russische und belarussische Athleten von allen Wettkämpfen auszuschließen.“ Auch der Sport stehe in der Verantwortung, mit maximalen Sanktionen maximalen Druck aufzubauen.

Eine für DSB-Verhältnisse mutige Erklärung, ging sie doch über die Minimallösung der FIDE hinaus. Allzu mutig war sie gleichwohl nicht, steht sie doch im Einklang mit dem, was in der überwiegenden Mehrheit anderer Sportverbände beschlossen worden ist: Mindestens so lange Ukrainer aus offensichtlichen Gründen nicht an Wettbewerben teilnehmen können, sollten Russen und Weißrussen auch nicht teilnehmen können. So hält es fast der gesamte internationale Sport.

“Nicht zielführend” oder “einzig richtig”?

Zum Grand Prix in Berlin wäre es im Sinne dieser Position nun an der Zeit gewesen, Farbe zu bekennen, die fünf Russen im Feld als nicht erwünscht zu erklären und damit ein Signal nach Moskau, an die FIDE-Chefetage und nicht zuletzt in die Ukraine zu senden.

Erklärung des DSB vom 28. Februar.

#Solidarity? Von wegen. Kurz bevor es kritisch wird, rollt unser Schachbund die eben noch mutig gehisste ukrainische Flagge wieder ein.

Ullrich Krause begründet das auf TV ChessBase so: Am 28. Februar sei die „Positionierung der russischen Schachwelt“ noch unklar gewesen. Außerdem sei der offene Brief der 44 mit „erheblichem persönlichen Risiko“ für die Unterzeichner verbunden gewesen, sie könnten anderen als Vorbild dienen, daher rücke der DSB von seiner ersten Erklärung ab.

Die Position der größten Namen unter den 44 war lange vor dem offenen Brief bekannt, den Krause jetzt als Argument heranzieht. Direkt nach dem russischen Einmarsch hatten Ian Nepomniachtchi, Peter Svidler, Nikita Vitiugov, Alexandra Kosteniuk öffentlich Position gegen die Invasion bezogen. Deren „erhebliches persönliche Risiko“ hat Krause am 28. Februar nicht davon abgehalten, den generellen Ausschluss aller Russen zu fordern.

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Allgemein war erwartet worden, dass auch der Weltverband FIDE im Einklang mit internationalen Sportverbänden den Ausschluss aller Russen und Weißrussen beschließt. Aber dazu kam es nicht, die FIDE ist bei ihrem am 27. Februar verkündeten Kurs geblieben: Russen dürfen spielen, aber unter neutraler Flagge.

Bevor jetzt die beiden Positionen in Berlin aufeinanderprallen, rudert der DSB-Präsident zurück, ohne das mit kohärenten Argumenten zu untermauern. Krause lässt es aussehen, als lege er sich kurz vor dem Grand Prix dieselbe Wirklichkeit neu zurecht; so, dass es passt, um einem Konflikt mit der FIDE auszuweichen; so, dass kein Risiko besteht, den Grand Prix in Deutschland platzen zu lassen.  

“Dann ist da noch dieses Thema, kannst du dazu etwas sagen”: André Schulz und Ullrich Krause im Gespräch.

Nicht einmal das Zeichen, den ihm angetragenen Vorsitz des Schiedsgerichts beim FIDE-Grand-Prix abzulehnen, möchte der DSB-Präsident senden. Immerhin: Anders als beim Grand Prix in Hamburg 2019, bei dem er ebenfalls dieses mit 4.000 Euro dotierte Amt bekleidete, will Krause diesmal das Geld spenden.

Ob er dafür Applaus erwartet? Von Oleksandr Matlak? Und anderen ukrainischen Schachmeistern, die gerade ihre Heimat verteidigen? Bei TV ChessBase, ungestört von Nachfragen, war es Krause jedenfalls wichtig, explizit zu betonen, dass er das Geld dieses Mal spenden wird.

Auch wenn der DSB jetzt den Anschein erwecken will: Die 44 Mutigen waren im Kollektiv nicht so mutig wie diejenigen, die lange vorher jede:r für sich aufbegehrt hatten. Außerdem repräsentieren die 44 nicht “die russische Schachwelt”. Wo die beiden wichtigsten Männer im russischen Schach stehen, bleibt unklar. FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich und der russische Verbandschef Andrey Filatov sind seit Beginn der Invasion abgetaucht.

Unklar ist auch die Position von mindestens zwei russischen Spitzengroßmeistern, die in Berlin unter FIDE-Flagge spielen werden. Grigoriy Oparin und Alexander Predke haben zwar dem Flaggentausch zugestimmt, aber eine öffentliche Äußerung dieser beiden zum Geschehen in der Ukraine ist nicht bekannt.

Der in München geborene Grigoriy Oparin beim Grand Swiss in Riga, wo er sich die Qualifikation für die Grand-Prix-Serie sicherte. | Foto: Anna Shtourman/FIDE

Ein „erhebliches persönliches Risiko“, das im Sinne der DSB-Kehrtwende anderen als Vorbild dienen könnte, gehen diese beiden nicht ein. In Berlin werden sie trotzdem am Brett sitzen. Das einzige Problem, vor dem Oparin und Predke jetzt stehen: Wie nach Berlin kommen? Die direkte Flugroute ist zwar gesperrt, Ausweichoptionen gibt es trotzdem.

Die am 28. Februar verkündete DSB-Position, die auf einer Linie mit IOC und DSOB lag, war seitdem hinter den Kulissen des deutschen Schachs ein stetes Gesprächsthema. Am ersten März-Wochenende, das war abzusehen, würde in der Schachbundesliga eine Reihe osteuropäischer Schachmeister an den Brettern sitzen.

Wie damit umgehen? Der DSB und seine höchste Liga rangen ohne Erfolg um eine gemeinsame Position. Schließlich verkündete die Bundesliga eine eigene: Russen sind willkommen – unter der Bedingung, dass sie sich öffentlich gegen den Krieg positionieren.

Wer dachte, dass DSB und Bundesliga keine gemeinsame Position gefunden haben, weil die Liga nicht so weit gehen wollte wie der Verband, der wird nun eines Besseren belehrt. Eher sieht es danach aus, als falle der Verband nach seinem Vorpreschen am 28. Februar jetzt noch hinter die Position der Bundesliga zurück: Nach DSB-Lesart sind russische Spitzensportler generell willkommen. Es könnte ja ein Vorbild darunter sein.

Nicht nur der Deutsche Schachbund ist Gastgeber des Grand Prix, auch der Berliner Schachverband. Dessen Vorsitzender Paul Meyer-Dunker, zugleich DSB-Mitarbeiter, hatte sich schon vor der Krause-Erklärung am 28. Februar auf dieselbe Weise positioniert: keine Russen beim Grand Prix.

Nun ändert auch der Berliner Schachverband seine Position. Russische und belarussische Athleten von internationalen Wettkämpfen auszuschließen, sei grundsätzlich richtig und stehe im Einklang mit der Position des DSOB, sagt Meyer-Dunker auf Anfrage dieser Seite. Aber die Bedeutung des russischen Nationalsports Schach und die steigende Zahl russischer Spitzenspieler, die sich gegen den Krieg ausspricht, habe im Berliner Präsidium einen Sinneswandel bewirkt.

„Gerade im Schachsport mit seinem besonderen Gewicht in Russland sollte die Tür für jeden, der seine Stimme erhebt, offen stehen. Wer gegen den Krieg und gegen Putin aufbegehrt, ist willkommen.“ Meyer-Dunker wünscht sich, dass während des Berliner Grand Prix alle russischen Teilnehmer hinsichtlich ihrer Position zum Krieg keine Fragen offen lassen.

Das Turnier mit dem deutschen Teilnehmer Vincent Keymer beginnt am 21. März im World Chess Club, Unter den Linden. Sollte es bei der unlängst verkündeten Gruppeneinteilung bleiben, spielt Keymer in der Vorrunde gegen Shakhriyar Mamedyarov (Aserbaidschan), Leinier Dominguez (USA) und Daniil Dubov (Russland).

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acepoint
2 Jahre zuvor

Mal abgesehen davon, dass man zukünftig schwerlich «Gesinnungstests» vor solchen Veranstaltungen durchführen kann, hat es der Deutsche Schachbund als eher kleine Orga eh schwer. Nur, einmal hüh und dann doch wieder hott ist definitiv die falsche Botschaft. Wie auch immer, als sonst eifriger Zuschauer bei Schachgroßevents wird mich dieser Grandpix genauso in Bann ziehen, wie der noch laufende(?) in Belgrad. Nämlich überhaupt nicht. Ich habe aktuell nicht nur keine Lust, Russen bei Schach zuzuschauen, ich kann einem solchen Event grundsätzlich nicht die Aufmerksamkeit widmen, die es verdient hätte. Weil mich der unsägliche Überfall Russlands in der Ukraine mental zu sehr… Weiterlesen »

Thomas Matthäus
Thomas Matthäus
2 Jahre zuvor

Niemanden aus der Politikelite interessiert ein Ausschluss von Sportlern. Um sich von solchen mittelalterlichen Schwarz-Weiß-Positionen zu lösen, wäre es gerade richtig, dass ukrainische und russische Sportler weiter zusammen Sport treiben. Hat es jemanden interessiert, dass die USA in den letzten Jahrzehnten mehrere Angriffskriege geführt haben und führen? Durfte Usain Bolt deswegen nicht 100 Meter laufen? Es wird Zeit dieses unterkomplexe Denken zu überwinden und Ideen zu entwickeln, wie unsere Gesellschaften sich über die plumpe Politik, die sich selten für das Wohl der Menschen interessiert, hinaus entwickeln können. Dazu müssen u. a. alte Muster, Propagandamedien und persönliche Ängste überwunden werden. Deshalb:… Weiterlesen »

Last edited 2 Jahre zuvor by Thomas Matthäus
Kommentator
Kommentator
2 Jahre zuvor

Ich bin überrascht zu hören, dass DSB-Präsident Ullrich Krause für den Vorsitz im Schiedsgericht des FIDE-Grand Prix 2019 4000 Euro erhalten haben soll und er in diesem Jahr denselben Betrag noch einmal erhalten wird, diesen aber dieses Mal spenden will. Impliziert das, dass er 2019 das Geld für sich behalten hat? Taucht dieser Betrag im Rechenschaftsbericht des DSB-Schatzmeisters für 2019 auf? In das Amt des Schiedsgerichtsvorsitzenden wurde und wird offensichtlich nicht die Privatperson Ullrich Krause berufen, sondern eindeutig der amtierende DSB-Präsident. Dann hätte er diesen Betrag beim DSB abliefern müssen, so wie Dr. Jordan nach der auch vor Gericht vertretenen… Weiterlesen »

Thomas Richter
Thomas Richter
2 Jahre zuvor

Reiseprobleme wird Grigoriy Oparin wohl nicht haben, da er in den USA studiert. Vielleicht konnte er deshalb den offenen Brief gar nicht unterschreiben – recht offensichtlich, dass sie schnell “einige” Unterschriften wollten und 44 fanden sie genug. Womöglich nur Spieler/innen, die in Moskau oder St. Petersburg wohnen. Die Teilnehmer des FIDE Grand Prix in Belgrad haben nicht unterschrieben – Vitiugov auch nicht (im Artikel falsch). Laut Emil Sutovsky auf Twitter “Probably for technical reasons. All of these five Russian players as far as I know are sticking to anti-war pledge and expressed it publicly.” Bei Vitiugov, Andreikin und Grischuk ist… Weiterlesen »

Emork
Emork
2 Jahre zuvor

Was für eine Schande angesichts der eskalierenden Brutalität des Überfalls. Und wenn man sich nicht mehr traut als einen Flaggenwechsel, dann bitte nicht auf eine neutrale, sondern auf eine Solidaritätsfahne mit der Ukraine . wie auch immer man die gestaltet. Ohne öffentliche klare Stellungnahme gegen den Krieg sollte kein (weiß)russischer Spieler teilnehmen dürfen.

Last edited 2 Jahre zuvor by Emork
jak
jak
2 Jahre zuvor

Eine Isolation von Russ_innen in Kultur und Wissenschaft, dazu zähle ich den Schachsport, würde Putin nur in die Karten spielen. Progressiv eingestellte Intellektuelle und Wissenschaftler verlassen jetzt schon Russland. Gerade jetzt ist kulturelle und wissenschaftlicher Austausch enorm wichtig. Ich bin der Meinung man sollte vorsichtig damit sein sie von inter. Tunieren auszuschließen, denn nur so ist ein weiterer Austausch möglich…

Kommentator
Kommentator
2 Jahre zuvor

Ich vermute, dass der DSB folgenden Kuhandel mit der FIDE geschlossen hat:

Der DSB gibt seinen Widerstand gegen die Teilnahme von russischen und weißrussischen Spielern an internationalen Wettbewerben auf. Im Gegenzug dafür wird E. Pähtz der GM-Titel verliehen, obwohl die objektiven Kriterien nach den Titelbestimmungen nicht erfüllt sind.

Klaus
Klaus
2 Jahre zuvor

Das Verhalten des deutschen Schachbunds ist wieder einmal beschämend und bestätigt das Versagen, dass wir aus der Vergangenheit kennen (zum Beispiel bei den Themen Naiditsch, Georg Meier usw.). Tag für Tag werden Zivilisten angegriffen und getötet… und wir wollen allen Ernstes russische und weißrussische Spieler in Deutschland antreten lassen? Natürlich können und dürfen Fehler gemacht werden, aber seit Jahren verursacht dieses Präsidium nur Ärger und moralische Verwerfungen. Da ich annehme, dass ein Teil meines Vereinsbeitrags an den Landesverband und Bundesverband geht, bin ich heute aus meinem Verein ausgetreten. Sicherlich werde ich damit den Überfall nicht stoppen, aber zumindest ein ganz… Weiterlesen »

Tapir
Tapir
2 Jahre zuvor

Der barbarische Überfall auf die Ukraine ist Putins Krieg, nicht der des russischen Volkes. Er ist lange Jahre vorbereitet worden, durch Propaganda, infame Lügen und nicht zuletzt mithilfe der Instrumentalisierung des Sports. Es gibt sicherlich eine Reihe hochrangiger Schachprofis aus Russland, die diesen Krieg zutiefst verabscheuen. Und doch – in der Funktion als Repräsentanten ihres Landes dienen sie auch diesem verbrecherischen System, sofern sie sich nicht ausdrücklich distanzieren. Wie sollen Spieler und Spielerinnen aus der Ukraine, aber auch aus Georgien oder Moldawien, deren Länder ebenfalls russische Truppen als Besatzer kennen, zur Zeit noch normal verkehren können? Die Schachgemeinschaft täte gut… Weiterlesen »

schmunzler
schmunzler
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man die Spieler der Länder, welchen die Boykotte gegen Rußland nicht unterstützen, auch aus dem internationalen Schachsport entfernen und lediglich mit den übrig gebliebenen knapp 20% der Länder den Weltschachbund weiter führen? Man könnte auch einen reinen “NATO – Weltschachbund” einführen. Dann wäre man bei allen Kriegseinsätzen weltweit politisch immer auf der sicheren Seite :-).

Silvio
Silvio
2 Jahre zuvor

Beschämend. In Europa ist Krieg. Putins Russland bedroht uns mit Atomwaffen. In der Ukraine werden Menschen getötet (gleich welcher Nationalität). Und für den DSB ist auf einmal wieder alles wie immer??? Während andere Sportverbände keine Wettkämpfe mit Russen und Weissrussen austragen, suchen wir (DSB und Schachspieler/Kommentatoren usw.) uns in Belgrad (ausgerechnet im russophilen Serbien) und nun sogar in Berlin die moralisch guten und die vielleicht guten und vielleicht weniger guten russischen Schachspieler aus und tun so, als wäre das ein Standpunkt gegen den Krieg. Wer es an seinem Schachbrett oder PC noch nicht gemerkt haben sollte: Die Nachkriegszeit ist seit… Weiterlesen »

Verena Meier
Verena Meier
2 Jahre zuvor

Mindestens so lange Ukrainer aus offensichtlichen Gründen nicht an Wettbewerben teilnehmen können, sollten Russen und Weißrussen auch nicht teilnehmen können. So hält es fast der gesamte internationale Sport.

Ja, und wenn man bedenkt, dass selbst China (!) russische und weißrussische Sportler von den Paralympics ausgeschlossen hat, kann man über das Verhalten des DSB nur den Kopf schütteln.

Und die Begründung Aber die Bedeutung des russischen Nationalsports Schach … lässt einen gar am Verstand der Verantwortlichen zweifeln.
EBEN DESWEGEN

Von der ‘Bundesliga’, dem Wasserkopf des Deutschen Schachs, will ich erst gar nicht reden.

Silvio
Silvio
2 Jahre zuvor

Es ist eine Schande für alle Schachspieler, wie windelweich sich in dieser existentiellen Situation der DSB, seine Apparatschiks, Chessbase, die Kommentatoren (wie in Belgrad) usw. positionieren. Dass wir (bestenfalls) in einer Vorkriegszeit leben, dass mehr als 70 Jahre Frieden in Europa vorüber sind. dass Putins Russland uns alle massiv bedroht – alles ncht so schlimm? Ich finde dieses Verhalten der Schach-Akteure skandalös. Deshalb bin ich aus meinem Schachverein ausgetreten – ich bin nicht bereit, diese scheinheiligen Positionen (“dann spielen Russen halt unter der FIDE-Fahne”) auch nur einen Tag länger mit zu finanzieren. Statt dem “Mutterland des Schachs der letzten 100… Weiterlesen »

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
2 Jahre zuvor

So ein Kreuz wie eine mutige Aktivistin die ihr Plakat vor den Kameras im TV-Studie gehalten hat hat nicht jeder. Man muss als Verantwortlicher Funktionär eben einige Interessen beachten, wer weiss welchen Druck man nachgeben musste. Mit diesem Rückzieher unter vorherige Solidaritätsbekundungen unter der Ukrainischen Nationalflagge kann einem außenstehenden das Herz bluten. Nicht wenige setzten mit Hilfsgütern – Konvois ihr Leben auf dem Spiel mit ihren Einsatz. Irgendwie vermisse ich die konsequente Umsetzung an Solidarität mit einem Land was überfallen wurde und Berlin schon in der Ukraine verteidigt. Verbandsinteressen sollten doch ganz am ende stehen und einen Beitrag für EU-Europa… Weiterlesen »

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[…] Warum schreiben wir Ihnen das? Ihr Schachverein spielt wie 118 weitere deutsche Vereine (von insgesamt 450 Mannschaften) in der Quarantäne-Liga auf Lichess. Der Organisator, Jens Hirneise, Chefredakteur der Zeitschrift Rochade Europa, hat sich 2020 mit der Organisation dieses internationalen Mannschaftsturniers in Zeiten von Corona große Verdienste um den Schachsport erworben. Auf die Bitte, sich dem Aufruf des IOC anzuschließen, und russische und belarussische Mannschaften von der Liga auszuschließen, reagiert er nicht. Er verweist lediglich auf das von Lichess veröffentlichte Memorandum, in dem der Krieg verurteilt wird. Dies ist in der Welt des Schachs kein Einzelfall. Auch unser Weltverband, die… Weiterlesen »

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[…] Ullrich Krause hat den Sinneswandel und die Erklärung dafür in einem Gespräch mit TV ChessBase versteckt. | via Deutscher […]

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[…] Konflikt mit der FIDE zu riskieren – und sich Meyer-Dunkers Berliner Schachverband sogleich dem Schlingerkurs des DSB […]

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[…] jetzt in Berlin hatte der Deutsche Schachbund so agiert, wie sich die FIDE das wünscht, indem er eine Kehrtwende in der Haltung gegenüber russischen Sportlern vollzog und damit einem Konflikt mit dem Weltverband […]

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[…] von Ullrich Krause anlässlich seines Russland-Kurswechsels angeführten “Vorbildfunktion” ist Yakovich nie gerecht geworden. Wo steht Yakovich? […]

Ingo Althöfer
Ingo Althöfer
2 Jahre zuvor

Ich glaube, Ullrich Kraus hat es nicht verdient, dass so auf ihm herumgehackt wird. Man kann in Momenten des Zorns so viel mehr kaputt machen, als man in Monaten wieder heilen kann. In der europäischen Go-Szene gibt es seit fast zwanzig Jahren einen Vorsitzenden aus Deutschland, Martin Stiassny. Martin hat so viel für die Entwicklung des Go-Spiels in unserem Kontinent getan (inclusive Russlands). Er wird dieses Jahr 79 und schrieb vier Tage nach Beginn des Kriegs: “Ich sehe mein Lebenswerk in Trümmern.” **************************************** Auch wenn es nicht direkt passt, ist mir eine Sache aufgefallen: Seit zehn Tagen habe ich keine… Weiterlesen »