Dass er 1991 zum SKA-Mephisto-Turnier in seiner Heimatstadt München eingeladen wurde, empfand Gerald Hertneck als "unglaubliche Ehre". Der 27-Jährige war in dem Weltklassefeld neben 13 Großmeistern der einzige Internationale Meister. „Meine Erwartung war, dass ich irgendwo hinten in der zweiten Tabellenhälfte lande“, sagt er dreißig Jahre später. Das Gegenteil passierte, Hertneck setzte sich im Wettstreit mit der erweiterten Weltelite vom Start weg … Gerald Hertneck: “Mein Durchbruch” weiterlesen
Schlagwort: Endspiel
Wie mir Nigel Short und Peter Heine Nielsen erklärten, warum Wladimir Kramnik aufgegeben hat
Animiert von einem Tweet, beschäftigte sich Nigel Short kürzlich mit dem Ende seiner Partie gegen Wladimir Kramnik vom Max-Euwe-Memorial 1993 in Amsterdam. Kramnik hatte diese Partie verfrüht aufgegeben. Nur verfrüht oder gar zu unrecht, weil er gar nicht auf Verlust stand? In der Zeitschrift New in Chess hatte Short damals geschrieben, die Stellung sei bei beiderseits bestem Spiel wahrscheinlich für ihn gewonnen. 28 Jahre danach … Wie mir Nigel Short und Peter Heine Nielsen erklärten, warum Wladimir Kramnik aufgegeben hat weiterlesen
“Ich war drei Wochen ganz alleine. Das geht auf die Psyche”: Alexander Donchenko nach seinem ersten Superturnier
Aus deutscher Sicht begann das Schachjahr 2021 mit einem lange nicht dagewesenen Highlight: Alexander Donchenko ereilte eine Einladung zum Tata Steel Chess, dem alljährlichen Superturnier in Wijk an Zee an der niederländischen Küste. Dort hatte zuletzt 2014 mit Arkadij Naiditsch ein Deutscher im Kreis der Weltelite mitspielen dürfen. Für Donchenko war es eine Premiere unter … “Ich war drei Wochen ganz alleine. Das geht auf die Psyche”: Alexander Donchenko nach seinem ersten Superturnier weiterlesen
Im Sakko ungeschlagen
Im Kurzinterview nach den Runden beim Tata Steel Chess erzählt Magnus Carlsen wiederholt die gleiche Geschichte: "Ich hatte ein wenig Druck, aber mein Gegener hat sich gut verteidigt, und so wurde es halt remis." Diese Geschichte erzählte er jetzt auch nach dem Remis in der fünften Runde gegen Alexander Donchenko. Die deutsche Nummer eins hat … Im Sakko ungeschlagen weiterlesen
Freitagabendunterhaltung in Deizisau
Wer an einem Freitagabend eine Gruppe junger Männer und Heranwachsender einlädt, um sie bei freier Kost und Logis zu bewirten, der muss damit rechnen, dass die Angelegenheit exzessiv endet, dass eines oder womöglich alle Mitglieder dieser Gruppe über die Stränge schlagen. Bei der jungen Bundesligamannschaft der Schachfreunde Deizisau ist das nicht anders. Das hat jetzt … Freitagabendunterhaltung in Deizisau weiterlesen
Klassepartie, bitteres Ende
Für die schwedische Nummer eins Nils Grandelius ebenso wie für die deutsche Nummer eins Alexander Donchenko war es gleich zum Auftakt des Tata Steel Chess eine eminent wichtige Partie. In einem Feld dieser Klasse laufen Underdogs wie diese beiden Gefahr, von den anderen als Zielscheibe auserkoren zu werden. Und darum gilt es zum Auftakt, erst … Klassepartie, bitteres Ende weiterlesen
50 Jahre Karsten Müller
Vom Schachtrainer Karsten Müller war auf dieser Seite gerade erst die Rede: Müller hat erheblichen Anteil daran, dass Luis Engel, Deutschlands drittjüngster Großmeister, so schnell so gut geworden ist. Unerwähnt blieb in diesem Zusammenhang, dass der Deutsche Schachbund Karsten Müller schon 2007 zum "Trainer des Jahres" gekürt hat. Das holen wir heute aus Anlass von … 50 Jahre Karsten Müller weiterlesen
Die rote Riege
Kaum war unser erster Bundesliga-Rückblick veröffentlicht, ging schon die erste Beschwerde ein: Die ruhmreichen Bayern aus München und ihr ehrenwerter sechster Platz bei der Meisterschaftsrunde 2020 seien nicht ausreichend gewürdigt worden.
Matthias Blübaum, die neue Nummer eins: “Erstmal das Studium. Dass ich Schachprofi werde, ist für mich nicht klar.”
Nach seinem Sieg beim Masters in Magdeburg hatte Matthias Blübaum Alexander Donchenko den Spitzenplatz der deutschen Eloliste entrissen. Donchenko konterte sogleich, gewann ein GM-Turnier in der Slowakei und war wieder vorne - nicht für lange. In den Tagen danach glänzte Matthias Blübaum mit 5,5/8 am zweiten Brett in der polnischen Ekstraliga und holte sich mit … Matthias Blübaum, die neue Nummer eins: “Erstmal das Studium. Dass ich Schachprofi werde, ist für mich nicht klar.” weiterlesen
Hast du den Punch? Und die Technik? Mach den Kandidaten-Test!
Warum die acht Burschen in Jekaterinburg so unendlich viel besser sind als wir Ottonormalschachspieler, lässt sich leicht an vielen Faktoren festmachen. Sie wissen viel mehr über Schach, sie können viel schneller und präziser rechnen, sie verstehen jede Phase des Spiels viel tiefer, weil sie jahrzehntelang ihr Talent, ihren Fleiß und ihren Ehrgeiz auf dieses eine Ziel fokussiert haben: so gut im Schach zu werden, wie es eben geht.
Schweine auf der siebten Reihe
Hallo Maxim, wir müssen mal darüber reden, wie viel die Figuren wert sind. In deinem Schachbuch steht zwar Dame=9 Bauern, Turm=5 Bauern, Läufer=3 Bauern, das weißt du natürlich, aber das ist für Anfänger. Und du bist jetzt ein Vereinsspieler. Das klassische Beispiel: der weiße Springer ist viel mehr wert als der schwarze Läufer. Ein Läufer … Schweine auf der siebten Reihe weiterlesen
Ist Schach gelöst? Und wenn nein, wie lange dauert das noch?
Nein, das Schachspiel wurde bislang noch nicht von einem Computerprogramm vollständig gelöst. Im Vergleich zum bereits gelösten Mühlespiel, einem anderen Spiel mit „perfekter Information“, gibt es beim Schach viel mehr mögliche Stellungen (geschätzt rund 1043). Die heute verfügbare Rechen- und Speicherkapazität reicht bei weitem nicht aus, unserem guten, alten Spiel alle Geheimnisse zu entlocken. Ergebnisse für … Ist Schach gelöst? Und wenn nein, wie lange dauert das noch? weiterlesen
Wijk-Sieger Roven Vogel: “Ich sehe die Dinge jetzt entspannter als früher.”
Mit Einladungen zu starken Rundenturnieren werden deutsche Schachmeister nicht gerade überhäuft, im Gegenteil. Solche Plätze sind rar, und mit den sich abzeichnenden Veränderungen rund um das Dortmunder Superturnier werden sie noch rarer. Auf Einladungen zu hoffen, ist der eine Weg. Der andere ist, sich sportlich zu qualifizieren. Vincent Keymer und Daniel Fridman haben es vorgemacht: … Wijk-Sieger Roven Vogel: “Ich sehe die Dinge jetzt entspannter als früher.” weiterlesen
Großmeister Smeets und die Suche nach Gegenspiel
Jan Smeets - Vincent Keymer, Tata Steel Chess Challengers 2020, vor dem 37. Zug von Weiß. Wer würde hier nicht 37.h4? ziehen? Die Idee wäre, den h-Bauern bis h6 zu treiben, auf g7 einen Turm einzupflanzen und auf diese Weise Gegenspiel zu bekommen. So hat es Jan Smeets gestern in Wijk an Zee gegen Vincent … Großmeister Smeets und die Suche nach Gegenspiel weiterlesen
Immer alles auskämpfen! (Antwort 72-74)
Über die typische Isolani-Struktur sind Bücher geschrieben worden, und wir wären bei weitem nicht die erste Schachseite, die sich diesem Thema ausführlich widmet. Aber was sollen wir machen? Am Bodensee scheinen sich die Basics immer noch nicht herumgesprochen zu haben. Und das gilt bei weitem nicht nur für unseren Schachfreund Klaus, der wie kein anderer … Immer alles auskämpfen! (Antwort 72-74) weiterlesen