Comeback des Grenke-Opens? “Ostern bringt sehr wahrscheinlich wieder in Karlsruhe das größte Open der Welt.” Das schrieb am Freitag Stefan Löffler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die 2024er-Ausgabe des Turniers wäre die erste seit 2019.
Auf Anfrage dieser Seite widersprach Organisator Sven Noppes der Darstellung in der FAZ nicht. Darüber hinaus gebe es aber noch “kein Update” zu verkünden.
Zuletzt 2019 hat das “Grenke Open” 2200 Schachspielerinnen und -spieler in die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe gelockt. Parallel lief das “Grenke Classic”, Vincent Keymers erstes Superturnier, für das er sich mit seinem sensationellen Open-Sieg im Jahr zuvor qualifiziert hatte.
2020 liefen die Vorbereitungen für die nächste Auflage des Opens schon, als die Pandemie dazwischenfunkte. 2021 gab es den Plan, das Open später ins Jahr zu verschieben, bis Ende April die Entscheidung fiel, es abermals ausfallen zu lassen. 2022 fiel es erneut aus. Überlegungen im Dezember 2022, die Tradition 2023 neu aufleben zu lassen, versandeten ebenfalls.
Obwohl mittlerweile fast fünf Jahre vergangen sind, hat das Interesse am großen Oster-Open und das Bangen, ob es wieder stattfindet, kaum nachgelassen. Wer diese Seite regelmäßig besucht, sieht unter “Zuletzt meistgelesen” seit Monaten diesen Beitrag aus dem Februar:
Nach dem Abschied von Wolfgang Grenke und Sven Noppes aus der Grenke AG hatte die Frage im Raum gestanden, in welchem Maße unter der neuen Führung das Schach-Engagement des Konzerns weitergeht. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass der neue Grenke-Vorstandsvorsitzende Sebastian Hirsch dem Denksport gewogen ist. Den 17. Deutschen Meistertitel der OSG Baden-Baden und den neuerlichen Pokalsieg zelebrierte Hirsch auf seinem LinkedIn-Profil:
Gleichwohl ist der Konzern erkennbar bemüht, sein Engagement zu diversifizieren. Vor gut einem Jahr gab Grenke bekannt, nun in den eSport einzusteigen – nicht ins eSchach, das seit 2020 zwar einen Riesensprung gemacht hat, der aber an der analog geprägten Schachbundesliga und ihrem Meister weitgehend vorbeigegangen ist. Stattdessen erweitert Grenke seine Partnerschaft mit dem Karlsruher SC, dessen eSport-Team Phironix das Unternehmen unterstützt.
Am Freitag erfuhr die Öffentlichkeit, dass Sebastian Hirsch auch “begeisterter Rennradfahrer” ist. Anlass für diese Offenbarung war der Einstieg Grenkes in den Radsport, nach Unternehmensangaben neben Schach und Fußball “das dritte große und in diesem Fall erstmals internationale Engagement”.
Sollte das “Grenke Open” 2024 stattfinden, das Trio der drei großen deutschen Open wäre wieder komplett. Die anderen beiden haben ihrer Kundschaft schon die Termine für 2024 mitgeteilt. Vom 10. bis 18. August laufen die Dortmunder Schachtage 2024, vom 26. Oktober bis 3. November die Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaften.
Ein anderer Leuchtturm im Schachterminkalender fällt weg. Das “WR Chess Masters”, 2023 zum ersten Mal ausgetragen, wird es 2024 voraussichtlich nicht geben. Auf Anfrage dieser Seite teilte Veranstalter Wadim Rosenstein mit, es sei im kommenden Jahr keine Neuauflage des Turniers geplant.
«Auf Anfrage dieser Seite teilte Veranstalter Wadim Rosenstein mit, es sei im kommenden Jahr keine Neuauflage des Turniers geplant»
Er hat ja jetzt seinen «Titel». Und nun wird es ihm möglicherweise mehr darum gehen, den Düsseldorfer SK zunächst in die Bundesliga und dann zur Meisterschaft zu bringen.
Steht jetzt fest, dass Ostern in Karlsruhe das Open stattfindet? Die „Bedenkzeit“ läuft doch ab… Wer weiß mehr?
[…] ein organisatorisches Husarenstück, das Sven Noppes und seine Leute abgeliefert haben. Trotz aller optimistischen Wasserstandsmeldungen schon vor Monaten – das Grenke-Schachfestival 2024 war das spontane Ergebnis einer Hängepartie, […]
Wird dann auch Schach gespielt oder wieder nur rapidiert und geblitzt?
In jedem Fall ist es schön, dass eine Firma in eine Schachturnier investieren möchte. Was das der Firma bringen kann, zeigt sich am Beispiel eines Radiosenders: Das allerdings auch sehr bedeutende AVRO Turnier Den Haag etc. ist heute noch bekannt.
Wird denn auch einmal ein FAZ-Turnier erwogen, Herr Löffler?