Das Grenke Open und das Grenke Classic feiern nach fünf Jahren Wiederauferstehung. Das Open, zuletzt das größte in Europa, sowie das Classic, zuletzt das einzige privat organisierte Superturnier in Deutschland, sollen zu Ostern 2024 wieder stattfinden. Das hat jetzt Christian Bossert, 1. Vorsitzender des Schachzentrums Baden-Baden, auf Twitter mitgeteilt.
Zuletzt 2019 hatte das Grenke Open 2200 Schachspielerinnen und -spieler in die Schwarzwaldhalle in Karlsruhe gelockt. Parallel lief das Grenke Classic, Vincent Keymers erstes Superturnier, für das er sich mit seinem sensationellen Open-Sieg im Jahr zuvor qualifiziert hatte.
2020 liefen die Vorbereitungen für die nächste Auflage des Opens schon, als die Pandemie dazwischenfunkte. 2021 gab es den Plan, das Open später ins Jahr zu verschieben, bis Ende April die Entscheidung fiel, es abermals ausfallen zu lassen. 2022 fiel es erneut aus. Überlegungen im Dezember 2022, die Tradition 2023 aufleben zu lassen, versandeten ebenfalls. Stillschweigend.
„Das Grenke-Open 2023 fällt leider aus. Wir hoffen, die Tradition im kommenden Jahr fortzusetzen“ wäre schnell getippt gewesen, hätte Interessenten informiert und die Hoffnung geweckt, dass es weitergeht. Ein Service-No-Brainer eigentlich.
Stattdessen sehen Besucher der Turnierhomepage eine kaputte, um Updates bettelnde Seite, die dokumentiert, dass sich seit Jahren niemand kümmert. Ein neuerliches Dokument der Grenke-Schach-Achillesferse: So leicht es den Machern fällt, Gutes zu tun, so schwer tun sie sich damit, darüber zu reden. Für Kommunikation ist im Grenke-Schach traditionell niemand zuständig.
Als jetzt Schachgeflüster-Macher Michael Busse die größten deutschen Turniere auflistete, fehlte das einstmals größte. Im Zusammenhang mit der Busse-Liste musste erst ein Screenshot der kaputten Grenke-Open-Homepage auf Twitter landen, bevor Bossert öffentlich machte, dass es ja eigentlich eine sehr gute Nachricht zu verkünden gibt.
Deutschen Turnierspielern und Schachfans könnten ab 2024 goldene Jahre bevorstehen. Aus der ohnehin lebendigen Turnierszene könnten drei, vielleicht mehr Vorzeigeturniere hervorstechen: Zu Ostern in Karlsruhe/Baden-Baden das Open, begleitet von einem Superturnier. Im Sommer die Dortmunder Schachtage, die sich zunehmend auf ihre Open-Tradition besinnen und auch räumlich das Potenzial haben, bis in Grenke-Open-Dimensionen zu wachsen.
Derweil basteln die Macher der jährlich im November ausgetragenen Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft daran, selbiges zu tun. Auch im Gut Kaltenbrunn am Tegernsee will Turnierdirektor Sebastian Siebrecht angesichts seiner schnell übervollen Anmeldeliste mittelfristig weitere Räumlichkeiten für das Turnier nutzen, um noch mehr Schachspielerinnen und Schachspielern die Möglichkeit zu geben mitzuspielen.
Außerdem mag sich Düsseldorf als weitere Schachstadt etablieren. Wadim Rosenstein, Macher des gerade laufenden WR Chess Masters, wird im Juni 2023 gemeinsam mit der FIDE nach Düsseldorf zur ersten offenen Mannschaftsweltmeisterschaft im Schnellschach einladen. Beginn einer neuen Tradition? Während des WR Chess Masters hat Rosenstein schon durchblicken lassen, dass er geneigt ist, mehr Schach zu veranstalten.
Ich muss sagen, dass mir Dortmund letztes Jahr nicht gut gefallen hat. Räumlich geht da würde ich sagen kaum noch etwas. Genauso wie die hinteren Bretter in einem Vorraum ausgetragen wurden, durch den Personal mit scheppernden Wagen lief. Immerhin soll es dieses Jahr einen separierten Analyse Raum geben. Ich werde mir anhören, ob es dieses Jahr besser wird und dann bin ich 2024 vielleicht auch wieder in Dortmund.
Karlsruhe Ostern 2024 wäre super. Mit Stand November 2023 findet man online jedoch weiterhin nichts. Wer weiß mehr?
grenke 24 klingt super…das inzwischen aufxaugust verschobene team event von rosenstein wird aber wohl durch die 1000 € startgeldforderung keine Teilnehmer locken können
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