“Weiß kann es nicht verflachen lassen”: Michael Prusikin über das Damengambit

Was Elizabeth Harmon im Keller des Waisenhauses von Mister Shaibel über das Damengambit lernt, ist bestenfalls rudimentär. Leider erfahren die Zuschauer nicht, inwieweit die angehende Schachmeisterin im Lauf ihres Werdegangs ihre Kenntnisse der Eröffnung verfeinert. Das Damengambit spielt in gleichnamiger Serie kaum eine Rolle. Mit José Raúl Capablanca war Beth Harmon vertraut, aber kannte sie … “Weiß kann es nicht verflachen lassen”: Michael Prusikin über das Damengambit weiterlesen

Warum Lasker in Münster sitzt

Zuletzt war die Wanderausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung" über jüdische Sportler bis 1933 und danach im November 2020 in Bochum zu sehen. Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, ist sie wieder da. Bis zum 27. Juli finden Emanuel Lasker (1868-1941) und 16 weitere jüdische Sportler aus Deutschland auf dem Überwasserkirchplatz in Münster eine vorübergehende … Warum Lasker in Münster sitzt weiterlesen

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Schach ohne Rochade – neues, altes Spiel

Sollte das Dortmunder Schachfestival im Juli stattfinden, wird es Schauplatz eines Wettkampfs im rochadefreien Schach zwischen menschlichen Meistern sein. Organisationschef Carsten Hensel hat jetzt im Schachgeflüster-Podcast angekündigt, dass er der neuen, alten Schachvariante einen Platz im Programm geben möchte, einen Platz „auf der Bühne“ gar. Namen nannte Hensel nicht, gleichwohl ist leicht zu erraten, wer … Schach ohne Rochade – neues, altes Spiel weiterlesen

Die Briten, die Deutschen und das Schachbuch des Jahres 2020

Lang ist die Liste von bemerkenswerten Briten, die einflussreiche Werke über Schach verfasst haben. Weil die Briten etwas von Schachbüchern verstehen, ist die jährliche Kür des Buchs des Jahres des Englischen Verbands ECF von besonderem Interesse. 2020 hat es erstaunlicherweise kein Autor aus dem Vereinigten Königreich unter die Nominierten geschafft. Stattdessen eine Reihe von deutschen. … Die Briten, die Deutschen und das Schachbuch des Jahres 2020 weiterlesen

Kaffee, Zigaretten und ein Schäferhund: Besuch von Friedrich Sämisch

Nach einem Simultan in Stuttgart ist Friedrich Sämisch spontan bei Familie Mohrlok im Stadtteil Wangen zu Gast geblieben. Er soll dem talentierten Sohn Schachtraining geben, darf dafür umsonst übernachten und wird verköstigt – mit Kaffee und Zigaretten in erster Linie, die beiden Hauptnahrungsmittel der Berliner Schachlegende. Wochenlang darf er seinem Bohémien-Lebensstil frönen, bis nachmittags schlafen … Kaffee, Zigaretten und ein Schäferhund: Besuch von Friedrich Sämisch weiterlesen

Spiel mit dem Tod

Eines der skurrilsten Schachexperimente jemals begann vor 35 Jahren: Wolfgang Eisenbeiss, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Parapsychologie, ließ den zweimaligen Vizeweltmeister Viktor Kortschnoi per „Medium“ gegen den 1951 gestorbenen Schachmeister Géza Maróczy zu einer Fernschachpartie antreten. Die Partie sollte beweisen, dass es ein menschliches Fortleben nach dem Tod gibt. Das Interesse an parapsychologischen Phänomenen hatte … Spiel mit dem Tod weiterlesen

WM-Stadt Hamburg? Ein Gerücht. Noch.

Der Wahrheitsgehalt eines Gerüchts lässt sich oft daran festmachen, wie konkret dieses Gerücht ist. Wenn zum Beispiel ein konkreter Begriff wie „Verlustbürgschaft“ Teil des Gerüchts ist, dann liegt nahe, dass an der Sache etwas dran ist. Sowas denkt sich ja keiner aus. In diesem Fall leider doch. Hamburg wird nicht Schauplatz des WM-Matches 2020 sein. … WM-Stadt Hamburg? Ein Gerücht. Noch. weiterlesen

Wie Marshalls Angriff an Capablanca abprallte

Frank James Marshall hat mehr Eröffnungsideen seinen Namen geliehen als jeder andere Schachmeister. Im Nachhinein wäre der Amerikaner damit wahrscheinlich gar nicht einmal glücklich, weil heute viel Dubioses oder übermäßig Zweischneidiges nach ihm benannt ist. Zumindest namentlich stehen die zweifelhafte "Marshall-Variante" im Französischen oder die minderwertige "Marshall-Verteidigung" neben dem "Marshall-Angriff" im Spanischen, seit 100 Jahren … Wie Marshalls Angriff an Capablanca abprallte weiterlesen

Die chinesische Mauer hielt, die chinesische Hüfte nicht

Das Norway-Chess-Turnier wird als Wettstreit der Versehrten und Unwilligen in die Schachgeschichte eingehen, selbst wenn alle Teilnehmer die verbleibenden Runden verletzungsfrei überstehen. Erst wollte Fabiano Caruana gar nicht antreten, dann drohte Shakh Mamedyarov wegen Zahnschmerzen auszufallen, dann stürzte Ding Liren vom Fahrrad und brach sich sie Hüfte. Statt am Brett zu sitzen, liegt er nun … Die chinesische Mauer hielt, die chinesische Hüfte nicht weiterlesen

Eine Figur weniger trotz ausgeglichenem Material – das geht

Nicht umsonst lernen Schachschüler als erstes, stets zu prüfen, ob alle Figuren gedeckt sind. Steht nämlich eine Figur ungedeckt herum, ergeben sich für den Gegenspieler oft taktische Motive, die unsere Nachlässigkeit ausnutzen. Im simpelsten Fall nimmt der Gegner die ungedeckte Figur einfach weg, und dann haben wir eine weniger. Das ist selbst in der Bodenseeliga … Eine Figur weniger trotz ausgeglichenem Material – das geht weiterlesen

Ruhig bleiben! Vincent Keymer und die deutsche Sehnsucht nach dem großen Titel

Die Sehnsucht nach dem Titel, sie brennt. Vor fast 100 Jahren gab sich Emanuel Lasker beim WM-Kampf im fernen Havanna dem Kubaner  José Raúl Capablanca geschlagen, das Ende seiner 27-jährigen Regentschaft auf dem Schachthron. Seitdem tauchen in Deutschland gelegentlich Hoffnungsträger auf, aber in unmittelbare Nähe zur Krone kam bislang nur einer. Nun soll es Vincent … Ruhig bleiben! Vincent Keymer und die deutsche Sehnsucht nach dem großen Titel weiterlesen