
Die erste Vorrunde war ein Spaziergang. In der zweiten kommts knüppeldick. China und Indien werden unter Deutschlands neun Gegnern in der Top-Division sein. Will die Mannschaft in die Playoffs kommen, muss sie in ihrer Gruppe mindestens Dritter werden – ohne Elisabeth Pähtz am ersten Frauenbrett. Pähtz hat darum gebeten, nicht weiter mitspielen zu müssen, so die offizielle Sprachregelung.
Nichts gegen Matthias Blübaum und Rasmus Svane, nichts gegen Lara Schulze und Filiz Osmanodja. Aber wenn auf chinesischer Seite WM-Kandidat Ding Liren, Supergroßmeister Wei Yi, die weltbeste Spielerin Hou Yifan und die Weltmeisterin Ju Wenjun auflaufen, dann bedarf es für Deutschland einer Sensation, um nicht leer auszugehen. Und gegen die Inder um Viswanathan Anand und Humpy Koneru bedarf es zumindest einer veritablen Überraschung.
Wahrscheinlich keine Nachnominierung
Für die Besetzung der zwei Frauenbretter fällt die nominell klare deutsche Nummer eins nun weg. Nachdem das von der FIDE für Online-Olympia eingesetzte Fairplay-Panel Pähtz am Mittwoch grünes Licht für eine Teilnahme gegeben hatte, könnte sie spielen. Aber dieses Urteil änderte nichts am Rumoren innerhalb der Mannschaft angesichts eines Falles, der manche Frage offen lässt.
„Extrem enttäuscht hat mich, wie viele meiner Kollegen mich sofort verurteilt haben, ohne mit mir gesprochen zu haben“, hatte Pähtz vergangene Woche der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt. Nun in Magdeburg stellte sie fest, dass mehr als ein Kollege nicht mit ihr in einem Team sein möchte. Um zu verhindern, dass das Team über dem Fall Pähtz auseinanderbricht, kam es dem Vernehmen nach zu einer Krisensitzung mit Spielern, sportlicher Leitung und Präsidium. Danach stand fest: Die Pähtz-Kritiker spielen, Pähtz bittet um Nichtberücksichtigung.

Nachnominieren darf die deutsche Mannschaft wahrscheinlich niemanden. Die Frage an den FIDE-Pressesprecher, ob Nachnominierungen erlaubt sind, führte zur Antwort, die Mannschaft könne die nominierten Ersatzspieler einsetzen. Der Hinweis, dass das nicht die Frage beantwortet, blieb unkommentiert stehen. Tatsächlich ist in den Regeln zur Online-Olympiade kein Passus über Nachnominierungen zu finden, und so wird voraussichtlich offen bleiben, ob die beim Frauen-Masters in Galaform spielenden Sarah Papp auch der Nationalmannschaft entscheidend helfen würde.
Im Herren-Masters glänzt derweil die neue deutsche Nummer eins Alexander Donchenko. In der ersten Runde mit Schwarz gegen Dmitrij Kollars hatte es lange Spitz auf Knopf gestanden, bevor sich Donchenko durchsetzte. In der zweiten Runde ließ Donchenko Daniel Fridman leiden, bis der deutsche Held der 2018er Schacholympiade im Endspiel kollabierte.

Dafür hat Fridman einen blitzsauberen Schnellsieg für die Nationalmannschaft auf der Habenseite. Hier stand er mit Schwarz schon nach 12 Zügen auf Gewinn, musste aber noch das taktische Gewinnmotiv kennen oder erspähen:

Schwarz zieht und gewinnt.
(Du willst lösen? Klick aufs Brett.)
Der eine oder andere Meister ist in Magdeburg schon gekürt, allen voran natürlich Matthias Blübaum, der die Deutsche Blitz-Einzelmeisterschaft für sich entschied und dafür 500 Euro einstrich.


Es folgt der eine oder andere Taktik-Happen aus der Blitzmeisterschaft, zum Auftakt etwas ganz einfaches aus dem Taktik-Lehrbuch:
Bluebaum, Matthias (2647) – Schneider, Ilja (2479)

Weiß am Zug gewinnt.
Braun, Georg (2360) – Hess, Max (2378)

Stünde hier “Schwarz zieht und gewinnt”, wäre es schwierig. Aber zum Glück steht hier ja: Schwarz zieht und setzt matt in drei.
Voege, Tobias (2326) – Stein, Robert (2325)

Schwarz zieht und gewinnt.
Bluebaum, Matthias (2647) – Stein, Robert (2325)

Den ersten Zug zu sehen, ist leicht, den zweiten auch. Die Abwicklung in ihrer Gänze vorherzusehen, wird den wenigsten Lesern (keinem?) gelingen.
Weiß zieht und gewinnt.
Langrock, Hannes (2346) – Donchenko, Alexander (2646)

Bauer weniger, Struktur im Eimer. Aber zwei Freibauern, die dem Schwarzen einen schmalen, exakt zu folgenden Gewinnpfad eröffnen.
Schwarz zieht und gewinnt.
(Nachtrag, 19. August: Hannes Langrock stellt fest, dass der sinnlose Zug Dh3 auf einem Übertragungsfehler beruht. Stattdessen habe er Dg4+ gespielt (und gewonnen). Die Partie repräsentiert obige Taktikaufgabe nicht.)
Statt sich um irgend so einen Online Schwachsinn zu richten, sollten die Verantwortlichen endlich bekant geben wann die Saison fortgesetzt wird. Es ist schon ein halbe Jahr her, dass alles runtergefahren wurde, jetzt muss es auch langen und die Divise lauten zurück an die Bretter. Absehbar wird es die nächsten Jahre keine Lösung für das Wuhan Virus geben und damit müssen wir leben. Herr Drostens Strategie der Ausrottung des Virus ist schon lange gescheitert wir müssen der Realität ins Gesicht sehen. Wenn wir noch ein paar Monate wird sich an der Existenz des Viruses nichts ändern der einzige Unterschied wird… Weiterlesen »
wie meinen?
Schau an, der Herr Moskau trollt jetzt nicht nur beim schachfeld, sondern auch hier herum…
Unglaublich ich wurde bei schachfeld zensiert wegen diesem Kommentar !!
Danke an die Betreiber der Webseite, dass hier noch Meinungsfreiheit herrscht !
Hast du die Überschrift gelesen? Deine Verschwörungstheorien haben nichts mit dem Thema zu tun. Schachvereine werden genauso wenig aussterben, wie Dummschwätzer die mit ihrem Schwachsinn unbedingt jeden abnerven müssen.
Hast du meinen ersten Satz gelesesn ! Dort habe ich gesagt die Verantwortlichen sollen sich um wichtigere Dinge kümmern.
Wie wäre es mal mit konkreten Vorschlägen für die Verantwortlichen? Im Grunde genommen haben wir doch Klassenzimmerverhältnisse beim Schach mit 3 zusätzlichen Problemen:
Dazu kommt vielleicht noch, dass Maskenzwang für alle eingeführt wird.
Alternativ können wir natürlich alle einen Test 3 Tage vor jedem Mannschaftsspiel machen, der Verband soll die Kosten übernehmen. Wer einmal so einen Test gemacht hat, der will beim nächsten Mal maximal gurgeln.
Aber im Klassenzimmer ist der Abstand deutlich geringer als beim Schach. Heutzutage werden die Klassen mit 30 oder mehr Schüler vollgestopft nur der Raum ist gleich groß geblieben.
Mein Vorschlag: gleiches Konzept wie in Magdeburg, dort können ja auch Senioren spielen .
Jetzt im Sommer müssten wir beginnen, denn jetzt kann man noch lüften im Winter wird das nicht mehr gehen, aber das Virus wird immer noch unter uns verweilen .
Also jetzt in der Wärme ist die beste Zeit trotz Corona Schach zu spielen.
Genau! Du möchtest das Thema der Diskussion bestimmen und deinen Käse verbreiten.
Ich möchte einfach meine Meinung den Verantwortlichen sagen. Auf diverse E- Mails an den Bezirk habe ich keine Antwort bekommen was hier abgeht ist einfach Absurd .
Das Wuhan Virus ist nicht zu unterschätzen, aber bestimmt kein Grund das ganze Schach in Deutschland für Jahre zu schließen mit riesigen Nebenwirkungen.
Ich habe keinen Reply auf deinen Beitrag erstellt, sondern auf den Beitrag von diesem Simonweltverschwörer.
Erstmal danke für die viele Unterstützung für meinen Vorschlag.
Und ich bin kein Verschwörer sondern sehe die Dinge nur realistisch und da haben wir 2 Möglichkeiten
1) Wir spielen bis mindenstens 2025-26 kein Schach solange dauert wahrscheinlich ein Impfstoff, wenn es je einen geben wird
2 Wir gewöhnen uns an den Gast und leben mit ihm in Vielfalt !
Ich glaube es ist für jeden Schachspieler sinnvoll, sich nicht in den Dunstkreis von Paehtz zu begeben. Wer will schon mit der Cheaterin auf einem Foto sein geschweige denn mit so einer ein Team zu bilden?
Sie war nicht diejenige die gecheatet hat.
Das denke ich auch, jedoch kann man heutzutage von jedem Ort der Welt auf alle Kanäle oder Account zugreifen. Dafür muss man nicht Informatik studiert haben.
Ja, stimmt schon aber sie soll ja der FIDE bewiesen haben, dass sie zu dem Zeitpunkt in Paris unterwegs war oder so.
Stimmt. Von Paris aus wäre es ihr natürlich auch nicht möglich gewesen, auf Lichess zuzugreifen. Es ist ja bekannt, daß es in Paris kein Internet gibt.
Mich brauchst du da nicht anzugreifen, dass war die Aussage von E. P. nicht meine.
Ach so! Dann ist es also kein Betrug, wenn man jemand anderen mit seinem Lichessaccount spielen lässt, der on top dann auch noch eine Engine benutzt.
Das habe ich auch nicht behauptet
Zum Nachtrag: Die Partie wurde aufgezeichnet, und bei 1 h 13 min kann man sehen, dass 31. Dg4+ Kh6 32. Dh3+ Kg6 33. Dg4+ Dg5 34. Dxg5+ Kxg5 35. Kf2 und so weiter gespielt wurde. Der Übertragungsfehler kam, weil Langrock die Dame bei 31. Dg4+ nicht richtig platziert hatte und das elektronische Brett diesen Zug deshalb nicht erkannt hatte.
Es war wirklich naiv zu glauben, der Lynchmob wäre nur in den Kommentarspalten der diversen Foren zu finden. Das sich sogar Mannschaftskameraden dazu hinreißen lassen ist schwer erträglich. Vermutlich werden hier einige alte Rechnungen beglichen. Elisabeth war spielberechtigt, die Vorwürfe waren ausgeräumt, nur einige nicht entscheidende Fragen sind offen. Letzteres kann aber ein solches Verhalten der Mannschaftskameraden nicht begründen. Das wäre jetzt mal eine Gelegenheit für den DSB und die sportliche Leitung gewesen Führungsstärke zu zeigen.
Haben sie doch gut gelöst? Die Mannschaft bleibt beisammen, der öffentliche Fokus liegt auf dem unsäglichen Pähtz-Hass im Internet, und der Konflikt innerhalb der Mannschaft ist geräuschlos wegmoderiert (bzw. lediglich Lesern dieser Seite bekannt). “Führungsstärke” ist ja nicht nur, mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Ich könnte dir reichlich Fälle nennen, bei denen unser Präsident als Anführer gefragt gewesen wäre, aber entweder gar nicht in Erscheinung getreten ist oder als Spalter. Hier finde ich sein Vorgehen genau richtig.
Hatte der DSB überhaupt eine Wahl? Es ist ein klassischer Fall von Erpressung. Spielt E.P, spielen sie nicht und somit wird vermutlich die Mannschaft nicht komplett am Start sein können. Im Sinne der Mannschaft ist so ein Verhalten jedenfalls nicht, zumal Schulze und Osmanodja durchspielen mussten, letztere auch die deutsche Blitz und Einzelmeisterschaft. Für nächsten Wochenende bedeutet dies eine klar schlechtere Mannschaft und kaum eine Chance auf eine Qualifikation. Ich bezweifle stark, daß dieses Verhalten ohne Konsequenzen bleibt und letztendlich wird nicht wirklich E.P damit bestraft, sondern das Team. Im obigen Bericht wurden keine Namen genannt. Um welche Spieler geht… Weiterlesen »
Ja klar! “Ein klassischer Fall von Erpressung!” – Nach deiner Auslegung wäre damit jedes Arbeitsverhältnis eine Erpressung.
Chef sagt: “Wenn du arbeitest, bekommst du Geld“.
Arbeiter antwortet: “Das ist Erpressung!“.
Warum ist dies deiner Ansicht nach keine Erpressung? Man liest doch ganz klar raus, dass sich jene Teamkollegen weigern in einem Team mit E.P zu spielen… Demnach würden sie ihre Teilnahme verweigern, wenn man E. P. aufstellen würde. Oder habe ich was falsch verstanden?! Was ist das denn sonst deiner Meinung nach Herr Balduin? Und warum hat der DSB dies “geräuschlos wegmoderiert” und sich scheinbar erpressen lassen?! Das scheint mir alles nicht so klar und ist im obigen Artikel auch nicht aufgeführt.
ok, du denkst in sehr einfachen Strukturen und es ist nicht so, daß du es nicht verstehen möchtest, sondern das du es nicht verstehen kannst. Wenn ein Schüler den Unterricht stört und der Lehrer diesem Schüler sagt, dass er bei der nächsten Störung vor die Tür muss, dann ist das genauso wenig eine Erpressung, wie wenn ein Team beschließt, einen Störenfried aus dem Team zu nehmen, der ständig für miese Stimmung sorgt und = stört. Bis auf Pähtz genießen alle im Team eine saubere Weste und wenn man nun Seite an Seite mit Pähtz in der Olympiade kämpfen würde, könnte… Weiterlesen »
Der DSB wird Sie bestimmt bald kontaktieren, da Sie in dem „Fall Pähtz“ der einzige sind, der den absoluten Durchblick hat und nur Sie alle Fakten Wahrheiten kennen
Hier und anderswo lese ich schon mal vom «Lynchmob», «Beleidigungen und Hasskommentaren» oder jetzt auch durch Dich von «unsäglichem Pähtz-Hass». Ich hab jetzt nicht gezielt danach gesucht, aber nicht wirklich viel gefunden, was auch nur ansatzweise in diese Richtung geht, geschweige denn in eine justiziable.
Möglicherweise bin ich durch die Arbeit bei #ichbinhier und einer anderen, ähnlichen Counterspeech Gruppe zu sehr abgestumpft, aber auch anderen ist dies aufgefallen.
Problemlösung durch Verschweigen funktioniert im Zeitalter von “unsocialmedia” nicht – sogar CB hat nach langem Zögern einen kleinen Artikel zur Causa eingestellt.
und nebenbei auf der Seite mit dem Artikel für die die neuste DVD von Pähtz geworben.