Frederik Svane gewinnt das Open in Teplice, Rasmus Svane geteilter Zweiter

Frederik Svane hat das Open in Teplice/Tschechien gewonnen. Mit einem Kurzremis in der neunten und letzten Runde gegen den armenischen Großmeister Shant Sargsyan (Elo 2640) sicherte sich der alleine führende Lübecker den ersten Platz. Da kein Verfolger, auch nicht sein Bruder Rasmus, über ein Remis hinauskam, stand der 19-Jährige auch in der Endabrechnung alleine ganz vorne, einen halben Punkt vor vier Verfolgern.

Die ersten 15 des 218-köpfigen Feldes. | via chess-results.com

Neben seinem Preisgeld von 2.100 Euro kann sich Svane über ein Plus von knapp 16 Elopunkten freuen, nachdem er mit einer 2740-Performance durch das Feld gepflügt ist. Je näher die Mannschafts-EM (10. bis 21. November in Montenegro) rückt, desto mehr gilt es für alle (potenziellen) Nationalspieler, Ratingpunkte zu sammeln.

Im Video: Rasmus Svanes Versuch, mit einem Sieg in der Schlussrunde zu Frederik aufzuschließen.

Frederik Svane ist einer von mindestens sechs Kandidaten, die um die nach Elo vergebenen fünf Plätze im deutschen Team streiten. An welchem Tag für die Nominierung abgerechnet wird, stehe noch nicht fest, sagte DSB-Leistungssportreferent Gerald Hertneck jetzt auf Twitter. Darüber könnten Bundestrainer Jan Gustafsson und die Aktivensprecher befinden.

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Auch der gerade wiedergewählte Aktivensprecher Rasmus Svane, der über die Dauer des Wettbewerbs seinem Bruder im Nacken saß und bis zur letzten Runde die Chance hatte, ihn einzuholen, hat in Tschechien Elo gesammelt. Eine 2690-Performance bescherte ihm neben dem geteilten zweiten Platz im Endklassement ein Eloplus von 9 Punkten.

Nach drei Runden hatten die beiden großmeisterlichen Brüder noch gleichauf gelegen. Dann streute Rasmus Svane ein Remis ein, während Frederik bis zur fünften Runde durchpunktete. Im Familienduell in der sechsten Runde schließlich ließ Frederik zum ersten Mal Federn, hatte aber kaum Mühe, mit den schwarzen Steinen die Gewinnversuche seines Bruders zu neutralisieren.

Das Familienduell in der sechsten Runde: Rasmus wollte Frederik katalanisch beikommen, der ließ nichts anbrennen.

Traditionell sitzt beim jährlich ausgetragenen Open in Teplice eine große Delegation aus Deutschland an den Brettern. So war es auch 2023. Drittbester Deutscher wurde IM Sebastian Plischki mit 6 Punkten auf Rang 38. Nach einem Fehlstart mit 2/5 gewann Plischki die letzten vier Partien.

Studentenweltmeisterin Fiona Sieber bestätigte ihren Aufwärtstrend der jüngeren Vergangenheit. Zwar gingen ihre ersten beiden Partien gegen Gegner von GM-Stärke klar verloren, aber am Ende des Turniers zeigte sie, dass sie auf eben diesem Level mithalten kann.

Diese klare Niederlage gegen den superstarken IM Pawel Teclaf (Elo 2576) aus der zweiten Runde wird Fiona Siebers Turnierleistung nicht gerecht. Am Ende zeigte sie, dass sie auch gegen Großmeister auf Augenhöhe zu agieren vermag.

In der achten Runde erkämpfte sich Sieber in einem Schwerfigurenendspiel mit Minusbauer ein Remis gegen GM Jiri Stocek (Elo 2528), in der neunten remisierte sie mit Schwarz aus der Position der Stärke gegen GM Vitzeslaw Rasik (Elo 2416). Am Ende standen sehr ordentliche 5,5/9 und eine 2390-Performance. Sieber bringt knapp 26 Elo aus Tschechien mit heim nach Heidelberg.

Nachdem für die Svane-Brüder nun die tschechischen Wochen beendet sind, beginnen sie für Vincent Keymer. Beim Prager Schachfestival ist Keymer Teil des stark besetzten Masters, für das er sich im vergangenen Jahr mit einem Sieg beim Challengers-Turnier qualifiziert hat. Die erste Masters-Runde 2023 wird am Mittwoch, 21. Juni, um 15 Uhr freigegeben.

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