Die Analogisierung des Spielbetriebs

Ullrich Krause, Lutz-Rott Ebbinghaus und Ralph Alt werden die Verträge für die neue Mitglieder- und DWZ-Verwaltung nicht unterschreiben. Das haben die drei BGB-Vertreter im Präsidium jetzt auf der DSB-Website mitgeteilt. Damit ist es sehr unwahrscheinlich, dass die neue Softwarelösung der laut Kongressbeschluss zu beauftragenden Firma “Nu Datenautomaten” in der kommenden Saison zum Einsatz kommt. Angesichts der nicht mehr gepflegten und jetzt schon nur noch teilweise funktionierenden bestehenden Software droht in vielen Ländern eine Saison ohne IT, stattdessen eine mit Stift und Zettel.

Hintergrund der Mitteilung des Präsidiums ist dessen Sorge, für die finanzielle Malaise des DSB haften zu müssen. Wie am 12. März exklusiv von dieser Seite berichtet, wird der Kongress am 20. Mai darüber anhand zweier Anträge entscheiden: Entweder soll eine interne Untersuchungskommission den Fall durchleuchten oder ein externer Wirtschaftsprüfer. “Da in diesen Anträgen auch von ‘juristischen Maßnahmen’ gegen und ‘Haftung für Schäden’ durch die ehrenamtliche Verbandsführung die Rede ist, werden die drei BGB-Vertreter das Risiko einer Zahlungsverpflichtung für den DSB in sechsstelliger Höhe nicht mehr eingehen”, teilt das Präsidium nun mit.

In den Ländern hat diese Mitteilung aus der DSB-Zentrale für einige Aufregung gesorgt. Im E-Mail-Verteiler der Landes-Oberen und Referenten begann sogleich ein emotionaler Austausch, der dieser Seite in Auszügen vorliegt.

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“Wir sind fassungs- und sprachlos. Aktuell wissen wir nicht, wie wir in Württemberg die nächste Saison abwickeln sollen”, schrieb Carsten Karthaus. Der Präsident des Württembergischen Verbands appellierte ans DSB-Präsidium: “Der Schachverband Württemberg bittet euch, diese Entscheidung zu überdenken und abzuändern und das drohende Chaos im Spielbetrieb abzuwenden und damit die Digitalisierung im Schachsport voranzutreiben. Dafür habt ihr einen Beschluss des obersten Organs des DSB, der aus unserer Sicht weiterhin Gültigkeit hat.”

“Erschüttert” gab sich André Martin, Präsident des Schachverbands Sachsen: “Wenn ihr die Verträge nicht unterschreibt, könnte Schachdeutschland neben der aktuellen Finanzkrise auch auf eine ‘Ligakrise’ zusteuern, deren ideelle und wirtschaftliche Auswirkungen auf den DSB, auf die Landesverbände und auch auf jeden organisierten Schachspieler in Deutschland noch massiver wären.”

Martin hat in seiner E-Mail die aus seiner Sicht drei wesentlichen Problemfelder aufgeschlüsselt. Zitat aus seiner E-Mail (gekürzt, redaktionell bearbeitet):

1. Mitgliederverwaltung / DWZ-Auswertung

MIWIS und DeWIS sind veraltet, daher hat der DSB-Kongress den Vorstand des DSB beauftragt, eine Softwarelösung der Firma Nu Datenautomaten einzuführen. Ziel: den Ligabetrieb für die Saison 2023/2024 absichern. Der Vorstand des DSB wurde beauftragt, das notwendige Vertragswerk mit der Firma Nu zu erarbeiten und zu unterschreiben.

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Inzwischen sind nach einem Hackerangriff die aktuellen Softwarelösungen nicht mehr voll funktionsfähig (z.B. kein automatisches Mailing mehr), und viele Schnittstellen (z.B. die Schnittstelle zum Bayerischen Schachbund oder zur Homepage des Schachverbandes Sachsen) funktionieren nicht mehr. Support gibt es so gut wie nicht mehr. Die Applikationen können im Prinzip jederzeit komplett ausfallen. Dass die aktuelle Lösung noch eine weitere Saison durchhält, ist nahezu ausgeschlossen.

2. Portal 64

Viele Verbände nutzen das Portal 64 für ihre Ligaverwaltung. Dieses liegt auf den gleichen Servern wie DeWIS und MIWIS. Es muss dieses Jahr zwingend abgelöst werden. Wir als Schachverband Sachsen (aber z.B. auch NRW und Württemberg) sind der Empfehlung des DSB gefolgt und haben alle Vorbereitungen getroffen, um nuLiga einzusetzen. Die Verträge mit der Fa. Nu sind unterschriftsbereit, die Vereine sind informiert, und wir haben ein Projektteam für die Umsetzung zusammengestellt. 

Leider setzt nuLiga den Einsatz der Mitgliederverwaltung von Nu im DSB voraus. Wenn die Mitgliederverwaltung nicht rechtzeitig kommt, dann können wir nuLiga nicht einführen. Einen Plan B haben wir zur Zeit nicht, zumal andere mögliche Lösungen auch problematisch sind (siehe Punkt 3).

3. Ligaverwaltung in den Landesverbänden 

Viele Landesverbände sowie die DSJ und die Bundesliga nutzen eigene Lösungen für die Ligaverwaltung. Diese setzen auf Schnittstellen zu MIWIS/DeWIS auf und werden ohne diese möglicherweise nicht mehr oder nicht vollständig funktionieren. Wenn die neue Mitgliederverwaltung des DSB nicht rechtzeitig kommt, dann ist der Spielbetrieb in allen deutschen Ligen für die Saison 2023/2024 gefährdet.


Mitgliederverwaltung und DWZ-Berechnung sind im Lauf eines phasenweise obskuren Verfahrens um 60.000 Euro teurer geworden als die ursprünglich veranschlagten 160.000 Euro. Im Oktober 2021 hat der Kongress 210.000 Euro bewilligt. Später kamen noch 10.000 Euro für “eine wohldefinierte und -dokumentierte Schnittstelle” dazu, einzustellen in den Nachtragshaushalt 2023.

Die dem Vernehmen nach kurz vor der Vollendung stehenden Verträge werden vom hessischen IT-Experten Andreas Filmann und dem projekterfahrenen Gerald Hertneck mit der Firma Nu verhandelt. Vorgesehen war, dass der Bundesrechtsberater Thomas Strobl sie prüft, bevor sie das Präsidium unterzeichnet. Diese Aufgabe kommt nun auf das neue Präsidium zu, das am 20. Mai gewählt wird. Eine Unterzeichnung Ende Mai würde voraussichtlich bedeuten, dass die Lösungen nicht, wie geplant, zur kommenden Saison zur Verfügung stehen.

Äußerst unwahrscheinlich erscheint, dass das amtierende Präsidium die Appelle aus den Ländern erhört, bitte doch zu unterschreiben. Stattdessen hat es längst eine Abwehrhaltung eingenommen, um für juristische Auseinandersetzungen um etwaige Forderungen gewappnet zu sein. Das deckt sich mit Ullrich Krauses am 28. Februar eingeschlagenen Linie, zwar “Verantwortung übernehmen” zu sagen, aber keine zu übernehmen und schon gar keine Fehler einzuräumen.


“Ich wollte ja über unsere Finanzen wachen, aber der Geschäftsführer hat mir den Zugriff verboten, und der Präsident hat es abgesegnet. Dagegen aufzubegehren, habe ich mich nicht getraut.” Das wäre ein ehrlicher Erklärungsversuch dessen, was passiert ist. Rott-Ebbinghaus hätte obendrein geltend machen können, dass er inklusive seiner Vizepräsidentenkollegen doch einer überwältigenden Mehrheit angehört, die sich jahrelang auch nicht getraut hat, den Wahnsinn wenigstens zu hinterfragen. Wenn die Mehrheit aus den DSB-Gremien jetzt ernsthaft Haftungsfragen stellt, mag das angesichts der neuesten Vorgänge begründet sein, aber angesichts des Versagens aller Hauptausschüsse und Kongresse seit 2019 wäre es auch ein schlechter Witz. Rott-Ebbinghaus beugt trotzdem vor: “Alles wird teurer” ist Schuld an den roten Zahlen, und dazu noch diese Inflation. Das Präsidium nicht.

Der anfänglich demonstrierte Wille des Präsidiums, an der Aufklärung der Sache mitzuwirken, dürfte damit erkennbar vom Tisch sein.

Was nun?

Dem Vernehmen nach versuchen einige Landespräsidenten jetzt auszuloten, ob sich die Nu-Lösung womöglich noch zurückdrehen und eine Alternative neu anfangen lässt. Das Problem ist, was immer sie tun und beauftragen wollen, dafür muss ein Entscheid muss her und ein Präsidium, das unterschreibt.

Für Anträge an den Kongress 2023 ist es zu spät. Trotzdem, angesichts der kollektiven Not, in der alle sitzen, würde sich wahrscheinlich irgendeine Verabredung einstielen lassen. Aber damit möglichst schnell, idealerweise zur neuen Saison eine funktionierende Alternativlösung steht, muss eigentlich jetzt schon das neue Präsidium ins Boot. Auch eine Position zu Nu müsste das neue Präsidium erst noch finden. Das Problem: Niemand weiß, wer das neue Präsidium bilden wird.

Ein potenzieller Vizepräsident 2023-25 hat sich mit der aktuellen Erklärung in eine Abwehrhaltung gegenüber denen begeben, die ihn wählen sollen. Von seinem potenziellen Präsidenten ist die Aussage überliefert, dass er nur im Team mit den von ihm auserkorenen Vizes antritt.

To be continued.

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Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
12 Tage zuvor

Frage an die Redaktion
Darf man Nachrichten von eine Wanze die in Auszügen vorliegt verwenden ?
Anscheinend muss das neue Präsidium noch einen Posten für Spionageabwehr unterhalten.

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
11 Tage zuvor

Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit oder aus der “Deckung” handeln sind zwei paar Schuhe.
Im biblischen Zeitalter hatte ein Doppelagent sogar einen Namen. Er saß am Tisch von seinem Herrn(heute Chef) und lief
(heute E-Mail) zu den Römern (heute Medien) zum quatschen.

kumagoro
kumagoro
12 Tage zuvor

Das alte Präsidium bietet doch allen Grund dafür, sie unehrenhaft zu entlassen. Mit einem ordentlichen Tritt in den Arsch.

Für mich sind das totale Versager!

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
12 Tage zuvor
Reply to  kumagoro

Dass rechtfertigt nicht mit unlauteren Methoden Betriebs-Spionage zu betreiben.
Man muss den Leuten auch mal etwas Luft zum Atmen lassen.
Dass vorhaben einiger LV kann manche Familie entzweien wenn ein Ehrenamtler zur Kasse gebeten wird. Zukünftig wird kaum ein Bezirk noch Ehrenamtler finden wenn das vorhaben (rechtlich Schritte) umgesetzt wird. Es lebe das Ehrenamt.

Thomas Richter
Thomas Richter
11 Tage zuvor

Man kann jedenfalls nicht beides verlangen: “juristische Maßnahmen”, “Haftung für Schäden” UND dass Beteiligte quasi gegen sich selbst ermitteln.
Und wenn derlei Konsequenzen für Verhalten drohen, das vielleicht fahrlässig aber nicht schuldhaft war, wer ist dann noch bereit sich ehrenamtlich zu engagieren? Egal ob er Familie hat oder nicht.

acepoint
acepoint
11 Tage zuvor

Es geht bei der Software nicht nur um die DWZ-Auswertung – über deren Sinn sich zwar trefflich streiten lässt, die aber zumindest aktuell «alternativlos» ist, siehe auch die zutreffenden Kommentare in diesem Forum.

Viele Verbände – nicht nur auf Landesebene, sondern auch darunter – haben darauf gesetzt, dass ihnen ab Sommer 23 wieder ein vernünftiger und gut zu bedienender Ergebnisdienst zur Verfügung steht. Nun müssen sich die Spielleiter und -ausschüsse um eine Alternative bemühen, die entsprechenden Anträge für die JHV oft sogar bis Mai formuliert sein.

Kommentator
Kommentator
11 Tage zuvor
Reply to  acepoint

In welcher Welt leben wir eigentlich? Sind doch alles Luxusprobleme. Dann werden Ergebnisse eben wieder telefonisch oder per Mail gemeldet, und der Staffelleiter fertigt einen Rundenbericht an. Es gibt Schlimmeres.

acepoint
acepoint
11 Tage zuvor
Reply to  Kommentator

Danke, dass Du die Aufgabe bei uns – ein Verband, drei Bezirke, +10 Ligen, +100 Mannschaften, (geschätzt) +1200 aktive Spieler, Viererpokal und Einzelturniere bei uns übernimmst.

Und dafür sorgst, dass ebenenübergreifend Neuanmeldungen, Aufstellungen und Ersatzspielerregelungen manuell kontrolliert werden.

Last edited 11 Tage zuvor by acepoint
Martin Schubert
11 Tage zuvor
Reply to  Kommentator

Und wer macht die ganze Arbeit: Du?

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
11 Tage zuvor

Schach besteht nur noch aus Arbeit, besser wir machen den Laden zu.

Jörg Sonnenberger
Jörg Sonnenberger
11 Tage zuvor
Reply to  acepoint

Ich habe diesen Wunsch, unbedingt nuLiga zu nutzen, sowieso nie verstanden. Ein Ergebnisdienst sollte eigentlich nicht an eine Spielerverwaltung gekoppelt sein, sondern eine wohl definierte Schnittstelle nutzen. Umgekehrt sollte eine Spielerverwaltung über genau so eine Schnittstelle von Hause aus verfügen. Warum zum Teufel will ich mich zwingend in die Abhängigkeit von einem Anbieter geben, der dies nicht mal trennen kann?!

Gustaf Mossakowski
11 Tage zuvor

Man hatte sich ja offenbar von Anfang an auf den Anbieter fokussiert, schon vor der Ausschreibung. Und ist dann alle Preiserhöhungen mitgegangen – aktuell sollten ja laut Anträgen beim Kongress ggf. nochmal 12.000 oben draufkommen. Ich finde auch, das z. B. die DWZ-Berechnung der einzelnen Turniere komplett separat laufen könnte. Alles etwas komisch gelaufen damals, mir wurde sogar verboten, ein Angebot abzugeben

Klaus Zachmann
11 Tage zuvor

Wieso das denn ? ? ?
Normalerweise ist man doch an mehreren Angeboten interessiert um anschließend das beste Angebot auswählen zu können.

Jörg Sonnenberger
Jörg Sonnenberger
11 Tage zuvor

Sei froh, dass Du Dich nicht beteiligt hast. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie auf der einen Seite die Anforderungen an Datenschutz und Vertraulichkeit mit einer Cloud-Lösung vereinbar sein sollen, auf der anderen Seite aber essenzielle Schnittstellen als kostenpflichtiges Extra akzeptiert werden.

Klaus Zachmann
10 Tage zuvor

Wenn man den Anbieterkreis künstlich verkleinert, bzw. sogar nur mit einem Anbieter verhandelt, dann ist doch klar, dass die Sache deutlich teurer wird.
Und wer ist für diese Fehlleistung verantwortlich?

Schach Freund
Schach Freund
10 Tage zuvor

Diese Aussage ist m.E. unrichtig und trägt auch nicht zur Problemlösung bei.

Gustaf Mossakowski
10 Tage zuvor
Reply to  Schach Freund

Was ist denn an der Aussage falsch? Man hat bereits in der ersten Sitzung Neuentwicklung DeWIS / MIVIS – Erste Videokonferenz am 24.09.2020 beschlossen, dass man Kontakt zu dem Anbieter aufnimmt. Im Protokoll der zweiten Sitzung steht auch etwas dazu. Zu anderen Anbietern wurde nicht vorab Kontakt aufgenommen, soweit ich die Protokolle richtig lese. Das ist ja auch nicht schlimm, kann man gerne machen, aber angesichts der Preissteigerungen schon bemerkenswert.

Schach Freund
Schach Freund
10 Tage zuvor

Die Aktivitäten begannen bereits im Vorfeld durch eine Arbeitsgruppe (an der du hättest teilnehmen können). Auf der Homepage des DSB existierte eine Diskussionsmöglichkeit. Dazu wurde die Ausschreibung auf der DSB-Homepage veröffentlicht. Und es gab mehr Bewerber wie NU. Von dir war allerdings keine Bewerbung dabei. Die Komplexität liegt nicht in der Mitgliederverwaltung (Programme dafür gibt es wie Sand am Meer) sondern in der DWZ-Berechnung mit dem komplexen Regelwerk (dafür gibt es nichts). Hinterher wissen es immer alle besser. Erschütternd finde ich hier wie hier von einigen behauptet wird das im Herbst alles zusammenbricht. DEWIS/MIWIS läuft erstmal weiter. Und selbst wenn… Weiterlesen »

Last edited 10 Tage zuvor by Schach Freund
Gustaf Mossakowski
10 Tage zuvor
Reply to  Schach Freund

Klar kenne ich die Arbeitsgruppe, steht doch in meinem Kommentar. Meine Mitarbeit war unerwünscht, Ausschreibungsunterlagen durfte ich ebenfalls nicht einsehen. Firma zwei ist bekannt, siehe DSB-Protokoll, Stichwort unprofessionelle Behandlung durch den DSB, Mitarbeiter schreibt hier in Kommentaren mit.

Wenn die Firma für 120.000 Euro Entwicklungskosten für ein ansonsten bestehendes System (deswegen hat man sich für sie entschieden!) nicht innerhalb von zwei, drei Monaten eine DWZ-Berechnung implementieren kann, hat man sich offensichtlich für die falsche Firma entschieden.

Recht hast du, dass der Alarmismus übertrieben ist. MIVIS und DEWIS laufen, sind auch nicht vom Totalausfall bedroht.

acepoint
acepoint
10 Tage zuvor

Wie schon von Conrad im Artikel geschrieben, unsere Ligaverwaltung funktioniert nicht mehr.Und wir haben uns nach der Ankündigung im September bis vor etwa zwei Wochen darauf verlassen, im Frühsommer ein neues System benutzen zu können.

Zur Zeit wird von den Spielleitern und DWZ-Beauftragten (die es zum Glück zumindest hier noch gibt) alles manuell gepflegt, überprüft und kontrolliert. Und das über drei Ebenen – Bezirke, Verbände, Land – mit jeweils eigenständiger Bearbeitung.

Einige Schreiber hier im Forum mögen das ein Luxusproblem nennen. Die haben aber auch keinen durchaus nennenswerten Mehraufwand, den all die gewählten Funktionäre gerade ehrenamtlich leisten.

Schach Freund
Schach Freund
9 Tage zuvor
Reply to  acepoint

Zum Thema Ligaverwaltung würde ich dir vorschlagen das du erstmal den in hier in anderen Beiträgen genannten Chessleaguemanager ausprobierst. Eine Joomla-Installation + Chessleaguemanager ist in kurzer Zeit installiert.

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
12 Tage zuvor

Die Weigerung von dem bald abgewählten Präsidium die Verträge zu unterschreiben ist in der Konstellation vollkommen in Ordnung und Verständlich.
Die Landesverbände werden eine Lösung finden.
Im Analogen Zeitalter war es auch möglich den Spielbetrieb zu wuppen.
Die Ehrenpräsidenten stammen aus der Zeit die werden ihre Erfahrung gerne weitergeben wenn gefragt. Die werden sich an die guten alten Meldekarten erinnern können. Saisonhefte23/24 u. 24/25 können später einen Wert für Sammlungen erzielen. Es muss wieder geschrieben werden.
Dass ich das noch erleben darf ein Wunder.
Deshalb nichts überstürzten möglich ist alles.

Thomas
12 Tage zuvor

Es ist überhaupt nicht nötig auf die “guten, alten Meldekarten” zurückzugreifen. Als Alternative kommt der von uns verwendete ChessLeagueManager (chessleaguemanager.de) in Frage. Das System ist zwar auch an MIWIS und DeWIS angebunden, funktioniert aber problemlos ohne diese Anbindung. Bei uns ist die Software in Betrieb bevor es MIWIS und DeWIS überhaupt gab. Die Ligaverwaltung ist kostenlos und frei als OpenSource Software verfügbar !
Eine Auswertung für aktuelle DWZ Zahlen kann dann immer noch ausgeführt werden, wenn es dann endlich ein funktionierendes System seitens des DSB gibt.

Jan Werner
11 Tage zuvor
Reply to  Thomas

Das aktuelle Präsidium hat im Oktober den Auftrag bekommen, mit der Firma NU das so zügig zu entwickeln, dass das neue System zur Saison 23/24 steht. Alle anderen Systeme wären nur ein Behelf und machen den Spielleitern das Leben schwer. Dass das Präsidium sich jetzt verweigert, die Verträge noch fertig zu machen kann man nur als feige bezeichnen.

Klaus Zachmann
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Ich kann das schon verstehen.
Der DSB-Vorsitzende hat erkannt, dass er in der Vergangenheit schwere Fehler gemacht hat. Und jetzt traut er sich nicht zu handeln.
Er könnte sich an die LVs wenden und zusätzlich um Zustimmung für die Beauftragung bitten, die er wohl sicher bekommen würde. Dann hätte er das “OK” auch aus der aktuellen wirtschaftlichen Situation heraus zu handeln.
Auf diese Idee ist er wahrscheinlich noch nicht gekommen, aber vielleicht kommt da ein entsprechender Vorschlag aus den LVs.

Thomas
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Klar ist das es einen Auftrag gab, wie man aber andererseits recht genau abschätzen kann steht das System der Firma Nu bis zur Saison 2023/24 aber nicht zur Verfügung. Das andere Systeme den Spielleitern das Leben schwer machen ist mit Sicherheit nicht richtig, alles ist meiner Ansicht nach besser als mit Meldekarten eine Saison abzuwickeln. Das wäre ein Rückfall in die (nicht-)digitale Steinzeit ! Es gibt einige Landes- und Bezirksverbände die ihre Ligen mit dem ChessLeagueManager pflegen und das System sehr schnell auf allen Ebenen einsetzen konnten. Eine Einrichtung für einen ganzen Verband gelingt binnen eines Tages. Das Team des… Weiterlesen »

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Nachdem sich die Ereignisse seit Oktober überschlagen haben würde ich es nicht feige nennen .
Der DSB steht vor einem nie dagewesenen Strukturwandel und ungewissen Zukunft.
Da finde ich einen Haushalts stopp für bestimmte Ausgaben eher klug.
Denke die Spielleiter auf allen Ebenen kommen zurecht und die LV sind findungsreich.

Kommentator
Kommentator
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Jan Werner befindet sich offenbar bereits im Wahlkampfmodus. Dass er mit Beschimpfungen wie dieser auch seinen Vizepräsidenten in spe Ralph Alt beschädigt, ist ihm hoffentlich bewusst.

Jörg Sonnenberger
Jörg Sonnenberger
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Die Aussage, dass andere System als nuLiga nur ein Behelf sind und den Spielleitern das Leben schwer machen, ist mit Verlaub gesprochen: kompletter Unfug. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: wenn die Mitgliederverwaltung von Nu nur mit nuLiga als Ergebnisdienst arbeiten kann, dann ist dies eigentlich ein hartes Ausschlusskriterium. Wie Thomas schon gesagt hat, wird CLM in verschiedenen Landesverbänden erfolgreich eingesetzt. Nach allem, was ich von nuLiga und CLM bisher gesehen habe, ist letzterer auch benutzerfreundlicher.

Schach Freund
Schach Freund
9 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

So etwas zu behaupten (“Alle anderen Systeme wären nur ein Behelf und machen den Spielleitern das Leben schwer.”) zeugt von tiefer Unkenntnis. Jeder LV, Bezirk etc. benutzt irgendwas zur Ligaverwaltung. Die Schnittstelle ist DEWIS/MIVIS die erstmal weiterlaufen.

Dirk Sander
Dirk Sander
12 Tage zuvor

DWZ endlich abschaffen, ELO reicht völlig aus, das wird in vielen Ländern so praktiziert und passt zudem in die Idee eines vereinten Europas.

Daniel Hendrich
Daniel Hendrich
12 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Sehe ich auch so. Würde eine Menge Geld (und Ärger) sparen.

Kommentator
Kommentator
12 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Damit begäbe man sich aber in die finanzielle Abhängigkeit der FIDE. Elo-Auswertung bis in die untersten Klassen wäre viel teurer als die Beibehaltung der DWZ. Andere Länder kennen gar keine Auswertung unterer Ligen. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich, hier aber schon.

Jörg Sonnenberger
Jörg Sonnenberger
12 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Wie beim letzten Mal als dieser tolle Vorschlag kam: praktisch nicht realisierbar ohne erhebliche Einschränkungen oder Kosten. Viele Spielklassen werden in Deutschland nicht Elo-gewertet, weil es nicht genug geeignete Schiedsrichter gibt, um die FIDE-Anforderungen umzusetzen. Dies zu ändern bedeutet erstmal viele Freiwillige finden und dann auch, diese angemessen zu entschädigen…

Frank Hoppe
Frank Hoppe
11 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Völlig weltfremd. Eine Abschaffung der DWZ bedeutet, das es kaum noch Auswertungen (Elo) von Turnieren auf Landesebene oder darunter geben wird. Allenfalls geht die (Elo-)Auswertungsquote gering nach oben, wenn der Veranstalter/Verein willens ist, ausgebildete Schiedsrichter und Elo-Gebühren zu bezahlen.
Es sollte doch möglich sein, in einem so reichen Land wie Deutschland, ein gut funktionierendes Wertungssystem am Leben zu erhalten.

Martin Schubert
11 Tage zuvor
Reply to  Frank Hoppe

Wer die Abschaffung der DWZ fordert, hat sich sicher auch nicht mit den Auswirkungen gerade im Jugendbereich beschäftigt.

von und aus dem Walde
von und aus dem Walde
11 Tage zuvor

Gerade in den unteren Altersklassen ist eine zu frühe Fixierung auf Ratingzahlen mMn kontraproduktiv für die schachliche und auch persönliche Entwicklung.

Martin Schubert
11 Tage zuvor

“Fixierung auf Ratingzahlen ist schlecht” ist etwas anderes als “Ratingzahlen sind schlecht”.

Manfred
Manfred
11 Tage zuvor

Sehe das änlich. Wenn ich allerdings sehe, welchen Stellenwert das Onlinerating im Onlinschach für die meisten einnimmt, kann die Abschaffung der DWZ auch dazu führen, potentielle Neulinge zu verlieren, bzw. nicht zu gewinnen. Was ich so in der Schachstreamingwelt mitbekomme, gibt es schon immer wieder welche, die in einen Schachclub gehen. Jenen ist dann aber der Erhalt einer DWZ oder eines Eloratings sehr wichtig. Manchmal scheint es sogar so, als ginge es ausschließlich darum. Ob es sich hier jetzt um einen Mehrheit oder Minderheit handelt weiß ich natürlich nicht. Wenn man in Foren z.B. von chess.com liest oder bei reddit,… Weiterlesen »

Thomas Richter
Thomas Richter
11 Tage zuvor
Reply to  Frank Hoppe

Ja, wer “DWZ endlich abschaffen, ELO reicht völlig aus” fordert ist entweder ahnungslos und dabei besserwisserisch, oder weltfremd, oder er akzeptiert die ganzen Konsequenzen: 1) Man bräuchte dann ja für jeden Mannschaftskampf auch der untersten Ligen nicht nur einen ausgebildeten, sondern auch einen neutralen Schiedsrichter. Die derzeitige Praxis – einer aus den beiden Vereinen macht das (oft nebenbei, da er auch selbst mitspielt) -ginge nicht mehr. Wo sollen die alle herkommen? Es gibt sie wohl im Fußball, aber im Schach würde es zumindest einige Zeit dauern. 2) FIDE berechnet pro Elo-Auswertung 200 Euro, da kommt einiges zusammen – je nachdem… Weiterlesen »

Krennwurzn
Krennwurzn
11 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Richtig!!

ABER die Rohdaten müsste man sichern (auch vertraglich),
um nicht in ungewünschte Abhängigkeiten zu kommen.

Jan Werner
11 Tage zuvor
Reply to  Dirk Sander

Eine Abschaffung der DWZ wäre für viele kleinere Vereine und viele Spieler sehr negativ. Hier gibt es ein Papier zu dem Thema:

https://www.schachbund.de/diskussion-zur-deutschen-wertungszahl.html

von und aus dem Walde
von und aus dem Walde
11 Tage zuvor

Die DWZ könnte man abschaffen und nur dort durch ELO ersetzen, wo eine Spielstärkenmessung wirklich gebraucht wird. Ab welcher Liga das dann ist, kann jeder Landesverband für sich selber entscheiden, so er denn die fianziellen Mittel für die Auswertung bei der FIDE und für die Schiedsrichter hat und bei letzterem auch genug Personal. Bundesliga, 2. Bundesliga und Oberligen werden sowieso schon ELO ausgewertet, da braucht es die DWZ nicht mehr. Was die Liga-Verwaltung an sich angeht, so könnte man ohne Probleme auf clm zurückgreifen. Joomla und clm sind kostenfrei und open source. Bliebe nur das Problem einer Mitgliederverwaltung und da… Weiterlesen »

Jan Werner
11 Tage zuvor

Viele Spieler blieben ohne DWZ, viele Turniere bei kleineren Vereinen würden niemals ausgewertet. Das wäre Verweigerung einer notwendigen Dienstleistung gegenüber zehntausenden Mitgliedern des DSB.

https://www.schachbund.de/diskussion-zur-deutschen-wertungszahl.html

von und aus dem Walde
von und aus dem Walde
11 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Na mal ernsthaft, spielen Leute unter 2000 (willkürliche Grenze) wegen einer virtuellen Stärkeeinschätzung oder weil sie gerne Schach spielen? Ich behaupte letzteres.
Für die meisten unterhalb der Oberligen ist Schach reines Hobby und ein netter (ambitionierter) Zeitvertreib. Ob es da wirklich eine virtuelle Penis-Verlängerung braucht, wage ich zu bezweifeln.

Jan Werner
11 Tage zuvor

Sorry, das entspricht in keiner Weise der Realität und den Wünschen der Mitglieder in Schachvereinen. Eine DWZ ist für viele wichtig, insbesondere auch die erste DWZ für die Jugendlichen.

Peter Kalkowski
Peter Kalkowski
10 Tage zuvor
Reply to  Jan Werner

Wenn man schon wünsche von der Basis äußern darf, habe ich einen.
Die Bundesliga sollte Basis-und Klimafreundlicher werden.
Die Emissionen durch die notwendigen Anreisen aus aller Welt vernebeln eines Tages auch noch das Gehirn und Lunge.
Wenn “Spieltach” ist bleibt man lieber zu Hause statt Schachbundesliga zu schauen.
Dass ist vielleicht ein einsamer Wunsch aber wollte ich wieder mal äußern. Vielleicht darf ich den Tag erleben wo ich zur Frau sagen kann “Schatz warte nicht mit Essen bin bei Schachbundesliga heute kommen die Bayern”.

Jörg Sonnenberger
Jörg Sonnenberger
11 Tage zuvor

Die DWZ wird u.a. als Kriterium für die Vergabe von Start- und Freiplätzen verwendet. Sie zu streichen macht das Leben in vielen Bereichen schwerer oder zumindest willkürlicher…

Jan Werner
11 Tage zuvor

Die DSAM, bei der die Spieler nach DWZ in Gruppen einsortiert würden, würde nicht mehr funktionieren. Spieler, die nicht um den Sieg in einem Turnier mitspielen, könnten kaum einschätzen, ob sie jetzt ein gutes Turnier gespielt haben oder nicht. Die Vorstellung, eine Wertungszahl wäre nicht wichtig oder den Spielern egal ist völlig lebensfremd.

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[…] Jan Werner in der Kommentarspalte dieser […]

Jochen
Jochen
12 Tage zuvor

In Anbetracht eines Sponsoring Verhältnis zwischen Schachbund und einer deutschen Schachfirma, sowie der jüngsten internationalen Marktkonzentration für Schach Homepages taucht dieses Thema woanders nicht oder nur am Rande auf, so mein Eindruck.