■ Der Österreichische Schachbund möchte im kommenden Jahr Gastgeber einer Schach-Weltmeisterschaft sein. Das hat jetzt ÖSB-Präsident Michael Stöttinger gegenüber FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich bekräftigt. Nach einer Mitteilung des ÖSB haben sich der österreichische und der Weltschachpräsident in Villach zum Gedankenaustausch getroffen. Stöttinger würde die Rapid- und Blitz-WM 2024 präferieren: “Das attraktivste Event für Spieler und Fans.”
Schon um das WM-Match 2020 hatte der österreichische Verband anlässlich seines 100-jährigen Bestehens unter Stöttingers Vor-Vorgänger Christian Hursky gebuhlt, letztlich erfolglos. Die FIDE vergab das Match nach Dubai, bevor es mitsamt der Expo im Zuge der Pandemie um ein Jahr verschoben wurde. Ende 2021 in Dubai schlug Magnus Carlsen Ian Nepomniachtchi.
Auch Ende 2024 (im Jahr des 100-jährigen Bestehens der FIDE) wird es voraussichtlich ein Match geben. Seitdem die FIDE Mitte Dezember die Qualifikationspfade fürs Kandidatenturnier 2024 veröffentlicht hat, steht fest, dass deutsche Spitzenspieler gegenüber solchen aus anderen Nationen im WM-Zyklus benachteiligt sind.
Was nicht feststeht, ist, worum es bei einem solchen WM-Match überhaupt geht. Um den Weltmeistertitel im klassischen Schach? (Warum sind dann Rapid und Blitz Teil des Matches?) Um den Weltmeistertitel aller Klassen? (Warum wird dann vor allem klassisch gespielt?)
Das Match um den “großen” WM-Titel steckt nicht erst seit Magnus Carlsens freiwilliger Demission in einer Identifikations- und Rechtfertigungskrise, und was es bestimmt nicht braucht, ist ein “Weiter so”. Aber die sehr späte FIDE-Ankündigung zu Nepo vs. Ding, gespielt in exakt demselben Modus wie 2021, zeigt, dass seitens des Weltverbands Wille und Handlungsstärke fehlen, dieses Übergangsmatch 2023 zu nutzen, um Reformen und Neuerungen zu testen.
Vor diesem Hintergrund ist allzu verständlich, dass Stöttinger vor allem auf zwei der drei kleinen WM-Titel schielt anstatt auf den großen. Zwar ist auch die Rapid- und Blitz-WM nicht zu Ende entwickelt, übers Jahr verteilte kontinentale und offene Online-Qualifikationen würden ihr guttun, trotzdem sind beide Weltmeisterschaften jetzt schon ein Spektakel, auf das Spieler wie Fans Jahr für Jahr hinfiebern.
Und 2024 in Österreich? Dvorkovich hat dem ÖSB nach dessen Angaben “exzellente Chancen” bestätigt, die “hervorragende touristische Infrastruktur, aber auch die historische Bedeutung Österreichs als Schachland” betont: „Österreich ist wegen seiner Geschichte und natürlich auch wegen der idealen geografischen Lage in der Mitte Europas ein perfekter Ort für eine WM zum 100-Jahre-Jubiläum des Weltschachverbandes FIDE.”
Stöttinger hörte das gerne: „Die Veranstaltung der Weltmeisterschaft würde Schach in Österreich einen weiteren Schub geben. Gerade für unseren hervorragenden Nachwuchs wäre ein Turnier dieser Größenordnung eine enorme Motivation.
“
(Titelfoto: Stev Bonhage/FIDE, Fotomeisterei Johanna Seiser)
Ich finde es etwas penetrant, immer wieder die Kritik an der Deutschen Meisterschaft reinzubringen. Insbesondere da das Regelwerk nichtmal viele Top spieler erwartet und das mit einer handvoll der Top 30 spieler locker erreichen könnte.
Auch die Kritik an dem Modus, kommt mir etwas reingekleistert aus bei diesem Thema.
Zum Thema des Artikels (also das was mit der Headline zu tun hat), ich bin etwas überrascht wie kurzfristig sowas entschieden wird, wenn sie sich jetzt bewerben haben sie dem Zuschlag vielleicht 1 Jahr vorher.
Fände es aber schön wenn sie es bekommen würden, eventuell würde ich dann sogar mal vorbeischauen.
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