Der neue und der alte Weltmeister könnten Ende des Jahres in einem Match aufeinandertreffen. In einem Interview mit New in Chess sagte Ding Liren, es gebe ein Angebot aus Argentinien für ein Rapid- und Schach960-Match zwischen ihm und Magnus Carlsen. “Ich bin interessiert. Schauen wir mal.”
In den ersten Wochen und Monaten nach seinem Titelgewinn erweckt der Weltranglistenvierte nicht den Eindruck, ein spielender Weltmeister werden zu wollen. Anders als etwa Anatoli Karpow, der nach seinem kampflosen Titelgewinn 1975 mit einer einzigartigen Serie von Turniersiegen seine Regentschaft untermauerte, hat Ding Liren im laufenden Jahr für noch gar keinen Wettbewerb gemeldet. Sogar Magnus Carlsen, der 2023 nur noch tut, was ihm Spaß macht, spielt mehr als sein Nachfolger.
Zwar haben der neue Weltmeister und Ian Nepomniachtchi direkt nach ihrem WM-Match aufgrund vertraglicher Verpflichtungen am Grand-Chess-Tour-Auftaktevent in Rumänien teilgenommen, beide erfolglos, aber anders als sein WM-Gegner ward Ding Liren seitdem nicht mehr gesehen. Nach der Enttäuschung in Rumänien zog er aus dem folgenden Grand-Chess-Tour-Turnier in Polen zurück. Für die “Global Chess League” in Dubai war Ding Lirens Teilnahme angekündigt, aber er wurde kurzfristig durch Levon Aronian ersetzt.
Beim kommenden Grand-Chess-Tour-Turnier in Kroatien, das in dieser Woche beginnt, wird der 30-Jährige nicht mit von der Partie sein. Auch der World Cup wird ohne ihn stattfinden. Beide Veranstaltungen wären Gelegenheiten gewesen, sich mit dem alten Weltmeister zu messen. Ob Ding Liren am prestigeträchtigen Sinquefield Cup ab dem 19. November teilnimmt, ist offen.
Nun also Argentinien? Seit Jahren versuchen Veranstalter aus der südamerikanischen Republik, einen international bedeutenden Schachwettbewerb auszurichten. Im Bieterprozess für das WM-Match zwischen Magnus Carlsen und Ian Nepomniachtchi unterlagen die Argentinier der finanzstarken Bewerbung aus Dubai, die mit der Expo ebendort gekoppelt war. Dasselbe passierte ihnen beim vergangenen WM-Match, das die FIDE an Kasachstan und den dort ansässigen Schachmilliardär Timor Turlov vergab.
Details der neuen argentinischen Offerte sind bislang nicht bekannt. Magnus Carlsen hat sich öffentlich noch nicht geäußert.
[…] in Argentinien (das in den vergangenen Jahren oft im Rennen war, zuletzt mit einem Angebot für ein Match Ding vs. Carlsen, aber nie den Zuschlag bekam) Pläne geben, das Match auszurichten. Das seit Monaten kursierende […]