Vincent Keymer allein an der Spitze: Nach dem ersten Tag der „Kramnik Challenge“, dem dritten Turnier der mit 100.000 Dollar dotierten „Julius Bär Challengers Chess Tour“, führt der 16-Jährige mit 3,5 Punkte aus 4 Partien. Nachdem er zuletzt stets oben mitgespielt hatte, aber nie ganz oben gelandet war, sollte Keymer dieses Mal in Abwesenheit der meisten Inder die vergleichsweise beste Chance haben, ein Turnier der Junior-Serie zu gewinnen – was ihm einen Platz in der Carlsen-Serie der Elitespieler sichern würde.

Am heutigen Freitag geht es weiter, Vincent Keymer trifft in der fünften Runde auf den Franzosen Marc Andria Maurizzi, der unlängst als 14-Jähriger der jüngste GM wurde, den es in Frankreich je gab. Liveübertragung ab 16 Uhr hier.

Die Schachfreunde Praggnanandhaa und Gukesh, die die ersten beiden Auflagen gewonnen haben, fehlen. Beide spielen in Riga beim stark besetzten und mit Indern gespickten RTU-Open in Riga, wo mit Alexander Donchenko und überraschend chess24-Mitarbeiter Florian Kugler zwei Deutsche mit 4,5/6 in Reichweite der Tabellenspitze unterwegs sind. In Riga geht es am heutigen Freitag um 14 Uhr mit der siebten Runde weiter, Liveübertragung hier.
Auch einige weibliche Talente haben sich gegen die „Kramnik Challenge“ entschieden, um stattdessen bei der Frauen-EM mitzuspielen:

Gunay Mammadzada, Olga Badelka und Nuryul Salimova sind Teil des Felds im rumänischen Iasi, wo es aus deutscher Sicht nach vier Runden für Josefine Heinemann und Lara Schulze (jeweils 2,5/4) am besten läuft.
Lara Schulze berichtet auf ihrer Website vom Turnier, sie gewährt Einblicke in ihre Freizeitgestaltung und präsentiert wie so oft schachlich Instruktives.
Die fünfte Runde der Frauen-EM beginnt am heutigen Freitag um 14 Uhr, Liveübertragung hier.

Weil wegen anderer Turniere viele Spieler fehlen, hat die Carlsen-Gruppe die „Kramnik Challenge“ von 20 auf 16 Teilnehmer abgespeckt. Ein Selbstläufer wird die Angelegenheit für Keymer trotzdem nicht, dafür ist das Turnier der 16 Top-Talente immer noch viel zu stark besetzt.
Im Feld ist der eine oder andere, der unlängst beim World Cup in Sotschi für Aufsehen sorgte, allen voran natürlich Nodirbek Abdusattorov. Der Usbeke, nach Elo an eins gesetzt, hat in Sotschi in der dritten Runde keinen Geringeren als Anish Giri aus dem Wettbewerb gekegelt.
Ganz so weit kam der 15-jährige Russe Volodar Murzin nicht. Er besiegte in der ersten Runde mit Viorel Iordachescu einen veritablen 2600-GM, in der zweiten Runde wartete dann ein veritabler 2700er. Es reichte nicht ganz, aber Murzin war drauf und dran, Vladislav Artemiev aus dem World Cup zu werfen.