Jetzt neu: den Mephisto Phoenix direkt mit Lichess verbinden

Einschalten, losspielen. Onlineschach am Brett ist jetzt noch einfacher geworden. Seit Neuestem lässt sich der Mephisto Phoenix direkt mit Lichess verbinden. Die Übertragung der Züge ist dadurch schneller geworden, die Verbindung stabiler. Millennium plant jetzt einen „Mephisto Owner’s Club“, dessen Mitglieder in den Genuss exklusiver Turnierserien, Online-Simultan-Veranstaltungen mit bekannten Schachmeistern und anderer Bonbons kommen werden.

Einschalten, losspielen, sei es gegen Freunde, in Turnieren oder gegen zufällig ausgewählte Gegenspieler.

Dass ein besonderes Schachprodukt den Namen „Mephisto“ trägt, ist nicht ganz neu. Als in den 1980er-Jahren nicht nur die Deutschen verrückt nach Schachcomputern waren, dominierten bald die „Mephistos“ aus dem Hause Hegener und Glaser die weltweite Schachcomputerszene. Vier Dekaden später nach dem Rückerwerb der Namensrechte durch das Münchner Unternehmen Millennium erlebt die Marke in Gestalt des „Mephisto Phoenix“ ihre Wiederauferstehung.

Seinerzeit endete der Schachcomputerboom, als die Schachprogramme für den Heimcomputer immer besser wurden. Der Phoenix mit Touchscreen und integriertem Stockfish 16 kann so gut spielen wie die Engine auf dem heimischen PC, aber vor allem kann er viel mehr als das. Auf Knopfdruck lässt er sich in eines der legendären Geräte von früher verwandeln. Viele Programme der alten Mephistos sind integriert. Darüber hinaus dient er als Analyse- sowie Trainingstool etwa für Eröffnungen und umfassendes Schachwerkzeug.

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Das Ende 2022 erschienene Gerät war unlängst bei den von Millennium gesponserten German Masters Teil der Szenerie. Die besten deutschen Spielerinnen und Spieler nutzten den Mephisto als Analysehelfer, Rasmus Svane zeigte daran vor laufender Kamera eine seiner Partien inklusive Sizilianisch-Eröffnungstrick.

Am Rande kam es zu einem Match mit Erdogan Günes bzw. dessen Schachmaschine. Computerschachexperte Günes, zuletzt mit dem Komodo-Team Computerschachweltmeister geworden, drosselte seine hochgerüstete Technik ein wenig – was immer noch bedeutete, dass zwei 3500-Elo-Riesen aufeinandertrafen.

Günes wollte den Phoenix in geschlossenen Stellungen strategisch überspielen, während Millennium-Geschäftsführer Thomas Karkosch sein Baby so einstellte, „dass er sich ordentlich wehrt“. Zwei ausgekämpfte Remispartien folgten, und am Ende waren beide Seiten zufrieden. „Es ging ja um den Spaß, nicht um die Computerschach-WM“, sagt Günes.

Computerschach-Weltmeister Erdogan Günes vor dem Match seiner Maschine gegen den Mephisto Phoenix. | Foto: Millennium

Jetzt ist als neueste Funktion die Online-Funktionalität hinzugekommen, laut Karkosch „ein Meilenstein“, der das Onlinespiel auf einem Brett so einfach wie nie mache. Anders als bisher beim Online-Spiel am Brett fallen Zwischenstationen weg, das Mobilgerät mit der Lichess-Verbindung in erster Linie. Stattdessen verbindet sich der Mephisto Phoenix (sofern das Update auf die neueste Phoenix-Software erfolgt ist) direkt mit Lichess.

Auch beim Spiel auf Lichess via Mephisto Phoenix gilt für alle Spielenden, dass während der Partie kein Blick auf den Bildschirm nötig ist. Die Leuchtdioden auf dem Brett zeigen den gegnerischen Zug an, sobald er ausgeführt ist. Die italienische Schachmeisterin Alessia Santeramo (am Millennium-Turnierbrett) und Georgios Souleidis (mit Mephisto Phoenix ausgestattet) haben jetzt im Stream die neue Online-Funktion des Mephisto erfolgreich getestet (ab etwa 1h 45 min):

Millennium-Chef Max Hegener arbeitet nun daran, diejenigen, die mit ihrem Phoenix online spielen, in einer Schachgemeinschaft (neudeutsch Community) zusammenzuführen, ein Projekt ähnlich und verwandt mit der jetzt schon knapp 12.000 Mitglieder starken Millennium-Lichess-Gruppe, aber noch einmal exklusiver. Das besondere Schachspielerlebnis dank der Online-Funktion will Millennium in Zusammenarbeit mit denjenigen, die sie nutzen, auch zu einem Gemeinschaftserlebnis machen.

Ideen gibt es schon eine ganze Reihe, etwa eine Mephisto-Turnierserie übers Jahr, auch Mephisto-Schaukämpfe von bekannten Spielerinnen und Spielern. Beides könnte sich kombinieren lassen, sagt Hegener, dem unter anderem ein Format à la „Schlag den Star“ vorschwebt. Millennium wird in naher Zukunft anhand einer Umfrage unter Mephisto-Besitzern ermitteln, was diese sich wünschen, und daran den Mephisto-Club und dessen Programm ausrichten.

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