Grand Swiss 2023: der Ticker

Zwei Plätze fürs Kandidatenturnier sind zu vergeben, außerdem zwei fürs Kandidatinnenturnier und nicht zuletzt 600.000 Dollar Preisgeld. Die Grand Swiss auf der Isle of Man, offen und Frauen, sind die stärksten Schweizer-System-Turniere überhaupt. Nie zuvor war die deutsche Delegation so groß wie in diesem Jahr. Ab dem 25. Oktober werden täglich ab 15.30 Uhr elf Runden gespielt.

Die Paarungen der elften Runde. Vincent Keymer hat eine kleine Chance, sich für das Kandidatenturnier zu qualifizieren. Er muss Caruana schlagen, Giri muss Esipenko schlagen, und Vidit vs. Predke muss remis enden. | via chess-results.com
Kandidaten-Chance zwei Prozent. Besser als null.
Ganz vorne wird jetzt “2 aus 6” gespielt: die Top 20 nach der zehnten Runde. | via chess.com

Livepartien, Ergebnisse, Tabelle (offen)

Livepartien, Ergebnisse, Tabelle (Frauen)


“Nakamura überwältigt Caruana, ein Trio an der Spitze”:
Bericht zur zehnten Runde

|| Runde 11, 5. November

Alle anderen Paarungen liefen eher schlecht für Keymer, die eigene lief rund: Vincent Keymer überrennt Vladimir Fedoseev.

|| Runde 10, 4. November

Vincent Keymers Kurzsieg in der neunten Runde über Nihal Sarin.

Der Traum lebt

Vincent Keymer wird in den WM-Zyklen der nächsten Jahren noch einige wichtigste Partien seiner Karriere spielen. Heute ist die erste. Will Keymer in der letzten Runde am Sonntag eine Chance haben, sich fürs Kandidatenturnier zu qualifizieren, muss er heute mit Weiß Vladimir Fedoseev besiegen. Praktisch: Fedoseev geht es genauso. Für eine Kandidaten-Chance braucht er 2 Punkte aus den letzten 2 Runden und muss heute Keymer besiegen.

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Dinara Wagner wünscht sich derweil wahrscheinlich, das Turnier würde noch ein wenig länger dauern. Sie ist jetzt in Fahrt gekommen und bekommt nun große Gegnerinnen. Heute geht es gegen Aleksandra Goryachkina.

|| Runde 9, 3. November

“Eine will ich noch gewinnen”: Vincent Keymer nach seinem Neuntrundensieg über Nihal Sarin.

Der Vincent-Express

■ Die theoretische Chance bleibt. Nach einem Quickie gegen Nihal Sarin steht Vincent Keymer bei 6/9, einziger Deutscher über 50 Prozent. Um am Ende ganz oben zu stehen, müsste er die letzten beiden Partien gewinnen. Wahrscheinlich ist das nicht, unmöglich auch nicht. Am Freitag rollte auch der Dmitrij-Express durch den Turniersaal. In der neunten Runde eines eher durchwachsenen Turniers gewann Dmitrij Kollars in Rekordtempo. Frederik Svane verlor gegen Anton Korobov, fällt auf 50 Prozent zurück. Alle anderen Landsleute im offenen Grand Swiss remisierten.

Als Vincent Keymer in tiefe Vorbereitung lief: die Achtrundenpartie gegen Andrey Esipenko.

|| Runde 8, 2. November

Vincent Keymers fantastischer Siebtrundensieg über Anton Korobov.

Geteilter Zweiter

■ Am wahrscheinlichsten bleibt, dass sich durch die Grand Swiss keine Deutschen für die Kandidatenturniere qualifizieren. Aber einer aus der zehnköpfigen Delegation ist jetzt in der Position, sich das Ticket entgegen der Wahrscheinlichkeit zu erkämpfen. Mit 5 Punkten aus 7 Partien teilt sich Vincent Keymer den zweiten Platz hinter dem Inder Vidit, der alleine das Feld anführt. Außerdem: Willkommen im Turnier, Dinara Wagner! In der siebten Runde hat es bei ihr endlich mit dem vollen Zähler geklappt. Wagner steht jetzt bei 3,5//7.

|| Runde 7, 1. November

Taktik-Nüsse vom Grand Swiss

Wie Frederik Svane Material verschmähte und den Druck so lange aufrecht hielt, bis David Navaras Stellung für den Knockout bereit war. Bitte erst angucken, nachdem du das Taktik-Puzzle zum Knockout (siehe unten) gelöst hast!

■ Hättest du es besser gemacht als Hans Niemann und Alireza Firouzja besiegt? Hättest du wie Frederik Svane die Dame von David Navara gewonnen? Das Figurenopfer von Rasmus Svane gegen Elham Amar gerechtfertigt und den Norweger mattgesetzt? So viele fantastische Partien haben die Protagonisten des Grand Swiss bislang abgeliefert, wir können sie hier bei weitem nicht alle abbilden. Aber wir können einen erheblichen Teil davon in Taktik-Puzzles verwandeln. Hier sind acht Grand-Swiss-Nüsse für dich zum Knacken. Zum Lösen einfach aufs Brett klicken!

Etienne Bacrot (2669) – Niclas Huschenbeth (2605)

Weiß zieht und gewinnt.

Li Wu (2303) – Baskaran Adhiban (2551)

Schwarz zieht und gewinnt.

David Navara (2689) – Frederik Svane (2626)

Schwarz zieht und gewinnt.

Michal Krasenkow (2531) – Jaime Santos Latasa (2650)

Schwarz zieht und gewinnt.

Alireza Firouzja (2777) – Hans Moke Niemann (2667)

Schwarz zieht und gewinnt.

Vidit Gujrathi (2716) – Hans Moke Niemann (2667)

Weiß zieht und gewinnt.

Niclas Huschenbeth (2605) – Andrei Volokitin (2664)

Weiß zieht und gewinnt.

Rasmus Svane (2646) – Elham Amar (2568)

Weiß zieht und gewinnt.

|| Ruhetag, 31. Oktober

Die 50-Prozent-Herausforderung

■ “Drei überm Strich” haben wir gestern erfreut festgestellt und darauf verwiesen, dass neben Vincent Keymer auch Matthias Blübaum und Niclas Huschenbeth über der 50-Prozent-Marke stehen. Das hat sich schnell geändert. Zwar hatte Keymer zwischenzeitlich sogar Chancen auf einen Schwarzsieg, aber vor allem haben Huschenbeth wie Blübaum verloren. Es schält sich für die deutsche Delegation als Herausforderung heraus, über 50 Prozent zu stehen – und sich dort festzubeißen. Diese Herausforderung kann nach dem Ruhetag Frederik Svane angehen. Mit Schwarz gewann er eine tolle Partie gegen David Navara, steht jetzt bei “plus eins” – und vor der Herausforderung, gegen Nihal Sarin dafür zu sorgen, dass es mindestens so bleibt.

|| Runde 6, 30. Oktober

Nakamuras Triple

Gerade nochmal gutgegangen für Hikaru Nakamura. | Foto: Anna Shtourman/FIDE

■ So trennen sich die Wege. In der ersten Runde hatte Rasmus Svane mit Schwarz Hikaru Nakamura an der Angel. Der Superstar des Schachs entging haarscharf einer Auftaktniederlage. Jetzt sind fünf Runden gespielt, und nach zwei Punkteteilungen zum Auftakt hat Nakamura drei Siege in Folge hingelegt. Er führt das Feld an. Svanes Reise ging derweil in die andere Richtung. Nach einer Niederlage gegen Richard Rapport (gegen der er gerade noch in der Bundesliga remisiert hat) steht er mit 2/5 unterm Strich. Was keinesfalls bedeutet, dass Rasmus Svane ein schlechtes Turnier spielt. Zwei aus fünf, ja, aber mit einer Performance von knapp 2630. Eher ist es so, dass Svanes Elo in der Auslosung dazu führt, dass er die dicksten Brocken vorgesetzt bekommt, sobald er bei 50 Prozent oder darüber steht. Nebenbei, ein Leichtgewicht ist sein heutiger Gegner auch nicht. Der angehende GM Amar Elham gilt als der neue Hoffnungsträger des norwegischen Schachs.

|| Runde 5, 29. Oktober

Die Kombi des Turniers?

■ Gemeinsam Grand Swiss spielen: Was dem Ehepaar Wagner vergönnt ist, bleibt dem Ehepaar Wojtaszek/Kashlinskaya verwehrt – aus dem schönstmöglichen Grund. Die beiden sind Eltern geworden. Und so sitzt Radoslaw Wojtaszek “mit gemischten Gefühlen” auf der Isle of Man am Brett, während seine Frau Alina Kashlisnkaya daheim das Baby hütet. Trotz seiner gemischten Gefühlslage stellte der junge Vater gegen Denis Lavazik eine der, wenn nicht die Kombi des Turniers aufs Brett. Siehst du, wie Wojtaszek gewann? (Zum Lösen aufs Brett klicken!)

Denis Lazavik (2560) – Radoslaw Wojtaszek (2668)

Vincent Keymer (2717) – Pouya Idani (2633)

…und wer noch einmal Keymers grandios herausgespielten und spektakulär beendeten Sieg über Pouya Idani in Gänze sehen möchte – bitteschön:

Vincent Keymers strategische, taktisch gekrönte Meisterleistung gegen den iranischen Großmeister Pouya Idani.

Fire on board

Zwischen Hans Niemann und Richard Rapport passierte lange herzlich wenig. Aber dann…

■ Beide kompromisslos wie kaum ein anderer, beide kreativ wie kaum ein anderer. Die Partie zwischen Hans Niemann und Richard Rapport versprach viel – und hielt anfangs wenig. Aber dann… Beide hielten die ereignisarme Partie am Laufen, wo andere längst eine Zugwiederholung aufs Brett gestellt hätten. Jetzt ist Hans Niemann mit 3/4 Teil der Verfolgergruppe, während Richard Rapport ins Mittelfeld zurückgefallen ist. Abseits von Niemanns tollem Finish hat das ganz wesentlich damit zu tun, dass der rumänische Ungar zu viel wollte.

Schiri!

Nakmaura (oben links) als Zeuge: Schiedsrichtereinsatz am Brett von Vincent Keymer. Volokitin muss den Bauern nehmen, verliert einen Turm und unmittelbar die Partie.

■ Bestimmt möchte Vincent Keymer seine Partien nicht so gewinnen, aber was soll er machen? Offenbar hatte Andrei Volokitin in etwa ausgeglichener Stellung einen vergifteten Bauern angefasst, und den musste er nehmen – was sofort einen Turm kostete. Dank dieses Missgeschicks ist Keymer nun Teil der Gruppe, die mit 3 Punkten aus 4 Partien dem Spitzenreiter Andrey Esipenko (3,5/4) auf den Fersen ist.

|| Runde 4, 28. Oktober

Huschenbeth und Keymer: plus eins

■ Schwierig genug, sich bei einem Turnier dieser Klasse über die 50-Prozent-Marke zu spielen. Selbst einem Hikaru Nakamura ist das erst in der dritten Runde gelungen. Umso schwieriger, sich darüber festzubeißen. Und umso bemerkenswerter, was Niclas Huschenbeth als bester Deutscher bislang abliefert. Nach seinem Auftaktsieg über David Navara bleibt er bei “plus eins”. Auch mit Schwarz gegen Nils Grandelius brannte nichts an, im Gegenteil. Die schwedische Nummer eins war, mit Qualle weniger, gut beraten, die von Huschenbeth offerierte Zugwiederholung anzunehmen. Mit Frederik-Svane-Besieger Vladislav Artemiev wartet nun ein ordentlicher Brocken auf den Berliner. Zu ihm, dem bis dahin einzigen Deutschen mit “plus eins”, gesellt sich Vincent Keymer, der mit Weiß den Iraner Pouya Idani niederrang.

GM Pähtz: 2,5/3

Elisabeth Pähtz hat beste Erinnerungen an das Grand Swiss vor zwei Jahren. Neben der Grand-Prix-Qualifikation gelang ihr eine Großmeisternorm. Über der Frage, ob es erst die zweite Norm ist oder die dritte (und damit der Titel), folgte ein einjähriges Drama inklusive anhaltender öffentlicher Beschimpfung dieser Seite und des “Schwachsinns”, der hier zu lesen sei.

Nun hat sie den ersehnten GM-Titel, und beim Grand Swiss 2023 scheint sie dort weiterzumachen, wo sie vor zwei Jahren aufgehört hat. Da fügt es sich trefflich, dass sie nun mit 2,5 Punkten aus 3 Partien auf die Gegenspielerin trifft, die sie vor zwei Jahren in der letzten Runde besiegen musste, um sich die Norm zu sichern: Bibisara Assaubayeva.

Der entscheidende Sieg gegen Assaubayeva: In der Annahme, die Grand-Swiss-GM-Norm sei die dritte, verkündete auch diese Seite voreilig, der GM-Titel sei eingetütet, korrigierte diese Falschmeldung aber schon tags darauf. Das gefiel der Protagonistin gar nicht.

Dinara Wagner tut sich derweil schwer. In der dritten Runde lief sie in eine sizilianische Taktik (“kalte Dusche”, Peter Leko), die sie die Partie kostete. Mit nun einem Punkt aus drei Partien beginnt heute die Aufholjagd.

Ramazan Zhalmakhanov

Ramazan Zhalmakhanov spielt weiter oben mit. | Foto: Anna Shtourman/FIDE

■ Wer genau dieser 21-jährige Außenseiter ist, der beim Grand Swiss schon zwei 2600er geschlagen hat, wir wissen es immer noch nicht. Immerhin können wir jetzt ein Bild von Ramazan Zhalmakhanov zeigen, der auch in der dritten Runde bestätigt hat, dass er zu Recht oben mitmischt. Mit Schwarz gegen den Weltranglistenvierten Alireza Firouzja ließ er nichts anbrennen und holte ein Remis. Firouzja sagte hinterher staunend, dieser Spieler sollte eigentlich längst Großmeister sein. Seine eigene Ambition beschrieb der Franzose mit einem Wort: Kandidatenturnier. Sollte es beim Grand Swiss nicht klappen, dann werde er eben den Sinquefield Cup spielen, um sich nach Möglichkeit per Rating zu qualifizieren.

|| Runde 3, 27. Oktober

Taktik-Auslese

Ramazan Zhalmakhanov? Die Geschichte des 21-jährigen IM aus Kasachstan mit seinem vergleichsweise bescheidenen Elo von 2447 können wir an dieser Stelle nicht erzählen, sie ist nicht bekannt. Sicher ist nur, er steht mit 2/2 beim Grand Swiss an der Tabellenspitze. Wie er Bassem Amin, den stärksten Spieler des afrikanischen Kontinents, besiegt hat, ist Teil unserer Taktikauslese aus den ersten vier Runden:

Erwin L’Ami (2627) – Vidit Santosh Gujrathi (2716)

Weiß zieht und gewinnt.

Alireza Firouzja (2777) – Rauf Mamedov (2640)

Weiß zieht und gewinnt.

GM Anton Korobov (2658) – IM Ediz Gurel (2514)

Weiß zieht und gewinnt.

Ramazan Zhalmakhanov (2447) – Bassem Amin (2680)

Weiß zieht und gewinnt.

|| Runde 2, 26. Oktober

Wie Fabiano Caruana mit einem Sieg über Hans Niemann die 2800-Hürde nahm.

Gegen den Trend: 2800!

■ Einen Sieg noch über Hans Niemann, den er gerade erst bei der US-Meisterschaft bezwungen hätte, dann würde Fabiano Caruana wieder über 2800 steigen. Der Sieg gelang, willkommen im Mini-Club der absoluten Elite! Bemerkenswert an Caruanas Aufstieg: Eigentlich unterliegt die Weltspitze seit Jahren einer Deflation. Der Trend geht abwärts, die höchsten Elozahlen sinken – außer der des US-Boys.

Zwei Comebacks

■ Die Sieger der ersten Runde bleiben nach Remisen bei plus eins, die Verlierer der ersten Runde schaffen ein Comeback: Dmitrij Kollars und Frederik Svane stehen nach Zweitrundensiegen bei 50 Prozent. Spektakulär die Partie von Matthias Blübaum gegen das Vorzeigeprodukt des korsischen Schachwunders, Juniorenweltmeister Marc Maurizzi. Leider ging die Partie der beiden Bundesligaspieler der SF Deizisau aus deutscher Sicht falsch aus.

Gar nicht so einfach

■ Natürlich war es eine große Chance für Vincent Keymer in der ersten Runde, aber in der Nachbetrachtung stellt sich heraus, dass die Sache alles andere als trivial war. Fünf Züge tief in der Berechnung einer von mehreren Varianten musste Keymer in der Diagrammstellung unten den einzigen Gewinnzug sehen. Er sah ihn nicht – und ließ den Gewinn aus. Passiert. Mund abputzen, weitermachen.

|| Runde 1, 25. Oktober

Elisabeth Pähtz machte kurzen Prozess mit Alice Lee, Vincent Keymer musste sich gegen Volodar Murzin mit einem halben Punkt begnügen.

Pähtz und Huschenbeth!

■ Zwei volle Punkte für die deutsche Delegation, zwei Partien mit Geschichte: Gerade erst im World Cup hatte Niclas Huschenbeth gegen den favorisierten David Navara alle Chancen weiterzukommen – und schied doch aus. In der ersten Runde des Grand Swiss ist ihm jetzt die Revanche geglückt. Elisabeth Pähtz und das Wundermädchen Alice Lee saßen einander unlängst bei der Mannschafts-WM gegenüber, als Deutschland auf die USA traf. Nach einem farblosen Remis ermahnte Pähtz ihre junge Gegenspielerin, sie könne doch als 13-Jährige nicht ernsthaft Slawisch-Abtausch spielen. Jetzt beim Grand Prix hatte Pähtz Weiß und demonstrierte, wie sich ein Kampf anzetteln lässt. Vincent Keymer und Rasmus Svane waren derweil nahe dran, aus dem Duo der Erstrundengewinner ein Quartett zu machen, verpassten aber ihre Chance. Hikaru Nakamura hat schon öffentlich eingeräumt, dass er gegen “Räsmes Swäin” platt stand:

Dennis Wagner!

■ So groß wie nie ist die Zahl der Deutschen im Grand-Swiss-Feld. Das galt schon, als diese Seite am 21. September exklusiv meldete, dass neben Dmitrij Kollars noch Niclas Huschenbeth ins Feld gerutscht ist. Seinerzeit waren sie zu neunt. Jetzt ist noch Dennis Wagner dazugekommen, und die nationale Spitze ist im Konzert der Weltklasse mehr oder weniger komplett versammelt. In welchem Maße sie mitzuspielen vermag (oder gar die erste Geige übernimmt), werden wir sehen.

Was bisher geschah

(Titelfoto via Deutscher Schachbund)

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Carlo
Carlo
1 Jahr zuvor

3.Runde: Ich vermute, einige Spieler waren schon im Bett, da saß der vielgescholtene Hans Moke Niemann immer noch am Brett und tüftelte an einer Gewinnstrategie Dame plus Bauern gegen zwei Türme. Wie spannend das war! Kriegt er’s noch hin in der Zeit? Oder läuft sie ihm davon? Ich habe das Spiel auf der Fide-Seite verfolgt und die blenden da immer die besten Züge ein. Mein Gott, wie oft hat der gute Hans daneben gegriffen! Das zog sich endlos hin! Bin gespannt, welcher der üblichen Schach-Influencer sich dieser grandiosen Partie annimmt.

Carlo
Carlo
1 Jahr zuvor

Längst ist das professionelle Schach Blaupause für die planetarische, politische Entwicklung hin zu autokratischen, autoritären Systemen, die Staaten in Bretter und Bürger in Figuren verwandeln möchten, weil nur auf geschlossenen Feldern der Einsatz künstlicher Intelligenz ungeahnte Dominanz verspricht. Ohne KI, einem Menschen weit überlegene Maschinen, die Training, Spiel und Nachbetrachtung beherrschen, gäbe es von Gunny bis hin zum Griechen keinen einzigen Influencer, der ohne Maschinenwissen eine Partie zu beurteilen wüsste.  Ähnlich den Klimaklebern müssten sich scharenweise Cheating-Attacken in die Veranstaltungen werfen, um auf diese ungeheure Dehumanisierung hinzuweisen, denen die ‚Engines‘ den Boden bereiten und die Herrschaftssysteme etablieren wollen, die keinen… Weiterlesen »

Carlo
Carlo
1 Jahr zuvor

Ich weiß gar nicht, warum ich mir diese Partien ansehe. Denn im Grunde ist Schach-Gucken eine langweilige Angelegenheit: Der eine macht einen Zug und der andere macht auch einen und so geht das ewig hin und her. Was da und warum da was passiert, erschließt sich mir als Laie nicht. Jeden anderen Profi-Sport – Fußball, Leichtathletik, Formel 1 – kann ich mir selbst als blutiger Anfänger, gar als Nicht-Sportler, intuitiv und unterhaltsam zu Gemüte führen; nicht aber Schach. So eine Partie kapiere ich meist erst, wenn sie längst gespielt ist und mir von jemandem en detail erklärt wird. Schach ist… Weiterlesen »

Thomas Richter
Thomas Richter
1 Jahr zuvor

Ich bleibe mal in den USA und beim Buchstaben N: Interessanter als wo und wann Niemann geschummelt hat (“ob” steht nicht zur Diskussion, schummeln im Internet hat er zugegeben, am Brett gilt weiterhin zumindest “Freispruch aus Mangel an Beweisen”) ist vielleicht das: Wissen wir nun, warum Nakamura in der Bundesliga jedenfalls gemeldet ist und auch wann er vielleicht tatsächlich mal spielt? “Ob” entscheidet sich dann aber erst kurzfristig. Nakamura und Firouzja wollen sich ja beide für das Kandidatenturnier qualifizieren, entweder beim Grand Swiss (da können es auch beide schaffen) oder nach Elo knapp vor dem anderen (da kann es nur… Weiterlesen »