“Gezielter, koordinierter Angriff auf mich”: Jetzt spricht Hans Moke Niemann

Acht Minuten lang hatte Hans Moke Niemann seine Partie aus der fünften Runde beleuchtet, dann sagte Alejandro Ramirez, worauf einige tausend Zuschauer gewartet hatten: „Hans, wir müssen über den Elefanten im Raum sprechen.“ Und Hans sprach, ausführlich und mit der ihm eigenen Leidenschaft.

“Hans, wir müssen über den Elefanten im Raum sprechen.”

Der 19-Jährige sieht sich als Ziel einer koordinierten Attacke der drei Großen im Schach: Magnus Carlsen, der gewusst habe, welche Dimension sein Rückzug vom Sinquefield-Cup und die damit verbundene Andeutung annehme. Hikaru Nakamura, der Niemann offen des Cheatings beschuldigt. Und nicht zuletzt chess.com, das Hans Moke Niemann nach dem Sieg über Carlsen gesperrt und von seiner “Global Championship” ausgeladen hat.

Wir haben mitgeschrieben, übersetzt, redaktionell bearbeitet und neu sortiert – das Wichtigste nach vorne. Hans Moke Niemann hat das Wort:

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Hans Moke Niemann, ein Cheater?

Als 12-Jähriger habe ich den Titled Tuesday mit einem Freund gespielt. Er hat Enginezüge angesagt, ich habe sie ausgeführt. Ich war ein Kind, ich hatte keine Vorstellung, was ich tue. Das ist einmal passiert. Vier Jahre später während meiner Streamingkarriere habe ich es nochmal getan – in freien Partien. Ich wollte ein höheres Rating, stärkere Gegner, also habe ich betrogen. Chess.com hat mich damit konfrontiert, ich habe gestanden und bin bestraft worden.

Warum Cheating?

Ich war 16, habe allein in New York gelebt, hatte meine Familie verlassen, draußen war Pandemie. Und ich musste meine Miete bezahlen. Ich hätte alles getan, um meinen Stream größer zu machen. Das war der größte Fehler meines Lebens, ich schäme mich dafür, es tut mir leid. Ich werde damit leben müssen, aber ich will damit auf eine Weise leben, dass jeder weiß, was passiert ist. Darum kann und will ich jetzt nicht schweigen.

Und am Brett?

Niemals habe ich beim Schach am Brett gecheatet und niemals bei Online-Turnieren außer jenem Titled Tuesday. Bei einem Turnier mit Preisgeld zu betrügen, schlimmer geht es nicht. Die Cheating-Sperre auf chess.com war das Ende einer potenziell lukrativen Streaming-Karriere, auch das Ende einiger Freundschaften. Chess.com hat mir die Möglichkeit gegeben zurückzukommen. Seinerzeit habe ich mich mit Daniel Rensch in Miami getroffen, wir haben die Sache im Stillen und privat geregelt, dafür war ich sehr dankbar. Danach habe ich nur noch am Brett gespielt, ich hatte mir und anderen etwas zu beweisen. Darum trainiere ich jetzt zwölf Stunden am Tag, darum lebe ich seit zwei Jahren aus dem Koffer. Ich will es jetzt besser machen als früher. Ich hoffe, dass meine Hingabe, meine Arbeit und meine Ergebnisse zeigen, dass ich meine Lektion gelernt habe.

Hans Moke Niemann gegen Magnus Carlsen. | Foto: Lennart Ootes/Grand Chess Tour

Nach dem Sieg über Carlsen

Nach der Partie gegen Magnus kamen die Anschuldigungen hoch, es wurde immer mehr, auch in den Sozialen Medien. Außerdem bekam ich eine E-Mail von chess.com, sie hätten jetzt meinen Account geschlossen und mich aus der Global Championship ausgeladen. Drei Tage vorher hatte ich mich mit jemandem von weit oben bei chess.com getroffen, wir hatten ein harmonisches Gespräch, sie freuten sich, mich in der Global Championship und ihren anderen Events spielen zu sehen. Jetzt plötzlich, nach Magnus‘ Andeutungen und Hikarus direkten Beschuldigungen, haben sie beschlossen, mich komplett von ihrer Seite zu entfernen. Warum? Chess.com hat doch die beste Cheatererkennung der Welt? Sie wissen, ich cheate nicht.

Drei Riesen gegen Hans

Die drei größten Schach-Riesen, Hikaru, Magnus und chess.com, fahren jetzt einen gezielten, koordinierten Angriff gegen mich, das ist unfair. Schaut euch doch einfach meine Partien an. Wieso sagt mir der CEO von chess.com noch vor kurzem, wir freuen uns darauf, dich bei uns zu sehen, und direkt nachdem ich Magnus geschlagen habe, sperren sie meinen Account und schließen mich aus. Was soll das?

Der Grund für die neue Sperre auf chess.com

Chess.com hat meinen Account im Stillen geschlossen, ohne mir einen Grund zu nennen. Sie wollten, dass das nicht publik wird und dachten wahrscheinlich, ich hätte Angst, die Sache öffentlich zu machen, weil ich mich für meine Fehler von früher schäme. Aber ich habe keine Angst, mich zu wehren. Ich weiß, wer ich bin, und was ich dem Schach gebe, und ich werde Verschwörung und Manipulation gegen mich nicht stillschweigend hinnehmen. Sie versuchen, meine Karriere zu zerstören.

Carlsens Rückzug

Magnus hat Dinge angedeutet, ohne sie auszusprechen. Er wusste doch, welche Anschuldigungen folgen, welche Dynamik das annimmt. Tausende Leute attackieren mich ohne jeden Beweis, darunter Hikaru, gegen den ich nie falsch gespielt habe. Ein paar verteidigen mich auch, dafür bin ich dankbar.

“Held meiner Kindheit”

Als ich acht oder neun war, hat Magnus Carlsen in Kalifornien ein Blindsimultan gegeben. Meine Mutter wollte einen Platz für mich ersteigern, aber das wurde immer teurer, 2000 Dollar etwa – zu viel für uns. Aber meine Mutter sagte, wenn ich das wirklich will, dann bietet sie weiter mit. Ich sagte, nein, Mama, eines Tages werde ich gegen ihn spielen, ohne dafür bezahlen zu müssen. An dem Tag habe ich nur eine Schachfigur mit seinem Autogramm bekommen, aber mein Traum war wahr geworden: Magnus Carlsen begegnen. Und jetzt sehe ich meinen absoluten Helden, wie er versucht, meinen Ruf und meine Karriere zu zerstören. Und das auf eine so zwielichtige Weise.

Der Sinquefield-Cup nach Carlsens Rückzug

Schwierig. Ich öffne Social Media und kann nicht meine Augen davon lösen, jeder hat eine Meinung. Aber sobald ich am Brett sitze, gibt es nur Schach in meinem Kopf. Hoffentlich bleibt das so. Die Sache gibt mir auch Extra-Antrieb, mich zu beweisen. Ich will das Turnier jetzt umso mehr gewinnen. Von mir aus können sie mich auch vorher ausziehen und durchleuchten oder in einer abgeschirmten Kiste die Partien spielen lassen. Ich bin sauber.

“Fake-Akzent”

Ich sitze jeden Tag drinnen, studiere Schach, zwei Mal täglich kommt Essen. Seit zwei Jahren lebe ich aus dem Koffer, spiele ein Turnier nach dem anderen, und die wenigen Leute, mit denen ich spreche, sind meistens solche, deren Englisch nicht perfekt ist. Das ist mein Leben, ich liebe es. Wie ich spreche, ist keine Fassade, sondern Ergebnis meines Umfelds.

Die Vorbereitung auf Carlsen

Magnus hat zuletzt oft Katalanisch gespielt. Ein Gedanke meiner Vorbereitung: Wie könnte er versuchen, mich im Katalanen zu überraschen? Darum hatte ich vor der Partie die Stellung auf dem Brett, die wir in der Partie über Zugumstellung via Nimzo-Indisch erreicht haben.  

Dg3 gegen Firouzja

Es gibt einen Weg, Firouzja zu besiegen: ihn angreifen. Er hasst es, angegriffen zu werden, die meisten seiner Verlustpartien sind Resultat solcher Angriffe. Dg3 war ein rein psychologischer Zug. In der Partie habe ich nicht viel gerechnet, weil ich dachte, er hat viel zu viel Angst, auf c4 zu nehmen.

Das Interview nach der Firouzja-Partie

Es ist ja nicht so, als würde ich voller Energie zum Interview kommen. Nach der Partie war ich extrem müde. Es ist schwierig, alle Varianten und Konzepte zu erinnern, außerdem bin ich ein sehr intuitiver Spieler. Die Unterstellung, ich könne nicht auf einem hohen Level über Schach sprechen, ist lächerlich.

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Neandertaler
Neandertaler
2 Jahre zuvor

Schön, dass er Gelegenheit erhält, sich zu äußern. Und schön, dass er diese Gelegenheit ergreift. Allein die Vorstellung, dass es immer noch möglich ist, dass Niemann ehrlich spielt und in diesem Fall als junger Mann einer vom Schachweltmeister und von einem sehr großen Schach-Influencer munter losgetretenen Hexenjagd ausgesetzt ist, sollte einen doch mal innehalten lassen. Welche Indizien gibt es? Gibt es Beweise? Darum geht es, um nichts anderes. Niemanns Verfehlungen beim Online-Schach sind vielleicht keine Meisterleistungen. Das eine war mit 12: Ich denke, da können wir einen Haken dran machen, oder? Das andere war mit 16, das finde ich schon… Weiterlesen »

Micha
Micha
2 Jahre zuvor

Jetzt wird leider dreckige Wäsche gewaschen. Das geht zu weit. Und deswegen muss ich die Seiten wechseln und Niemann auch mal in Schutz nehmen. Wo sind denn die Beweise? Hier werden Konsequenzen gezogen und die Schachwelt hat den Eindruck als reiche bereits ein Verdacht für harte Sanktionen. Wenn Betrug nicht nachweisbar ist, dann sollte man Niemann in Ruhe lassen. Persönliche Zweifel und Misstrauen sind leider keine guten Parameter für Sanktionen. Denkbar, dass Carlsen und Naka so viel Druck auf Chess.com ausgeübt haben (entweder wir oder Niemann), dass Chess.com den beiden Zugpferden der Plattform nichts entgegenstellen konnten. Die Posse produziert nur… Weiterlesen »

Dr. Ackermann
Dr. Ackermann
2 Jahre zuvor

Jeder, der die Partie Carlsen gegen Niemann analysiert, wird feststellen, dass es zunächst einmal eine sehr schlechte Partie von Carlsen war, viele haarsträubende Fehler, völlig unter seinem Niveau. An Cheating ist bei den Zügen von Niemann jedenfalls in dieser Partie nichts Eindeutiges nichts zu erkennen. Carlsen erweist sich leider wieder einmal mehr als schlechter Verlierer, wie schon öfter in der Vergangenheit. Die Sache wird am Ende mehr die Reputation von Carlsen beschädigen als die von Niemann, wenn Carlsen sich nicht kurzfristig hierzu erklärt.

acepoint
2 Jahre zuvor

«Außerdem bekam ich eine E-Mail von chess.com, sie hätten jetzt meinen Account geschlossen und mich aus der Global Championship ausgeladen.»

Entweder wissen «die Offiziellen» etwas, was andere nicht wissen.

Oder – und das erscheint mir wahrscheinlicher – all die Organisatoren, Funktionäre und Serverbetreiber rennen gerade wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen durch die Gegend. Befeuern mit ihrem blinden Aktionismus die Gerüchteküche und tun damit das Gegenteil von dem, was gut und richtig wäre.

George
George
2 Jahre zuvor

Mir war Niemann nie sonderlich sympathisch wegen seines aus meiner Sicht arroganten Auftretens, aber was da mit ihm veranstaltet wird, geht für mich gar nicht: Carlsen sagt fast nichts, aber löst damit (meiner Meinung nach bewusst) eine Hexenjagd auf Niemann aus (ohne jegliche konkrete Anschuldigung oder gar einen Beweis). Nakamura verbreitet Tatsachenbehauptungen, für die er in Deutschland wegen Verleumdung strafrechtlich belangt werden könnte, wenn er für die Cheating-Vorwürfe keine Beweise hat. Eine zunehmend monopolistische Schachplattform sperrt Niemann in vorauseilendem Gehorsam, wiederum ohne jeglichen Beweis. Das Alles hat das Potenzial, die berufliche Lebengrundlage von Niemann zu zerstören. Dafür gibt es ohne… Weiterlesen »

Daniel
Daniel
2 Jahre zuvor

Die schwachen Analysefähigkeiten nach einer anstrengenden Partie als mögliches Indiz heranzuziehen ist komplett verfehlt. Ich kann zwar nicht für GMs reden, aber wenn bei mir nach einer Turnierpartie die Anspannug abfällt und das Dopamin verpufft, bin ich auch erst mal für nichts zu gebrauchen. Und wenn dann auch noch von einem gerade mal 19 jährigen erwartet wird, er könne in solchen Momenten schon wie die alten Hasen Varianten raushauen, als wäre er frisch aufgestanden… Es ist, wie GM King in einem seiner Videos, wie ich finde, ganz treffend formuliert hat, hauptsächlich Confirmation Bias. Und besonders bei einem doch sehr verbal… Weiterlesen »

Friedrich Lehmann
Friedrich Lehmann
2 Jahre zuvor

chess.com macht Schadensbegrenzung und erhebt neue Vorwürfe. Es is offensichtlich, dass man niemals seinen Ruf von einem Internetunternehmen abhängig machen sollte.

Das Machtsverhältnis ist asymmetrisch: Das Unternehmen hat ein riesiges Dossier über jeden einzelnen Benutzer, der Benutzer hat nichts. Das Unternehmen hat den längeren Atem, Rechtsberatung und Voodoo Algorithmen (welche natürlich nicht offengelegt werden).

Es ist unverantwortlich, dass chess.com diese Nummer während der Übernahme der Play Magnus Gruppe abzieht. Die Übernahme hängt im Wesentlichen von der Zugkraft von Carlsen ab.

Man sollte zu Schachklubs zurückkehren und das Internet vergessen.

Martin Rieger
Martin Rieger
2 Jahre zuvor

Die Zeit wird es zeigen ob was an den Gerüchten dran ist. Entweder ist Carlsen ein schlechter Verlierer oder aber jemand spielt mit gezinkten Karten. Peinlich wird es so oder so.

Gerold
Gerold
2 Jahre zuvor

Die Situation erinnert mich ein wenig an die Damen-WM 2015. Mihaela Sandu spielt das Turnier ihres Lebens und wird von einer Reihe von Spielerinnen des Betrugs verdächtigt. Es entsteht eine öffentliche Hetzjagd gegen sie, obwohl es überhaupt keine Indizien für Cheating gab.
Sandu kollabiert unter dem Druck und kann in den folgenden Partien ihre bisherige Spielstärke überhaupt nicht mehr abrufen…

kumagoro
kumagoro
2 Jahre zuvor

Ich bin gar kein Angeber. Es ist das Ergebnis meines Umfelds. 😉

Felix Siebler
Felix Siebler
2 Jahre zuvor

Ich hätte ein paar Fragen zum Cheaten. Vielleicht kennt sich ja jemand damit gut aus und kann die netterweise beantworten(das soll keine Vorverurteilung von Hans Niemann sein, es interessiert mich einfach). 1) Wie gut sind Metalldetektoren? Können die kleinste elektronische Geräte(z.B. im Schuh, Mund/Zahnimlantat etc.), die einfach nur vibrieren und Züge per Morsecode senden, detektieren? Kann man die Detektion ggf. umgehen? 2) Wie viel bringt die 15min Delay-Regel im klassischen Schach wirklich? Wenn man aus der Theorie ist überlegt man z.B. 10 min, der Gegner vielleicht auch 2-3 min und wenn man wieder am Zug ist, bekommt man dann halt… Weiterlesen »

Spindoc
Spindoc
2 Jahre zuvor

In diesem Video (beginnend bei ca. 1:52) erklärt Daniel Naroditsky, dass es seiner Meinung nach nicht sonderlich schwierig sei, auch bei hochkarätigen Turnieren und trotz aller gegenwärtigen Gegenmaßnahmen und Kontrollen zu betrügen.

https://www.youtube.com/watch?v=cfvA8nMmqmo

Mir ist nicht klar, warum er die Öffentlichkeit nicht über die Details informiert. Wie genau wäre es möglich? Wenn die Möglichkeiten bekannt sind, kann ich doch gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen.

Ludger Keitlinghaus
Ludger Keitlinghaus
2 Jahre zuvor

Klingt sehr sympatisch, “Große” reden so, es klingt keine besondere Defensivität durch, die bei Betrügern zu erwarten wäre,.
Vielen Dank für diese d-sprachige Zusammenfassung.
MFG
LK (der zur vorgehaltenen Sache so selbstverständlich keine Meinung geäußert hat)

MartinRieger
MartinRieger
2 Jahre zuvor

Ich würde gerne HMN 1Minuten Bullet gegen Nakamura spielen sehen. Da kann man nicht betrügen.

Martin Rieger
Martin Rieger
2 Jahre zuvor
Roland Wuerl
Roland Wuerl
2 Jahre zuvor

Weiß man wie die norwegische Presse die Geschichte betrachtet? Es handelt sich ja schließlich um eine Art Nationalheiligtum.

Micha
Micha
2 Jahre zuvor

“Chess.com hat meinen Account im Stillen geschlossen, ohne mir einen Grund zu nennen.”

Moment mal….der Account von Niemann ist doch gar nicht geschlossen.
Was erzählt er hier?
Verstehe ich hier was nicht?

Wie ein gesperrter Account aussieht, kann man hier bei einem seiner alten Accounts sehen.

Micha
Micha
2 Jahre zuvor

Wieso sagt Niemann, dass sein Account geschlossen wurde?
Habe geguckt bei chess.com und offenkundig ist der Account nicht gesperrt.
Was erzählt Niemann denn da?
Oder überseh ich was?

mapleleaf
mapleleaf
2 Jahre zuvor

16 war er vor 4 Jahren, da gabs noch keine Pandemie.

WilliSt
WilliSt
2 Jahre zuvor

Bin neu hier. Habe zu Hans/Magnus recherchiert. Toll zusammengestellter, hochwertiger Beitrag. Komme wieder!

Maulwurfpauli
Maulwurfpauli
2 Jahre zuvor
acepoint
acepoint
2 Jahre zuvor

The drama continues: https://twitter.com/chesscom/status/1568010971616100352.

Ich sehe den Punkt in «information, that contradicts his statement». Ich verstehe auch den Wunsch, solche Dinge erst mit der betroffenen Person zu klären. Aber Security by Obscurity hat in der IT selten funktioniert.

GM Patt Zer
GM Patt Zer
2 Jahre zuvor

Bei diesem Komplex gibt es diverse Aspekte, die sehr absurd sind: a) Verhalten von Carlsen: Was definitiv nicht in Ordnung ist, dass man ohne KLARE Begründung sich von einem Turnier einfach zurückzieht. Rechtlich ist das natürlich möglich, nur steht bei Leuten wie Carlsen immer auch die mediale Aufmerksamkeit im Mittelpunkt und mit so einem Verhalten wird Schach als Ganzes erheblich unattraktiver für Sponsoren, Live-Fernsehübertragungen und auch potentielle Neueinsteiger im Schachsport, an denen es ja ohnehin immer mehr fehlt etc. So ein Verhalten gehört sich genauso wenig wie einfach auf den WM-Kampf zu verzichten mit der Begründung, man hat keinen Bock… Weiterlesen »

trackback

[…] Hans Niemann hat sich in den Tagen vor dem Sinquefield-Cup offenbar rasant verdüstert. In seiner emotionalen Rechtfertigung während des Wettbewerbs in St. Louis hat Niemann darauf hingewiesen, er sei kurz zuvor in guten […]

trackback

[…] most recent statements, Niemann’s reaction is not yet known. After the scandal broke he admitted in an interview, cheating in two online games, once when I was 12 and once when I was 16. “I wanted a higher […]

trackback

[…] „auf eine schwarze Liste“ zu setzen. Der US-Großmeister, der sich zu dem Fall seit seiner emotionalen Verteidigungsrede Anfang September nicht mehr geäußert hatte, sieht sich als Opfer einer […]

Friedrich Lehmann
Friedrich Lehmann
2 Jahre zuvor

In der Tat sollten die Organisatoren Niemann die Gelegenheit geben, unter Hochsicherheitsbedingungen zu spielen:

Erst ein MRI Scan, um Implantate auszuschliessen. Dann direkt ein Transport zu einem geheimen Austragungsort, um Komplizen auszuschliessen. Die Schiedsrichter werden zufällig ausgewählt und nicht voher bekanntgegeben.

Es ist eine Schande, dass chess.com Niemann jetzt gesperrt hat. Seit einiger Zeit diktieren amerikanische Internetmonopolisten in allen Bereichen die öffentliche Meinung (es hat mit AOL -> Time/Warner -> CNN angefangen, und wir sind bei Facebook “fact checks” und cancel culture angelangt).

Jochen
Jochen
2 Jahre zuvor

Gedankenspiel. Die Top 20 der Weltrangliste spielen ein Turnier über 20 Partien nach Scheveninger System gegen die Top 20 der Junioren. Was wäre das Ergebnis? Mein Tipp: Das Kartell der Top 20, was sich auf Elo; Spieleinnahmen und Einfluss im Schach bezieht, wäre zumindest im Wanken. Ich erinnere noch, wie bei der Olympiade, Carlsen gegen die sehr von mir geschätzte Nummer 1 aus Moldau, einen starken jungen IM, mit Weiß nicht über ein Remis rauskam. Statistisch ist das so lange ein Ausrutscher, wie es solche Vergleiche selten gibt. Position: Spielstärke und Deutungshoheit der Top 20 Spieler werden überschätzt. Sicher sind… Weiterlesen »

Markus Stoth
Markus Stoth
2 Jahre zuvor

Bitte mal den Blog von FM Andrii Punin auf Youtube anschauen. Gibt ein ziemlich klares Bild. Phasenweise kommt der Turbo und das Spiel geht für 10-20 Züge auf 3400 ELO Niveau und folgt den Engines (first or second best move). Ohne Turbo bei 2500 ELO. Manchmal auch ganze Partien im Turbo (GM Norm…)

Stefan Meyer
Stefan Meyer
2 Jahre zuvor

“Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht.” Dieses uralte Sprichwort bedeutet fürs modere Schach: wer schonmal betrogen hat (und sei es bloß im Online-Schach), der kann nicht mehr im gleichen Umfang die Unschuldsvermutung für sich reklamieren wie ein Spieler mit einer über jeden Zweifel erhabenen Integrität. Es gibt viele GM-Einschätzungen, dass bei der Partie Carlsen-Niemann keine auffälligen Züge zu finden sind. Also nehmen wir mal an, dass alles korrekt verlief. Trotzdem muss Hans Niemann nun damit leben, dass Argwohn und Verdächtigungen hochkommen – nicht wegen dieser Partie, sondern wegen seines früheren Verhaltens. Das wird vermutlich bis zum Ende seiner Karriere… Weiterlesen »

joschi
joschi
2 Jahre zuvor

Lieber Hans, eier nicht rum, lös das Problem auf die gute alte Art: fordere Nakamura zum Duell: 8 Partien, der Verlierer muss sich öffentlich entschuldigen!