Mehr oder weniger bequem ist Team Deutschland durch die Vorrunde der ProChess League spaziert. Mittlerweile stehen die “Germany Bears” schon im Viertelfinale. Und da wartet heute eine der härtesten Aufgaben, die es im Weltschach gibt: ein Match gegen China. Der Sieger fährt zum Live-Halbfinale und -Finale in Norwegen, der Verlierer scheidet aus.
In der ProChess League geben sie einander gerne Tiernamen. Beim heutigen Match führt diese Neigung dazu, dass Bären auf Bären treffen, nämlich mitteleuropäische Bären Berliner Prägung auf chinesische Pandas. Letztere gehören allesamt zur Gattung des Ursus Zweitausendsiebenhundertus, eine Bärenrasse, die in Deutschland längst ausgestorben ist.
Ding Liren spielt aus seinem Quarantäne-Quartier
Zwar spielt Deutschland mit dem für die PCL eingedeutschten Gastgroßmeister Anton Korobov, trotzdem sind die Chinesen nominell haushoch überlegen. Sie treten im wesentlichen mit der Mannschaft an, die 2018 vor den USA und Russland die Schacholympiade gewonnen hat.
Auch Ding Liren wird dabei sein. Der Weltranglistendritte unterbricht heute ab 15 Uhr mitteleuropäischer Zeit in seinem Quarantäne-Quartier bei Moskau seine Vorbereitung aufs Kandidatenturnier, um in der PCL die Deutschen wegzubeißen, bevor er das Unternehmen Schach-Weltmeisterschaft in Angriff nimmt. Dings Teilnahme ist auch ein Indiz dafür, wie auch in Zeiten von Pandemien (und womöglich generell?) der Schach-Spielbetrieb aufrechterhalten/ausgebaut werden kann?
Obwohl auf der anderen Seite vier Elomonster sitzen, befürchtet Bären-Manager Bo Wimmer kein einseitiges Match. Die vorsichtige Frage dieser Seite, ob er seiner Truppe mehr als eine zehnprozentige Siegchance einräumt, wischt Wimmer energisch beseite: “30 Prozent! Mindestens!”
Live zugucken auf dem Twitch-Kanal der “Germany Bears”
Schade, es hat gegen die ELO-Monster aus China nicht gerreicht. Am Ende ein achtbares 6,5-9,5. Aber insgesamt eine Topleistung der Berliner Bären in diesem Turnier!!