Grünes Licht aus Toronto

Das Kandidatenturnier und das Kandidatinnenturnier 2024 findet mit höchster Wahrscheinlichkeit vom 4. bis 22. April in Toronto, Kanada statt. Sechs Tage nach ihrem Appell an kanadische Behörden hat die FIDE jetzt mitgeteilt, dass alle Spieler und Offiziellen die Genehmigung für die Einreise nach Kanada erhalten haben. Eine kurzfristige Verlegung des Wettbewerbs nach Spanien dürfte damit vom Tisch sein.

Als kurzfristig das Kandidatenturnier wackelte.

Zum kollektiven Aufatmen insbesondere der Organisatoren kommen gemischte Gefühle bei Schachbundesligisten. Ab dem 27. April spielt die Bundesliga ihre letzte Doppelrunde, unter anderem ist eine „kleine“ zentrale Runde in Hannover geplant. Dass dort der WM-Kandidat Hikaru Nakamura (Viernheim) mit von der Partie ist, wäre wahrscheinlicher, würde das Kandidatenturnier auf dem europäischen Kontinent stattfinden. Mit Nijat Absaov aus Aserbaidschan (Ötigheim) ist ein weiterer Bundesligaspieler am Kandidatenturnier beteiligt.  

Eine kleine Unsicherheit in Sachen Toronto bleibt. Die FIDE teilt mit: „Alle Spieler und die wichtigsten Mitglieder des Organisationsteams haben ihre Visa-Genehmigungen und die Benachrichtigungen zur Einreichung ihrer Pässe erhalten. Das ist ein gutes Zeichen und wir hoffen, dass alle Beteiligten ihre Visa rechtzeitig erhalten, um nach Toronto zu reisen!”

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Mit anderen Worten, die Visa sind zugesagt, aber es gibt noch keinen Vollzug. FIDE-Geschäftsführer Emil Sutovsky gab sich auf Anfrage von chess.com erleichtert, „nicht entspannt“. Entspannen werde er erst, wenn alle notwendigen Stempel in allen Pässen zu sehen sind. Er sei den kanadischen Behörden dankbar, dass sie sich der Angelegenheit schnell angenommen haben.

Diese acht Herren werden in Toronto klären, wer (voraussichtlich Ende 2024) Weltmeister Ding Liren herausfordert. Die acht Frauen kämpfen aus, wer Ju Wenjun herausfordert.

Zum Zeitpunkt des Appells am vergangenen Wochenende fehlten etwa 40 Einreisegenehmigungen für Spieler:innen plus Stab. Am Montag besserte sich die Lage schlagartig. Als Vladimir Drkulec, Chef des kanadischen Verbands, Sonntagabend schlafen gegangen war, „dachte ich, dass wir auf eine Katastrophe zusteuern“, erzählte er dem Toronto Star. Aber im Lauf des Montags seien mehr als 30 Anträge genehmigt worden.

Laut Drkulec waren nicht politische Gründe die Ursache für die Verzögerung, sondern formale. Letztlich seien Behörden und Regierung sehr entgegenkommend gewesen.

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Thomas Richter
Thomas Richter
1 Monat zuvor

“Keine politischen Gründe” von Vladimir Drkulec per Kommentar auf chess.com war eine Reaktion auf meinen Kommentar (da nenne ich mich – Anspielung auf meine Vergangenheit, bis 2018 Gegenwart auf einer niederländischen Nordseeinsel – inselschaker). Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich der Fall ist, aber nun ist es egal – Hauptsache “grünes Licht”.