Das German Masters der Frauen bekommt ein Endspiel. Dinara Wagner und Hanna Marie Klek, die gemeinsam das Feld mit 6,5 Punkten aus 8 Partien anführen, treffen in der neunten Runde aufeinander. Verfolgerin Jana Schneider (6 Punkte) hat noch eine kleine Chance auf einen Stichkampf zu dritt. Sie muss in der neunten Runde Josefine Heinemann besiegen und auf ein Remis zwischen Wagner und Klek hoffen.
Bei den Männern liegt vor der letzten Runde ein Trio in Front: Alexander Donchenko, Dennis Wagner und Rasmus Svane führen mit 5,5 Punkten aus 8 Partien. Auch hier hat der Verfolger Daniel Fridman noch eine kleine Chance auf einen Stichkampf. Fridman muss in der neunten Runde Matthias Blübaum besiegen und hoffen, dass die drei Führenden remisieren.
“Meine letzten beiden Partien waren sehr glücklich. Aber das Ergebnis ist ein Traum”, sagte Klek nach der Partie der achten Runde. Am Schluss kann sie noch eine Krone draufsetzen, aber mit dem Verlauf des Masters (plus 60 Elo) ist sie nach schachlichen Dürremonaten jetzt schon erleichtert. “Zuletzt bei einem Turnier Elo gewonnen habe ich im Februar 2022.” Eigentlich wollte sie nur noch, dass das Jahr vorbeigeht. “Aber dann kam ich hier an, und plötzlich lief es.”
Rasmus Svane wähnte sich in der letzten Runde in einer “Must win”-Partie. Nur ein Schwarzsieg über Leonardo Costa würde ihm sicher die Chance erhalten, das Turnier zu gewinnen. Svane: “In so einer Partie sollte selbst ich ein bisschen Risiko eingehen.”
Der sonst grundsolide Lübecker stellte einen zweischneidigen Najdorf-Sizilianer aufs Millennium-Brett, eine Eröffnung, die er seit Jahren nicht gespielt hatte. Ausgangs der Eröffnung hätte es zwar besser für ihn laufen können, aber Svane bekam die Art von lebendiger Stellung, die dem besseren Spieler Möglichkeiten gibt, die Partie für sich zu entscheiden. Und das tat er.