Kollars und die Weltelite

144 Schachspieler, fast ausschließlich Großmeister, darunter ein Großteil der Weltklasse. Dieses Feld kämpfte um 5 Plätze in der achtköpfigen Top-Gruppe des nächsten Turniers der Champions Chess Tour, des “ChessKid Cups“, wo Fabiano Caruana, Hikaru Nakamura und Nodirbek Abdusattorov schon auf ihre Herausforderer warteten. Unter den fünf, die durchkamen, ist der deutsche Nationalspieler Dmitrij Kollars. Ihm stehen ab dem 22. Mai ab 17 Uhr Begegnungen mit den Besten der Welt bevor – und potenziell ein veritabler Zahltag.

Dmitrij Kollars muss feststellen, dass er am 22. Mai eher nicht zu den Favoriten zählt.

Dmitrij Kollars ist der erste deutsche Spieler, dem es gelingt, in die Top-Gruppe des hochdotierten Wettbewerbs vorzustoßen. Alireza Firouzja, Kirill Shevchenko, Anish Giri und Levon Aronian sind neben Kollars die anderen vier, die sich erfolgreich durch das 144er-Feld gekämpft haben: Erst neun Runden Schweizer System 10+2, dann Zwei-Partien-Matches, um zu bestimmen, wer in welche Division kommt.

Die ersten Zehn des Schweizer-System-Turniers ermittelten in Matches die fünf Teilnehmer der Division I: der Sieger kam in die Spitzengruppe, der Verlierer in Division II. Eigentlich sind in jedem der sechs Champions-Chess-Tour-Wettbewerbe vier Spieler für Division I gesetzt und vier qualifizieren sich, aber da Magnus Carlsen seine Teilnahme im Mai abgesagt hatte, waren diesmal fünf Plätze frei.

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Endstand des Schweizer System-Turniers

Der Modus sah vor, dass die fünf Erstplatzierten des Schweizer-System-Turniers ihren Match-Gegner aus den Top 10 wählen können. Der französische Großmeister Jules Moussard, zweiter nach neun Runden Schweizer System, beging den Fehler, Dmitrij Kollars herauszufordern, der Neunter geworden war. Nach einem Remis in der ersten Partie gewann Kollars die zweite und stand damit als Teilnehmer der Division I fest. Moussard wird in Division II spielen – um weniger Tour-Punkte und Preisgeld, als in Division I zu vergeben ist. Aber der Sieger der 16-köpfigen zweiten Division bekommt (wie zuletzt Abdusattorov) einen Platz in der nächsten Division I.

In einem parallelen Match um den Einzug in die erste Division besiegte die niederländische Nummer eins Anish Giri die Nummer zwei Jorden van Foreest. Letzterer war im Schweizer System mit 7/9 vorne gelandet – und wählte seinen Landsmann Giri als Matchgegner. “Das habe ich persönlich genommen”, teilte Giri anschließend auf Twitter mit.

In der Division II des vergangenen Turniers traf Georg Meier auf Vincent Keymer. Und es wurde ganz schön knapp zwischen diesen beiden.

Mit Vincent Keymer, Alexander Donchenko, Matthias Blübaum und Georg Meier haben vier weitere deutsche Spieler einen der 56 Plätze in den drei Divisionen ergattert. Keymer, Donchenko und Blübaum spielen in Division III, Meier in Division II (ohne Gewähr, chess.com hat die Zusammensetzung der Divisionen II und III noch nicht veröffentlicht).

Der “ChessKid Cup” ist die dritte Etappe der von der Play-Magnus-Gruppe gegründeten Champions Chess Tour, die jetzt die größte Turnierserie von chess.com ist, dotiert mit zwei Millionen Dollar Preisgeld. Die Tour besteht aus sechs Veranstaltungen, die sich über das Jahr erstrecken und in Live-Finals gipfeln.

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[…] Kollars in seinem Lauf halten nicht einmal Nakamura und Carlsen auf. Neben seinem Riesenerfolg in der Champions Chess Tour hat Kollar zuletzt mehrfach den Titled Tuesday auf chess.com […]

Mulde
Mulde
11 Monate zuvor

Weiter so, Dimitri!
Wer ist denn der immerhin Weltranglisten-Dritte Arbusatorov? Bilder, Partien, Erfolge?