Dreieinhalb Monate noch, dann dürfen Keymer, Donchenko, Blübaum&Co. bei der Europameisterschaft der Mannschaften versuchen, dem historischen Sieg des DSB-Teams von 2011 einen weiteren folgen zu lassen. Die deutschen Ü65-Frauen haben jetzt vorgemacht, wie es geht – und die DSB-Präsidentin auch.
Als Europameisterin Ü50 kehrte Ingrid Lauterbach von der Mannschafts-EM der Senioren in Świdnica/Polen zurück. Den Titel holte die deutsche Schachpräsidentin allerdings für England. Schon seit etwa 30 Jahren ist Lauterbach für den englischen Verband spielberechtigt, seitdem sie beruflich bedingt auf die Insel umgezogen war. Lauterbach, Elo-Bestwert 2205, war deutsche sowie englische Nationalspielerin.
Im englischen Team in Świdnica war sie nicht die einzige Deutsche. Petra Fink-Nunn trug ebenfalls zum Sieg des englischen Teams bei. Die ehemalige Meisterin von Rheinland-Pfalz hat 1995 den englischen Großmeister John Nunn geheiratet (über den das bekannte Magnus-Carlsen-Zitat kursiert, Nunn sei nie Weltmeister geworden, weil er dafür zu schlau ist). Ihr Gatte sicherte sich in der Ü65 eine Silbermedaille hinter den siegreichen Slowaken.
Die Konkurrenz in der Ü50 und der Ü65 wurde jeweils in einem offenen Turnier ausgespielt. Ein deutsches Team gab es in der Ü50 nicht, in der Ü65 deren drei: Deutschland, Deutschland (Frauen) und den SC Kreuzberg.
Die Frauen verteidigten ihren Titel aus dem Vorjahr. Brigitte Burchardt, Annett Wagner-Michel, Mira Kierzek und Ljubow Orlowa erzielten 9 Punkte aus 9 Matches und belegten als bestes Frauenteam Rang 12. Burchardt absolvierte den Wettbewerb ungeschlagen.
Abschlusstabelle mit Einzelergebnissen
Cograntulations, Mrs. Lauterbach!
Sie könnte ja für Deutschland antreten. Bietet sich als oberste Repräsentantin des Deutschen Schachs irgendwie an …