Bei der Europameisterschaft hat Alireza Firouzja seinen Franzosen mit einer überragenden Leistung am ersten Brett fast im Alleingang die Silbermedaille gesichert. Das soll nur der Anfang sein. „Ich möchte Frankreich einen Titel schenken“, sagte der 18-Jährige am gestrigen Montag bei seiner Einbürgerung in der Präfektur Eure-et-Loir.
Was für einen Titel er meint, hat Firouzja nicht näher spezifiziert. Trotzdem weiß jeder, wovon er redet: Die neue Nummer zwei der Welt hat in erster Linie den wichtigsten Einzeltitel im Sinn. Der nächste bzw. übernächste Schachweltmeister könnte Franzose sein.
Als Achtjähriger hat Alireza Firouzja vor zehn Jahren im Iran gemeinsam mit seinem Bruder Mohammadreza die ersten Schachzüge gelernt, angeleitet von Vater Hamidreza. Bald offenbarte sich das enorme Talent des Jungen, das bei weitem größte, das es je im Iran gegeben hatte. Aber nun reiht sich Firouzja in die Reihe derjenigen Spitzensportler ein, die den Iran verlassen, um ihren Sport frei von staatlichen Repressionen auszuüben.
Die Entwicklung, die jetzt zu einem Neuanfang in Frankreich führt, begann vor zwei Jahren in den Wochen vor der Schnellschach- und Blitz-WM. Weil zwei Iraner bei einem Blitzturnier in Spanien gegen einen Israeli gespielt hatten, untersagte der iranische Verband all seinen Spielern, an der WM teilzunehmen. Um sich mit den Besten messen zu können, sagte sich Firouzja vom iranischen Verband los und spielte unter FIDE-Flagge.
In Frankreich hatte er da längst angedockt, lebte im Kathedralenstädtchen Chartres 90 Kilometer südwestlich von Paris. Mit François Gilles, Präsident des Club C’Chartres Échecs, hatte er einen Gönner und Förderer gefunden, der Firouzjas Einbürgerung einzufädeln half, seitdem sich das Supertalent vom Iran losgesagt hat. Die französische Nationalität besitzt Firouzja schon seit dem Sommer 2021.
Gilles ebenso wie Vater Hamidreza und Bruder Mohammadreza wohnten nach einem Bericht des L’Écho Républicain der Zeremonie bei, die Firouzja zum Staatsbürger macht. Chartres‘ Bürgermeister Jean-Pierre Gorges hieß den jungen Neubürger offiziell in Frankreich willkommen.
Es offenbarte sich, dass der Caro-Kann-Spieler Firouzja nach zwei Jahren in Frankreich Französisch noch nicht beherrscht. Aber er hatte sich ein paar Sätze für den feierlichen Anlass zurechtgelegt. Dankbarkeit und Ehre empfinde er, sagte Firouzja. Er sei stolz, Teil dieser Zeremonie zu sein. Und er gelobte, weiter Französisch zu lernen.
[…] wie im deutschen Schach nicht neu. International machte zuletzt Alireza Firouzja mit seinem Wechsel nach Frankreich Schlagzeilen, davor der Armenier Levon Aronian, der nun für die USA spielt. National möchte sich […]
[…] Franzose Firouzja […]
[…] François Gilles, Präsident des Club C’Chartres Échecs, wird das zur Kenntnis genommen haben, wollte seinem Schützling aber trotzdem eine Tür öffnen. Gilles agiert seit Jahren als Gönner und Förderer, der 2021 Firouzjas Einbürgerung einzufädeln half, nachdem sich das längst in Frankreich lebende Supertalent vom Iran losgesagt hatte. Die französische Nationalität besitzt Firouzja seit dem Herbst 2021. […]