Sieben Siege am Stück, schon das war ein grandioser Start für Rasmus Svane in den Titled Tuesday, das wöchentliche, superstark besetzte elfrundige Blitzturnier für Titelträger auf chess.com.
Aber wie das so ist in Schweizer-System-Turnieren: Mit jedem Sieg werden die Gegner stärker. Für den Lübecker bedeutete das in der achten Runde eine Auseinandersetzung mit dem französischen WM-Kandidaten Maxime Vachier-Lagrave. Aber siehe da, Svane besiegte sogar das “Biest aus Lyon”.
Acht aus acht! Wie sollten nun die Gegner noch stärker werden? Eine viel größere Nummer als MVL gibt es im Schach ja kaum. Dann offenbarte das Paarungssystem eine Antwort auf diese Frage: In der neunten Runde ging es gegen Hikaru Nakamura, und der ist in der Tat zumindest im Blitzschach eine größere Nummer, vielleicht sogar die größte Nummer überhaupt in dieser schnellen Disziplin.
Rasmus Svane beeindruckte das wenig. Als Weißer fand er eine Einbahnstraße Richtung schwarzer Königsflügel, auf der er sogleich ordentlich Betrieb machte:
Es hat dann trotzdem nicht gereicht. Der beste Blitzer der Welt zu sein, bedeutet eben auch, sieben Leben zu haben. Nakamura stand platt, aber schaffte es, trotzdem in der Partie zu bleiben. Svane fand den Ausknipser nicht, und letztlich drehte sich die Chose vollständig.
Was Rasmus Svane nicht davon abhielt, in der zehnten Runde wieder zuzubeißen, dieses Mal gegen den Top-Junior der USA Jeffery Xiong. Leider setzte es in der elften Runde dann noch eine Niederlage. Ein bärenstarker Titled Tuesday war es trotzdem, aber am Ende stand eben doch derjenige ganz oben, der fast immer oben steht: Blitz-Monster Hikaru Nakamura. Rasmus Svane wurde mit 9/11 geteilter Dritter, Matthias Blübaum 15. mit 8/11.
(Titelfoto: FIDE/Deutscher Schachbund)