Von ursprünglich 206 Spielern beim World Cup sind 16 geblieben. Darunter eine Reihe üblicher Verdächtiger, darunter ebenso eine Reihe von Großmeistern, die vorab niemand auf dem Zettel hatte, allen voran der 18-jährige Serbe Velimir Ivic, einziger Spieler im Feld mit einem Elo unter 2600.
Schon in der dritten Runde wusste Matthias Blübaum gegen den Oberligaspieler vom deutschen Pokal-Halbfinalisten SG Kirchweyhe nichts auszurichten. Knapper wurde es jetzt in der Runde der letzten 32, in der Ivic in einem hart umkämpften Match den einstigen WM-Kandidaten Dmitry Andreikin aus dem Turnier kegelte.
Am heutigen Sonntag beginnt das Achtelfinale, Livepartien hier.
Unter den “üblichen Verdächtigen”, die weiter mit von der Partie sind, finden wir auch den Weltmeister. Magnus Carlsen, der gegen den Polen Radoslaw Wojtaszek manch bangen Moment überstehen musste. Carlsen trifft ab dem heutigen Sonntag auf den russischen Youngster Andrei Espikenko, der ihm zu Beginn des Jahres in Wijk eine überraschende Niederlage zugefügt hat.
Warum Magnus Carlsen überhaupt World Cup spielt, obwohl er sich nicht fürs Kandidatenturnier qualifizieren muss, hat sein Vater Henrik Carlsen im Gespräch mit dem FIDE-YouTube-Kanal erklärt – und eine erste Perspektive aufs WM-Match gegen Ian Nepomniachtchi Ende des Jahres angeboten.
Henrik, wie ist Magnus Form?
Bisher war es ein Auf und Ab, aber das haben wir erwartet. Einer der Gründe, warum er World Cup spielen wollte, war der Trainingseffekt. In den vergangenen Monaten gab es nicht viel Schach am Brett und auch nicht viel klassisches Schach. Hier steht in jeder Partie viel auf dem Spiel, es geht auch darum, wer die besseren Nerven hat. Dazu kommt, dass Magnus noch etwas gutmachen möchte. In seiner Jugend hat er dieses Format zwar sehr erfolgreich gespielt, aber als Erwachsener nur einmal – und das lief nicht gut. Jetzt will er es besser machen.
Was war ihre Reaktion, als Ian Nepomniachtchi das Kandidatenturnier gewann?
Ihm für eine exzellente Vorstellung zu gratulieren. Für mich als Vater eines der Beteiligten ist es faszinierend zu sehen, dass nun zwei Spieler, die schon vor 20 Jahren im Wettbewerb miteinander standen und einander gut kennen, jetzt um das Höchste spielen, was es im Schach gibt: ein Match um die Weltmeisterschaft…
…unter alten Bekannten.
Ja, das ist ein besonderes Element des kommenden Matches. Ian ist ein formidabler Gegner, und er ist über all die Jahre ein Freund gewesen. Aktuell sind die beiden natürlich in erster Linie Wettbewerber.
Wie wird sich das Match von vorherigen unterscheiden?
Das Format hat sich leicht verändert, zwei Partien mehr, weniger Ruhetage. Und der Gegner ist ein anderer, der sich von den bisherigen – Caruana, Karjakin, Anand – unterscheidet. Ians Interviews in der jüngeren Vergangenheit haben wir entnommen, wie intensiv er sich damit beschäftigt, bestens vorbereitet in solche Wettbewerbe zu gehen. Auch wir werden in den kommenden Monaten mit der Vorbereitung auf diesen Gegner gut zu tun haben. Wenn es dann losgeht, sollte Magnus helfen, dass er schon Erfahrung mit WM-Matches hat.
Der Sieg von Esipenko über Carlsen war in Wijk, wenn ich mich richtig erinnere. Grüße vom Bodensee.
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[…] von einem fast 100 Elo schlechteren Gegner aus dem World Cup gekegelt worden (was sich mittlerweile relativiert hat), dann fiel ihm laut Klaus Bischoff „die Kinnlade herunter“, als er in Magdeburg […]