Es sieht nicht danach aus, aber dieses Plattencover zeigt tatsächlich drei Schachgroßmeister und obendrein ein essenzielles Schach-Konzept, das hilft, Partien zu gewinnen: “Push ’em, baby!“, oder, frei übersetzt:
Freibauern müssen laufen!
Ist eigentlich logisch. Je näher der Freibauer der Grundlinie kommt, um sich dort in eine Dame zu verwandeln, desto stärker wird er. Wer seine Freibauern stark machen will, der lässt sie laufen, idealerweise unterstützt von den Türmen. Letzteres hat uns schon unser Freund Siegbert Tarrasch gelehrt:
Tüme gehören hinter die Freibauern, die eigenen und die gegnerischen.
Die eigenen unterstützt ein Turm dahinter in ihrem Vorwärtsdrang, die gegnerischen hält er wirksam auf, indem er sie von hinten einfängt.
(Du kennst Frage 58 noch nicht? Hast keine Ahnung, was das hier mit dem WM-Kampf 1834 zu tun hat? Dann lies lieber erst den Beitrag “Wohin mit welchem Turm?”)
Antwort 58
Nach dieser Vorrede ist es an der Zeit, die zur Debatte stehende Stellung genauer anzuschauen:
Weiß leidet unter so manchem Problem. Seine Truppen sind nicht recht koordiniert, sein König ist exponiert, und obendrein hat er einen Bauern weniger. Aber vor allem sieht er sich einem schwarzen Trumpf gegenüber, dem er mittelfristig nichts wird entgegensetzen können: drei verbundene Freibauern!
Ein Freibauer ist schon gut, zwei sind besser und drei riesig. Zumal, wenn die Freibauern verbunden sind. Wer soll die aufhalten?
Der schwarze Gewinnplan ist denkbar einfach: Türme hinter die Freibauern, dann die Freibauern laufen lassen.
Push ’em, baby!
Youtube-Schachvideos gab es zu La Bourdonnais’ Zeit noch lange nicht, es war ja noch nicht einmal Siegbert Tarrasch geboren. Trotzdem hätte der französische Schachmeister schon in den 1830er-Jahren zielsicher zu seinem a8-Turm gegriffen und ihn nach e8 gefahren. Auf f8 und e8 sind die schwarzen Türme ideal aufgestellt, um die Freibauern bei ihrem Lauf zur Grundlinie zu unterstützen.
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