Auf dem Brett hatte Georg Meier Hikaru Nakamura im Griff. Auf der Uhr eher nicht. Und dann kam auch noch diese Halluzination dazu. Meier sah ein Matt, wo keines war, opferte einen Turm – und gab einen Zug später auf. Danach stand es 1:2 in einem auf fünf Partien angesetzten Match, das der Schach-Superstar aus den USA mit 3:2 gewann.
Mehr als 25.000 Menschen haben diesem Finale der “Arena Kings” auf chess.com jetzt zugeschaut, dem Höhepunkt des zweiten Turniers der mit 40.000 Dollar dotierten Turnierserie, die vom 12. Mai bis 4. August läuft. Nach einem zweistündigen Schweizer-System-Turnier (Bedenkzeit 3+0) trafen die besten 16 dieses Turniers unmittelbar danach in einem K.o.-Turnier aufeinander.
“Die Zuschauer hatten ihren Spaß”, sagte Meier nach einem Match, das hin- und hergegangen war. Meier gewann die erste Partie, schien auch in der zweiten auf der Siegerstraße zu sein – wäre da nicht die Uhr gewesen, die auf seiner Seite schneller heruntertickte als auf der anderen.
Beim Stand von 1:1 sah es wieder sehr gut aus (siehe Video oben), dann die Halluzination: 34…Txe3??. Meier kämpfte sich zurück ins Match, überspielte den Amerikaner – 2:2 Die finale Partie mündete in ein ausgeglichenes Endspiel, das zu erreichen Meier zu viel Bedenkzeit gekostet hatte. Am Ende sah es auf dem Brett zwar remisig aus, aber die Zeit lief ab, und Nakamura hatte gewonnen.
Alle Partien des Finales auf Georg Meiers chess.com-Profil.