Die Deutsche Meisterin 2023 Kateryna Dolzhykova und der Deutsche Meister 2023 Vitaly Kunin
Vom 14. bis 20. August wurden in der Sportschule Ruit in Ostfildern bei Stuttgart die Deutsche Einzelmeisterschaft sowie die Deutsche Einzelmeisterschaft der Frauen ausgerichtet. Dabei wurden wir Zeuge zweier sehr unterschiedlicher Meisterschaften, die aber jeweils Titelpremieren hervorbrachten. Während bei den Frauen die Setzlistenerste Kateryna Dolzhykova von Anfang bis Ende das Maß aller Dinge war und bereits vor der letzten Runde als Meisterin so gut wie feststand, konnte im offenen Turnier Vitaly Kunin in der letzten noch laufenden Partie der letzten Runde ein echtes Herzschlagfinale gewinnen und sich den Titel sichern.
Ein großer Dank geht an den Schachverband Württemberg, der die Austragung der beiden Meisterschaften kurzfristig übernommen hat, und den SC Ostfildern, der mit vielen freiwilligen Helfern vor Ort aushalf!
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Deutsche Einzelmeisterschaft (DEM)
Durch das Fehlen des Titelverteidigers Leonardo Costa war schon vor der ersten Runde klar, dass ein neuer Meister gekürt werden würde.
Bereits nach der ersten Runde schien alles möglich: Von den sechs Topgesetzten konnte sich lediglich der Setzlistenerste Daniel Fridman durchsetzen und auch der spätere Sieger Vitaly Kunin musste an dieser Stelle schon den ersten halben Punkt abgeben. Die beiden Teilnehmer Jahrgang 2011, Christian Glöckler und Alfred Nemitz, konnten dagegen mit Siegen gegen Internationale Meister überraschen und ihr Potenzial andeuten. Gerade am Anfang brachten die beiden die Deutsche Einzelmeisterschaft ganz schön durcheinander, Christian Glöckler ließ in Runde zwei gegen Thilo Erdmann den zweiten Sieg gegen einen Gegner mit über 2400 Elopunkten folgen. Zum Schluss konnten beide das Anfangstempo nicht ganz halten, erreichten mit jeweils 4,5 Punkten aber beide ein gutes Ergebnis und ordentliche Elo-Zuwächse.
Die erste Doppelrunde an Tag drei schüttelte das Feld kräftig durcheinander und Vitaly Kunin beendete den Tag das erste - und bis zum Turnierende einzige - Mal mit 3,5 Punkten als alleiniger Tabellenführer.
Wie umkämpft es zuging, ließ sich insbesondere an der Tabelle nach der sechsten Runde ablesen. Nach zwei Dritteln des Turnieres standen die fünf Spieler Daniel Fridman, Vitaly Kunin, Raphael Lagunow, Marius Deuer und Tobias Kölle punktgleich an der Spitze, bevor Kunin in Runde sieben mit einem Sieg die Titelträume von Nachwuchsspieler Marius Deuer beendete. Der kämpfte sich mit zwei Schlusssiegen zwar wieder nach vorne zurück, am Ende reichte es aber "nur noch" für Rang zwei.
Vor der Schlussrunde war aus der Fünfer- eine Dreierspitze geworden, bestehend aus Vitaly Kunin, Raphael Lagunow und Tobias Kölle. Lagunow und Kölle trafen in der Schlussrunde aufeinander, verpassten aber beide die Gelegenheit mit einem schärferen Abspiel Gewinnchancen zu kreieren, sodass die Partie recht ereignisarm remis endete. Vitaly Kunin hingegen spielte länger, sogar deutlich länger. Genau genommen war es die längste Partie des Tages und damit die letzte Partie des Turnieres, die er gegen Christoph Dahl spielte. In einem Schwerfigurenendspiel hatten beide Seiten Turm und Dame, Dahl zudem drei, Kunin nur zwei Bauern, dafür aber den deutlich sichereren König. Im Normalfall hätte dies problemlos für ein Remis gereicht, aber Dahls weißer König traute sich irgendwann aus seiner Ecke mit dem einen schützenden Bauern hervor. Anschließend wurde er so lange von Kunins Schwerfiguren über das Brett gejagt, bis tatsächlich mit Hilfe dieses Angriffs und einer Taktik die weiße Dame erobert werden konnte. Damit war Kunin nach vielen Versuchen und mehreren zweiten Plätzen in der Vergangenheit zum ersten Mal Deutscher Meister!
DSB/Paul Meyer-Dunker
V.l.n.r.: Marius Deuer (2), Vitaly Kunin (1) und Tobias Kölle (3)
DSB/Paul Meyer-Dunker
Vitaly Kunin
DSB/Paul Meyer-Dunker
Marius Deuer
DSB/Paul Meyer-Dunker
Tobias Kölle
Endstand nach 9 Runden
Rg.
Snr
Name
Elo
Verein/Ort
Pkt.
Wtg1
Wtg2
Wtg3
1
3
GM
Vitaly Kunin
2532
Freibauer Mörlenbach-Birkenau
7
2392
47
5
2
7
FM
Marius Deuer
2440
TSV Schönaich
6,5
2399
47
5
3
9
IM
Tobias Koelle
2438
TSV Schönaich
6,5
2395
47,5
5
4
11
IM
Raphael Lagunow
2413
SK Zehlendorf e.V.
6,5
2347
45,5
5
5
1
GM
Daniel Fridman
2586
SV Mülheim-Nord 1931 e
5,5
2407
49
3
6
22
FM
Johannes Tschernatsch
2319
SC Empor Potsdam 1952 e.V.
5,5
2389
43
4
7
13
IM
Jonas Hacker
2406
SC Eppingen
5,5
2368
46
4
8
8
GM
Jakob Meister
2439
SK Zehlendorf e.V.
5,5
2354
43
4
9
14
FM
Magnus Arndt
2405
SK Doppelbauer Kiel von 1910 e.V
5,5
2280
38
4
10
20
FM
Eduard Miller
2324
SC Erlangen 48/88
5
2392
44,5
4
11
19
FM
Christoph Dahl
2336
SG Grün-Weiß Dresden
5
2385
43,5
4
12
18
FM
Nico Stelmaszyk
2337
SK Lehrte von 1919 e. V.
5
2375
42
3
13
5
IM
Nikolas Wachinger
2446
SAbt SV Werder Bremen
5
2342
41,5
4
14
4
GM
Hagen Poetsch
2484
SC Heusenstamm
5
2321
41,5
1
15
2
GM
Alexander Graf
2543
SF Deizisau
5
2317
38,5
4
16
23
FM
Christian Gloeckler
2318
Wiesbadener SV 1885
4,5
2409
47
4
17
26
Tim Ronge
2273
SC Heimbach-Weis/Neuwied e.V.
4,5
2391
42,5
3
18
30
Alfred Nemitz
2228
USV Potsdam e.V., Abt. Schach
4,5
2383
46,5
3
19
16
FM
Benedikt Dauner
2377
Karlsruher SF 1853
4,5
2349
42
3
20
12
FM
Collin Colbow
2409
SAbt SV Werder Bremen
4,5
2337
44
3
21
6
IM
Jaroslaw Krassowizkij
2445
TSV Schönaich
4,5
2253
36,5
2
22
17
FM
Lukas Schulz
2347
SC Erlangen 48/88
4
2402
42,5
2
23
27
Arne Bracker
2267
Hamburger SK von 1830 eV
4
2361
38
2
24
15
FM
Thilo Ehmann
2402
SG Rochade Kuppenheim 1979 e.V.
4
2337
39,5
1
25
25
FM
Samuel Weber
2276
SV Oberursel
4
2306
38,5
3
26
29
CM
Mirko Eichstaedt
2237
Potsdamer SV Mitte e.V.
4
2303
38
2
27
31
Marius Gramb
2219
Brühler SK 1920 e. V.
4
2293
38
2
28
10
FM
Moritz Weishäutel
2427
Erfurter SK
4
2252
33
2
29
32
Timur Kocharin
2179
TSV Schönaich
4
2239
33
2
30
24
IM
Cliff Wichmann
2310
ESV Nickelhütte Aue
3,5
2344
40
2
31
28
Gengchun Wong
2257
USV TU Dresden
3,5
2322
38,5
3
32
21
FM
Daniel Malek
2321
SG Aufbau Elbe Magdeburg
3,5
2252
36,5
1
33
33
Tom Linus Bosselmann
2106
Lübecker SV von 1873
3,5
2248
30,5
2
34
34
Jakob Herrmann
2068
SAV Torgelow-Drögeheide 90
2,5
2268
32,5
2
35
35
Andre Buescher
2055
SAbt SV Werder Bremen
1,5
2208
31,5
0
36
36
Jonas Feidt
1974
SC Turm Illingen
1
2223
32
0
Wtg1: Elodurchschnitt der Gegner variabel | Wtg2: Buchholz (variabel) | Wtg3: Die größere Anzahl von Siegen (variabel)
Bei der Deutschen Einzelmeisterschaft der Frauen war im Gegensatz zur offenen Meisterschaft die Titelverteidigerin Lara Schulze mit dabei. Am Ende konnte sie ihren Titel nicht verteidigen und war mit ihrem vierten Platz auch nicht zufrieden, wie sie in ihrem Blogpost zur Meisterschaft schreibt.
Insgesamt war das Frauenturnier von deutlich weniger Überraschungen geprägt als das offene Turnier: Die vier Favoritinnen Lara Schulze, Kateryna Dolzhykova, Luisa Bashylina und Carmen Voicu-Jagodzinsky belegten am Ende auch die ersten vier Plätze und waren durchgängig an der Spitze unterwegs. Annemarie Meier wäre vom Rating her durchaus Teil dieses Favoritinnenkreises gewesen, nach langjähriger Turnierpause war die fehlende Spielpraxis in den Niederlagen gegen die Spitze aber sicherlich ein wichtiger Faktor.
Siegerin Kateryna Dolzhykova befand sich nach fast jedem Spieltag an der Tabellenspitze. Lediglich nach Runde drei war es Carmen Voicu-Jagodzinsky, die in Führung lag, in Runde vier aber postwendend von Kateryna Dolzhykova besiegt und wieder von der Spitze verdrängt wurde. Am Ende remisierte Dolzhykova nur gegen Lara Schulze, Luisa Bashylina und Jana Bardorz und gewann alle anderen sechs Partien, um mit 7,5 Punkten und einem ganzen Punkt Vorsprung zu gewinnen.
Luisa Bashylina spielte ebenfalls ein starkes Turnier: Gegen die fünf Gegnerinnen, die am Ende auf den Rängen eins bis sechs landeten, spielte sie remis. Die vier restlichen Partien wurden gewonnen, sodass sie am Ende 6,5 Punkte und Rang zwei errang.
Carmen Voicu-Jagodzinsky schien nach ihrem Sieg in Runde drei gegen Titelverteidigerin Lara Schulze auf einem hervorragenden Weg zu sein, bevor ihr Dolzhykova in Runde vier die einzige Niederlage des Turniers bescherte. Nach einem Kurzsieg in der letzten Runde gegen Annemarie Meier sprang sie noch an Lara Schulze vorbei auf den dritten Podiumsplatz.
Jana Bardorz landete ungeschlagen mit 5,5 Punkte auf dem fünften Rang. Keine der Favoritinnen, gegen die sie im Laufe des Turniers alle gespielt hat, konnte sie besiegen.
Zu guter Letzt stark präsentiert hat sich Rebecca Doll. Mit 4,5 Punkten landete sie am Ende zwar "nur" auf Rang elf. Sie spielte aber das gesamte Turnier über vorne mit und kann sich über ein kräftiges Elo-Plus von 96 Punkten freuen.
DSB/Paul Meyer-Dunker
V.l.n.r.: Kateryna Dolzhykova (1), Luisa Bashylina (2) und Carmen Voicu-Jagodzinsky (3)
DSB/Paul Meyer-Dunker
Kateryna Dolzhykova
DSB/Paul Meyer-Dunker
Luisa Bashylina
DSB/Paul Meyer-Dunker
Carmen Voicu-Jagodzinsky
Endstand nach 9 Runden
Rg.
Snr
Name
Elo
DWZ
Verein/Ort
Wtg1
Wtg2
Wtg3
1
1
WIM
Kateryna Dolzhykova
2307
2308
SV Oberursel
7,5
2067
47,5
2
5
WFM
Luisa Bashylina
2152
2155
Schachgesellschaft Solingen e.
6,5
2073
48,5
3
3
WGM
Carmen Voicu-Jagodzinsky
2264
2222
Schachverein Hemer 1932 e. V.
6,5
2065
48
4
2
FM
Lara Schulze
2304
2317
SAbt SV Werder Bremen
6
2074
49,5
5
6
Jana Bardorz
2057
2091
TSV 1869 e. V. Rottendorf
5,5
2041
49
6
4
Annemarie Meier
2254
2182
DJK Stuttgart-Süd
5
2027
49
7
8
Karoline Gröschel
1934
1985
SK Landau
5
1968
44,5
8
10
WFM
Brigitte Von Herman
1898
1849
SC Kreuzberg e.V.
5
1868
37,5
9
9
WFM
Anita Dr. Just
1898
1919
SV Weißblau Allianz Leipzig e.
5
1827
35
10
7
WCM
Ornella Falke
1973
2051
Elmshorner SC von 1896
4,5
2057
49,5
11
15
Rebecca Doll
1799
1935
SC Untergrombach 46
4,5
2055
48,5
12
11
Elke Zimmer
1878
1874
SF Wadgassen/Differten e.V.
4,5
1810
37,5
13
16
Julia Walker
1797
1816
Sportvereinigung Sterkrade-Nor
4,5
1728
38
14
12
Vanessa Bräuer
1866
1899
SC Roter Turm Altstadt
4
1891
38,5
15
18
Rita Nizamova
1755
1855
KSV Rochade Göttingen (Velthei
4
1862
36
16
19
Mariya Anissimova
1651
1858
SG Trier 1877 e.V.
4
1775
36
17
17
Malina Lange
1792
1751
SV Mattnetz Berlin e.V.
4
1759
33,5
18
14
Elnaz Bazzazi
1803
1872
SC Kreuzberg e.V.
3,5
1751
34
19
20
Doris Wulf
1522
1525
SC Mecklenburger Springer
3,5
1645
30,5
20
22
Ana-Maria Bursan
1476
1641
SF Ertingen
3,5
1639
29,5
21
13
Alissa Wartenberg
1825
1863
Hamburger SK von 1830 eV
1,5
1750
34
22
21
Cordelia Koppe
1479
1423
"
SV "
"
Glück auf"
"
Rüdersdorf e.V."
1
1668
33
Wtg1: Spielepunkte der einzelnen Spieler dieser Mannschaft | Wtg2: Elodurchschnitt der Gegner variabel | Wtg3: Buchholz (variabel)
Die Deutsche Meisterin 2023 Kateryna Dolzhykova und der Deutsche Meister 2023 Vitaly Kunin
Vom 14. bis 20. August wurden in der Sportschule Ruit in Ostfildern bei Stuttgart die Deutsche Einzelmeisterschaft sowie die Deutsche Einzelmeisterschaft der Frauen ausgerichtet. Dabei wurden wir Zeuge zweier sehr unterschiedlicher Meisterschaften, die aber jeweils Titelpremieren hervorbrachten. Während bei den Frauen die Setzlistenerste Kateryna Dolzhykova von Anfang bis Ende das Maß aller Dinge war und bereits vor der letzten Runde als Meisterin so gut wie feststand, konnte im offenen Turnier Vitaly Kunin in der letzten noch laufenden Partie der letzten Runde ein echtes Herzschlagfinale gewinnen und sich den Titel sichern.
Ein großer Dank geht an den Schachverband Württemberg, der die Austragung der beiden Meisterschaften kurzfristig übernommen hat, und den SC Ostfildern, der mit vielen freiwilligen Helfern vor Ort aushalf!
Deutsche Einzelmeisterschaft (DEM)
Durch das Fehlen des Titelverteidigers Leonardo Costa war schon vor der ersten Runde klar, dass ein neuer Meister gekürt werden würde.
Bereits nach der ersten Runde schien alles möglich: Von den sechs Topgesetzten konnte sich lediglich der Setzlistenerste Daniel Fridman durchsetzen und auch der spätere Sieger Vitaly Kunin musste an dieser Stelle schon den ersten halben Punkt abgeben. Die beiden Teilnehmer Jahrgang 2011, Christian Glöckler und Alfred Nemitz, konnten dagegen mit Siegen gegen Internationale Meister überraschen und ihr Potenzial andeuten. Gerade am Anfang brachten die beiden die Deutsche Einzelmeisterschaft ganz schön durcheinander, Christian Glöckler ließ in Runde zwei gegen Thilo Erdmann den zweiten Sieg gegen einen Gegner mit über 2400 Elopunkten folgen. Zum Schluss konnten beide das Anfangstempo nicht ganz halten, erreichten mit jeweils 4,5 Punkten aber beide ein gutes Ergebnis und ordentliche Elo-Zuwächse.
Die erste Doppelrunde an Tag drei schüttelte das Feld kräftig durcheinander und Vitaly Kunin beendete den Tag das erste - und bis zum Turnierende einzige - Mal mit 3,5 Punkten als alleiniger Tabellenführer.
Wie umkämpft es zuging, ließ sich insbesondere an der Tabelle nach der sechsten Runde ablesen. Nach zwei Dritteln des Turnieres standen die fünf Spieler Daniel Fridman, Vitaly Kunin, Raphael Lagunow, Marius Deuer und Tobias Kölle punktgleich an der Spitze, bevor Kunin in Runde sieben mit einem Sieg die Titelträume von Nachwuchsspieler Marius Deuer beendete. Der kämpfte sich mit zwei Schlusssiegen zwar wieder nach vorne zurück, am Ende reichte es aber "nur noch" für Rang zwei.
Vor der Schlussrunde war aus der Fünfer- eine Dreierspitze geworden, bestehend aus Vitaly Kunin, Raphael Lagunow und Tobias Kölle. Lagunow und Kölle trafen in der Schlussrunde aufeinander, verpassten aber beide die Gelegenheit mit einem schärferen Abspiel Gewinnchancen zu kreieren, sodass die Partie recht ereignisarm remis endete. Vitaly Kunin hingegen spielte länger, sogar deutlich länger. Genau genommen war es die längste Partie des Tages und damit die letzte Partie des Turnieres, die er gegen Christoph Dahl spielte. In einem Schwerfigurenendspiel hatten beide Seiten Turm und Dame, Dahl zudem drei, Kunin nur zwei Bauern, dafür aber den deutlich sichereren König. Im Normalfall hätte dies problemlos für ein Remis gereicht, aber Dahls weißer König traute sich irgendwann aus seiner Ecke mit dem einen schützenden Bauern hervor. Anschließend wurde er so lange von Kunins Schwerfiguren über das Brett gejagt, bis tatsächlich mit Hilfe dieses Angriffs und einer Taktik die weiße Dame erobert werden konnte. Damit war Kunin nach vielen Versuchen und mehreren zweiten Plätzen in der Vergangenheit zum ersten Mal Deutscher Meister!
DSB/Paul Meyer-Dunker
V.l.n.r.: Marius Deuer (2), Vitaly Kunin (1) und Tobias Kölle (3)
DSB/Paul Meyer-Dunker
Vitaly Kunin
DSB/Paul Meyer-Dunker
Marius Deuer
DSB/Paul Meyer-Dunker
Tobias Kölle
Endstand nach 9 Runden
Rg.
Snr
Name
Elo
Verein/Ort
Pkt.
Wtg1
Wtg2
Wtg3
1
3
GM
Vitaly Kunin
2532
Freibauer Mörlenbach-Birkenau
7
2392
47
5
2
7
FM
Marius Deuer
2440
TSV Schönaich
6,5
2399
47
5
3
9
IM
Tobias Koelle
2438
TSV Schönaich
6,5
2395
47,5
5
4
11
IM
Raphael Lagunow
2413
SK Zehlendorf e.V.
6,5
2347
45,5
5
5
1
GM
Daniel Fridman
2586
SV Mülheim-Nord 1931 e
5,5
2407
49
3
6
22
FM
Johannes Tschernatsch
2319
SC Empor Potsdam 1952 e.V.
5,5
2389
43
4
7
13
IM
Jonas Hacker
2406
SC Eppingen
5,5
2368
46
4
8
8
GM
Jakob Meister
2439
SK Zehlendorf e.V.
5,5
2354
43
4
9
14
FM
Magnus Arndt
2405
SK Doppelbauer Kiel von 1910 e.V
5,5
2280
38
4
10
20
FM
Eduard Miller
2324
SC Erlangen 48/88
5
2392
44,5
4
11
19
FM
Christoph Dahl
2336
SG Grün-Weiß Dresden
5
2385
43,5
4
12
18
FM
Nico Stelmaszyk
2337
SK Lehrte von 1919 e. V.
5
2375
42
3
13
5
IM
Nikolas Wachinger
2446
SAbt SV Werder Bremen
5
2342
41,5
4
14
4
GM
Hagen Poetsch
2484
SC Heusenstamm
5
2321
41,5
1
15
2
GM
Alexander Graf
2543
SF Deizisau
5
2317
38,5
4
16
23
FM
Christian Gloeckler
2318
Wiesbadener SV 1885
4,5
2409
47
4
17
26
Tim Ronge
2273
SC Heimbach-Weis/Neuwied e.V.
4,5
2391
42,5
3
18
30
Alfred Nemitz
2228
USV Potsdam e.V., Abt. Schach
4,5
2383
46,5
3
19
16
FM
Benedikt Dauner
2377
Karlsruher SF 1853
4,5
2349
42
3
20
12
FM
Collin Colbow
2409
SAbt SV Werder Bremen
4,5
2337
44
3
21
6
IM
Jaroslaw Krassowizkij
2445
TSV Schönaich
4,5
2253
36,5
2
22
17
FM
Lukas Schulz
2347
SC Erlangen 48/88
4
2402
42,5
2
23
27
Arne Bracker
2267
Hamburger SK von 1830 eV
4
2361
38
2
24
15
FM
Thilo Ehmann
2402
SG Rochade Kuppenheim 1979 e.V.
4
2337
39,5
1
25
25
FM
Samuel Weber
2276
SV Oberursel
4
2306
38,5
3
26
29
CM
Mirko Eichstaedt
2237
Potsdamer SV Mitte e.V.
4
2303
38
2
27
31
Marius Gramb
2219
Brühler SK 1920 e. V.
4
2293
38
2
28
10
FM
Moritz Weishäutel
2427
Erfurter SK
4
2252
33
2
29
32
Timur Kocharin
2179
TSV Schönaich
4
2239
33
2
30
24
IM
Cliff Wichmann
2310
ESV Nickelhütte Aue
3,5
2344
40
2
31
28
Gengchun Wong
2257
USV TU Dresden
3,5
2322
38,5
3
32
21
FM
Daniel Malek
2321
SG Aufbau Elbe Magdeburg
3,5
2252
36,5
1
33
33
Tom Linus Bosselmann
2106
Lübecker SV von 1873
3,5
2248
30,5
2
34
34
Jakob Herrmann
2068
SAV Torgelow-Drögeheide 90
2,5
2268
32,5
2
35
35
Andre Buescher
2055
SAbt SV Werder Bremen
1,5
2208
31,5
0
36
36
Jonas Feidt
1974
SC Turm Illingen
1
2223
32
0
Wtg1: Elodurchschnitt der Gegner variabel | Wtg2: Buchholz (variabel) | Wtg3: Die größere Anzahl von Siegen (variabel)
Bei der Deutschen Einzelmeisterschaft der Frauen war im Gegensatz zur offenen Meisterschaft die Titelverteidigerin Lara Schulze mit dabei. Am Ende konnte sie ihren Titel nicht verteidigen und war mit ihrem vierten Platz auch nicht zufrieden, wie sie in ihrem Blogpost zur Meisterschaft schreibt.
Insgesamt war das Frauenturnier von deutlich weniger Überraschungen geprägt als das offene Turnier: Die vier Favoritinnen Lara Schulze, Kateryna Dolzhykova, Luisa Bashylina und Carmen Voicu-Jagodzinsky belegten am Ende auch die ersten vier Plätze und waren durchgängig an der Spitze unterwegs. Annemarie Meier wäre vom Rating her durchaus Teil dieses Favoritinnenkreises gewesen, nach langjähriger Turnierpause war die fehlende Spielpraxis in den Niederlagen gegen die Spitze aber sicherlich ein wichtiger Faktor.
Siegerin Kateryna Dolzhykova befand sich nach fast jedem Spieltag an der Tabellenspitze. Lediglich nach Runde drei war es Carmen Voicu-Jagodzinsky, die in Führung lag, in Runde vier aber postwendend von Kateryna Dolzhykova besiegt und wieder von der Spitze verdrängt wurde. Am Ende remisierte Dolzhykova nur gegen Lara Schulze, Luisa Bashylina und Jana Bardorz und gewann alle anderen sechs Partien, um mit 7,5 Punkten und einem ganzen Punkt Vorsprung zu gewinnen.
Luisa Bashylina spielte ebenfalls ein starkes Turnier: Gegen die fünf Gegnerinnen, die am Ende auf den Rängen eins bis sechs landeten, spielte sie remis. Die vier restlichen Partien wurden gewonnen, sodass sie am Ende 6,5 Punkte und Rang zwei errang.
Carmen Voicu-Jagodzinsky schien nach ihrem Sieg in Runde drei gegen Titelverteidigerin Lara Schulze auf einem hervorragenden Weg zu sein, bevor ihr Dolzhykova in Runde vier die einzige Niederlage des Turniers bescherte. Nach einem Kurzsieg in der letzten Runde gegen Annemarie Meier sprang sie noch an Lara Schulze vorbei auf den dritten Podiumsplatz.
Jana Bardorz landete ungeschlagen mit 5,5 Punkte auf dem fünften Rang. Keine der Favoritinnen, gegen die sie im Laufe des Turniers alle gespielt hat, konnte sie besiegen.
Zu guter Letzt stark präsentiert hat sich Rebecca Doll. Mit 4,5 Punkten landete sie am Ende zwar "nur" auf Rang elf. Sie spielte aber das gesamte Turnier über vorne mit und kann sich über ein kräftiges Elo-Plus von 96 Punkten freuen.
DSB/Paul Meyer-Dunker
V.l.n.r.: Kateryna Dolzhykova (1), Luisa Bashylina (2) und Carmen Voicu-Jagodzinsky (3)
DSB/Paul Meyer-Dunker
Kateryna Dolzhykova
DSB/Paul Meyer-Dunker
Luisa Bashylina
DSB/Paul Meyer-Dunker
Carmen Voicu-Jagodzinsky
Endstand nach 9 Runden
Rg.
Snr
Name
Elo
DWZ
Verein/Ort
Wtg1
Wtg2
Wtg3
1
1
WIM
Kateryna Dolzhykova
2307
2308
SV Oberursel
7,5
2067
47,5
2
5
WFM
Luisa Bashylina
2152
2155
Schachgesellschaft Solingen e.
6,5
2073
48,5
3
3
WGM
Carmen Voicu-Jagodzinsky
2264
2222
Schachverein Hemer 1932 e. V.
6,5
2065
48
4
2
FM
Lara Schulze
2304
2317
SAbt SV Werder Bremen
6
2074
49,5
5
6
Jana Bardorz
2057
2091
TSV 1869 e. V. Rottendorf
5,5
2041
49
6
4
Annemarie Meier
2254
2182
DJK Stuttgart-Süd
5
2027
49
7
8
Karoline Gröschel
1934
1985
SK Landau
5
1968
44,5
8
10
WFM
Brigitte Von Herman
1898
1849
SC Kreuzberg e.V.
5
1868
37,5
9
9
WFM
Anita Dr. Just
1898
1919
SV Weißblau Allianz Leipzig e.
5
1827
35
10
7
WCM
Ornella Falke
1973
2051
Elmshorner SC von 1896
4,5
2057
49,5
11
15
Rebecca Doll
1799
1935
SC Untergrombach 46
4,5
2055
48,5
12
11
Elke Zimmer
1878
1874
SF Wadgassen/Differten e.V.
4,5
1810
37,5
13
16
Julia Walker
1797
1816
Sportvereinigung Sterkrade-Nor
4,5
1728
38
14
12
Vanessa Bräuer
1866
1899
SC Roter Turm Altstadt
4
1891
38,5
15
18
Rita Nizamova
1755
1855
KSV Rochade Göttingen (Velthei
4
1862
36
16
19
Mariya Anissimova
1651
1858
SG Trier 1877 e.V.
4
1775
36
17
17
Malina Lange
1792
1751
SV Mattnetz Berlin e.V.
4
1759
33,5
18
14
Elnaz Bazzazi
1803
1872
SC Kreuzberg e.V.
3,5
1751
34
19
20
Doris Wulf
1522
1525
SC Mecklenburger Springer
3,5
1645
30,5
20
22
Ana-Maria Bursan
1476
1641
SF Ertingen
3,5
1639
29,5
21
13
Alissa Wartenberg
1825
1863
Hamburger SK von 1830 eV
1,5
1750
34
22
21
Cordelia Koppe
1479
1423
"
SV "
"
Glück auf"
"
Rüdersdorf e.V."
1
1668
33
Wtg1: Spielepunkte der einzelnen Spieler dieser Mannschaft | Wtg2: Elodurchschnitt der Gegner variabel | Wtg3: Buchholz (variabel)