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Liviu Dieter Nisipeanu

Die Kommission Leistungssport des Schachbunds hat den Ende 2021 in den B-Kader versetzten Liviu Dieter Nisipeanu (45) nachträglich zurück in den A-Kader berufen. 

Nach Angaben von Leistungssportreferent Gerald Hertneck war die Entscheidung, den A-Kader gezielt zu verjüngen, umstritten. Nun habe sich gezeigt, dass nach den Vorgaben des DOSB die sportliche Leistungsfähigkeit das ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Nisipeanu steht als deutsche Nummer zwei nach Elo etwa auf einem Level mit den anderen vier A-Kadern Vincent Keymer, Alexander Donchenko, Matthias Blübaum und Rasmus Svane.

https://www.schachbund.de/team-news/liviu-dieter-nisipeanu-erneut-fuer-den-a-kader-nominiert.html

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Ein Passus, der sich mit dem deckt, was Hertneck mitteilt, ist schwer zu finden.

Liviu Dieter Nisipeanu verabschiedet sich aus dem Deutschen Kader. Frank Hoppe hat auf der Seite des DSB Nisipeanus Karriere unter deutscher Flagge zusammengefasst:

Danke Dieter! Nisipeanu beendet Nationalmannschaftskarriere

14. Dezember 2022

DSB/Paul Meyer-Dunker
Liviu Dieter Nisipeanu bei der Team-EM 2021 in Catez

Deutschlands langjährige Nummer eins Liviu Dieter Nisipeanu wird den Bundeskader des Deutschen Schachbunds auf eigenen Wunsch verlassen und somit auch keine weiteren Spiele für die Nationalmannschaft bestreiten. „Die junge Generation ist voll da und ich freue mich, dass mein Schach nicht früher nachgelassen hat. Es war eine ganz große Ehre für mich, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Ich wünsche euch allen weiter viel Erfolg“, erklärt Nisipeanu zu seinem Abschied.

Wir danken Dieter für mehr als acht Jahre, in denen er Deutschland bei drei Schacholympiaden und drei Mannschaftseuropameisterschaften mehr als würdig vertreten hat! Seine Professionalität auf und neben dem Brett machten ihn über all die Jahre zu einem hochgeschätzten Nationalspieler“, würdigt DSB-Präsident Ullrich Krause Nisipeanus Wirken für die DSB-Auswahl. Aktivensprecher Rasmus Svane erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft: „Mit Dieter am ersten Brett konnte man sich eigentlich immer sicher sein, eine solide Bank zu haben, sodass wir wussten, dass wir hinten was versuchen können. Und auch als Person war er stets ein angenehmer und toller Teamkollege!“

Frank Hoppe beleuchtet für uns Dieters Karriere im Nationalteam vom Wechsel zum DSB bis zu seinem Ausscheiden.

Wechsel zum Deutschen Schachbund

Es kommt nicht oft vor, dass Spieler der erweiterten Weltspitze die Föderation wechseln. Im April 2014 war Deutschland an der Reihe und präsentierte mit dem damals 38-jährigen Rumänen Liviu Dieter Nisipeanu einen hochklassigen Neuzugang. Die Initiative zum Wechsel ging von ihm selbst aus. Dieter hat eine deutsche Mutter und spielte schon lange nicht mehr für die rumänische Nationalmannschaft. Mit einer Elo von 2686 war der Europameister von 2005 damals die Nummer 58 der Weltrangliste. Die zukünftigen Mannschaftskollegen kannte er zum einen aus der Bundesliga und zum anderen aus seiner Arbeit als Eröffnungstrainer der deutschen Nationalmannschaft ein Jahr zuvor. Der damalige DSB-Präsident Herbert Bastian in der (oben verlinkten) Pressemitteilung:

Der Wechsel von Liviu Dieter Nisipeanu in den Deutschen Schachbund ist eine sehr gute Nachricht. Nachdem wir mit Liviu Dieter schon gute Erfahrungen als Eröffnungstrainer bei der Mannschafts-Europameisterschaft und bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft gemacht haben, freut es uns umso mehr, dass er nun selbst die Mannschaft schon auf der kommenden Schacholympiade in Tromsø verstärken wird. Danken möchte ich der rumänischen Schachföderation, die in den Verhandlungen mit Klaus Deventer und Horst Metzing fair und freundschaftlich aufgetreten ist und dadurch eine für beide Seiten akzeptable Lösung ermöglicht hat. Ferner danke ich den zuständigen Personen bei der FIDE, die den Wechsel sehr zügig abgewickelt haben. Und schließlich danke ich unserem Partner UKA, dessen Hilfe den Wechsel erst möglich machte.

Schacholympiade 2014 in Tromsø (Norwegen)

Liviu Dieter Nispeanu in der 3. Runde im Wettkampf gegen England

chess24.com/Georgios Souleidis
Liviu Dieter Nispeanu in der 3. Runde im Wettkampf gegen England

Es begann gut bei Dieter. Acht Runden lang blieb er bei seinem Debüt für Deutschland ungeschlagen und fuhr dabei drei Siege ein. Gegen Belgien sicherte er damit in Runde 6 den wichtigen Mannschaftssieg. Doch leider kamen zum Schluss noch zwei Runden bei der Olympiade, die nicht so erfolgreich waren. Bundestrainer Dorian Rogozenco resümierte nach dem 30. Platz der Mannschaft:

Arkadij [Naiditisch] war ein starker Leader der Mannschaft, Georg [Meier] hat auch sehr gut gespielt, aber alle anderen Spieler waren leider außer Form.

Mit den nächsten Länderkämpfen sollte sich die Einschätzung für Dieter rapide ändern. Er wechselte an das erste Brett und verteidigte es wie eine Festung.

Seine Ergebnisse in Tromsø

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
102.08.2014Irak3CM Zozek Salah Mohammed Mohammed22261w
203.08.2014Norwegen 33FM Lars Oskar Hauge23461s
304.08.2014England3GM David Howell2650½w
506.08.2014Katar3GM Chen Zhu2461½w
608.08.2014Belgien4FM Thibaut Vandenbussche24111w
709.08.2014Norwegen3GM Jon Ludvig Hammer2628½s
810.08.2014Kuba4GM Yuri Gonzalez Vidal2550½s
911.08.2014USA4GM Samuel Shankland2624½w
1012.08.2014Indien3GM Krishnan Sasikiran26690w
1114.08.2014Australien3IM Max Illingworth24390s

Europameisterschaft 2015 in Reykjavik (Island)

Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu in der 3. Runde

Gudni & JGM/etcc2015.com
Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu in der 3. Runde

Im Juli 2015 gab Bundestrainer Dorian Rogozenco die Kader für die Europameisterschaft bekannt. Bei den Männern musste der Föderationswechsel von Arkadij Naiditsch kompensiert werden. Rogozenco in einem Interview:

Mit dem Föderationswechsel von Arkadij verlieren wir den besten Spieler, zumal nahe an der Weltspitze. Dies schwächt offensichtlich die Mannschaft. Positiv ist, dass wir mit der „Prinzengarde“ um Matthias Blübaum, Dennis Wagner, Alexander Donchenko und Rasmus Svane zweifellos hoffnungsvolle und erfolgreiche Nachwuchstalente haben. Mein Wunsch war schon jetzt einen "Generationswechsel" einzuleiten und mindestens einen dieser Spieler für die Mannschafts-EM zu nominieren. Nachdem ich viele Faktoren in Betracht gezogen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Dennis momentan am besten ins Team passt.

Mit Dennis Wagner, Georg Meier, Rainer Buhmann, Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu ging es im November 2015 auf die Vulkaninsel im Atlantik. Dieter wurde vom Bundestrainer an Brett eins gesetzt, da er sich "in letzter Zeit in bestechender Form" befand (Jonathan Carlstedt im Vorbericht vom 13.11.2015).

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
214.11.2015Spanien1GM Francisco Vallejo Pons2684½s
315.11.2015Island1GM Hannes Stefansson2602½s
416.11.2015Schweden1GM Nils Grandelius2644½w
517.11.2015England1GM Michael Adams2744½w
619.11.2015Armenien1GM Levon Aronian2781½s
720.11.2015Tschechien1GM David Navara2730½s
821.11.2015Norwegen1GM Magnus Carlsen2850½w
922.11.2015Aserbaidschan1GM Skakhriyar Mamedyarov27430w

Grundsolide blockte Dieter am ersten Brett die Gewinnversuche seiner prominenten Gegner ab. Die 2700er-Garde Michael Adams, Levon Aronian und David Navara verzweifelte an ihm, selbst Weltmeister Magnus Carlsen vermochte "Beton-Dieter" nicht zu knacken. Nur gegen Aserbaidschan (Naiditsch wurde gegen Deutschland nicht aufgestellt) erwischte es ihn. Shakhriyar Mamedyarov gelang ein voller Punkt gegen Dieter, der aber schwer erkämpft war. Jonathan Carlstedt in seinem Bericht:

Dieter an Brett 1 gegen Mamedyarov musste seine erste Niederlage des Turniers einstecken. Man muss aber auch ein großes Lob an seinen Opponenten aussprechen. Dieter wählte die italienische Partie und erreichte eine normale Stellung. Doch Mamedyarov wartete geduldig auf seine Chance und als diese auch nur am Horizont aufschimmerte, ergriff er sie und ließ sich auch nicht von Dieters heldenhaften Angriff auf seinen König beeindrucken.

Die Männer belegten am Ende den sechsten Platz.

Schacholympiade 2016 in Baku (Aserbaidschan)

Zehn Monate nach Reykjavik fand in Baku die Schacholympiade statt. Bundestrainer Rogozenco gab fast komplett der EM-Mannschaft das Vertrauen und tauschte nur Dennis Wagner gegen Matthias Blübaum aus.

Dieter verteidigte souverän die Angriffsbemühungen seiner Gegner am ersten Brett. Zusammen mit Matthias Blübaum war er der beste Spieler in der Mannschaft. Ihre einzigen Niederlagen bezogen sie ausgerechnet gleichzeitig in Runde acht gegen Frankreich. Die Mannschaft belegte Platz 37 und blieb insgesamt weit unter den Erwartungen einer Top-10-Platzierung.

Dieters Ergebnisse in Baku

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
203.09.2016Bosnien & Herzegowina1GM Borki Predojevic2642½s
304.09.2016Ukraine1GM Pavel Eljanov2739½w
405.09.2016Israel1GM Maxim Rodshtein2687½w
506.09.2016Bangladesch1GM Enamul Hossain24311s
608.09.2016Russland1GM Sergey Karjakin2769½w
709.09.2016Weißrussland1GM Sergei Zhigalko2652½s
810.09.2016Frankreich1GM Maxime Vachier-Lagrave28130s
911.09.2016Finnland1GM Tomi Nybäck2580½w
1012.09.2016Usbekistan1GM Rustam Kasimdzhanov2696½s
1113.09.2016Estland1GM Alexandr Volodin24731w
Matthias Blübaum, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu und Georg Meier

Raj Tischbierek
Matthias Blübaum, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu und Georg Meier

Europameisterschaft 2017 in Limenas Chersonisou (Griechenland)

Josefine Heinemann und Dieter beim Training der Nationalmannschaften in Kienbaum bei Berlin

Dorian Rogozenco
Josefine Heinemann und Dieter beim Training der Nationalmannschaften in Kienbaum bei Berlin

Zusammen mit Daniel Fridman und Georg Meier gehörte Dieter mittlerweile zum festen Stamm der Nationalmannschaft. Matthias Blübaum, der bei der Schacholympiade in Baku überzeugte, gehörte ebenfalls zum Aufgebot für die Europameisterschaft. Mit Rasmus Svane (für Rainer Buhmann) nahm der Bundestrainer einen weiteren ehemaligen "Prinzen" in den Kader der A-Nationalmannschaft. Andreas Jagodzinsky in der Meldung über die Nominierung:

Dorian Rogozenco hat sich für eine Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Spielern, die im Juniorenbereich zur Weltspitze gehören, entschieden und setzt den eingeschlagenen Kurs der Heranführung junger und zugleich leistungsstarker Spieler fort.

Auf der griechischen Insel Kreta spielten die deutschen Männer ein sehr gutes Turnier. Vor der letzten Runde war sogar noch eine Medaille in Reichweite, doch auf Deutschland warteten die zweitplatzierten Russen. Dieter hielt am Spitzenbrett gegen Alexander Grischuk zwar das Unentschieden, doch Russland siegte wieder 3:1. Mit Platz 8 für die Mannschaft und dem besten Ergebnis am fünften Brett für Rasmus Svane ging es zurück nach Deutschland.

Dieter Ergebnisse in Griechenland

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
330.10.2017Italien1GM Daniele Vocatoru2607½s
431.10.2017Polen1GM Radoslaw Wojtaszek2737½w
501.11.2017Kroatien1GM Ivan Saric2662½s
603.11.2017Türkei1GM Dragan Solak2626½w
704.11.2017Armenien1GM Levon Aronian2801½w
805.11.2017Israel1GM Boris Gelfand2737½s
906.11.2017Russland1GM Alexander Grischuk2785½w
Liviu Dieter Nisipeanu 2017 in Apolda

Bernd Vökler
Liviu Dieter Nisipeanu 2017 in Apolda

Schacholympiade 2018 in Batumi (Georgien)

Liviu Dieter Nisipeanu

René Coenjaerts
Liviu Dieter Nisipeanu

Bundestrainer Dorian Rogozenco vertraute für die Schacholympiade auf den bewährten Fünfer von der Europameisterschaft. Es sollte sich auszahlen! Die Mannschaft erreichte ungeschlagen(!) den 13. Platz. Auch Dieter setzte seine Serie fort: Seit 19 Partien erwies er sich als unüberwindbar am ersten Brett. Boris Gelfand (gleich zweimal), Anish Giri, Peter Leko, Radoslaw Wojtaszek und Levon Aronian (auch gleich zweimal) bissen sich an ihm die Zähne aus. Und selbst sein letzter Bezwinger, Maxime Vachier-Lagrave, setzte der Serie kein Ende. Dieter revanchierte sich sogar beim Franzosen. Wir widmeten dieser Glanzpartie von Dieter damals einen eigenen Beitrag!

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
225.09.2018Myanmar1IM Zaw Htun Wynn2473½w
326.09.2018Serbien1GM Dusan Popovic2517½w
427.09.2018Ungarn1GM Peter Leko2690½s
629.09.2018Israel1GM Boris Gelfand2703½s
701.10.2018Niederlande1GM Anish Giri2780½w
802.10.2018Spanien1GM David Anton Guijarro2639½s
903.10.2018Frankreich1GM Maxime Vachier-Lagrave27801w
1004.10.2018Vietnam1GM Quang Liem Le2715½s
1105.10.2018Armenien1GM Levon Aronian2780½w

Das i-Tüpfelchen auf dem guten Abschneiden der Männer war übrigens die Goldmedaille für Daniel Fridman am vierten Brett.

Vorn: Elisabeth Pähtz, Sarah Hoolt, Zoya Schleining, Judith Fuchs, Filiz Osmanodja, Jonathan Carlstedt, hinten: Matthias Blübaum, Rasmus Svane, Georg Meier, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu

Marcus Fenner
Vorn: Elisabeth Pähtz, Sarah Hoolt, Zoya Schleining, Judith Fuchs, Filiz Osmanodja, Jonathan Carlstedt, hinten: Matthias Blübaum, Rasmus Svane, Georg Meier, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu

Europameisterschaft 2019 in Batumi (Georgien)

Liviu Dieter Nisipeanu

Dorian Rogozenco
Liviu Dieter Nisipeanu

Die Nationalmannschaften kehrten auf vertrautes Pflaster zurück. Knapp 13 Monate nach der Schacholympiade war Batumi wieder Gastgeber für ein hochklassiges Mannschaftsturnier - die Europameisterschaft. Der Bundestrainer vertraute bei den Männern auf seinen an gleicher Stelle schon erfolgreichen Kader. Er sollte Recht behalten: Nach 7 von 9 Runden war die Mannschaft immer noch ungeschlagen und liebäugelte mit einer Medaille. Doch es folgten leider noch zwei Niederlagen gegen die Ukraine und England. Mit Platz 8 blieb man jedoch im Soll. Und Dieter war nun seit mittlerweile 27 Spielen ungeschlagen!

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
124.10.2019Nord-Mazedonien1GM Kiril Georgiev2577½w
225.10.2019Montenegro1GM Nikola Djukic2517½s
427.10.2019Griechenland1GM Ioannis Papaioannou26451s
528.10.2019Niederlande1GM Anish Giri2780½s
630.10.2019Aserbaidschan1GM Skakhriyar Mamedyarov2767½w
731.10.2019Russland1GM Nikita Vitiugov27321w
801.11.2019Ukraine1GM Vasyl Ivanchuk2686½s
902.11.2019England1GM Michael Adams2694½w
Ullrich Krause, Daniel Fridman, Rasmus Svane, Georg Meier, Liviu Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum, Dorian Rogozenco

Archiv Dorian Rogozenco
Ullrich Krause, Daniel Fridman, Rasmus Svane, Georg Meier, Liviu Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum, Dorian Rogozenco

Europameisterschaft 2021 in Catez (Slowenien)

Liviu Dieter Nisipeanu

Kevin Högy
Liviu Dieter Nisipeanu

Erst zwei Jahre nach dem letzten Mannschaftswettbewerb fand wieder ein großes Turnier in Präsenz statt. Seit März 2020 hatte ein Virus das Leben auf unserem Planeten diktiert: COVID-19. Lange Zeit durften keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, das Jahr 2020 blieb aus deutscher Sicht sogar länderspielfrei.

Die Europameisterschaft im November 2021 im slowenischen Catez machte wieder Hoffnung auf ein normales Leben nach der Pandemie. In der deutschen Mannschaft der Männer hatten nun endgültig die jüngeren Spieler das Zepter übernommen. Alexander Donchenko, Matthias Blübaum, Vincent Keymer und Rasmus Svane bildeten nun das jugendliche Grundgerüst. Nur Dieter blieb vom früheren Kader übrig. Georg Meier wechselte nach Uruguay und Daniel Fridman reiste als Trainer auf den Balkan mit. Die Wege des Bundestrainers Dorian Rogozenco und des Deutschen Schachbundes hatten sich ein Jahr zuvor getrennt.

Daniel Fridman setzte Dieter an Brett eins, obwohl der damals 16-jährige Vincent Keymer die besten Ergebnisse vor der EM vorgewiesen hatte. Da er das junge Talent damit aber nicht überfordern wollte, nahm er den erfahrenen Dieter an das Spitzenbrett.

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
112.11.2021Slowakei1GM Jergus Pechac2562½s
213.11.2021Dänemark1GM Mads Andersen25751w
314.11.2021Aserbaidschan1GM Skakhriyar Mamedyarov27650s
618.11.2021Slowenien 21IM Jan Subelj24581w
719.11.2021Polen1GM Jan-Krzysztof Duda27560s
820.11.2021Schweiz1GM Sebastian Bogner2574½w
921.11.2021Türkei1GM Mustafa Yilmaz2626½s

Nach einer Serie von 29 Partien ohne Niederlage fand auch Dieter seinen Meister in Skakhriyar Mamedyarov. Die Mannschaft erreichte Platz 10 und ein sehr gut aufgelegter Rasmus Svane holte den zweiten Preis am 5. Brett.

Schacholympiade 2022 in Chennai (Indien)

Liviu Dieter Nisipeanu

Paul Meyer-Dunker
Liviu Dieter Nisipeanu

Die Schacholympiade 2022 in Indien war Dieters letzter Auftritt in der Nationalmannschaft, wie wir nun wissen. Er besetzte erstmals nicht mehr das erste Brett, das diesmal Vincent Keymer übernahm, der mit 6 aus 8 alle überzeugte. Die Mannschaft belegte Platz 18. Dieter war mit seinem Schach nicht zufrieden, er erreichte 4½ aus 8. Er sah die Zeit für eine Wachablösung gekommen.

Auch wenn Dieter in Zukunft nicht mehr im Nationalteam spielen wird, freuen wir uns auf seine hoffentlich noch zahlreichen Partien in der Bundesliga und bei Turnieren überall auf der Welt und wünschen ihm viel Erfolg!

Rd.DatumGegnerBr.GegnerEloErg.
129.07.2022Sudan3FM Mohammed Hamid21161s
230.07.2022Finnland3IM Vilka Sipila24161w
331.07.2022Österreich3GM Felix Blohberger24920s
603.08.2022Italien3GM Francesco Sonis25431w
705.08.2022Serbien3GM Robert Markus2616½s
806.08.2022Usbekistan4GM Jakhongir Vakhidov2564½s
1008.08.2022Israel3GM Maxim Rodshtein2596½w
1109.08.2022Indien 24GM Raunak Sadhwani26110s

Länderspielbilanz

ZeitraumSpieleSiegeRemisNiederlagen
2014-20226713468