Die Kommission Leistungssport des Schachbunds hat den Ende 2021 in den B-Kader versetzten Liviu Dieter Nisipeanu (45) nachträglich zurück in den A-Kader berufen.
Nach Angaben von Leistungssportreferent Gerald Hertneck war die Entscheidung, den A-Kader gezielt zu verjüngen, umstritten. Nun habe sich gezeigt, dass nach den Vorgaben des DOSB die sportliche Leistungsfähigkeit das ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Nisipeanu steht als deutsche Nummer zwei nach Elo etwa auf einem Level mit den anderen vier A-Kadern Vincent Keymer, Alexander Donchenko, Matthias Blübaum und Rasmus Svane.
Die Kommission Leistungssport des Schachbunds hat den Ende 2021 in den B-Kader versetzten Liviu Dieter Nisipeanu (45) nachträglich zurück in den A-Kader berufen.
Nach Angaben von Leistungssportreferent Gerald Hertneck war die Entscheidung, den A-Kader gezielt zu verjüngen, umstritten. Nun habe sich gezeigt, dass nach den Vorgaben des DOSB die sportliche Leistungsfähigkeit das ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Nisipeanu steht als deutsche Nummer zwei nach Elo etwa auf einem Level mit den anderen vier A-Kadern Vincent Keymer, Alexander Donchenko, Matthias Blübaum und Rasmus Svane.
Ein Passus, der sich mit dem deckt, was Hertneck mitteilt, ist schwer zu finden.
das zu verantworten haben, und vom Thema auch mehr verstehen als ich. Die Pressemitteilung läßt erkennen, daß die Diskussion kontrovers war, und in der Tat haben hier m.E. beide Seiten der Debatte gute Argumente. [2/2]
Die, bzw, die daraus seit 2018 folgenden Präzisierungen sind aber gemeint; nur gibt es da a) keinen nachvollziehbaren Zusammenhang und b) keinen Grund sich auf den DOSB zu beziehen. Selbst die Präzisierung passt inhaltlich nicht z. Entscheidung. Obskur.
Liviu Dieter Nisipeanu verabschiedet sich aus dem Deutschen Kader. Frank Hoppe hat auf der Seite des DSB Nisipeanus Karriere unter deutscher Flagge zusammengefasst:
Liviu Dieter Nisipeanu bei der Team-EM 2021 in Catez
Deutschlands langjährige Nummer eins Liviu Dieter Nisipeanu wird den Bundeskader des Deutschen Schachbunds auf eigenen Wunsch verlassen und somit auch keine weiteren Spiele für die Nationalmannschaft bestreiten. „Die junge Generation ist voll da und ich freue mich, dass mein Schach nicht früher nachgelassen hat. Es war eine ganz große Ehre für mich, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Ich wünsche euch allen weiter viel Erfolg“, erklärt Nisipeanu zu seinem Abschied.
„Wir danken Dieter für mehr als acht Jahre, in denen er Deutschland bei drei Schacholympiaden und drei Mannschaftseuropameisterschaften mehr als würdig vertreten hat! Seine Professionalität auf und neben dem Brett machten ihn über all die Jahre zu einem hochgeschätzten Nationalspieler“, würdigt DSB-Präsident Ullrich Krause Nisipeanus Wirken für die DSB-Auswahl. Aktivensprecher Rasmus Svane erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft: „Mit Dieter am ersten Brett konnte man sich eigentlich immer sicher sein, eine solide Bank zu haben, sodass wir wussten, dass wir hinten was versuchen können. Und auch als Person war er stets ein angenehmer und toller Teamkollege!“
Frank Hoppe beleuchtet für uns Dieters Karriere im Nationalteam vom Wechsel zum DSB bis zu seinem Ausscheiden.
Wechsel zum Deutschen Schachbund
Es kommt nicht oft vor, dass Spieler der erweiterten Weltspitze die Föderation wechseln. Im April 2014 war Deutschland an der Reihe und präsentierte mit dem damals 38-jährigen Rumänen Liviu Dieter Nisipeanu einen hochklassigen Neuzugang. Die Initiative zum Wechsel ging von ihm selbst aus. Dieter hat eine deutsche Mutter und spielte schon lange nicht mehr für die rumänische Nationalmannschaft. Mit einer Elo von 2686 war der Europameister von 2005 damals die Nummer 58 der Weltrangliste. Die zukünftigen Mannschaftskollegen kannte er zum einen aus der Bundesliga und zum anderen aus seiner Arbeit als Eröffnungstrainer der deutschen Nationalmannschaft ein Jahr zuvor. Der damalige DSB-Präsident Herbert Bastian in der (oben verlinkten) Pressemitteilung:
Der Wechsel von Liviu Dieter Nisipeanu in den Deutschen Schachbund ist eine sehr gute Nachricht. Nachdem wir mit Liviu Dieter schon gute Erfahrungen als Eröffnungstrainer bei der Mannschafts-Europameisterschaft und bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft gemacht haben, freut es uns umso mehr, dass er nun selbst die Mannschaft schon auf der kommenden Schacholympiade in Tromsø verstärken wird. Danken möchte ich der rumänischen Schachföderation, die in den Verhandlungen mit Klaus Deventer und Horst Metzing fair und freundschaftlich aufgetreten ist und dadurch eine für beide Seiten akzeptable Lösung ermöglicht hat. Ferner danke ich den zuständigen Personen bei der FIDE, die den Wechsel sehr zügig abgewickelt haben. Und schließlich danke ich unserem Partner UKA, dessen Hilfe den Wechsel erst möglich machte.
Werbung
Schacholympiade 2014 in Tromsø (Norwegen)
chess24.com/Georgios Souleidis
Liviu Dieter Nispeanu in der 3. Runde im Wettkampf gegen England
Es begann gut bei Dieter. Acht Runden lang blieb er bei seinem Debüt für Deutschland ungeschlagen und fuhr dabei drei Siege ein. Gegen Belgien sicherte er damit in Runde 6 den wichtigen Mannschaftssieg. Doch leider kamen zum Schluss noch zwei Runden bei der Olympiade, die nicht so erfolgreich waren. Bundestrainer Dorian Rogozencoresümierte nach dem 30. Platz der Mannschaft:
Arkadij [Naiditisch] war ein starker Leader der Mannschaft, Georg [Meier] hat auch sehr gut gespielt, aber alle anderen Spieler waren leider außer Form.
Mit den nächsten Länderkämpfen sollte sich die Einschätzung für Dieter rapide ändern. Er wechselte an das erste Brett und verteidigte es wie eine Festung.
Seine Ergebnisse in Tromsø
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
02.08.2014
Irak
3
CM Zozek Salah Mohammed Mohammed
2226
1w
2
03.08.2014
Norwegen 3
3
FM Lars Oskar Hauge
2346
1s
3
04.08.2014
England
3
GM David Howell
2650
½w
5
06.08.2014
Katar
3
GM Chen Zhu
2461
½w
6
08.08.2014
Belgien
4
FM Thibaut Vandenbussche
2411
1w
7
09.08.2014
Norwegen
3
GM Jon Ludvig Hammer
2628
½s
8
10.08.2014
Kuba
4
GM Yuri Gonzalez Vidal
2550
½s
9
11.08.2014
USA
4
GM Samuel Shankland
2624
½w
10
12.08.2014
Indien
3
GM Krishnan Sasikiran
2669
0w
11
14.08.2014
Australien
3
IM Max Illingworth
2439
0s
Europameisterschaft 2015 in Reykjavik (Island)
Gudni & JGM/etcc2015.com
Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu in der 3. Runde
Mit dem Föderationswechsel von Arkadij verlieren wir den besten Spieler, zumal nahe an der Weltspitze. Dies schwächt offensichtlich die Mannschaft. Positiv ist, dass wir mit der „Prinzengarde“ um Matthias Blübaum, Dennis Wagner, Alexander Donchenko und Rasmus Svane zweifellos hoffnungsvolle und erfolgreiche Nachwuchstalente haben. Mein Wunsch war schon jetzt einen "Generationswechsel" einzuleiten und mindestens einen dieser Spieler für die Mannschafts-EM zu nominieren. Nachdem ich viele Faktoren in Betracht gezogen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Dennis momentan am besten ins Team passt.
Mit Dennis Wagner, Georg Meier, Rainer Buhmann, Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu ging es im November 2015 auf die Vulkaninsel im Atlantik. Dieter wurde vom Bundestrainer an Brett eins gesetzt, da er sich "in letzter Zeit in bestechender Form" befand (Jonathan Carlstedt im Vorbericht vom 13.11.2015).
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
2
14.11.2015
Spanien
1
GM Francisco Vallejo Pons
2684
½s
3
15.11.2015
Island
1
GM Hannes Stefansson
2602
½s
4
16.11.2015
Schweden
1
GM Nils Grandelius
2644
½w
5
17.11.2015
England
1
GM Michael Adams
2744
½w
6
19.11.2015
Armenien
1
GM Levon Aronian
2781
½s
7
20.11.2015
Tschechien
1
GM David Navara
2730
½s
8
21.11.2015
Norwegen
1
GM Magnus Carlsen
2850
½w
9
22.11.2015
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2743
0w
Grundsolide blockte Dieter am ersten Brett die Gewinnversuche seiner prominenten Gegner ab. Die 2700er-Garde Michael Adams, Levon Aronian und David Navara verzweifelte an ihm, selbst Weltmeister Magnus Carlsen vermochte "Beton-Dieter" nicht zu knacken. Nur gegen Aserbaidschan (Naiditsch wurde gegen Deutschland nicht aufgestellt) erwischte es ihn. Shakhriyar Mamedyarov gelang ein voller Punkt gegen Dieter, der aber schwer erkämpft war. Jonathan Carlstedt in seinem Bericht:
Dieter an Brett 1 gegen Mamedyarov musste seine erste Niederlage des Turniers einstecken. Man muss aber auch ein großes Lob an seinen Opponenten aussprechen. Dieter wählte die italienische Partie und erreichte eine normale Stellung. Doch Mamedyarov wartete geduldig auf seine Chance und als diese auch nur am Horizont aufschimmerte, ergriff er sie und ließ sich auch nicht von Dieters heldenhaften Angriff auf seinen König beeindrucken.
Die Männer belegten am Ende den sechsten Platz.
Schacholympiade 2016 in Baku (Aserbaidschan)
Zehn Monate nach Reykjavik fand in Baku die Schacholympiade statt. Bundestrainer Rogozenco gab fast komplett der EM-Mannschaft das Vertrauen und tauschte nur Dennis Wagner gegen Matthias Blübaum aus.
Dieter verteidigte souverän die Angriffsbemühungen seiner Gegner am ersten Brett. Zusammen mit Matthias Blübaum war er der beste Spieler in der Mannschaft. Ihre einzigen Niederlagen bezogen sie ausgerechnet gleichzeitig in Runde acht gegen Frankreich. Die Mannschaft belegte Platz 37 und blieb insgesamt weit unter den Erwartungen einer Top-10-Platzierung.
Dieters Ergebnisse in Baku
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
2
03.09.2016
Bosnien & Herzegowina
1
GM Borki Predojevic
2642
½s
3
04.09.2016
Ukraine
1
GM Pavel Eljanov
2739
½w
4
05.09.2016
Israel
1
GM Maxim Rodshtein
2687
½w
5
06.09.2016
Bangladesch
1
GM Enamul Hossain
2431
1s
6
08.09.2016
Russland
1
GM Sergey Karjakin
2769
½w
7
09.09.2016
Weißrussland
1
GM Sergei Zhigalko
2652
½s
8
10.09.2016
Frankreich
1
GM Maxime Vachier-Lagrave
2813
0s
9
11.09.2016
Finnland
1
GM Tomi Nybäck
2580
½w
10
12.09.2016
Usbekistan
1
GM Rustam Kasimdzhanov
2696
½s
11
13.09.2016
Estland
1
GM Alexandr Volodin
2473
1w
Werbung
Raj Tischbierek
Matthias Blübaum, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu und Georg Meier
Europameisterschaft 2017 in Limenas Chersonisou (Griechenland)
Dorian Rogozenco
Josefine Heinemann und Dieter beim Training der Nationalmannschaften in Kienbaum bei Berlin
Zusammen mit Daniel Fridman und Georg Meier gehörte Dieter mittlerweile zum festen Stamm der Nationalmannschaft. Matthias Blübaum, der bei der Schacholympiade in Baku überzeugte, gehörte ebenfalls zum Aufgebot für die Europameisterschaft. Mit Rasmus Svane (für Rainer Buhmann) nahm der Bundestrainer einen weiteren ehemaligen "Prinzen" in den Kader der A-Nationalmannschaft. Andreas Jagodzinsky in der Meldung über die Nominierung:
Dorian Rogozenco hat sich für eine Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Spielern, die im Juniorenbereich zur Weltspitze gehören, entschieden und setzt den eingeschlagenen Kurs der Heranführung junger und zugleich leistungsstarker Spieler fort.
Auf der griechischen Insel Kreta spielten die deutschen Männer ein sehr gutes Turnier. Vor der letzten Runde war sogar noch eine Medaille in Reichweite, doch auf Deutschland warteten die zweitplatzierten Russen. Dieter hielt am Spitzenbrett gegen Alexander Grischuk zwar das Unentschieden, doch Russland siegte wieder 3:1. Mit Platz 8 für die Mannschaft und dem besten Ergebnis am fünften Brett für Rasmus Svane ging es zurück nach Deutschland.
Dieter Ergebnisse in Griechenland
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
3
30.10.2017
Italien
1
GM Daniele Vocatoru
2607
½s
4
31.10.2017
Polen
1
GM Radoslaw Wojtaszek
2737
½w
5
01.11.2017
Kroatien
1
GM Ivan Saric
2662
½s
6
03.11.2017
Türkei
1
GM Dragan Solak
2626
½w
7
04.11.2017
Armenien
1
GM Levon Aronian
2801
½w
8
05.11.2017
Israel
1
GM Boris Gelfand
2737
½s
9
06.11.2017
Russland
1
GM Alexander Grischuk
2785
½w
Bernd Vökler
Liviu Dieter Nisipeanu 2017 in Apolda
Schacholympiade 2018 in Batumi (Georgien)
René Coenjaerts
Liviu Dieter Nisipeanu
Bundestrainer Dorian Rogozenco vertraute für die Schacholympiade auf den bewährten Fünfer von der Europameisterschaft. Es sollte sich auszahlen! Die Mannschaft erreichte ungeschlagen(!) den 13. Platz. Auch Dieter setzte seine Serie fort: Seit 19 Partien erwies er sich als unüberwindbar am ersten Brett. Boris Gelfand (gleich zweimal), Anish Giri, Peter Leko, Radoslaw Wojtaszek und Levon Aronian (auch gleich zweimal) bissen sich an ihm die Zähne aus. Und selbst sein letzter Bezwinger, Maxime Vachier-Lagrave, setzte der Serie kein Ende. Dieter revanchierte sich sogar beim Franzosen. Wir widmeten dieser Glanzpartie von Dieter damals einen eigenen Beitrag!
Vorn: Elisabeth Pähtz, Sarah Hoolt, Zoya Schleining, Judith Fuchs, Filiz Osmanodja, Jonathan Carlstedt, hinten: Matthias Blübaum, Rasmus Svane, Georg Meier, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu
Europameisterschaft 2019 in Batumi (Georgien)
Dorian Rogozenco
Liviu Dieter Nisipeanu
Die Nationalmannschaften kehrten auf vertrautes Pflaster zurück. Knapp 13 Monate nach der Schacholympiade war Batumi wieder Gastgeber für ein hochklassiges Mannschaftsturnier - die Europameisterschaft. Der Bundestrainer vertraute bei den Männern auf seinen an gleicher Stelle schon erfolgreichen Kader. Er sollte Recht behalten: Nach 7 von 9 Runden war die Mannschaft immer noch ungeschlagen und liebäugelte mit einer Medaille. Doch es folgten leider noch zwei Niederlagen gegen die Ukraine und England. Mit Platz 8 blieb man jedoch im Soll. Und Dieter war nun seit mittlerweile 27 Spielen ungeschlagen!
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
24.10.2019
Nord-Mazedonien
1
GM Kiril Georgiev
2577
½w
2
25.10.2019
Montenegro
1
GM Nikola Djukic
2517
½s
4
27.10.2019
Griechenland
1
GM Ioannis Papaioannou
2645
1s
5
28.10.2019
Niederlande
1
GM Anish Giri
2780
½s
6
30.10.2019
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2767
½w
7
31.10.2019
Russland
1
GM Nikita Vitiugov
2732
1w
8
01.11.2019
Ukraine
1
GM Vasyl Ivanchuk
2686
½s
9
02.11.2019
England
1
GM Michael Adams
2694
½w
Archiv Dorian Rogozenco
Ullrich Krause, Daniel Fridman, Rasmus Svane, Georg Meier, Liviu Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum, Dorian Rogozenco
Europameisterschaft 2021 in Catez (Slowenien)
Kevin Högy
Liviu Dieter Nisipeanu
Erst zwei Jahre nach dem letzten Mannschaftswettbewerb fand wieder ein großes Turnier in Präsenz statt. Seit März 2020 hatte ein Virus das Leben auf unserem Planeten diktiert: COVID-19. Lange Zeit durften keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, das Jahr 2020 blieb aus deutscher Sicht sogar länderspielfrei.
Werbung
Die Europameisterschaft im November 2021 im slowenischen Catez machte wieder Hoffnung auf ein normales Leben nach der Pandemie. In der deutschen Mannschaft der Männer hatten nun endgültig die jüngeren Spieler das Zepter übernommen. Alexander Donchenko, Matthias Blübaum, Vincent Keymer und Rasmus Svane bildeten nun das jugendliche Grundgerüst. Nur Dieter blieb vom früheren Kader übrig. Georg Meierwechselte nach Uruguay und Daniel Fridman reiste als Trainer auf den Balkan mit. Die Wege des Bundestrainers Dorian Rogozenco und des Deutschen Schachbundes hatten sich ein Jahr zuvor getrennt.
Daniel Fridman setzte Dieter an Brett eins, obwohl der damals 16-jährige Vincent Keymer die besten Ergebnisse vor der EM vorgewiesen hatte. Da er das junge Talent damit aber nicht überfordern wollte, nahm er den erfahrenen Dieter an das Spitzenbrett.
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
12.11.2021
Slowakei
1
GM Jergus Pechac
2562
½s
2
13.11.2021
Dänemark
1
GM Mads Andersen
2575
1w
3
14.11.2021
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2765
0s
6
18.11.2021
Slowenien 2
1
IM Jan Subelj
2458
1w
7
19.11.2021
Polen
1
GM Jan-Krzysztof Duda
2756
0s
8
20.11.2021
Schweiz
1
GM Sebastian Bogner
2574
½w
9
21.11.2021
Türkei
1
GM Mustafa Yilmaz
2626
½s
Nach einer Serie von 29 Partien ohne Niederlage fand auch Dieter seinen Meister in Skakhriyar Mamedyarov. Die Mannschaft erreichte Platz 10 und ein sehr gut aufgelegter Rasmus Svane holte den zweiten Preis am 5. Brett.
Schacholympiade 2022 in Chennai (Indien)
Paul Meyer-Dunker
Liviu Dieter Nisipeanu
Die Schacholympiade 2022 in Indien war Dieters letzter Auftritt in der Nationalmannschaft, wie wir nun wissen. Er besetzte erstmals nicht mehr das erste Brett, das diesmal Vincent Keymer übernahm, der mit 6 aus 8 alle überzeugte. Die Mannschaft belegte Platz 18. Dieter war mit seinem Schach nicht zufrieden, er erreichte 4½ aus 8. Er sah die Zeit für eine Wachablösung gekommen.
Auch wenn Dieter in Zukunft nicht mehr im Nationalteam spielen wird, freuen wir uns auf seine hoffentlich noch zahlreichen Partien in der Bundesliga und bei Turnieren überall auf der Welt und wünschen ihm viel Erfolg!
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
29.07.2022
Sudan
3
FM Mohammed Hamid
2116
1s
2
30.07.2022
Finnland
3
IM Vilka Sipila
2416
1w
3
31.07.2022
Österreich
3
GM Felix Blohberger
2492
0s
6
03.08.2022
Italien
3
GM Francesco Sonis
2543
1w
7
05.08.2022
Serbien
3
GM Robert Markus
2616
½s
8
06.08.2022
Usbekistan
4
GM Jakhongir Vakhidov
2564
½s
10
08.08.2022
Israel
3
GM Maxim Rodshtein
2596
½w
11
09.08.2022
Indien 2
4
GM Raunak Sadhwani
2611
0s
Länderspielbilanz
Zeitraum
Spiele
Siege
Remis
Niederlagen
2014-2022
67
13
46
8
Liviu Dieter Nisipeanu verabschiedet sich aus dem Deutschen Kader. Frank Hoppe hat auf der Seite des DSB Nisipeanus Karriere unter deutscher Flagge zusammengefasst:
Liviu Dieter Nisipeanu bei der Team-EM 2021 in Catez
Deutschlands langjährige Nummer eins Liviu Dieter Nisipeanu wird den Bundeskader des Deutschen Schachbunds auf eigenen Wunsch verlassen und somit auch keine weiteren Spiele für die Nationalmannschaft bestreiten. „Die junge Generation ist voll da und ich freue mich, dass mein Schach nicht früher nachgelassen hat. Es war eine ganz große Ehre für mich, in der deutschen Nationalmannschaft zu spielen. Ich wünsche euch allen weiter viel Erfolg“, erklärt Nisipeanu zu seinem Abschied.
„Wir danken Dieter für mehr als acht Jahre, in denen er Deutschland bei drei Schacholympiaden und drei Mannschaftseuropameisterschaften mehr als würdig vertreten hat! Seine Professionalität auf und neben dem Brett machten ihn über all die Jahre zu einem hochgeschätzten Nationalspieler“, würdigt DSB-Präsident Ullrich Krause Nisipeanus Wirken für die DSB-Auswahl. Aktivensprecher Rasmus Svane erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit in der Nationalmannschaft: „Mit Dieter am ersten Brett konnte man sich eigentlich immer sicher sein, eine solide Bank zu haben, sodass wir wussten, dass wir hinten was versuchen können. Und auch als Person war er stets ein angenehmer und toller Teamkollege!“
Frank Hoppe beleuchtet für uns Dieters Karriere im Nationalteam vom Wechsel zum DSB bis zu seinem Ausscheiden.
Wechsel zum Deutschen Schachbund
Es kommt nicht oft vor, dass Spieler der erweiterten Weltspitze die Föderation wechseln. Im April 2014 war Deutschland an der Reihe und präsentierte mit dem damals 38-jährigen Rumänen Liviu Dieter Nisipeanu einen hochklassigen Neuzugang. Die Initiative zum Wechsel ging von ihm selbst aus. Dieter hat eine deutsche Mutter und spielte schon lange nicht mehr für die rumänische Nationalmannschaft. Mit einer Elo von 2686 war der Europameister von 2005 damals die Nummer 58 der Weltrangliste. Die zukünftigen Mannschaftskollegen kannte er zum einen aus der Bundesliga und zum anderen aus seiner Arbeit als Eröffnungstrainer der deutschen Nationalmannschaft ein Jahr zuvor. Der damalige DSB-Präsident Herbert Bastian in der (oben verlinkten) Pressemitteilung:
Der Wechsel von Liviu Dieter Nisipeanu in den Deutschen Schachbund ist eine sehr gute Nachricht. Nachdem wir mit Liviu Dieter schon gute Erfahrungen als Eröffnungstrainer bei der Mannschafts-Europameisterschaft und bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft gemacht haben, freut es uns umso mehr, dass er nun selbst die Mannschaft schon auf der kommenden Schacholympiade in Tromsø verstärken wird. Danken möchte ich der rumänischen Schachföderation, die in den Verhandlungen mit Klaus Deventer und Horst Metzing fair und freundschaftlich aufgetreten ist und dadurch eine für beide Seiten akzeptable Lösung ermöglicht hat. Ferner danke ich den zuständigen Personen bei der FIDE, die den Wechsel sehr zügig abgewickelt haben. Und schließlich danke ich unserem Partner UKA, dessen Hilfe den Wechsel erst möglich machte.
Schacholympiade 2014 in Tromsø (Norwegen)
chess24.com/Georgios Souleidis
Liviu Dieter Nispeanu in der 3. Runde im Wettkampf gegen England
Es begann gut bei Dieter. Acht Runden lang blieb er bei seinem Debüt für Deutschland ungeschlagen und fuhr dabei drei Siege ein. Gegen Belgien sicherte er damit in Runde 6 den wichtigen Mannschaftssieg. Doch leider kamen zum Schluss noch zwei Runden bei der Olympiade, die nicht so erfolgreich waren. Bundestrainer Dorian Rogozencoresümierte nach dem 30. Platz der Mannschaft:
Arkadij [Naiditisch] war ein starker Leader der Mannschaft, Georg [Meier] hat auch sehr gut gespielt, aber alle anderen Spieler waren leider außer Form.
Mit den nächsten Länderkämpfen sollte sich die Einschätzung für Dieter rapide ändern. Er wechselte an das erste Brett und verteidigte es wie eine Festung.
Seine Ergebnisse in Tromsø
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
02.08.2014
Irak
3
CM Zozek Salah Mohammed Mohammed
2226
1w
2
03.08.2014
Norwegen 3
3
FM Lars Oskar Hauge
2346
1s
3
04.08.2014
England
3
GM David Howell
2650
½w
5
06.08.2014
Katar
3
GM Chen Zhu
2461
½w
6
08.08.2014
Belgien
4
FM Thibaut Vandenbussche
2411
1w
7
09.08.2014
Norwegen
3
GM Jon Ludvig Hammer
2628
½s
8
10.08.2014
Kuba
4
GM Yuri Gonzalez Vidal
2550
½s
9
11.08.2014
USA
4
GM Samuel Shankland
2624
½w
10
12.08.2014
Indien
3
GM Krishnan Sasikiran
2669
0w
11
14.08.2014
Australien
3
IM Max Illingworth
2439
0s
Europameisterschaft 2015 in Reykjavik (Island)
Gudni & JGM/etcc2015.com
Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu in der 3. Runde
Mit dem Föderationswechsel von Arkadij verlieren wir den besten Spieler, zumal nahe an der Weltspitze. Dies schwächt offensichtlich die Mannschaft. Positiv ist, dass wir mit der „Prinzengarde“ um Matthias Blübaum, Dennis Wagner, Alexander Donchenko und Rasmus Svane zweifellos hoffnungsvolle und erfolgreiche Nachwuchstalente haben. Mein Wunsch war schon jetzt einen "Generationswechsel" einzuleiten und mindestens einen dieser Spieler für die Mannschafts-EM zu nominieren. Nachdem ich viele Faktoren in Betracht gezogen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Dennis momentan am besten ins Team passt.
Mit Dennis Wagner, Georg Meier, Rainer Buhmann, Daniel Fridman und Liviu Dieter Nisipeanu ging es im November 2015 auf die Vulkaninsel im Atlantik. Dieter wurde vom Bundestrainer an Brett eins gesetzt, da er sich "in letzter Zeit in bestechender Form" befand (Jonathan Carlstedt im Vorbericht vom 13.11.2015).
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
2
14.11.2015
Spanien
1
GM Francisco Vallejo Pons
2684
½s
3
15.11.2015
Island
1
GM Hannes Stefansson
2602
½s
4
16.11.2015
Schweden
1
GM Nils Grandelius
2644
½w
5
17.11.2015
England
1
GM Michael Adams
2744
½w
6
19.11.2015
Armenien
1
GM Levon Aronian
2781
½s
7
20.11.2015
Tschechien
1
GM David Navara
2730
½s
8
21.11.2015
Norwegen
1
GM Magnus Carlsen
2850
½w
9
22.11.2015
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2743
0w
Grundsolide blockte Dieter am ersten Brett die Gewinnversuche seiner prominenten Gegner ab. Die 2700er-Garde Michael Adams, Levon Aronian und David Navara verzweifelte an ihm, selbst Weltmeister Magnus Carlsen vermochte "Beton-Dieter" nicht zu knacken. Nur gegen Aserbaidschan (Naiditsch wurde gegen Deutschland nicht aufgestellt) erwischte es ihn. Shakhriyar Mamedyarov gelang ein voller Punkt gegen Dieter, der aber schwer erkämpft war. Jonathan Carlstedt in seinem Bericht:
Dieter an Brett 1 gegen Mamedyarov musste seine erste Niederlage des Turniers einstecken. Man muss aber auch ein großes Lob an seinen Opponenten aussprechen. Dieter wählte die italienische Partie und erreichte eine normale Stellung. Doch Mamedyarov wartete geduldig auf seine Chance und als diese auch nur am Horizont aufschimmerte, ergriff er sie und ließ sich auch nicht von Dieters heldenhaften Angriff auf seinen König beeindrucken.
Die Männer belegten am Ende den sechsten Platz.
Schacholympiade 2016 in Baku (Aserbaidschan)
Zehn Monate nach Reykjavik fand in Baku die Schacholympiade statt. Bundestrainer Rogozenco gab fast komplett der EM-Mannschaft das Vertrauen und tauschte nur Dennis Wagner gegen Matthias Blübaum aus.
Dieter verteidigte souverän die Angriffsbemühungen seiner Gegner am ersten Brett. Zusammen mit Matthias Blübaum war er der beste Spieler in der Mannschaft. Ihre einzigen Niederlagen bezogen sie ausgerechnet gleichzeitig in Runde acht gegen Frankreich. Die Mannschaft belegte Platz 37 und blieb insgesamt weit unter den Erwartungen einer Top-10-Platzierung.
Dieters Ergebnisse in Baku
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
2
03.09.2016
Bosnien & Herzegowina
1
GM Borki Predojevic
2642
½s
3
04.09.2016
Ukraine
1
GM Pavel Eljanov
2739
½w
4
05.09.2016
Israel
1
GM Maxim Rodshtein
2687
½w
5
06.09.2016
Bangladesch
1
GM Enamul Hossain
2431
1s
6
08.09.2016
Russland
1
GM Sergey Karjakin
2769
½w
7
09.09.2016
Weißrussland
1
GM Sergei Zhigalko
2652
½s
8
10.09.2016
Frankreich
1
GM Maxime Vachier-Lagrave
2813
0s
9
11.09.2016
Finnland
1
GM Tomi Nybäck
2580
½w
10
12.09.2016
Usbekistan
1
GM Rustam Kasimdzhanov
2696
½s
11
13.09.2016
Estland
1
GM Alexandr Volodin
2473
1w
Raj Tischbierek
Matthias Blübaum, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu und Georg Meier
Europameisterschaft 2017 in Limenas Chersonisou (Griechenland)
Dorian Rogozenco
Josefine Heinemann und Dieter beim Training der Nationalmannschaften in Kienbaum bei Berlin
Zusammen mit Daniel Fridman und Georg Meier gehörte Dieter mittlerweile zum festen Stamm der Nationalmannschaft. Matthias Blübaum, der bei der Schacholympiade in Baku überzeugte, gehörte ebenfalls zum Aufgebot für die Europameisterschaft. Mit Rasmus Svane (für Rainer Buhmann) nahm der Bundestrainer einen weiteren ehemaligen "Prinzen" in den Kader der A-Nationalmannschaft. Andreas Jagodzinsky in der Meldung über die Nominierung:
Dorian Rogozenco hat sich für eine Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Spielern, die im Juniorenbereich zur Weltspitze gehören, entschieden und setzt den eingeschlagenen Kurs der Heranführung junger und zugleich leistungsstarker Spieler fort.
Auf der griechischen Insel Kreta spielten die deutschen Männer ein sehr gutes Turnier. Vor der letzten Runde war sogar noch eine Medaille in Reichweite, doch auf Deutschland warteten die zweitplatzierten Russen. Dieter hielt am Spitzenbrett gegen Alexander Grischuk zwar das Unentschieden, doch Russland siegte wieder 3:1. Mit Platz 8 für die Mannschaft und dem besten Ergebnis am fünften Brett für Rasmus Svane ging es zurück nach Deutschland.
Dieter Ergebnisse in Griechenland
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
3
30.10.2017
Italien
1
GM Daniele Vocatoru
2607
½s
4
31.10.2017
Polen
1
GM Radoslaw Wojtaszek
2737
½w
5
01.11.2017
Kroatien
1
GM Ivan Saric
2662
½s
6
03.11.2017
Türkei
1
GM Dragan Solak
2626
½w
7
04.11.2017
Armenien
1
GM Levon Aronian
2801
½w
8
05.11.2017
Israel
1
GM Boris Gelfand
2737
½s
9
06.11.2017
Russland
1
GM Alexander Grischuk
2785
½w
Bernd Vökler
Liviu Dieter Nisipeanu 2017 in Apolda
Schacholympiade 2018 in Batumi (Georgien)
René Coenjaerts
Liviu Dieter Nisipeanu
Bundestrainer Dorian Rogozenco vertraute für die Schacholympiade auf den bewährten Fünfer von der Europameisterschaft. Es sollte sich auszahlen! Die Mannschaft erreichte ungeschlagen(!) den 13. Platz. Auch Dieter setzte seine Serie fort: Seit 19 Partien erwies er sich als unüberwindbar am ersten Brett. Boris Gelfand (gleich zweimal), Anish Giri, Peter Leko, Radoslaw Wojtaszek und Levon Aronian (auch gleich zweimal) bissen sich an ihm die Zähne aus. Und selbst sein letzter Bezwinger, Maxime Vachier-Lagrave, setzte der Serie kein Ende. Dieter revanchierte sich sogar beim Franzosen. Wir widmeten dieser Glanzpartie von Dieter damals einen eigenen Beitrag!
Vorn: Elisabeth Pähtz, Sarah Hoolt, Zoya Schleining, Judith Fuchs, Filiz Osmanodja, Jonathan Carlstedt, hinten: Matthias Blübaum, Rasmus Svane, Georg Meier, Daniel Fridman, Dorian Rogozenco, Liviu Dieter Nisipeanu
Europameisterschaft 2019 in Batumi (Georgien)
Dorian Rogozenco
Liviu Dieter Nisipeanu
Die Nationalmannschaften kehrten auf vertrautes Pflaster zurück. Knapp 13 Monate nach der Schacholympiade war Batumi wieder Gastgeber für ein hochklassiges Mannschaftsturnier - die Europameisterschaft. Der Bundestrainer vertraute bei den Männern auf seinen an gleicher Stelle schon erfolgreichen Kader. Er sollte Recht behalten: Nach 7 von 9 Runden war die Mannschaft immer noch ungeschlagen und liebäugelte mit einer Medaille. Doch es folgten leider noch zwei Niederlagen gegen die Ukraine und England. Mit Platz 8 blieb man jedoch im Soll. Und Dieter war nun seit mittlerweile 27 Spielen ungeschlagen!
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
24.10.2019
Nord-Mazedonien
1
GM Kiril Georgiev
2577
½w
2
25.10.2019
Montenegro
1
GM Nikola Djukic
2517
½s
4
27.10.2019
Griechenland
1
GM Ioannis Papaioannou
2645
1s
5
28.10.2019
Niederlande
1
GM Anish Giri
2780
½s
6
30.10.2019
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2767
½w
7
31.10.2019
Russland
1
GM Nikita Vitiugov
2732
1w
8
01.11.2019
Ukraine
1
GM Vasyl Ivanchuk
2686
½s
9
02.11.2019
England
1
GM Michael Adams
2694
½w
Archiv Dorian Rogozenco
Ullrich Krause, Daniel Fridman, Rasmus Svane, Georg Meier, Liviu Dieter Nisipeanu, Matthias Blübaum, Dorian Rogozenco
Europameisterschaft 2021 in Catez (Slowenien)
Kevin Högy
Liviu Dieter Nisipeanu
Erst zwei Jahre nach dem letzten Mannschaftswettbewerb fand wieder ein großes Turnier in Präsenz statt. Seit März 2020 hatte ein Virus das Leben auf unserem Planeten diktiert: COVID-19. Lange Zeit durften keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden, das Jahr 2020 blieb aus deutscher Sicht sogar länderspielfrei.
Die Europameisterschaft im November 2021 im slowenischen Catez machte wieder Hoffnung auf ein normales Leben nach der Pandemie. In der deutschen Mannschaft der Männer hatten nun endgültig die jüngeren Spieler das Zepter übernommen. Alexander Donchenko, Matthias Blübaum, Vincent Keymer und Rasmus Svane bildeten nun das jugendliche Grundgerüst. Nur Dieter blieb vom früheren Kader übrig. Georg Meierwechselte nach Uruguay und Daniel Fridman reiste als Trainer auf den Balkan mit. Die Wege des Bundestrainers Dorian Rogozenco und des Deutschen Schachbundes hatten sich ein Jahr zuvor getrennt.
Daniel Fridman setzte Dieter an Brett eins, obwohl der damals 16-jährige Vincent Keymer die besten Ergebnisse vor der EM vorgewiesen hatte. Da er das junge Talent damit aber nicht überfordern wollte, nahm er den erfahrenen Dieter an das Spitzenbrett.
Rd.
Datum
Gegner
Br.
Gegner
Elo
Erg.
1
12.11.2021
Slowakei
1
GM Jergus Pechac
2562
½s
2
13.11.2021
Dänemark
1
GM Mads Andersen
2575
1w
3
14.11.2021
Aserbaidschan
1
GM Skakhriyar Mamedyarov
2765
0s
6
18.11.2021
Slowenien 2
1
IM Jan Subelj
2458
1w
7
19.11.2021
Polen
1
GM Jan-Krzysztof Duda
2756
0s
8
20.11.2021
Schweiz
1
GM Sebastian Bogner
2574
½w
9
21.11.2021
Türkei
1
GM Mustafa Yilmaz
2626
½s
Nach einer Serie von 29 Partien ohne Niederlage fand auch Dieter seinen Meister in Skakhriyar Mamedyarov. Die Mannschaft erreichte Platz 10 und ein sehr gut aufgelegter Rasmus Svane holte den zweiten Preis am 5. Brett.
Schacholympiade 2022 in Chennai (Indien)
Paul Meyer-Dunker
Liviu Dieter Nisipeanu
Die Schacholympiade 2022 in Indien war Dieters letzter Auftritt in der Nationalmannschaft, wie wir nun wissen. Er besetzte erstmals nicht mehr das erste Brett, das diesmal Vincent Keymer übernahm, der mit 6 aus 8 alle überzeugte. Die Mannschaft belegte Platz 18. Dieter war mit seinem Schach nicht zufrieden, er erreichte 4½ aus 8. Er sah die Zeit für eine Wachablösung gekommen.
Auch wenn Dieter in Zukunft nicht mehr im Nationalteam spielen wird, freuen wir uns auf seine hoffentlich noch zahlreichen Partien in der Bundesliga und bei Turnieren überall auf der Welt und wünschen ihm viel Erfolg!