Judit Polgar
Zitat von Conrad Schormann am 9. Dezember 2022, 9:39 Uhr
Zitat von Conrad Schormann am 9. Dezember 2022, 9:39 UhrJudit Polgar in die "Chess Hall of Fame" aufgenommen:
https://new.chess24.com/wall/news/judit-polgar-inducted-into-world-chess-hall-of-fame
Judit Polgar in die "Chess Hall of Fame" aufgenommen:
https://new.chess24.com/wall/news/judit-polgar-inducted-into-world-chess-hall-of-fame
Zitat von Conrad Schormann am 27. Juli 2024, 10:12 Uhrhttps://www.abc.es/deportes/abci-judit-polgar-vida-mas-interesante-beth-harmon-gambito-dama-202111190041_noticia.html
Zusammenfassung (AI):
Polgar erlangte bereits mit 15 Jahren den Titel der Großmeisterin und brach damit den von Bobby Fischer seit 26 Jahren gehaltenen Rekord. Sie ist die einzige Frau, die es in die absoluten Top 10 der Schachwelt schaffte. Vor sieben Jahren entschied sie sich, sich aus dem professionellen Schach zurückzuziehen, um sich der Schachbildung zu widmen.
Kindheit und Ausbildung
Geboren 1976 in Budapest, wurde Polgar durch ein einzigartiges Erziehungsmodell ihrer Eltern, beides Lehrer, gefördert. Sie und ihre Schwestern Sofia und Susan besuchten nie eine reguläre Schule, sondern wurden zu Hause unterrichtet. Ihre Eltern vermittelten ihnen früh die Überzeugung, dass sie genauso gut sein könnten wie jeder Junge. Diese Gleichberechtigung trugen sie an ihre eigenen Kinder weiter.
Polgar nahm als Zwölfjährige an einem ihrer wenigen Frauenturniere teil, der Schacholympiade in Thessaloniki. Dort erzielte sie in 13 Partien 12,5 Punkte, was die Aufmerksamkeit der Schachwelt auf sich zog. Der indische Großmeister Viswanathan Anand erkannte sie als Erste als Gleichberechtigte an, was sie als großes Kompliment empfand.
Erfolge und Herausforderungen
Polgar zählte das Erreichen der Top 10 und den Sieg über Boris Spassky 1993 als ihre größten Erfolge. 2003 besiegte sie auch Garry Kasparov, der sich zuvor über sie lustig gemacht hatte. Auch andere Weltmeister wie Magnus Carlsen, Anatoli Karpow und Vladimir Kramnik mussten sich ihr geschlagen geben.
Trotz ihrer Erfolge erlebte sie oft, dass männliche Gegner ihre Niederlagen nicht akzeptieren konnten. Sie erinnert sich an Situationen, in denen Gegner ihr nicht die Hand schüttelten oder andere Spieler über den Verlierer lachten. Mit 15 Jahren und dem Erreichen des Großmeistertitels wurde ihre Akzeptanz jedoch besser.
Gleichberechtigung im Schach
Polgar glaubt nicht, dass eine Frau in naher Zukunft den absoluten Weltmeistertitel gewinnen wird, hält es aber auch nicht für prioritär. Sie würde lieber drei Frauen in den Top 10 sehen als eine Weltmeisterin, da dies zeigen würde, dass Frauen die gleiche mentale Einstellung wie Männer haben.
Auf die Frage, ob sie jemals die Last verspürt habe, Frauen zu vertreten oder ein Vorbild zu sein, antwortet sie, dass sie dies nicht so empfunden habe. Erst später erkannte sie, dass sie eine bedeutende Rolle als Vorbild spielte.
Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten
Es ist bekannt, dass die Familie Polgar von der ungarischen Regierung und dem Schachverband schlecht behandelt wurde. Besonders betroffen war ihre Schwester Susan, die durch eine Regeländerung der FIDE ihre Position als Nummer eins verlor. Trotz dieser Widrigkeiten haben Judit und Susan weiterhin mit der FIDE zusammengearbeitet, ohne dass die Organisation jemals ihr Unrecht eingeräumt hätte.
Die Serie "Das Damengambit"
Auf die Frage, ob ihr Leben eine eigene Serie verdiene, antwortet Polgar, dass ihre Geschichte in vielen Facetten erzählt werden könnte, einschließlich der Perspektiven ihrer Schwestern und Eltern, sowie der politischen Aspekte. Sie lobt die Serie "Das Damengambit" dafür, Schach in den Vordergrund gerückt zu haben, und glaubt, dass ihr eigenes Leben interessanter war, da sie nicht die gleichen tragischen Umstände wie die fiktive Beth Harmon durchleben musste.
Spielstil und Persönlichkeit
Polgar war bekannt für ihren aggressiven Spielstil, was sie ihrem Vater zuschreibt, der ihr die spektakulärsten Partien beibrachte. Trotz ihrer Aggressivität am Brett ist sie im persönlichen Leben konfliktvermeidend und direkt.
Die Beziehung zu Garry Kasparov
Ein berühmter Vorfall ereignete sich 1994, als Kasparov während eines Spiels gegen Polgar einen illegalen Zug machte. Obwohl das Ereignis auf Video festgehalten wurde, beschuldigte sie Kasparov nicht des Betrugs. Ihre Beziehung zu ihm ist heute gut.
Privatleben und Schachförderung
Polgar's Ehemann ist Tierarzt, und sie glaubt, dass Männer ohne Komplexe wichtig sind, um mit erfolgreichen Schachspielerinnen zusammen zu sein. Sie hat ihre Kinder nie unter Druck gesetzt, Schach zu spielen, und glaubt, dass der hohe Erwartungsdruck auf Kinder großer Champions eine Rolle dabei spielt, dass sie selten erfolgreich sind.
Seit ihrem Rücktritt widmet sich Polgar der Schachförderung und Bildung. Sie organisiert ein Schachfestival und leitet eine Stiftung. Zudem ist sie als Kommentatorin bei Schachweltmeisterschaften tätig und genießt es, die psychologischen Aspekte der Spieler zu analysieren.
Zukunft des Schachs
Polgar unterstützt gemischte Turniere, wie sie in Spanien üblich sind, und trennt bei ihren eigenen Veranstaltungen Jungen und Mädchen nicht. Sie glaubt, dass dies langfristig Vorteile hat, auch wenn Mädchen zunächst weniger Preise gewinnen.
Zum Abschluss gibt Polgar praktischen Rat, wie sich junge Spielerinnen präsentieren sollten, um ernst genommen zu werden. Sie betont, dass äußeres Erscheinungsbild Einfluss darauf hat, wie Menschen wahrgenommen werden, und dass sie ihre eigenen Erfahrungen weitergibt, um anderen zu helfen.
Zusammenfassung (AI):
Polgar erlangte bereits mit 15 Jahren den Titel der Großmeisterin und brach damit den von Bobby Fischer seit 26 Jahren gehaltenen Rekord. Sie ist die einzige Frau, die es in die absoluten Top 10 der Schachwelt schaffte. Vor sieben Jahren entschied sie sich, sich aus dem professionellen Schach zurückzuziehen, um sich der Schachbildung zu widmen.
Kindheit und Ausbildung
Geboren 1976 in Budapest, wurde Polgar durch ein einzigartiges Erziehungsmodell ihrer Eltern, beides Lehrer, gefördert. Sie und ihre Schwestern Sofia und Susan besuchten nie eine reguläre Schule, sondern wurden zu Hause unterrichtet. Ihre Eltern vermittelten ihnen früh die Überzeugung, dass sie genauso gut sein könnten wie jeder Junge. Diese Gleichberechtigung trugen sie an ihre eigenen Kinder weiter.
Polgar nahm als Zwölfjährige an einem ihrer wenigen Frauenturniere teil, der Schacholympiade in Thessaloniki. Dort erzielte sie in 13 Partien 12,5 Punkte, was die Aufmerksamkeit der Schachwelt auf sich zog. Der indische Großmeister Viswanathan Anand erkannte sie als Erste als Gleichberechtigte an, was sie als großes Kompliment empfand.
Erfolge und Herausforderungen
Polgar zählte das Erreichen der Top 10 und den Sieg über Boris Spassky 1993 als ihre größten Erfolge. 2003 besiegte sie auch Garry Kasparov, der sich zuvor über sie lustig gemacht hatte. Auch andere Weltmeister wie Magnus Carlsen, Anatoli Karpow und Vladimir Kramnik mussten sich ihr geschlagen geben.
Trotz ihrer Erfolge erlebte sie oft, dass männliche Gegner ihre Niederlagen nicht akzeptieren konnten. Sie erinnert sich an Situationen, in denen Gegner ihr nicht die Hand schüttelten oder andere Spieler über den Verlierer lachten. Mit 15 Jahren und dem Erreichen des Großmeistertitels wurde ihre Akzeptanz jedoch besser.
Gleichberechtigung im Schach
Polgar glaubt nicht, dass eine Frau in naher Zukunft den absoluten Weltmeistertitel gewinnen wird, hält es aber auch nicht für prioritär. Sie würde lieber drei Frauen in den Top 10 sehen als eine Weltmeisterin, da dies zeigen würde, dass Frauen die gleiche mentale Einstellung wie Männer haben.
Auf die Frage, ob sie jemals die Last verspürt habe, Frauen zu vertreten oder ein Vorbild zu sein, antwortet sie, dass sie dies nicht so empfunden habe. Erst später erkannte sie, dass sie eine bedeutende Rolle als Vorbild spielte.
Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten
Es ist bekannt, dass die Familie Polgar von der ungarischen Regierung und dem Schachverband schlecht behandelt wurde. Besonders betroffen war ihre Schwester Susan, die durch eine Regeländerung der FIDE ihre Position als Nummer eins verlor. Trotz dieser Widrigkeiten haben Judit und Susan weiterhin mit der FIDE zusammengearbeitet, ohne dass die Organisation jemals ihr Unrecht eingeräumt hätte.
Die Serie "Das Damengambit"
Auf die Frage, ob ihr Leben eine eigene Serie verdiene, antwortet Polgar, dass ihre Geschichte in vielen Facetten erzählt werden könnte, einschließlich der Perspektiven ihrer Schwestern und Eltern, sowie der politischen Aspekte. Sie lobt die Serie "Das Damengambit" dafür, Schach in den Vordergrund gerückt zu haben, und glaubt, dass ihr eigenes Leben interessanter war, da sie nicht die gleichen tragischen Umstände wie die fiktive Beth Harmon durchleben musste.
Spielstil und Persönlichkeit
Polgar war bekannt für ihren aggressiven Spielstil, was sie ihrem Vater zuschreibt, der ihr die spektakulärsten Partien beibrachte. Trotz ihrer Aggressivität am Brett ist sie im persönlichen Leben konfliktvermeidend und direkt.
Die Beziehung zu Garry Kasparov
Ein berühmter Vorfall ereignete sich 1994, als Kasparov während eines Spiels gegen Polgar einen illegalen Zug machte. Obwohl das Ereignis auf Video festgehalten wurde, beschuldigte sie Kasparov nicht des Betrugs. Ihre Beziehung zu ihm ist heute gut.
Privatleben und Schachförderung
Polgar's Ehemann ist Tierarzt, und sie glaubt, dass Männer ohne Komplexe wichtig sind, um mit erfolgreichen Schachspielerinnen zusammen zu sein. Sie hat ihre Kinder nie unter Druck gesetzt, Schach zu spielen, und glaubt, dass der hohe Erwartungsdruck auf Kinder großer Champions eine Rolle dabei spielt, dass sie selten erfolgreich sind.
Seit ihrem Rücktritt widmet sich Polgar der Schachförderung und Bildung. Sie organisiert ein Schachfestival und leitet eine Stiftung. Zudem ist sie als Kommentatorin bei Schachweltmeisterschaften tätig und genießt es, die psychologischen Aspekte der Spieler zu analysieren.
Zukunft des Schachs
Polgar unterstützt gemischte Turniere, wie sie in Spanien üblich sind, und trennt bei ihren eigenen Veranstaltungen Jungen und Mädchen nicht. Sie glaubt, dass dies langfristig Vorteile hat, auch wenn Mädchen zunächst weniger Preise gewinnen.
Zum Abschluss gibt Polgar praktischen Rat, wie sich junge Spielerinnen präsentieren sollten, um ernst genommen zu werden. Sie betont, dass äußeres Erscheinungsbild Einfluss darauf hat, wie Menschen wahrgenommen werden, und dass sie ihre eigenen Erfahrungen weitergibt, um anderen zu helfen.
Zitat von Conrad Schormann am 17. Mai 2025, 10:22 UhrJudit Polgár kritisiert den fehlenden Ehrgeiz heutiger Großmeisterinnen. Viele Spielerinnen wollten nicht zur Weltspitze gehören, sondern begnügten sich mit Frauenturnieren, so Polgár im Spiegel-Gespräch (für Abonnenten). Der Weg zur Frauen-WM sei bequem, werde oft von Eltern und Trainern vorgezeichnet – statt wirklich alles erreichen zu wollen. Dass es heute keine Frau in die Top 100 schaffe, liege auch daran, dass niemand es sich wirklich vornehme.
Die Sondertitel für Frauen sieht sie kritisch: Wer für leichtere Normen dieselbe Auszeichnung bekomme, wähle eher den leichteren Weg. Polgár fordert deshalb die Abschaffung der Frauentitel und plädiert für ein einheitliches Titelsystem – etwa nach festen Elo-Schwellen. In der Schule gebe es schließlich auch keine unterschiedlichen Abschlüsse für Mädchen und Jungen.
Auch die Frauen-WM stellt sie infrage. Ob sie abgeschafft werden sollte? Die FIDE müsse das zumindest gründlich prüfen. Entscheidend sei: Spielerinnen sollten nicht mehr als Außenseiterinnen gesehen werden – auch nicht von sich selbst.
Wenig später, ähnliche Thematik, in der Süddeutschen (für Abonnenten):
Judit Polgár kritisiert den fehlenden Ehrgeiz heutiger Großmeisterinnen. Viele Spielerinnen wollten nicht zur Weltspitze gehören, sondern begnügten sich mit Frauenturnieren, so Polgár im Spiegel-Gespräch (für Abonnenten). Der Weg zur Frauen-WM sei bequem, werde oft von Eltern und Trainern vorgezeichnet – statt wirklich alles erreichen zu wollen. Dass es heute keine Frau in die Top 100 schaffe, liege auch daran, dass niemand es sich wirklich vornehme.
Die Sondertitel für Frauen sieht sie kritisch: Wer für leichtere Normen dieselbe Auszeichnung bekomme, wähle eher den leichteren Weg. Polgár fordert deshalb die Abschaffung der Frauentitel und plädiert für ein einheitliches Titelsystem – etwa nach festen Elo-Schwellen. In der Schule gebe es schließlich auch keine unterschiedlichen Abschlüsse für Mädchen und Jungen.
Auch die Frauen-WM stellt sie infrage. Ob sie abgeschafft werden sollte? Die FIDE müsse das zumindest gründlich prüfen. Entscheidend sei: Spielerinnen sollten nicht mehr als Außenseiterinnen gesehen werden – auch nicht von sich selbst.
Wenig später, ähnliche Thematik, in der Süddeutschen (für Abonnenten):
Zitat von Conrad Schormann am 23. Juli 2025, 12:33 UhrJudit Polgár: Rückzug aus dem Schach wegen Sexismus und Konzentrationsverlust
Revista Dominical, La Nación (24. August 2014)Im August 2014 erklärte Judit Polgár mit 38 Jahren ihren Abschied vom Profischach. Sie gab die Entscheidung am 14. August während der Schacholympiade bekannt – erschöpft von den ständigen Anfeindungen und Herabsetzungen, die sie als Frau im Schach erlebt hatte, und weil sie ihre frühere geistige Schärfe nicht mehr in dem Maß halten konnte, das die Weltspitze verlangte.
Von Beginn ihrer Karriere an wurde sie nicht als außergewöhnliche Spielerin, sondern als „Ausnahme“ betrachtet. Ihr eigener Trainer machte das deutlich, als er sagte: „Sie sind eine Ausnahme, kein Mädchen.“ Der Satz war kein Kompliment, sondern spiegelte die damals weit verbreitete Haltung wider, Frauen hätten weder die logische Tiefe noch die mentale Härte, um ganz oben mitzuspielen. Diese Sichtweise begegnete ihr ständig – bis hin zu dem zynischen Gemeinplatz, im Schach gebe es drei Geschlechter: Männer, Frauen und Judit Polgár. Ein anderes Mal, so erzählte sie, habe ein Mann bei einem Turnier mit ihr posiert und auf die Frage nach der besten Spielerin Hou Yifan genannt. Als Polgár entgegnete: „Es ist Judit Polgár“, habe er geantwortet: „Nein, sie ist ein Mann.“
https://bsky.app/profile/yourdigitalbrain.bsky.social/post/3lr6k2vyl472l
Polgár hatte allen Grund, anders behandelt zu werden – aber nicht so. Sie war die einzige Frau, die dauerhaft mit den besten Spielern der Welt konkurrierte, und besiegte im Laufe ihrer Karriere zehn Weltmeister – von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Boris Spasski bis zu Magnus Carlsen, der heute die Szene dominiert. Sie führte das Frauenranking seit 1989 ununterbrochen an, war die erste Frau unter den Top Ten der Welt, gewann sieben Schach-Oscars und holte die erste Medaille einer Frau bei einer Europameisterschaft. Trotzdem musste sie erleben, dass sie bei der Schacholympiade 1992 nur als Ersatzspielerin nominiert wurde, während ihre Schwester Susan trotz eines vierten Platzes im ungarischen Gesamtranking außen vor blieb – ein weiteres Beispiel für die männlich geprägte Schachwelt, der sie jahrelang trotzte.
https://youtu.be/qiwrRNqsT0Q
Ein zweiter Grund für ihren Rückzug lag außerhalb des Schachbretts. Nach der Geburt ihrer Tochter Hanna 2006 verschob sich ihr Lebensschwerpunkt. Der ständige Druck, die Turnierreisen und die unablässige Konzentration, die es braucht, um gegen Weltklassespieler zu bestehen, passten nicht mehr zu ihrem Alltag als Mutter zweier Kinder. Polgár merkte, dass ihr Fokus nachließ und andere Prioritäten wichtiger wurden.
Mit dem Rücktritt legte sie den König nicht nur im letzten symbolischen Zug um, sondern auch in ihrem eigenen Leben. Sie verließ das Turnierparkett als beste Schachspielerin der Geschichte und widmete sich fortan der Stiftung, die ihren Namen trägt. Dort setzt sie Schach als pädagogisches Werkzeug ein, um die nächste Generation zu fördern – ein neues Kapitel, fern vom Dauerduell mit einer Schachwelt, die sie nie ganz akzeptierte.
Amazon-Klappentext zu "Master your Chess with Judit Polgar":The story of the Polgar sisters is extraordinary. The idea that Laszlo Polgar, a mediocre chess player, could decide to turn his children into chess geniuses, and then succeed beyond his wildest dreams, is incredible.It suggests that, with the right training, anythings possible.In this book, Judit Polgar - the strongest of the three sisters and a former world top-10 player reveals some of the secrets of her success. Together with the prize-winning coach, International Master Andras Toth, she has created a course based on the training she received as a young player. It is like having a private lesson from one of the best players in the world.You will learn how to punish the three most common opening mistakes. And how to spot hidden tactical opportunities and how to force your opponent to play weakening moves. You will understand how to master one of the most difficult skills in chess: seizing the initiative. And you will find the tools to turn yourself into a lean, mean, attacking machine.Master Your Chess with Judit Polgar covers all aspects of the game: from the opening to the endgame. The manual is accessible both for ambitious beginners wanting to build their chess development on a strong foundation and for intermediate players who have hit a plateau and need new insights to leap forward.Nobody said mastering chess was easy! But with Grandmaster Judit Polgar and International master Toth behind you, you will learn to Master Your Chess and attack like the chess legend herself.
Judit Polgár: Rückzug aus dem Schach wegen Sexismus und Konzentrationsverlust
Revista Dominical, La Nación (24. August 2014)
Im August 2014 erklärte Judit Polgár mit 38 Jahren ihren Abschied vom Profischach. Sie gab die Entscheidung am 14. August während der Schacholympiade bekannt – erschöpft von den ständigen Anfeindungen und Herabsetzungen, die sie als Frau im Schach erlebt hatte, und weil sie ihre frühere geistige Schärfe nicht mehr in dem Maß halten konnte, das die Weltspitze verlangte.
Von Beginn ihrer Karriere an wurde sie nicht als außergewöhnliche Spielerin, sondern als „Ausnahme“ betrachtet. Ihr eigener Trainer machte das deutlich, als er sagte: „Sie sind eine Ausnahme, kein Mädchen.“ Der Satz war kein Kompliment, sondern spiegelte die damals weit verbreitete Haltung wider, Frauen hätten weder die logische Tiefe noch die mentale Härte, um ganz oben mitzuspielen. Diese Sichtweise begegnete ihr ständig – bis hin zu dem zynischen Gemeinplatz, im Schach gebe es drei Geschlechter: Männer, Frauen und Judit Polgár. Ein anderes Mal, so erzählte sie, habe ein Mann bei einem Turnier mit ihr posiert und auf die Frage nach der besten Spielerin Hou Yifan genannt. Als Polgár entgegnete: „Es ist Judit Polgár“, habe er geantwortet: „Nein, sie ist ein Mann.“
In 2002, Judit Polgar defeated Garry Kasparov in a rapid chess tournament, becoming the first woman to beat the world’s number one. Her victory forced Kasparov to apologize, changing the perception of female players in professional chess.
— Digital Brain (@yourdigitalbrain.bsky.social) 2025-06-09T14:00:47.850Z
Polgár hatte allen Grund, anders behandelt zu werden – aber nicht so. Sie war die einzige Frau, die dauerhaft mit den besten Spielern der Welt konkurrierte, und besiegte im Laufe ihrer Karriere zehn Weltmeister – von Anatoli Karpow, Garri Kasparow und Boris Spasski bis zu Magnus Carlsen, der heute die Szene dominiert. Sie führte das Frauenranking seit 1989 ununterbrochen an, war die erste Frau unter den Top Ten der Welt, gewann sieben Schach-Oscars und holte die erste Medaille einer Frau bei einer Europameisterschaft. Trotzdem musste sie erleben, dass sie bei der Schacholympiade 1992 nur als Ersatzspielerin nominiert wurde, während ihre Schwester Susan trotz eines vierten Platzes im ungarischen Gesamtranking außen vor blieb – ein weiteres Beispiel für die männlich geprägte Schachwelt, der sie jahrelang trotzte.
Ein zweiter Grund für ihren Rückzug lag außerhalb des Schachbretts. Nach der Geburt ihrer Tochter Hanna 2006 verschob sich ihr Lebensschwerpunkt. Der ständige Druck, die Turnierreisen und die unablässige Konzentration, die es braucht, um gegen Weltklassespieler zu bestehen, passten nicht mehr zu ihrem Alltag als Mutter zweier Kinder. Polgár merkte, dass ihr Fokus nachließ und andere Prioritäten wichtiger wurden.
Mit dem Rücktritt legte sie den König nicht nur im letzten symbolischen Zug um, sondern auch in ihrem eigenen Leben. Sie verließ das Turnierparkett als beste Schachspielerin der Geschichte und widmete sich fortan der Stiftung, die ihren Namen trägt. Dort setzt sie Schach als pädagogisches Werkzeug ein, um die nächste Generation zu fördern – ein neues Kapitel, fern vom Dauerduell mit einer Schachwelt, die sie nie ganz akzeptierte.

Amazon-Klappentext zu "Master your Chess with Judit Polgar":
The story of the Polgar sisters is extraordinary. The idea that Laszlo Polgar, a mediocre chess player, could decide to turn his children into chess geniuses, and then succeed beyond his wildest dreams, is incredible.It suggests that, with the right training, anythings possible.In this book, Judit Polgar - the strongest of the three sisters and a former world top-10 player reveals some of the secrets of her success. Together with the prize-winning coach, International Master Andras Toth, she has created a course based on the training she received as a young player. It is like having a private lesson from one of the best players in the world.You will learn how to punish the three most common opening mistakes. And how to spot hidden tactical opportunities and how to force your opponent to play weakening moves. You will understand how to master one of the most difficult skills in chess: seizing the initiative. And you will find the tools to turn yourself into a lean, mean, attacking machine.Master Your Chess with Judit Polgar covers all aspects of the game: from the opening to the endgame. The manual is accessible both for ambitious beginners wanting to build their chess development on a strong foundation and for intermediate players who have hit a plateau and need new insights to leap forward.Nobody said mastering chess was easy! But with Grandmaster Judit Polgar and International master Toth behind you, you will learn to Master Your Chess and attack like the chess legend herself.