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Judit Polgar

Die große Judit-Polgar-Biografie:

Judit Polgar in die "Chess Hall of Fame" aufgenommen:

https://new.chess24.com/wall/news/judit-polgar-inducted-into-world-chess-hall-of-fame

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https://www.abc.es/deportes/abci-judit-polgar-vida-mas-interesante-beth-harmon-gambito-dama-202111190041_noticia.html

Zusammenfassung (AI):

Polgar erlangte bereits mit 15 Jahren den Titel der Großmeisterin und brach damit den von Bobby Fischer seit 26 Jahren gehaltenen Rekord. Sie ist die einzige Frau, die es in die absoluten Top 10 der Schachwelt schaffte. Vor sieben Jahren entschied sie sich, sich aus dem professionellen Schach zurückzuziehen, um sich der Schachbildung zu widmen.

Kindheit und Ausbildung

Geboren 1976 in Budapest, wurde Polgar durch ein einzigartiges Erziehungsmodell ihrer Eltern, beides Lehrer, gefördert. Sie und ihre Schwestern Sofia und Susan besuchten nie eine reguläre Schule, sondern wurden zu Hause unterrichtet. Ihre Eltern vermittelten ihnen früh die Überzeugung, dass sie genauso gut sein könnten wie jeder Junge. Diese Gleichberechtigung trugen sie an ihre eigenen Kinder weiter.

Polgar nahm als Zwölfjährige an einem ihrer wenigen Frauenturniere teil, der Schacholympiade in Thessaloniki. Dort erzielte sie in 13 Partien 12,5 Punkte, was die Aufmerksamkeit der Schachwelt auf sich zog. Der indische Großmeister Viswanathan Anand erkannte sie als Erste als Gleichberechtigte an, was sie als großes Kompliment empfand.

Erfolge und Herausforderungen

Polgar zählte das Erreichen der Top 10 und den Sieg über Boris Spassky 1993 als ihre größten Erfolge. 2003 besiegte sie auch Garry Kasparov, der sich zuvor über sie lustig gemacht hatte. Auch andere Weltmeister wie Magnus Carlsen, Anatoli Karpow und Vladimir Kramnik mussten sich ihr geschlagen geben.

Trotz ihrer Erfolge erlebte sie oft, dass männliche Gegner ihre Niederlagen nicht akzeptieren konnten. Sie erinnert sich an Situationen, in denen Gegner ihr nicht die Hand schüttelten oder andere Spieler über den Verlierer lachten. Mit 15 Jahren und dem Erreichen des Großmeistertitels wurde ihre Akzeptanz jedoch besser.

Gleichberechtigung im Schach

Polgar glaubt nicht, dass eine Frau in naher Zukunft den absoluten Weltmeistertitel gewinnen wird, hält es aber auch nicht für prioritär. Sie würde lieber drei Frauen in den Top 10 sehen als eine Weltmeisterin, da dies zeigen würde, dass Frauen die gleiche mentale Einstellung wie Männer haben.

Auf die Frage, ob sie jemals die Last verspürt habe, Frauen zu vertreten oder ein Vorbild zu sein, antwortet sie, dass sie dies nicht so empfunden habe. Erst später erkannte sie, dass sie eine bedeutende Rolle als Vorbild spielte.

Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten

Es ist bekannt, dass die Familie Polgar von der ungarischen Regierung und dem Schachverband schlecht behandelt wurde. Besonders betroffen war ihre Schwester Susan, die durch eine Regeländerung der FIDE ihre Position als Nummer eins verlor. Trotz dieser Widrigkeiten haben Judit und Susan weiterhin mit der FIDE zusammengearbeitet, ohne dass die Organisation jemals ihr Unrecht eingeräumt hätte.

Die Serie "Das Damengambit"

Auf die Frage, ob ihr Leben eine eigene Serie verdiene, antwortet Polgar, dass ihre Geschichte in vielen Facetten erzählt werden könnte, einschließlich der Perspektiven ihrer Schwestern und Eltern, sowie der politischen Aspekte. Sie lobt die Serie "Das Damengambit" dafür, Schach in den Vordergrund gerückt zu haben, und glaubt, dass ihr eigenes Leben interessanter war, da sie nicht die gleichen tragischen Umstände wie die fiktive Beth Harmon durchleben musste.

Spielstil und Persönlichkeit

Polgar war bekannt für ihren aggressiven Spielstil, was sie ihrem Vater zuschreibt, der ihr die spektakulärsten Partien beibrachte. Trotz ihrer Aggressivität am Brett ist sie im persönlichen Leben konfliktvermeidend und direkt.

Die Beziehung zu Garry Kasparov

Ein berühmter Vorfall ereignete sich 1994, als Kasparov während eines Spiels gegen Polgar einen illegalen Zug machte. Obwohl das Ereignis auf Video festgehalten wurde, beschuldigte sie Kasparov nicht des Betrugs. Ihre Beziehung zu ihm ist heute gut.

Privatleben und Schachförderung

Polgar's Ehemann ist Tierarzt, und sie glaubt, dass Männer ohne Komplexe wichtig sind, um mit erfolgreichen Schachspielerinnen zusammen zu sein. Sie hat ihre Kinder nie unter Druck gesetzt, Schach zu spielen, und glaubt, dass der hohe Erwartungsdruck auf Kinder großer Champions eine Rolle dabei spielt, dass sie selten erfolgreich sind.

Seit ihrem Rücktritt widmet sich Polgar der Schachförderung und Bildung. Sie organisiert ein Schachfestival und leitet eine Stiftung. Zudem ist sie als Kommentatorin bei Schachweltmeisterschaften tätig und genießt es, die psychologischen Aspekte der Spieler zu analysieren.

Zukunft des Schachs

Polgar unterstützt gemischte Turniere, wie sie in Spanien üblich sind, und trennt bei ihren eigenen Veranstaltungen Jungen und Mädchen nicht. Sie glaubt, dass dies langfristig Vorteile hat, auch wenn Mädchen zunächst weniger Preise gewinnen.

Zum Abschluss gibt Polgar praktischen Rat, wie sich junge Spielerinnen präsentieren sollten, um ernst genommen zu werden. Sie betont, dass äußeres Erscheinungsbild Einfluss darauf hat, wie Menschen wahrgenommen werden, und dass sie ihre eigenen Erfahrungen weitergibt, um anderen zu helfen.

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