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Fördermittel und Nominierungen: die Kommission Leistungssport

Ergebnisse der Sitzung der Kommission Leistungssport vom Juni 2023

12. Juni 2023

Florian Pircher/Pixabay

Am 5. und 8. Juni traf sich die Kommission Leistungssport nach längerer Sitzungsabstinenz erstmals in diesem Jahr.

Auf dieser Sitzung wurden folgende langjährige Mitglieder verabschiedet:

  • Ralph Alt - Vizepräsident Sport
  • Sarah Papp - Aktivensprecherin
  • Andreas Heimann - Vertreter DSJ
  • Dan-Peter Poetke – Frauenreferent (als Gast)

Zugleich wurden die folgenden Neuzugänge begrüßt:

  • Jürgen Klüners - Vizepräsident Sport seit Mai 23
  • Jan Gustafsson - Bundestrainer der Männer seit April 23
  • Josefine Heinemann - Aktivensprecherin seit Mai/Juni 23
  • Jonathan Carlstedt - Vertreter DSJ seit Mai 23
  • Nadja Jussupow - Frauenreferentin seit Mai 23 (als Gast)

Folgende Beschlüsse wurden in den beiden Sitzungsterminen gefasst:

Fiona Sieber wurde zum 1. Juni 2023 als Nachrückerin in das Programm Powergirls aufgenommen, hierzu wird auf die separate Pressemeldung verwiesen.

Der Leistungssprung von Dinara Wagner auf dem Frauen-Grand-Prix in Nikosia wurde gewürdigt. Der erste Platz war ein sensationeller Erfolg. Dinara hat sich in kurzer Zeit zu einer Stütze der Nationalmannschaft entwickelt und steht nun auf Platz 28 der Weltrangliste der Frauen!

Das German Masters der Männer und der Frauen findet dank der Initiative des Präsidenten des Bayerischen Schachbundes, Peter Eberl, vom 11. bis 19. Dezember in Rosenheim statt. In der Sitzung wurde beschlossen, dass die Nominierungen Anfang September auf Basis der Elo-Liste vom 1.9. gesammelt durch die Bundestrainer erfolgen.

Die Nominierungskriterien für Nationalmannschaften und das Masters der Männer müssen neu verhandelt werden, nachdem Jan Gustafsson als Bundestrainer der Männer berufen wurde, denn grundsätzlich liegt laut Konzeption Leistungssport die Entscheidung über die Nominierungen beim Bundestrainer. Hierzu findet ein Austausch zwischen den Kaderspielern und dem Bundestrainer bis Ende Juni statt. Ziel ist, dass die bisherigen Regelungen weitgehend übernommen werden.

Die Konzeption Leistungssport wurde zuletzt am 03.12.2017 fortgeschrieben, und muss nach den Richtlinien des DOSB aktualisiert werden. Es wurde festgehalten, dass dies bis spätestens Herbst 2024 geschehen muss. Die Aktualisierung hatte sich unter anderem coronabedingt verzögert. Künftig wird es neue Kaderstrukturen geben, die sich mehr am Potenzial der Spieler/-innen als an der aktuellen Spielstärke orientieren.

Das Referat Leistungssport hat im Jahr 2023 bzw. 2024 deutlich zur Konsolidierung der Finanzen des DSB beigetragen – allerdings auf Kosten gestrichener Leistungen für die Kaderspieler/-innen. Zunächst werden ab 2024 die Zuschüsse zu den Normenturnieren der Länder gestrichen, was dazu führen wird, dass weniger Normen und Titel erzielt werden. Auch ein eigentlich für 2023 geplanter Länderkampf gegen eine andere starke Föderation kann nun nicht mehr organisiert werden. Und auch das im Vorjahr beliebte Gruppentraining der Frauenkader wurde leider gestrichen. Zusätzlich musste die Einnahmen (Kostenbeteiligung der Eltern) im Nachwuchsbereich angehoben werden.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: das deutsche Innenministerium hat kürzlich eine Aufstockung der Mittel für den Leistungssport in Aussicht gestellt. Die Basiszuschüsse zu Schacholympiade, Europameisterschaften und Kaderzuschüsse sowie die Trainingslager für die Kaderspieler/-innen bleiben natürlich weiterhin gesichert. Prämien bei sportlichen Erfolgen können weiterhin bis zu 3.000 Euro p.a. gewährt werden, wie beschlossen.

Der Umgang mit Föderationswechseln war ein intensiv diskutiertes Thema in der Sitzung. Hintergrund ist, dass immer wieder Anträge von Spieler/-innen beim DSB eingehen, die Föderation zu wechseln. Seitens der FIDE ist die Voraussetzung dafür entweder ein deutscher Wohnsitz oder die deutsche Staatsbürgerschaft. Hinzu kommt die Wechselfrist (oder Wartefrist), die durch Zahlung einer Transfergebühr an die FIDE verkürzt werden kann. Des Weiteren müssen laut Konzeption Leistungssport die antragstellenden Spieler/-innen Mitglied eines deutschen Schachvereins sein.

Diskutiert wurde nun, ob weitere Kriterien für die Kadernominierung und auch Nominierung zur Nationalmannschaft eingeführt werden, wie zum Beispiel die Beherrschung der deutschen Sprache oder das Anstreben eines dauerhaften (und nicht nur vorübergehenden) Wohnsitzes in Deutschland. Im Ergebnis der Diskussion entschied sich die Kommission mehrheitlich, die Kadernominierung und die Nominierung zur Nationalmannschaft weiterhin flexibel zu handhaben. Das bedeutet konkret, dass die Kommission in jedem Einzelfall individuell über die Kaderaufnahme entscheidet, genau wie die Bundestrainer bei der Nominierung zur Nationalmannschaft.

Der Mitropa-Cup 2024 wird dank der Initiative des Bundesnachwuchstrainers im Februar in Apolda ausgetragen. Die Planungen für die Organisation dieses Turniers haben beim DSB bereits begonnen.

Die Deutschen Meisterschaften in der Sportschule Ruit im August sind heuer zeitlich entkoppelt von den German Masters, nachdem der Schachgipfel in Braunschweig abgesagt wurde. Allerdings wird es nach dem derzeitigen Anmeldestand dennoch kaum starke Großmeisterbeteiligung geben. Hier gelingt es seit Jahren nicht, das Turnier spielerisch aufzuwerten.

Zur Deutschen Blitzmeisterschaft in Viernheim hat die Kommission folgende Freiplätze nominiert: GM Dennis Wagner bei den Männern und WGM Lara Schulze bei den Frauen.

München, den 10.06.2023
Gerald Hertneck
Referent für Leistungssport