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Wunderkinder

Wieso werden sie immer jünger? (für Abonnenten)

Paul Morphy und andere Wunderkinder:

https://www.europe-echecs.com/art/les-prodiges-de-morphy-a-fischer-8769.html

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Zusammenfassung (AI):

Der Text handelt von Schachwunderkindern und beleuchtet verschiedene außergewöhnliche Talente, die das Schachspiel bereichert haben. Diese Wunderkinder haben das Spiel erleuchtet und oft als Shootingstars geglänzt, obwohl viele von uns nicht wissen, woher sie kommen oder was sie antreibt. Ein Wunderkind zeichnet sich durch außergewöhnliche Fähigkeiten in sehr jungen Jahren aus, wie das Beispiel des brillanten Mikhail Tal zeigt, der 1957 im Alter von 20 Jahren zum UdSSR-Meister gekrönt wurde und als das erste sowjetische Wunderkind gilt.

Das Phänomen der weiblichen Schachwunderkinder ist relativ neu. Alexandra Kosteniuk, bekannt als die „Königin des Schachs“, erreichte mit 16 Jahren den Titel des Großmeisters (GMI). Ihre Karriere verläuft ähnlich wie die von Judit Polgar, die in einem außergewöhnlichen familiären Umfeld aufwuchs. Judit Polgar erreichte im Juli 2005 ein Elo-Ranking von 2735 und belegte damit Platz 8 der Weltrangliste. Ihre Schwestern erzielten ebenfalls bemerkenswerte Erfolge: Susan Polgar war mit 15 Jahren die Nummer 1 der Frauenwelt und wurde 1996 Weltmeisterin, während Sofia Polgar 1989 in Rom mit 14 Jahren eine Leistung von 2735 erreichte. Bobby Fischer, ein häufiger Gast bei den Polgars, qualifizierte sich im Alter von 15 Jahren für das Kandidatenturnier und wurde 1972 Weltmeister. Alireza Firouzja trat 2021 in Fischers Fußstapfen und qualifizierte sich mit 18 Jahren für das Kandidatenturnier.

Samuel Reshevsky, ein weiteres Wunderkind, wurde zwar nie Weltmeister, doch die chinesische Spielerin Yifan Hou holte sich mit 16 Jahren den Weltmeistertitel. Gioachino Greco hatte im Alter von 20 Jahren bereits alle besten Spieler Europas geschlagen, während Philidor mit 16 Jahren im Café de la Régence alle seine Rivalen besiegte. Garry Kasparov lernte die Schachregeln, indem er seinen Eltern beim Lösen von Schachproblemen zusah, und wurde im Alter von 22 Jahren der jüngste Weltmeister der Geschichte. Sein Schüler, Magnus Carlsen, war mit 13 Jahren bereits ein führendes Wunderkind und wurde 1990 geboren, wie auch seine Konkurrenten Karjakin und MVL.

Schach ist ein ernsthaftes Spiel, das selbst dem Durchschnittsmenschen die Komplexität und Tiefe des Genies vor Augen führt. François-André Danican Philidor war das erste französische Wunderkind, das im Alter von 23 Jahren eine Schachanalyse verfasste. Paul Morphy, ein weiteres herausragendes Talent, spielte bereits im Alter von 12 Jahren gegen erfahrene Gegner wie Eugène Rousseau und Löwenthal und übertraf sie. Morphy war ein Autodidakt und lernte das Spiel, indem er seine Familie beobachtete. Er gewann 1857 das New Yorker Turnier und besiegte 1858 in Europa alle seine Gegner, insbesondere den berühmten Preußen Adolf Anderssen. Morphy zog sich jedoch nach seiner Rückkehr nach Amerika weitgehend vom Schach zurück, obwohl er als bester Spieler der Welt galt. Er betrachtete Schach als reine Unterhaltung und warnte davor, dass es den Geist nicht monopolisieren sollte.

Samuel Reshevsky, ein Wunderkind des frühen 20. Jahrhunderts, begann bereits im Alter von acht Jahren simultane Schachpartien gegen erfahrene Erwachsene zu spielen. Er wanderte mit seiner Familie in die USA aus und setzte dort seine spektakulären Auftritte fort. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten wurden jedoch Zweifel an der Ausbeutung seiner Kindheit laut, und Reshevsky wurde schließlich gezwungen, eine reguläre Schulbildung zu absolvieren.

Weitere bemerkenswerte Wunderkinder sind Capablanca, Spassky und Fischer, die alle in einem förderlichen Umfeld aufwuchsen und früh herausragende Leistungen erzielten. Arturo Pomar, ein spanisches Wunderkind, erhielt Privatunterricht bei Weltmeister Aljechin, konnte aber nie das Niveau eines WM-Titelkandidaten erreichen. Henrique Mecking aus Brasilien wurde mit 13 Jahren Landesmeister und gilt als eine der großen Hoffnungen des Weltschachs.