Deutscher Meister SC Ötigheim mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
Bei der Deutschen Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft in Kehl-Neumühl am 29. Juni 2024 kam es zum erwarteten Zweikampf zwischen dem Deutschen Meister SC Viernheim und dem SC Ötigheim, der zuletzt den 6. Platz in der 1. Bundesliga erreicht hatte, dann aber seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog, weil keine Sponsoren gefunden werden konnten. 25 von 26 gemeldeten Team absolvierten ein Rundenturnier, der HSK Lister Turm war angemeldet, ist aber nicht angetreten. So war pro Runde eine Mannschaft spielfrei. Bundesturnierdirektor Michael Rütten, der auch Mitglied beim austragenden SC Neumühl ist, leitete das Turnier.
Bereits in der zweiten Runde mussten beide Favoritenteams überraschende Niederlagen einstecken: Viernheim verlor gegen das stark auftrumpfende Team von Mülheim mit 1,5:2,5 und Ötigheim unterlag Werder Bremen ebenfalls mit 1,5:2,5. So kam es, dass nach 5 Runden zunächst das Team von Schott Mainz überraschend mit 5 Auftaktsiegen in Führung lag.
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Nach diesem etwas holprigen Start zogen die beiden Favoriten dann das Tempo an: Ötigheim gewann 13 Matches in Folge und übernahm zwischenzeitlich die Führung, weil Viernheim in Runde 6 gegen Bavaria Regensburg 2:2 unentschieden spielte und einen Mannschaftspunkt liegen ließ. Nach diesem Punktverlust kamen die als einziges Team mit vier Großmeistern angetretenen Viernheimer allerdings richtig in Fahrt und gewannen 17 Begegnungen(!) in Serie, darunter den direkten Vergleich gegen Hauptkonkurrent Ötigheim in Runde 16 mit 3:1. Nach diesem erfolgreichen Showdown übernahm Viernheim dann auch die Tabellenführung und sehr lange sah es so aus, als könnten die im Badischen Schachverband spielenden Hessen das Turnier gewinnen und das „Double“ aus Meisterschaft und Blitzmeisterschaft klar machen, wobei ihnen die Ötigheimer stets auf den Fersen blieben.
Erst in der Schlussrunde erlitten die Viernheimer ihre entscheidende zweite Niederlage mit 1,5:2,5 gegen den Hamburger SK, der mit nur einem Titelträger angetreten war (IM Konstantin Peyrer am Spitzenbrett). Ötigheim dagegen gewann sein Match in der Schlussrunde gegen Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli glatt mit 4:0 und zog so im buchstäblich letzten Moment noch mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung an den Viernheimern vorbei auf Platz 1. Spannender und knapper geht es wirklich nicht!
Herzlichen Glückwunsch den Ötigheimern zur Deutschen Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft, die sie erstmals gewinnen konnten! Ein toller Erfolg für den Verein aus Baden-Württemberg, der noch 2017 in der Landesliga spielte und danach einen erstaunlichen Aufschwung bis in die 1. Bundesliga nahm.
Jan Werner
Vizemeister SC Viernheim mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
Jan Werner
Meisterschaftsdritter SV Mülheim-Nord mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
PL.
MANNSCHAFT
MP
BP
S
R
N
1
SC Ötigheim
46
84,5
22
0
2
2
SC Viernheim
45
82,5
21
1
2
3
SV Mülheim-Nord
42
76,0
19
2
3
4
SC Remagen-Sinzig
35
65,5
13
7
4
5
SG Solingen
35
64,0
14
5
5
6
TSV Schott Mainz
34
66,0
14
4
6
7
Schachfreunde Augsburg
34
60,5
14
4
6
8
Düsseldorfer SK
33
61,5
14
3
7
9
FC St. Pauli
33
58,5
13
5
6
10
OSG Baden-Baden
32
56,5
13
4
7
11
Hamburger SK
30
57,5
12
4
8
12
SF Essen-Katernberg
30
57,0
12
4
8
13
Heilbronner SV
27
52,5
9
7
8
14
SG Leipzig
26
50,5
10
4
10
15
SV Werder Bremen
24
55,0
10
2
12
16
SV Oberursel
22
48,5
8
4
12
17
TSV Schönaich
21
50,0
9
1
14
18
SC Kreuzberg
21
48,0
7
5
12
19
SC Bavaria Regensburg
19
36,5
6
5
13
20
SK Doppelbauer Kiel
18
43,0
6
4
14
21
SV Worms 1878
17
41,5
5
5
14
22
SC Gröbenzell
10
28,5
3
2
19
23
SC Neumühl
6
19,5
1
2
21
24
USV Halle
5
20,5
0
3
21
25
SVG Saarbrücken
5
16,0
1
1
22
Viernheim wurde Zweiter, nachdem sie lange führten und schon wie der Sieger aussahen.
Neben den beiden dominierenden Teams von Ötigheim und Viernheim spielte vor allem der SV Mülheim-Nord mit GM Daniel Fridman am Spitzenbrett eine starke Rolle: Fridman gab in 24 Runden nur 4 Punkte ab, IM Valentin Buckels am 4. Brett der Mülheimer tat es ihm gleich und wurde insgesamt bester Scorer an Brett 4! In der Endtabelle kam Mülheim nur vier Mannschaftspunkte hinter dem neuen Blitzmeister Ötigheim auf Platz drei. Die drei Topteams Ötigheim, Viernheim und Mülheim konnten sich punktemässig deutlich vom Rest des Feldes absetzen. Vierter wurde der entthronte Titelverteidiger SCRemagen-Sinzig, Fünfter wurde die SG Solingen. Diese fünf besten Teams sind für die Deutsche Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft 2025 vorberechtigt.
Der für Viernheim spielende ukrainische Großmeister Anton Korobov blieb als einziger Spieler unbesiegt und wurde bester Scorer an Brett 2 und holte auch insgesamt die meisten Punkte im Wettbewerb. Dabei erzielte er eine Elo-Leistung von 2790!
Die Topscorer des Turniers an den einzelnen Brettern
Deutscher Meister SC Ötigheim mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
Bei der Deutschen Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft in Kehl-Neumühl am 29. Juni 2024 kam es zum erwarteten Zweikampf zwischen dem Deutschen Meister SC Viernheim und dem SC Ötigheim, der zuletzt den 6. Platz in der 1. Bundesliga erreicht hatte, dann aber seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog, weil keine Sponsoren gefunden werden konnten. 25 von 26 gemeldeten Team absolvierten ein Rundenturnier, der HSK Lister Turm war angemeldet, ist aber nicht angetreten. So war pro Runde eine Mannschaft spielfrei. Bundesturnierdirektor Michael Rütten, der auch Mitglied beim austragenden SC Neumühl ist, leitete das Turnier.
Bereits in der zweiten Runde mussten beide Favoritenteams überraschende Niederlagen einstecken: Viernheim verlor gegen das stark auftrumpfende Team von Mülheim mit 1,5:2,5 und Ötigheim unterlag Werder Bremen ebenfalls mit 1,5:2,5. So kam es, dass nach 5 Runden zunächst das Team von Schott Mainz überraschend mit 5 Auftaktsiegen in Führung lag.
Nach diesem etwas holprigen Start zogen die beiden Favoriten dann das Tempo an: Ötigheim gewann 13 Matches in Folge und übernahm zwischenzeitlich die Führung, weil Viernheim in Runde 6 gegen Bavaria Regensburg 2:2 unentschieden spielte und einen Mannschaftspunkt liegen ließ. Nach diesem Punktverlust kamen die als einziges Team mit vier Großmeistern angetretenen Viernheimer allerdings richtig in Fahrt und gewannen 17 Begegnungen(!) in Serie, darunter den direkten Vergleich gegen Hauptkonkurrent Ötigheim in Runde 16 mit 3:1. Nach diesem erfolgreichen Showdown übernahm Viernheim dann auch die Tabellenführung und sehr lange sah es so aus, als könnten die im Badischen Schachverband spielenden Hessen das Turnier gewinnen und das „Double“ aus Meisterschaft und Blitzmeisterschaft klar machen, wobei ihnen die Ötigheimer stets auf den Fersen blieben.
Erst in der Schlussrunde erlitten die Viernheimer ihre entscheidende zweite Niederlage mit 1,5:2,5 gegen den Hamburger SK, der mit nur einem Titelträger angetreten war (IM Konstantin Peyrer am Spitzenbrett). Ötigheim dagegen gewann sein Match in der Schlussrunde gegen Bundesliga-Aufsteiger FC St. Pauli glatt mit 4:0 und zog so im buchstäblich letzten Moment noch mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung an den Viernheimern vorbei auf Platz 1. Spannender und knapper geht es wirklich nicht!
Herzlichen Glückwunsch den Ötigheimern zur Deutschen Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft, die sie erstmals gewinnen konnten! Ein toller Erfolg für den Verein aus Baden-Württemberg, der noch 2017 in der Landesliga spielte und danach einen erstaunlichen Aufschwung bis in die 1. Bundesliga nahm.
Jan Werner
Vizemeister SC Viernheim mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
Jan Werner
Meisterschaftsdritter SV Mülheim-Nord mit Reiner Denz (Präsident des SC Neumühl, 1.v.l.), Bundesturnierdirektor Michael Rütten (2.v.r.) und Hauptschiedsrichter Michael Weber (1.v.r.)
PL.
MANNSCHAFT
MP
BP
S
R
N
1
SC Ötigheim
46
84,5
22
0
2
2
SC Viernheim
45
82,5
21
1
2
3
SV Mülheim-Nord
42
76,0
19
2
3
4
SC Remagen-Sinzig
35
65,5
13
7
4
5
SG Solingen
35
64,0
14
5
5
6
TSV Schott Mainz
34
66,0
14
4
6
7
Schachfreunde Augsburg
34
60,5
14
4
6
8
Düsseldorfer SK
33
61,5
14
3
7
9
FC St. Pauli
33
58,5
13
5
6
10
OSG Baden-Baden
32
56,5
13
4
7
11
Hamburger SK
30
57,5
12
4
8
12
SF Essen-Katernberg
30
57,0
12
4
8
13
Heilbronner SV
27
52,5
9
7
8
14
SG Leipzig
26
50,5
10
4
10
15
SV Werder Bremen
24
55,0
10
2
12
16
SV Oberursel
22
48,5
8
4
12
17
TSV Schönaich
21
50,0
9
1
14
18
SC Kreuzberg
21
48,0
7
5
12
19
SC Bavaria Regensburg
19
36,5
6
5
13
20
SK Doppelbauer Kiel
18
43,0
6
4
14
21
SV Worms 1878
17
41,5
5
5
14
22
SC Gröbenzell
10
28,5
3
2
19
23
SC Neumühl
6
19,5
1
2
21
24
USV Halle
5
20,5
0
3
21
25
SVG Saarbrücken
5
16,0
1
1
22
Viernheim wurde Zweiter, nachdem sie lange führten und schon wie der Sieger aussahen.
Neben den beiden dominierenden Teams von Ötigheim und Viernheim spielte vor allem der SV Mülheim-Nord mit GM Daniel Fridman am Spitzenbrett eine starke Rolle: Fridman gab in 24 Runden nur 4 Punkte ab, IM Valentin Buckels am 4. Brett der Mülheimer tat es ihm gleich und wurde insgesamt bester Scorer an Brett 4! In der Endtabelle kam Mülheim nur vier Mannschaftspunkte hinter dem neuen Blitzmeister Ötigheim auf Platz drei. Die drei Topteams Ötigheim, Viernheim und Mülheim konnten sich punktemässig deutlich vom Rest des Feldes absetzen. Vierter wurde der entthronte Titelverteidiger SCRemagen-Sinzig, Fünfter wurde die SG Solingen. Diese fünf besten Teams sind für die Deutsche Blitzschach-Mannschaftsmeisterschaft 2025 vorberechtigt.
Der für Viernheim spielende ukrainische Großmeister Anton Korobov blieb als einziger Spieler unbesiegt und wurde bester Scorer an Brett 2 und holte auch insgesamt die meisten Punkte im Wettbewerb. Dabei erzielte er eine Elo-Leistung von 2790!
Die Topscorer des Turniers an den einzelnen Brettern