https://www.br.de/nachrichten/bayern/blinder-schachlehrer-fingerspitzengefuehl-ersetzt-augenmass,UIxu4EV
Zusammenfassung (AI):
Ludwig Zier aus Wunsiedel erkrankte schon als Kind an einem Glaukom und verlor mit neun Jahren endgültig sein Augenlicht. Doch bereits im Alter von 14 Jahren entdeckte er an der Blindenschule in Nürnberg das Schachspiel für sich. Das Spiel der Könige gab ihm neuen Lebensmut und wurde schnell zu seiner Lebensleidenschaft. Er beschreibt, wie er jede Partie in seinem Kopf spielt und sich das Schachbrett mit den Figuren und deren jeweilige Positionen vor seinem geistigen Auge vorstellt.
Blindenschach und familiäre Unterstützung
Schach zu spielen ist schon kompliziert, wenn man das Schachbrett mit den Figuren vor sich sieht. Für jemanden, der blind ist, muss das noch wesentlich schwieriger sein. Doch Ludwig Zier hat damit keine Probleme. Er spielt seit seiner Kindheit Schach, und kleine Feinheiten an speziellen Blindenschachbrettern helfen ihm bei der Orientierung. Diese Bretter unterscheiden sich von normalen Schachbrettern durch eine leichte Erhöhung der dunklen Felder und kleine Nägel an den schwarzen Figuren, die es ihm ermöglichen, schwarz und weiß mit Fingerspitzengefühl zu unterscheiden.
Eine wichtige Rolle in Ziers Schachleben spielte sein Sohn Oliver. Das gemeinsame Schachspiel war jahrelang ihre liebste Freizeitbeschäftigung. Auch wenn Oliver inzwischen in den Vereinigten Staaten lebt, fordert er seinen Vater bei jedem Besuch in Wunsiedel zu neuen Partien heraus. Olivers Begeisterung für das Schachspiel wurde durch seinen Vater geweckt, und er hat bereits als Kind an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen und sogar ein Remis gegen den Großmeister Garry Kasparov erzielt.
Erfolge und Anerkennung
Ludwig Zier hat im Laufe der Jahre viele Titel erspielt. Er wurde viermal Deutscher Blindenschachmeister und gehörte in den 1980er Jahren zum Team der Blinden-Olympiamannschaft. Für seine Leistungen im Blindenschach wurde er von bedeutenden Persönlichkeiten wie dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl ausgezeichnet. Diese Begegnungen sind für Zier bis heute eine Quelle des Stolzes.
Schachunterricht und Engagement
Seit 21 Jahren bietet Ludwig Zier ehrenamtlich Schachunterricht am Wunsiedler Gymnasium an. Einmal pro Woche lehrt er dort Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun. Seine Lebensgefährtin unterstützt ihn dabei, indem sie ihn zur Schule fährt und beim Aufstellen der Schachbretter hilft. Für die Kinder ist Zier ein großes Vorbild. Sie sind beeindruckt davon, wie gut er sich die Schachpartien im Kopf vorstellen kann, ohne die Figuren auf dem Brett zu berühren.
Zier ist überzeugt, dass in vielen Kindern kleine Schachtalente schlummern, die er wecken und fördern möchte. Er freut sich besonders darüber, dass einige seiner Schüler auch im kommenden Schuljahr wieder bei seinem Schachkurs teilnehmen wollen. Seine größte Freude wäre es, wenn einige dieser Jugendlichen eines Tages an großen Schach-Wettbewerben teilnehmen und vielleicht sogar gewinnen würden.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/blinder-schachlehrer-fingerspitzengefuehl-ersetzt-augenmass,UIxu4EV
Zusammenfassung (AI):
Ludwig Zier aus Wunsiedel erkrankte schon als Kind an einem Glaukom und verlor mit neun Jahren endgültig sein Augenlicht. Doch bereits im Alter von 14 Jahren entdeckte er an der Blindenschule in Nürnberg das Schachspiel für sich. Das Spiel der Könige gab ihm neuen Lebensmut und wurde schnell zu seiner Lebensleidenschaft. Er beschreibt, wie er jede Partie in seinem Kopf spielt und sich das Schachbrett mit den Figuren und deren jeweilige Positionen vor seinem geistigen Auge vorstellt.
Blindenschach und familiäre Unterstützung
Schach zu spielen ist schon kompliziert, wenn man das Schachbrett mit den Figuren vor sich sieht. Für jemanden, der blind ist, muss das noch wesentlich schwieriger sein. Doch Ludwig Zier hat damit keine Probleme. Er spielt seit seiner Kindheit Schach, und kleine Feinheiten an speziellen Blindenschachbrettern helfen ihm bei der Orientierung. Diese Bretter unterscheiden sich von normalen Schachbrettern durch eine leichte Erhöhung der dunklen Felder und kleine Nägel an den schwarzen Figuren, die es ihm ermöglichen, schwarz und weiß mit Fingerspitzengefühl zu unterscheiden.
Eine wichtige Rolle in Ziers Schachleben spielte sein Sohn Oliver. Das gemeinsame Schachspiel war jahrelang ihre liebste Freizeitbeschäftigung. Auch wenn Oliver inzwischen in den Vereinigten Staaten lebt, fordert er seinen Vater bei jedem Besuch in Wunsiedel zu neuen Partien heraus. Olivers Begeisterung für das Schachspiel wurde durch seinen Vater geweckt, und er hat bereits als Kind an Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen und sogar ein Remis gegen den Großmeister Garry Kasparov erzielt.
Erfolge und Anerkennung
Ludwig Zier hat im Laufe der Jahre viele Titel erspielt. Er wurde viermal Deutscher Blindenschachmeister und gehörte in den 1980er Jahren zum Team der Blinden-Olympiamannschaft. Für seine Leistungen im Blindenschach wurde er von bedeutenden Persönlichkeiten wie dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl ausgezeichnet. Diese Begegnungen sind für Zier bis heute eine Quelle des Stolzes.
Schachunterricht und Engagement
Seit 21 Jahren bietet Ludwig Zier ehrenamtlich Schachunterricht am Wunsiedler Gymnasium an. Einmal pro Woche lehrt er dort Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis neun. Seine Lebensgefährtin unterstützt ihn dabei, indem sie ihn zur Schule fährt und beim Aufstellen der Schachbretter hilft. Für die Kinder ist Zier ein großes Vorbild. Sie sind beeindruckt davon, wie gut er sich die Schachpartien im Kopf vorstellen kann, ohne die Figuren auf dem Brett zu berühren.
Zier ist überzeugt, dass in vielen Kindern kleine Schachtalente schlummern, die er wecken und fördern möchte. Er freut sich besonders darüber, dass einige seiner Schüler auch im kommenden Schuljahr wieder bei seinem Schachkurs teilnehmen wollen. Seine größte Freude wäre es, wenn einige dieser Jugendlichen eines Tages an großen Schach-Wettbewerben teilnehmen und vielleicht sogar gewinnen würden.
