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chess.com trennt sich von 38 Mitarbeitern und Printverlagen

Mit der Play-Magnus-Übernahme hat chess.com ein Sammelsurium von Schachunternehmen unter seinem Dach vereinigt. Das gilt es zu sortieren - und auszusortieren. chess.com trennt die Printverlage ab. Sie gehen an Jacob Aagaards Quality Chess:

Zusammenfassung (AI):

Chess.com trennt seine Printverlage New In Chess und Everyman Chess und fusioniert sie mit Quality Chess zu einer Gruppe starker, unabhängiger Printverlage. Das New In Chess-Magazin bleibt unverändert, und digitale Inhalte der drei Verlage bleiben auf Chessable und Chess.com verfügbar.

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Die Übernahme umfasst die Übertragung von Vermögenswerten, geistigem Eigentum und Mitarbeitern an Quality Chess, während Chessable die digitalen Rechte von Quality Chess' über 200 Titeln erhält. Dmitri Shneider von Chess.com sagte: "Quality Chess’ Inhalte sind in der Schachgemeinschaft hoch angesehen und wir freuen uns darauf, unser Angebot auf Chessable und Chess.com auszubauen."

Die drei Verlage werden von Jacob Aagaard, CEO von Quality Chess, geleitet, bleiben aber als separate Unternehmen bestehen. Aagaard erklärte: "New In Chess wird wie gewohnt weitermachen. Ob wir die Marke Everyman weiterführen können, ist unklar, aber es wird weiterhin einen Verlag für Klubspieler und Schachanfänger geben."

New In Chess ist das weltweit führende Schachmagazin mit Lesern in 116 Ländern und feiert sein 40-jähriges Bestehen. Everyman Chess, bekannt für seine umfangreiche Sammlung von 500 Büchern und E-Books, wurde 2021 von der Play Magnus Group übernommen und 2022 Teil von Chess.com.

Shneider betonte, dass die neue Druckerei Chess.com und der Squared Thinking Group, der Muttergesellschaft von Quality Chess, ermöglicht, sich auf ihre Stärken zu konzentrieren, um die Schachgemeinschaft besser zu bedienen. Er fügte hinzu, dass das New In Chess seine unabhängige Stimme im Schach bewahren werde.

Chess.com wird nun mehr Ressourcen in seine digitalen Initiativen investieren. In den nächsten Wochen sollen neue Videoinhalte basierend auf Quality Chess-Büchern von renommierten Großmeistern wie Axel Smith und Sam Shankland veröffentlicht werden.

https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/schachkolumne-19818803.html

Zusammenfassung (AI):

Erstmals seit der Gründung 2005 hat sich Chess.com verkleinert. Die Mitgliederzahl wächst nicht mehr so schnell wie noch während der Corona-Pandemie, doch von Krise kann keine Rede sein. Der Plattform geht es um Kostensenkungen zur Verbesserung der Profitabilität und die Konzentration auf ihr Kerngeschäft: Onlineschach. Als Ende 2022 die Play-Magnus-Gruppe übernommen wurde, kamen die Schachverlage Everyman und New in Chess mit dem gleichnamigen Magazin unter die Fittiche von Chess.com, doch das Printgeschäft blieb ein Fremdkörper. Die beiden Verlage werden nun an den bisherigen Rivalen Quality Chess abgetreten, dessen Chef Jacob Aagaard ist ihr neuer Eigentümer. Der in Schottland lebende dänische Großmeister bezahlt dafür, ­indem er die digitalen Rechte an den 200 bisherigen Titeln von Quality Chess Chess.com überlässt, die wiederum von deren Tochter Chessable verwertet werden. Die Fusion der drei stärksten Anbieter von Lehr­büchern für Turnierspieler bedeutet weniger Wett­bewerb und schwächt die Position der Autoren. Ob Aagaard sich aus seiner gestärkten Position heraus an ­ambitioniertere Buchprojekte wagt, als der Markt bisher hergab, wird die Zukunft zeigen. Begrüßenswert ist, dass das „New in Chess“-Magazin wieder unabhängig vom neben dem Weltschachverband (FIDE) mächtigsten Protagonisten berichten kann. Unter seinem neuen Chefredakteur Remmelt Otten hechelt es kaum noch dem Turnierge­schehen nach, liefert mehr Hintergrund und bildet unterschiedliche Standpunkte ab. Chess.com hat sich indessen nicht nur von den Verlagen und ihrem Personal getrennt, ­sondern un­gefähr 40 der gut 800 Mitarbeiter ge­kündigt. Vom deutschen Chess24-Kernteam, das 2019 mit Play Magnus fusionierte, ist anscheinend niemand mehr bei Chess.com. ­Firmenchef Erik Alle­best hatte oft darauf hingewiesen, dass noch kaum jemand Chess.com je von selbst verlassen habe. Weder zur Zahl der Entlassungen noch zu den Motiven nahm er auf Nachfrage Stellung, sondern ließ über eine Firmensprecherin mitteilen: „Wir haben die schwere Entscheidung getroffen, das Team etwas zu verkleinern, und uns von vielen phantastischen Leuten verabschiedet, die Schach lieben und die wir vermissen werden.“ Zuletzt trat die Plattform auch im Marketing aggressiver auf und stärkte ihre Position, bevor sich neue Wettbewerber aus Frankreich und Amerika am Schachmarkt etablieren können. Anfang 2022 ist General Atlantic eingestiegen. Der auf Wachstum spezialisierte amerikanische Investor setzt das Management wohl unter Zugzwang, fit für den ­Börsengang zu werden. Zugzwang ist auch ein zentrales Motiv in vielen Schachaufgaben. Wie bei diesem, das sich Fritz Giegold 1952 ausgedacht hat: Matt in drei Zügen!