Millennium plant eine Reihe von interaktiven Online-Specials für die Schachgemeinschaft. Los geht’s am Freitag, 20. September, um 19.30 Uhr (zur Anmeldung). Referenten werden der Programmierer und Ingenieur Ruud Martin sein, Entwickler des Mephisto Phoenix, sowie Thomas Karkosch, Geschäftsführer von Millennium. Die Teilnahme ist kostenlos. Alle Teilnehmenden erhalten einen 10-Prozent-Rabatt-Gutschein für ein Exemplar des Schachcomputer-Flaggschiffs.
Der Wunsch nach solchen Live-Online-Specials sei ein Ergebnis der großen Millennium-Umfrage im April/Mai gewesen, sagt Maximilian Hegener. Künftige Veranstaltungen, deren Referenten und Themen wollen die Millennium-Chefs Hegener und Karkosch an der Resonanz des Publikums ausrichten.
Inhaltlich seien diverse Ansätze denkbar, von Schachprogrammierung und -entwicklung über Schachcomputerhistorie bis zu Anwendungsbeispielen für Analyse oder Nutzung der Online-Funktionen. Generell soll das Format über reine Vorträge hinausgehen, stattdessen interaktiv sein. Das Publikum bekommt Gelegenheit, Top-Experten wie den niederländischen Schachcomputerfachmann zu befragen.
Die Veranstaltung mit Martin könnte der Auftakt einer langen Reihe von Online-Specials mit bekannten Persönlichkeiten aus der Schachcomputerszene sein. Hegener steht etwa in Kontakt mit Stefan Meyer-Kahlen, 18-maliger Computerschachweltmeister mit seinem „Shredder“ und (vor 24 Jahren!) Erfinder des „Universal Chess Interface“ (UCI), das bis heute als Standard gilt, um Schach-Engines mit Benutzeroberflächen kommunizieren zu lassen.
Hegener und Karkosch schwebt auch vor, die Inhalte künftiger Online-Formate zum Teil mehr auf Schach, weniger auf Computerschach zu fokussieren. Bekannte Schachmeisterinnen und Meister könnten ihre besten Partien zeigen und/oder von Meilensteinen ihrer Karriere berichten. „Was wir genau anbieten, werden wir davon abhängig machen, was die Teilnehmenden möchten“, sagt Karkosch. Teil des ersten Webinars wird eine Fragerunde zu künftigen Veranstaltungen sein.
Zum Auftakt wird mit Ruud Martin jemand präsent sein, der nicht nur Entwickler, sondern auch Mitnamensgeber des Mephisto Phoenix ist. „Mephisto“ ist eine Referenz an die große Schachcomputertradition des Millennium-Vorgängerunternehmens Hegener + Glaser, dem es als Weltmarktführer in den 80er- und 90er-Jahren gelungen war, „Mephisto“ zum Synonym für Schachcomputer zu machen. „Phoenix“ bezieht sich auf „Phoenix Chess Systems“, das von Martin 2009 gegründete Unternehmen.
Nicht nur als Entwickler, auch als Schachcomputerliebhaber hat sich Martin im Lauf der 2000er-Jahre auf ästhetisch wie technisch hochwertige Geräte fokussiert. Ziel von Phoenix Chess Systems sei, „die besten, stärksten und begehrtesten Schachsysteme der Welt zu entwickeln, zu bauen und zu produzieren“, schreibt Martin auf seiner Website.
2020 haben Ruud Martins Unternehmen und Millennium eine Partnerschaft beschlossen. „Wir wollen Schachcomputer völlig neu denken. Die neue Generation soll eine noch nie dagewesene Funktionsvielfalt mit einer höchst intuitiven Bedienung verbinden“, erklärte Martin damals. Ende 2022 präsentierten die Partner der Welt das Ergebnis ihrer Entwicklungsarbeit: den Mephisto Phoenix.