Warum Lasker in Münster sitzt

Zuletzt war die Wanderausstellung "Zwischen Erfolg und Verfolgung" über jüdische Sportler bis 1933 und danach im November 2020 in Bochum zu sehen. Jetzt, nach mehr als einem halben Jahr, ist sie wieder da. Bis zum 27. Juli finden Emanuel Lasker (1868-1941) und 16 weitere jüdische Sportler aus Deutschland auf dem Überwasserkirchplatz in Münster eine vorübergehende … Warum Lasker in Münster sitzt weiterlesen

Grischuk zum Kandidatenturnier: “Völlig unklar, ob das jemals beendet wird.”

Warum Maxime Vachier Lagrave sich in Wijk an Zee so schwer tut? Weil ihn das Kandidatenturnier beschäftigt. Zur Halbzeit führt der Franzose beim Ringen der WM-Kandidaten und hat damit beste Aussichten, Magnus Carlsens nächster Herausforderer beim gerade angekündigten WM-Match zu werden. Aber nun frage sich MVL, ob der Wettbewerb jemals beendet wird. Das ist eine … Grischuk zum Kandidatenturnier: “Völlig unklar, ob das jemals beendet wird.” weiterlesen

Kaffee, Zigaretten und ein Schäferhund: Besuch von Friedrich Sämisch

Nach einem Simultan in Stuttgart ist Friedrich Sämisch spontan bei Familie Mohrlok im Stadtteil Wangen zu Gast geblieben. Er soll dem talentierten Sohn Schachtraining geben, darf dafür umsonst übernachten und wird verköstigt – mit Kaffee und Zigaretten in erster Linie, die beiden Hauptnahrungsmittel der Berliner Schachlegende. Wochenlang darf er seinem Bohémien-Lebensstil frönen, bis nachmittags schlafen … Kaffee, Zigaretten und ein Schäferhund: Besuch von Friedrich Sämisch weiterlesen

Aljechins Kanone und andere Batterien (Antwort 109)

Der amerikanische IM Eric Rosen ist einer der wenigen, die Meisterschaft am Brett und Meisterschaft in den Sozialen Medien vereinen. Als Meister am Schachbrett ist er unseren Lesern schon bekannt, weil wir ihm und seinem Schachkumpel IM Kostya Kavutskiy neulich genau auf die Finger schauen mussten, als die beiden per Youtube verbreiteten, das Blumenfeld-Gambit sei … Aljechins Kanone und andere Batterien (Antwort 109) weiterlesen

Nimzowitschs Pirouetten

Wer anderen Leuten Dinge erklärt, dem sollte es ein Anliegen sein, verstanden zu werden. Gedankliche und sprachliche Klarheit des Lehrenden helfen dem Schüler. Ein Lehrtext, gespickt mit Fachbegriffen und Abschweifungen, verfehlt sein Ziel. Klarheit war nicht das Anliegen von Aaron Nimzowitsch. Schrieb der Meister über Schach, ergoss sich eine Flut von neu geprägten Fachbegriffen über … Nimzowitschs Pirouetten weiterlesen

Offenes Visier gegen den Weltmeister: Alexander Donchenkos Gefecht mit Magnus Carlsen

Um sich vor dem WM-Match im November aufzuwärmen, haben die beiden Kontrahenten ein sehr unterschiedliches Programm gewählt. Fabiano Caruana vertrat bei der Schacholympiade am ersten Brett die USA und musste sich fast durchweg mit Weltklassegroßmeistern auseinandersetzen. Magnus Carlsen ließ die Schacholympiade sausen und fuhr stattdessen zum Europacup der Vereine nach Griechenland, um (ohne Honorar!) für … Offenes Visier gegen den Weltmeister: Alexander Donchenkos Gefecht mit Magnus Carlsen weiterlesen

Nimzowitschs Erbe: Konkrete Expansionslust und taktische Prophylaxe

Den raren Begriff "Expansionslust" finden wir heute ausschließlich in wirtschaftlichen Zusammenhängen. Wenn ein Unternehmen sich neue Märkte erschließt und seine Gegenspieler verdrängt oder kauft, dann ist das Management getrieben von, genau, Expansionslust. In einem ganz anderen Zusammenhang geprägt hat den Begriff unser guter, alter Bekannter Aaron Nimzowitsch vor fast 100 Jahren in seinen Strategie-Dauerbrennern "Mein … Nimzowitschs Erbe: Konkrete Expansionslust und taktische Prophylaxe weiterlesen

Warum eigentlich “Indisch”?

Als auf dem Kontinent die Waffen schwiegen, brach auf dem Schachbrett eine Revolution aus. Die "Hypermodernen", angeführt von Richard Reti und Aaron Nimzowitsch, lehnten sich gegen die (vermeintlich) starren Lehren Steinitzs und Tarraschs auf. Beherrschen statt besetzen Den Kampf um das Zentrum führten diese jungen Wilden des Schachs mit ganz anderen Mitteln als ihre großen … Warum eigentlich “Indisch”? weiterlesen

Die vier Gebote der Eröffnung (II)

Antwort 29 Als erstes sollte den Schwarzspieler die Option anspringen, seinen potenziell schlechten weißfeldrigen Läufer zu entwickeln. Wer seine Bauern auf den weißen Feldern festlegt so wie hier der Schwarze, der sollte eine Idee haben, wie er seinen weißfeldrigen Läufer ins Spiel bringt, um ihn nicht hinter seinen Bauern einsperren zu müssen. Hier hat der … Die vier Gebote der Eröffnung (II) weiterlesen

Siegbert Tarrasch: die Helene Fischer der Schachpublizisten

Anderswo erfahren Meister ihres Fachs Respekt und Anerkennung. Nur die Deutschen erfreuen sich daran, Landsleute zu verspotten, die ihr Handwerk, ihr Geschäft und/oder ihre Kunst meisterhaft beherrschen und damit Erfolg haben. Siegbert Tarrasch war Weltklasse, in mancher Hinsicht seiner Zeit voraus und hat obendrein instruktive Lehrbücher geschrieben, in denen er seine Erkenntnisse teilte. Aber der … Siegbert Tarrasch: die Helene Fischer der Schachpublizisten weiterlesen

Tarrasch und sein Lieblingsfeind

Den Beinamen "Praeceptor Germaniae" (Lehrmeister Deutschlands) hat sich Dr. Siegbert Tarrasch (1862-1934) redlich verdient. Ein Leben lang hat er schachlich publiziert und mit seinem Lehrbüchern Generationen von Schachjüngern in die Feinheiten unseres Spiel eingeweiht. Nur sein Lieblingsfeind Aaron Nimzowitsch wollte die Lehren des Doktors partout nicht annehmen. Nimzowitsch, Vertreter der "Hypermoderne", hielt Tarraschs klassische Sicht der Dinge für … Tarrasch und sein Lieblingsfeind weiterlesen

Tarrasch und sein Lieblingsfeind II

Antwort 19 Jürgern Lerner - Michael Hein, November 2017 Das Zentrum ist der wichtigste, zentrale Teil des Schlachtfeldes Schachbrett. Wer im Zentrum die Oberhand hat, der steht in der Regel besser. So weit waren sich Tarrasch und Nimzowitsch einig. Aber während Tarrasch gemäß der Lehren des ersten Schachweltmeisters Wilhelm Steinitz (1836-1900) das Zentrum möglichst besetzen wollte, … Tarrasch und sein Lieblingsfeind II weiterlesen