Bis zu 6.000 Partien! Auf einer einzigen Diskette! Garry Kasparov erkannte sofort die Möglichkeiten, als ihm Matthias Wüllenweber 1986 in einem Baseler Hotelzimmer seine Erfindung zeigte: eine Datenbank für Schachpartien. Sogleich ließ sich Kasparov als erster ChessBase-Kunde registrieren. Wüllenwebers Entwicklung sei im Schach "die wichtigste Neuerung seit der Erfindung des Buchdrucks", sagte der Weltmeister. Kasparov … “Wer verliert schon gerne gegen Kollegen?”: Matthias Wüllenweber über Onlineschach weiterlesen
Schlagwort: Garry Kasparow
Die Briten, die Deutschen und das Schachbuch des Jahres 2020
Lang ist die Liste von bemerkenswerten Briten, die einflussreiche Werke über Schach verfasst haben. Weil die Briten etwas von Schachbüchern verstehen, ist die jährliche Kür des Buchs des Jahres des Englischen Verbands ECF von besonderem Interesse. 2020 hat es erstaunlicherweise kein Autor aus dem Vereinigten Königreich unter die Nominierten geschafft. Stattdessen eine Reihe von deutschen. … Die Briten, die Deutschen und das Schachbuch des Jahres 2020 weiterlesen
Der Tag, an dem mich Alexander Aljechin bestraft hat
Mit den Partien von Alexander Aljechin setzte ich mich schon immer weniger gern auseinander als mit denen anderer Legenden wie Nimzowitsch oder Petrosjan. Trotzdem bin ich natürlich auch „sein“ Kapitel in Garri Kasparows Band 2 von „Meine großen Vorkämpfer“ durchgegangen. Als „Genie der Schachkombinationen“ wurde Aljechin gemäß Kasparow schon zu Lebzeiten bezeichnet, von vielen Weltmeistern … Der Tag, an dem mich Alexander Aljechin bestraft hat weiterlesen
Wesley Sos selbsterfüllende Prophezeiung
1.f3, eine Eröffnung, die die weiße Stellung nicht besser macht: Vernachlässigt die Entwicklung (behindert sie sogar), schwächt die Königsstellung. Mit diesem Patzerzug begann Magnus Carlsen am Dienstag sein Match gegen Wesley So, das Finale der chess24-Banterserie. Vor dem Match hatte der Weltmeister mit Freunden zusammengesessen, und die fragten, warum sie zuschauen sollen. „Ich wollte ihnen … Wesley Sos selbsterfüllende Prophezeiung weiterlesen
Carlsen vs. Kasparov: Revanche missglückt
Auf dem Brett war nichts los. Aber immerhin gab es abseits davon einen kleinen Schlagabtausch. Nachdem Garry Kasparov seine Partie gegen Magnus Carlsen gerettet hatte, zeigte er ein Abspiel und sagte: "So hätte er spielen müssen, ich hätte sofort aufgegeben." "Das wäre ziemlich dumm gewesen", entgegnete Carlsen - und zeigte, wie Kasparov weiteren Widerstand hätte … Carlsen vs. Kasparov: Revanche missglückt weiterlesen
Kasparov gegen Carlsen!
Ich habe gespielt wie ein Kind", schimpfte Magnus Carlsen, nachdem er in Reykjavik das Erstrundenmatch gegen Garry Kasparov verloren hatte und ausgeschieden war. 16 Jahre ist das jetzt her, und Magnus Carlsen war tatsächlich ein Kind - ein 13-jähriger IM aus Norwegen, ein großes Schachversprechen, aber noch nicht mehr. Seit dieser Begegnung 2004 sind Carlsen … Kasparov gegen Carlsen! weiterlesen
Schach, Chili, Pfeffer und eine Tragödie
Als der angehende Weltmeister Magnus Carlsen die Red Hot Chili Peppers während des „Rock in Rio“-Festivals 2011 hinter den Kulissen besuchte, ergab sich ein Simultan gegen die komplette Band. Magnus gewann alle Partien, aber Bassist Flea verteidigte sich noch hartnäckig und kreativ, als seine Kollegen längst matt waren.
Affront gegen den Ajatollah – und nebenbei ein WM-Match
Gäbe es eine Rangliste der dramatischsten WM-Matches, sie würde angeführt von der Gigantenschlacht Garry Kasparov - Anatoli Karpov, Sevilla 1987. Dahinter auf Platz zwei ein Neuzugang: Ju Wenjun - Aleksandra Goryachkina, Shanghai/Vladivostok 2020, ein Match, das den Fan mit einer Dramaturgie voller Wendungen, Katastrophen und Comebacks fesselte. Leider hat es kaum jemand mitbekommen.
Offener Brief an Franz Beckenbauer
Lieber Herr Beckenbauer, Ihre neueste Einlassung zum Thema Schach kann ich so nicht stehen lassen. Schachspieler sind emotionslos? Schach löst beim Betrachter keine Gefühlsregungen aus? Glauben Sie das wirklich?
Wie ich fast mein zweites Autogramm von Garri Kasparow bekam
Als Jochen Jansen eine Geschichte mit dem Titel "Wie ich fast mein zweites Autogramm von Garri Kasparow bekam" vorschlug, dachte der Schreiber dieser Zeilen sogleich an seine persönliche Kasparow-Episode: "Wie ich fast mit Garri Kasparow eine Suppe ausgelöffelt hätte".
Der Angstgegner
Von Martin Hahn Im neuen Gedicht möchte ich die Perspektive wechseln und das lyrische Ich eher als unterlegenen Spieler darstellen. Wenn ich zum Beispiel im Bereich der Weltelite über diesen Begriff nachdenke, fällt mir dazu sofort die interessante Dreiecks-Konstellation Kasparow-Anand-Kramnik ein. Nachdem Kasparow zu Beginn des Auftauchens von Vishy in der Weltspitze von diesem zwei … Der Angstgegner weiterlesen
Zum Tode von Pal Benkö
Pal Benkö war schon fast zwei Wochen tot, gestorben in Budapest im Alter von 91 Jahren, da widmete ihm der zweitbeste Spieler der Welt eine besondere Hommage, ein Benkö- oder Wolga-Gambit, wie es die Welt und selbst der Erfinder der Eröffnung nie gesehen hatte. „Ein perfektes Benkö-Gambit sogar mit dem Turm auf b8“, sagte Fabiano … Zum Tode von Pal Benkö weiterlesen
Gens una sumus? Nicht im Schach960
Am Brett hat Hans-Walter Schmitt, Elo 2071, selten für Aufsehen gesorgt. Und doch ist er einer der besten Köpfe des deutschen Schachs, der beste womöglich. Ob WM-Kampf, Großmeisterturnier oder Kindertraining: Was Schmitt organisiert, das funktioniert, und wen er fördert, der gewinnt. In fast drei Dekaden als Schach-Macher lag Schmitt nur ein Mal daneben. Nicht in … Gens una sumus? Nicht im Schach960 weiterlesen
Vladimir Kramnik – eine Karriere (II): von Manila bis Toiletgate
Als die Russen 1992 ihre Mannschaft für die Olympiade in Manila zusammenstellten, war es Kasparow, der mit Macht darauf drängte, Kramnik mitzunehmen. Auch das keine Selbstverständlichkeit. Der bald 17-Jährige war noch nicht einmal Internationaler Meister und außerhalb Russlands unbekannt. Es bedurfte einiger Debatten, einige Widerstände waren zu überwinden, bis der russische Verband den jungen Fide-Meister … Vladimir Kramnik – eine Karriere (II): von Manila bis Toiletgate weiterlesen
Vladimir Kramnik – eine Karriere (I)
In aller Regel ziehen sich die Allerbesten auch im Herbst ihrer Karriere nicht vom Schach zurück, dafür lieben sie das Spiel und den Wettkampf zu sehr. Große Schachkarrieren klingen aus, sie enden nicht abrupt. Ausnahmen wie Fischer oder Morphy bestätigen die Regel. Am 10. März 2005 löste der frühe Rücktritt Garry Kasparows eine Schockwelle aus. … Vladimir Kramnik – eine Karriere (I) weiterlesen