Stefan Kindermann
Zitat von Conrad Schormann am 19. März 2025, 13:34 Uhrhttps://perlenvombodensee.de/2021/04/18/stefan-kindermann-ich-wollte-nichts-anderes-machen-als-professionell-schach-zu-spielen/
https://perlenvombodensee.de/2021/04/30/stefan-kindermann-in-oesterreich-halten-sie-mich-fuer-einen-piefke/
Stefan Kindermann: “Ich wollte damals nichts anderes machen, als professionell Schach zu spielen”
Stefan Kindermann: “In Österreich halten sie mich für einen Piefke”
Zitat von Conrad Schormann am 19. März 2025, 13:40 UhrSchach und Business: Was Finanzprofis von Großmeister Stefan Kindermann lernen können
Als Stefan Kindermann als Jugendlicher beschloss, Schachprofi zu werden, erntete er in seiner akademisch geprägten Familie wenig Verständnis. Doch er blieb seinem Plan treu, wurde Großmeister – und später Unternehmer und Strategie-Coach. Heute steht er auf den Bühnen großer Finanzkongresse und zeigt Managern, Investoren und Unternehmern, wie sie von den Methoden des Schachs profitieren können. Das österreichische Finanzportal boersianer.at hat Kindermann und dessen Einsichten jetzt zum zweiten Mal ins Scheinwerferlicht gestellt.
Zwischen Schach und Finanzmärkten gibt es erstaunliche Parallelen: Beide erfordern strategisches Denken, Entscheidungsfindung unter Unsicherheit und den Umgang mit Emotionen. Viele Finanzexperten sind selbst passionierte Schachspieler – darunter auch Ken Rogoff, einst Chefökonom des IWF und ebenfalls ein Großmeister.
https://perlenvombodensee.de/2024/12/24/deutschlands-wirtschaft-eine-maschine-oekonom-und-schachgrossmeister-kenneth-rogoff/
1. Die Macht der Intuition – und ihrer Grenzen
Wir neigen dazu, unsere Entscheidungen als rational zu betrachten. Doch laut Kindermann trifft unser Gehirn 98 Prozent aller Entscheidungen unbewusst und intuitiv. Gerade in stressigen Situationen übernehmen Emotionen die Kontrolle – in der Schachwelt ebenso wie an den Finanzmärkten. Angst und Gier beeinflussen sowohl einen kritischen Zug gegen einen Großmeister als auch den impulsiven Kauf oder Verkauf einer Aktie.
Doch Intuition ist nicht nur hinderlich. Die besten Spieler – so Kindermann – haben die Fähigkeit, intuitiv das Richtige zu tun. Magnus Carlsen, der dominierende Schachweltmeister unserer Zeit, vertraut oft seiner Intuition – weil er sie systematisch trainiert hat. Finanzprofis können das Gleiche tun: Statt sich blind auf spontane Eingebungen zu verlassen, sollten sie ihre Intuition hinterfragen, reflektieren und daraus lernen.
2. Entscheidungen unter Druck: Die Kunst der Klarheit
Ob eine tickende Schachuhr oder ein kollabierender Aktienkurs – Druck führt oft zu vorschnellen Entscheidungen. Doch genau in solchen Momenten gilt es, kühlen Kopf zu bewahren. Kindermanns „Königsplan“ lehrt, zuerst mentale Klarheit zu schaffen, um impulsive Schnellschüsse zu vermeiden.
„Die richtig guten Spieler nehmen sich die Zeit, zumindest kurz in sich zu gehen, auf den eigenen Zustand zu achten und erst dann überlegt eine Entscheidung zu treffen.“ Ein Prinzip, das ebenso für Trader und Investoren gilt: Wer sich bewusst macht, wie äußere Faktoren (z. B. Stress, schlechte Nachrichten oder gar das Wetter) die eigene Risikobereitschaft beeinflussen, kann bessere Entscheidungen treffen.
3. Erfolgsfallen vermeiden – Lernen aus Niederlagen
Im Schach wie im Business gilt: Man lernt am meisten aus seinen Niederlagen. Doch während eine verlorene Partie direkt sichtbar ist, kann ein schlechter Geschäftsentscheid lange unbemerkt bleiben.
„In Erfolgsfallen blenden wir gerne aus, was nicht so gut gelaufen ist“, warnt Kindermann. Manchmal führt eine glückliche Fügung zum Sieg – aber wer den eigenen Erfolg nicht kritisch hinterfragt, läuft Gefahr, beim nächsten Mal ins offene Messer zu rennen. Deshalb rät er, sich nach jedem Entscheid (sei es eine Partie oder eine Investition) nicht nur zu fragen, was schiefgelaufen ist, sondern auch: Was habe ich gut gemacht? Diese reflektierte Analyse hilft, langfristig bessere Strategien zu entwickeln.
4. Perspektivenwechsel: Den Gegner – oder den Markt – lesen
Schach ist ein Kampf der Ideen, bei dem es entscheidend ist, sich in den Gegner hineinzuversetzen. Auch in der Finanzwelt ist diese Fähigkeit essenziell: Wer verstehen will, wie Märkte oder Mitbewerber agieren, muss ihre Motive und Strategien durchdenken.
Kindermann betont, dass Unternehmen mit flachen Hierarchien oft besser darin sind, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen als starre Organisationen. Ein guter Investor oder Unternehmer sollte also nicht nur eigene Pläne optimieren, sondern sich auch fragen: Was sieht mein Gegenüber, was ich nicht sehe?
5. Risiko, Glaube und Märkte – die Realität des Finanzschachs
An der Börse entscheidet oft nicht nur Fundamentalanalyse über den Wert einer Aktie, sondern auch die kollektive Wahrnehmung. Kindermann formuliert es so:
„Sobald viele glauben, dass eine Firma mal viel wert sein wird, ist sie tatsächlich viel wert.“
Diese Marktpsychologie ähnelt Schachpartien, in denen sich ein scheinbar schlechter Zug plötzlich als brillant entpuppt, wenn der Gegner ihn falsch einschätzt. Trader und Unternehmer sollten sich also stets bewusst sein, dass Erwartungen, Stimmungen und Emotionen den Markt ebenso beeinflussen wie harte Zahlen.
Quellen:
https://www.boersianer.at/artikel/schachtipps-fuers-boesenparkett
https://www.boersianer.at/artikel/portraet-stefan-kindermann
Schach und Business: Was Finanzprofis von Großmeister Stefan Kindermann lernen können
Als Stefan Kindermann als Jugendlicher beschloss, Schachprofi zu werden, erntete er in seiner akademisch geprägten Familie wenig Verständnis. Doch er blieb seinem Plan treu, wurde Großmeister – und später Unternehmer und Strategie-Coach. Heute steht er auf den Bühnen großer Finanzkongresse und zeigt Managern, Investoren und Unternehmern, wie sie von den Methoden des Schachs profitieren können. Das österreichische Finanzportal boersianer.at hat Kindermann und dessen Einsichten jetzt zum zweiten Mal ins Scheinwerferlicht gestellt.
Zwischen Schach und Finanzmärkten gibt es erstaunliche Parallelen: Beide erfordern strategisches Denken, Entscheidungsfindung unter Unsicherheit und den Umgang mit Emotionen. Viele Finanzexperten sind selbst passionierte Schachspieler – darunter auch Ken Rogoff, einst Chefökonom des IWF und ebenfalls ein Großmeister.
“Deutschlands Wirtschaft, eine Maschine” – Ökonom und Schachgroßmeister Kenneth Rogoff
1. Die Macht der Intuition – und ihrer Grenzen
Wir neigen dazu, unsere Entscheidungen als rational zu betrachten. Doch laut Kindermann trifft unser Gehirn 98 Prozent aller Entscheidungen unbewusst und intuitiv. Gerade in stressigen Situationen übernehmen Emotionen die Kontrolle – in der Schachwelt ebenso wie an den Finanzmärkten. Angst und Gier beeinflussen sowohl einen kritischen Zug gegen einen Großmeister als auch den impulsiven Kauf oder Verkauf einer Aktie.
Doch Intuition ist nicht nur hinderlich. Die besten Spieler – so Kindermann – haben die Fähigkeit, intuitiv das Richtige zu tun. Magnus Carlsen, der dominierende Schachweltmeister unserer Zeit, vertraut oft seiner Intuition – weil er sie systematisch trainiert hat. Finanzprofis können das Gleiche tun: Statt sich blind auf spontane Eingebungen zu verlassen, sollten sie ihre Intuition hinterfragen, reflektieren und daraus lernen.
2. Entscheidungen unter Druck: Die Kunst der Klarheit
Ob eine tickende Schachuhr oder ein kollabierender Aktienkurs – Druck führt oft zu vorschnellen Entscheidungen. Doch genau in solchen Momenten gilt es, kühlen Kopf zu bewahren. Kindermanns „Königsplan“ lehrt, zuerst mentale Klarheit zu schaffen, um impulsive Schnellschüsse zu vermeiden.
„Die richtig guten Spieler nehmen sich die Zeit, zumindest kurz in sich zu gehen, auf den eigenen Zustand zu achten und erst dann überlegt eine Entscheidung zu treffen.“ Ein Prinzip, das ebenso für Trader und Investoren gilt: Wer sich bewusst macht, wie äußere Faktoren (z. B. Stress, schlechte Nachrichten oder gar das Wetter) die eigene Risikobereitschaft beeinflussen, kann bessere Entscheidungen treffen.
3. Erfolgsfallen vermeiden – Lernen aus Niederlagen
Im Schach wie im Business gilt: Man lernt am meisten aus seinen Niederlagen. Doch während eine verlorene Partie direkt sichtbar ist, kann ein schlechter Geschäftsentscheid lange unbemerkt bleiben.
„In Erfolgsfallen blenden wir gerne aus, was nicht so gut gelaufen ist“, warnt Kindermann. Manchmal führt eine glückliche Fügung zum Sieg – aber wer den eigenen Erfolg nicht kritisch hinterfragt, läuft Gefahr, beim nächsten Mal ins offene Messer zu rennen. Deshalb rät er, sich nach jedem Entscheid (sei es eine Partie oder eine Investition) nicht nur zu fragen, was schiefgelaufen ist, sondern auch: Was habe ich gut gemacht? Diese reflektierte Analyse hilft, langfristig bessere Strategien zu entwickeln.
4. Perspektivenwechsel: Den Gegner – oder den Markt – lesen
Schach ist ein Kampf der Ideen, bei dem es entscheidend ist, sich in den Gegner hineinzuversetzen. Auch in der Finanzwelt ist diese Fähigkeit essenziell: Wer verstehen will, wie Märkte oder Mitbewerber agieren, muss ihre Motive und Strategien durchdenken.
Kindermann betont, dass Unternehmen mit flachen Hierarchien oft besser darin sind, sich in andere Perspektiven hineinzuversetzen als starre Organisationen. Ein guter Investor oder Unternehmer sollte also nicht nur eigene Pläne optimieren, sondern sich auch fragen: Was sieht mein Gegenüber, was ich nicht sehe?
5. Risiko, Glaube und Märkte – die Realität des Finanzschachs
An der Börse entscheidet oft nicht nur Fundamentalanalyse über den Wert einer Aktie, sondern auch die kollektive Wahrnehmung. Kindermann formuliert es so:
„Sobald viele glauben, dass eine Firma mal viel wert sein wird, ist sie tatsächlich viel wert.“
Diese Marktpsychologie ähnelt Schachpartien, in denen sich ein scheinbar schlechter Zug plötzlich als brillant entpuppt, wenn der Gegner ihn falsch einschätzt. Trader und Unternehmer sollten sich also stets bewusst sein, dass Erwartungen, Stimmungen und Emotionen den Markt ebenso beeinflussen wie harte Zahlen.
Quellen:
https://www.boersianer.at/artikel/schachtipps-fuers-boesenparkett
https://www.boersianer.at/artikel/portraet-stefan-kindermann