Speed Chess: Keymer draußen
Zitat von Conrad Schormann am 18. Oktober 2025, 9:38 UhrVincent Keymer scheidet nach dramatischem Overtime-Krimi gegen Wesley So aus
Quelle: chess.com – „Wesley So Beats Keymer In Overtime“, Anthony Levin (17. Oktober 2025)
Vincent Keymer ist in der Runde der letzten 16 der Speed Chess Championship 2025 ausgeschieden – aber in einer Begegnung, die zu den spannendsten des bisherigen Turniers zählt. Gegen den favorisierten Wesley So, der laut Prognosen eine klare Angelegenheit hätte feiern sollen, kämpfte der 20-Jährige über fast vier Stunden auf Augenhöhe und zwang den US-Star erst in der Verlängerung in die Entscheidung.
Das Endergebnis von 11–14 spiegelt den knappen Verlauf kaum wider. Keymer verlor den ersten Abschnitt (5 + 1) knapp, gewann den zweiten (3 + 1) und hielt den Bullet-Teil (1 + 1) ausgeglichen – erst im Overtime-Stechen zog So mit drei Siegen in Folge davon.
Dabei war Keymer mehrfach am Sieg vorbeigeschrammt. Gleich zu Beginn gewann er die Auftaktpartie und brachte So früh in Bedrängnis. Immer wieder erspielte er sich bessere Stellungen, teilweise klar gewonnene Endspiele – doch in den Sekundenbrennern fehlte die Routine. Kommentator Aman Hambleton sah darin das Muster des gesamten Matches: „Vincent spielt das bessere Schach, aber er verliert die Nerven, wenn es auf Sekunden ankommt.“
So selbst bestätigte das nach dem Match: „Ich denke, er hat heute das bessere Schach gespielt. Er dominierte viele Eröffnungen, besonders mit Schwarz. Aber in Zeitnot wird er nervös – sogar in völlig gewonnenen Stellungen.“
Trotz des Ausscheidens überraschte Keymer die Statistiker. Als Debütant beim SCC hatte er laut Vorhersagen nur eine 17-Prozent-Siegchance, doch er zwang den US-Champion an den Rand einer Niederlage. Nach dem 3,5:3,5 im Bullet war So bereits angeschlagen, bevor er sich in der Verlängerung mit all seiner Erfahrung durchsetzte.
Keymer blieb nach dem Wettkampf gefasst, doch die Enttäuschung war spürbar: Er hatte nicht nur eines seiner besten Online-Matches gespielt, sondern auch gezeigt, dass er zur absoluten Weltspitze im Schnell- und Blitzschach aufgeschlossen hat – selbst wenn ihm am Ende Sekunden und Erfahrung fehlten. So lobte seinen Gegner ausdrücklich: „Vincent wird jedes Jahr stärker.“
Vincent Keymer scheidet nach dramatischem Overtime-Krimi gegen Wesley So aus
Quelle: chess.com – „Wesley So Beats Keymer In Overtime“, Anthony Levin (17. Oktober 2025)
Vincent Keymer ist in der Runde der letzten 16 der Speed Chess Championship 2025 ausgeschieden – aber in einer Begegnung, die zu den spannendsten des bisherigen Turniers zählt. Gegen den favorisierten Wesley So, der laut Prognosen eine klare Angelegenheit hätte feiern sollen, kämpfte der 20-Jährige über fast vier Stunden auf Augenhöhe und zwang den US-Star erst in der Verlängerung in die Entscheidung.
Das Endergebnis von 11–14 spiegelt den knappen Verlauf kaum wider. Keymer verlor den ersten Abschnitt (5 + 1) knapp, gewann den zweiten (3 + 1) und hielt den Bullet-Teil (1 + 1) ausgeglichen – erst im Overtime-Stechen zog So mit drei Siegen in Folge davon.
Dabei war Keymer mehrfach am Sieg vorbeigeschrammt. Gleich zu Beginn gewann er die Auftaktpartie und brachte So früh in Bedrängnis. Immer wieder erspielte er sich bessere Stellungen, teilweise klar gewonnene Endspiele – doch in den Sekundenbrennern fehlte die Routine. Kommentator Aman Hambleton sah darin das Muster des gesamten Matches: „Vincent spielt das bessere Schach, aber er verliert die Nerven, wenn es auf Sekunden ankommt.“
So selbst bestätigte das nach dem Match: „Ich denke, er hat heute das bessere Schach gespielt. Er dominierte viele Eröffnungen, besonders mit Schwarz. Aber in Zeitnot wird er nervös – sogar in völlig gewonnenen Stellungen.“
Trotz des Ausscheidens überraschte Keymer die Statistiker. Als Debütant beim SCC hatte er laut Vorhersagen nur eine 17-Prozent-Siegchance, doch er zwang den US-Champion an den Rand einer Niederlage. Nach dem 3,5:3,5 im Bullet war So bereits angeschlagen, bevor er sich in der Verlängerung mit all seiner Erfahrung durchsetzte.
Keymer blieb nach dem Wettkampf gefasst, doch die Enttäuschung war spürbar: Er hatte nicht nur eines seiner besten Online-Matches gespielt, sondern auch gezeigt, dass er zur absoluten Weltspitze im Schnell- und Blitzschach aufgeschlossen hat – selbst wenn ihm am Ende Sekunden und Erfahrung fehlten. So lobte seinen Gegner ausdrücklich: „Vincent wird jedes Jahr stärker.“