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Reimagining 1.e4

Matthew Sadler vergibt fünf Sterne für „Reimagining 1.e4“ von Nikolaos Ntirlis

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Der britische Großmeister und Schachbuchkritiker Matthew Sadler hat dem neuen Werk von Nikolaos NtirlisReimagining 1.e4, die Höchstwertung von fünf Sternen verliehen. In seiner Rezension lobt Sadler das Buch als „wirklich beeindruckend“ – sowohl inhaltlich als auch in der didaktischen Umsetzung.

Das Repertoirebuch, erschienen bei Quality Chess, liefert auf rund 300 Seiten ein vollständiges 1.e4-Repertoire gegen alle gängigen Verteidigungen – darunter 120 Seiten zu 1.e4 e5, 100 zur Sizilianischen Verteidigung, gut 20 zur Französischen und über 10 zur Caro-Kann-Verteidigung. Auch seltenere Varianten wie Skandinavisch oder Alekhine werden behandelt.

Sadler hebt hervor, dass Ntirlis konsequent auf Hauptvarianten setzt und mutige, ideenreiche Vorschläge macht. Es gebe „keinen geschlossenen Sizilianer und keinen feigen 3.Lb5+, um der Najdorf-Variante auszuweichen“, schreibt Sadler anerkennend. Stattdessen finde sich ein Mix aus neuen Ideen, modernen Engine-Linien und alten, frisch belebten Konzepten.

Besonders beeindruckt zeigt sich Sadler vom didaktischen Aufbau: In strategischen Varianten wie dem Ruy Lopez mit 11...Dxc7 sei weniger konkrete Theorie, sondern eher Inspiration gefragt – und genau diese liefere Ntirlis, unter anderem mit Modellpartien von Topalov und einer Engine-Partie zwischen Stockfish und Komodo. Gleichzeitig sei das Buch in taktisch schärferen Varianten wie der Scheveninger Sizilianisch detailliert genug, um unterschiedliche Zugfolgen abzudecken – inklusive Varianten über Taimanov- und Kan-Zugfolgen.

Für Sadler gelingt Ntirlis die Balance, die viele Repertoirebücher verfehlen: genug Inhalt, um dem Spieler Sicherheit zu geben, aber nicht so viel, dass man sich vor der Partie überfordert fühlt. Sein Fazit: „Ein wirklich hervorragendes Eröffnungsbuch – erneut – von diesem Autor. Und eine absolut verdiente 5-Sterne-Bewertung!“

Amazon-Klappentext:

Every chess player faces an opening dilemma: big main lines are complicated and time-consuming to learn, while easy-to-learn sidelines usually suffer from other defects. Finding the best of both worlds has been an impossible dream - until now! Reimagining 1.e4 offers the Holy Grail of a simple, easy-to-learn White repertoire, which packs a punch against all of Black's main defences. In some lines, White unleashes a surprise as early as move 3. In others, White follows the known paths for a little longer, but only when there are big rewards to justify a modest effort.

Reimagining 1.e4: Nikolaos Ntirlis revolutioniert das Weißrepertoire
Quelle: Chessreads – „Chess book review, Reimagining 1.e4“, Stjepan Tomić

Nikolaos Ntirlis präsentiert in Reimagining 1.e4 ein tiefgründiges, analytisch dichtes Werk für erfahrene Spieler, die ihr Repertoire systematisch ausbauen wollen. Der Autor, bekannt für seine unkonventionellen Ideen, entwickelte viele seiner Konzepte ursprünglich auf Twitter, wo sie schnell Kultstatus erlangten. Das Buch bietet eine vollständige 1.e4-Arsenal gegen alle gängigen Verteidigungen – von Najdorf bis Berlin – mit Fokus auf konkrete Varianten und strukturelle Ideen.

Rezensent Stjepan Tomić lobt das Werk als eines der gehaltvollsten Eröffnungsbücher seiner Art, warnt aber vor dem hohen Anspruch: Lesen ohne Brett und Notizen sei unmöglich. Trotz der geringen Lesbarkeit (2/10) bewertet er den Nutzen für ehrgeizige Spieler als hoch. Selbst Spitzengroßmeister wie Anish Giri und Hikaru Nakamura hätten Ideen aus Ntirlis’ Analysen übernommen. Ein Muss für ambitionierte 1.e4-Spieler – aber nichts für Einsteiger.

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