Oscar Panno
Zitat von Conrad Schormann am 17. März 2025, 18:46 Uhrhttps://www.clarin.com/deportes/oscar-panno-cumple-90-anos-gloriosa-historia-leyenda-viva-ajedrez-mundial-anecdotas-imperdibles_0_5HSNjua4HN.html
Oscar Panno, eine lebende Legende des Schachs, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Der argentinische Großmeister hat eine Karriere hinter sich, die von unvergesslichen Partien, Begegnungen mit Weltmeistern und der goldenen Ära des argentinischen Schachs geprägt war. Als Jugendweltmeister von 1953 öffnete er die Türen für eine Generation von Schachspielern aus Südamerika und hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck in der Schachwelt.
Sein internationaler Durchbruch kam, als er 1953 mit gerade einmal 18 Jahren die Juniorenweltmeisterschaft in Kopenhagen gewann. In der entscheidenden Partie gegen den Schweizer Dieter Keller sicherte er sich den Titel durch ein strategisches Remisangebot. Nach dem Triumph folgte ein Anruf nach Hause, der statt der geplanten drei Minuten stolze 45 Minuten dauerte – ein symbolischer Moment, der die Bedeutung dieses Sieges für ihn und seine Familie widerspiegelte.
Panno wuchs in Buenos Aires auf und entdeckte das Schachspiel in seiner Kindheit, beeinflusst durch seinen Vater und seine Faszination für die Partieanalysen in der Zeitschrift "Leoplán". Ein Schlüsselmoment war sein Eintritt in den Schachklub von River Plate, wo er erstmals auf starke Gegner traf und sich in Turnieren bewährte. Sein Talent wurde früh erkannt, und mit Julio Bolbochán als Trainer gelang ihm der Sprung an die Weltspitze.
Nach seinem Sieg in Kopenhagen wurde er Teil der argentinischen Nationalmannschaft, die in den 1950er Jahren eine der stärksten der Welt war. Bei der Schacholympiade 1954 in Amsterdam belegte Argentinien hinter der Sowjetunion den zweiten Platz, ein historischer Erfolg, zu dem Panno mit seinem soliden Spiel auf dem dritten Brett maßgeblich beitrug. Mit Spielern wie Miguel Najdorf, Julio Bolbochán und Héctor Rossetto bildete er eine goldene Generation des argentinischen Schachs.
Sein nächster großer Meilenstein war das Interzonenturnier von Göteborg 1955, wo er sich mit einem herausragenden dritten Platz für das Kandidatenturnier 1956 qualifizierte. Dort spielte er gegen Größen wie Smyslow, Keres und Petrosian. Sein strategisches Verständnis und seine solide Positionstechnik machten ihn zu einem gefürchteten Gegner.
https://youtu.be/xAKIgrE0nBM
Panno vs. Spassky, Interzonenturnier Göteborg 1955
Trotz dieser Erfolge entschied sich Panno gegen eine Karriere als Schachprofi und setzte seine Ingenieursstudien fort. Er spielte weiterhin auf höchstem Niveau, jedoch mit begrenzter Turnieraktivität. Bei den Schacholympiaden blieb er über Jahrzehnte eine Stütze der argentinischen Mannschaft und nahm zwischen 1954 und 1992 an elf Olympiaden teil.
Panno hatte das Privileg, gegen sieben Schachweltmeister anzutreten: Smyslow, Tal, Petrosian, Spassky, Fischer, Karpov und Kasparow. Besonders bemerkenswert war seine Beziehung zu Bobby Fischer. Beim Interzonenturnier in Palma de Mallorca 1970 kam es zu einer kuriosen Situation: Fischer, der den Schabbat einhielt, wollte seine Partie gegen Panno verlegen lassen. Die Organisatoren lehnten ab, was dazu führte, dass Panno kampflos unterlag. Später versuchte Fischer, ihn zu überreden, die Partie privat auszutragen, doch Panno blieb standhaft und antwortete mit einem trockenen "Diese Partie habe ich bereits um 16 Uhr gespielt".
Als erfahrener Trainer und Theoretiker prägte Panno auch die Schachstrategie. Er entwickelte eine Variante in der Königsindischen Verteidigung, die seinen Namen trägt, und hinterließ nachhaltige Spuren in der Eröffnungstheorie. Seine Leidenschaft für das Schach beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Spiel selbst – er engagierte sich intensiv in der Schachpädagogik und setzte sich für die Verbreitung des Schachs als Bildungsinstrument ein. Sein Programm "Ajedrez con Panno" brachte Tausenden von Schülern in Argentinien das Schachspiel näher.
Sein Vermächtnis reicht über seine Turniererfolge hinaus. Er ist eine Ikone des argentinischen Schachs, ein Mentor für Generationen von Schachspielern und ein Botschafter des "königlichen Spiels". Judit Polgar, die stärkste Schachspielerin der Geschichte, bezeichnete ihn als Vorbild für kommende Generationen, nicht nur als Spieler, sondern auch als Lehrer und inspirierende Persönlichkeit.
Oscar Panno, eine lebende Legende des Schachs, feiert heute seinen 90. Geburtstag. Der argentinische Großmeister hat eine Karriere hinter sich, die von unvergesslichen Partien, Begegnungen mit Weltmeistern und der goldenen Ära des argentinischen Schachs geprägt war. Als Jugendweltmeister von 1953 öffnete er die Türen für eine Generation von Schachspielern aus Südamerika und hinterließ einen unauslöschlichen Eindruck in der Schachwelt.
Sein internationaler Durchbruch kam, als er 1953 mit gerade einmal 18 Jahren die Juniorenweltmeisterschaft in Kopenhagen gewann. In der entscheidenden Partie gegen den Schweizer Dieter Keller sicherte er sich den Titel durch ein strategisches Remisangebot. Nach dem Triumph folgte ein Anruf nach Hause, der statt der geplanten drei Minuten stolze 45 Minuten dauerte – ein symbolischer Moment, der die Bedeutung dieses Sieges für ihn und seine Familie widerspiegelte.
Panno wuchs in Buenos Aires auf und entdeckte das Schachspiel in seiner Kindheit, beeinflusst durch seinen Vater und seine Faszination für die Partieanalysen in der Zeitschrift "Leoplán". Ein Schlüsselmoment war sein Eintritt in den Schachklub von River Plate, wo er erstmals auf starke Gegner traf und sich in Turnieren bewährte. Sein Talent wurde früh erkannt, und mit Julio Bolbochán als Trainer gelang ihm der Sprung an die Weltspitze.
Nach seinem Sieg in Kopenhagen wurde er Teil der argentinischen Nationalmannschaft, die in den 1950er Jahren eine der stärksten der Welt war. Bei der Schacholympiade 1954 in Amsterdam belegte Argentinien hinter der Sowjetunion den zweiten Platz, ein historischer Erfolg, zu dem Panno mit seinem soliden Spiel auf dem dritten Brett maßgeblich beitrug. Mit Spielern wie Miguel Najdorf, Julio Bolbochán und Héctor Rossetto bildete er eine goldene Generation des argentinischen Schachs.
Sein nächster großer Meilenstein war das Interzonenturnier von Göteborg 1955, wo er sich mit einem herausragenden dritten Platz für das Kandidatenturnier 1956 qualifizierte. Dort spielte er gegen Größen wie Smyslow, Keres und Petrosian. Sein strategisches Verständnis und seine solide Positionstechnik machten ihn zu einem gefürchteten Gegner.
Panno vs. Spassky, Interzonenturnier Göteborg 1955
Trotz dieser Erfolge entschied sich Panno gegen eine Karriere als Schachprofi und setzte seine Ingenieursstudien fort. Er spielte weiterhin auf höchstem Niveau, jedoch mit begrenzter Turnieraktivität. Bei den Schacholympiaden blieb er über Jahrzehnte eine Stütze der argentinischen Mannschaft und nahm zwischen 1954 und 1992 an elf Olympiaden teil.
Panno hatte das Privileg, gegen sieben Schachweltmeister anzutreten: Smyslow, Tal, Petrosian, Spassky, Fischer, Karpov und Kasparow. Besonders bemerkenswert war seine Beziehung zu Bobby Fischer. Beim Interzonenturnier in Palma de Mallorca 1970 kam es zu einer kuriosen Situation: Fischer, der den Schabbat einhielt, wollte seine Partie gegen Panno verlegen lassen. Die Organisatoren lehnten ab, was dazu führte, dass Panno kampflos unterlag. Später versuchte Fischer, ihn zu überreden, die Partie privat auszutragen, doch Panno blieb standhaft und antwortete mit einem trockenen "Diese Partie habe ich bereits um 16 Uhr gespielt".
Als erfahrener Trainer und Theoretiker prägte Panno auch die Schachstrategie. Er entwickelte eine Variante in der Königsindischen Verteidigung, die seinen Namen trägt, und hinterließ nachhaltige Spuren in der Eröffnungstheorie. Seine Leidenschaft für das Schach beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Spiel selbst – er engagierte sich intensiv in der Schachpädagogik und setzte sich für die Verbreitung des Schachs als Bildungsinstrument ein. Sein Programm "Ajedrez con Panno" brachte Tausenden von Schülern in Argentinien das Schachspiel näher.
Sein Vermächtnis reicht über seine Turniererfolge hinaus. Er ist eine Ikone des argentinischen Schachs, ein Mentor für Generationen von Schachspielern und ein Botschafter des "königlichen Spiels". Judit Polgar, die stärkste Schachspielerin der Geschichte, bezeichnete ihn als Vorbild für kommende Generationen, nicht nur als Spieler, sondern auch als Lehrer und inspirierende Persönlichkeit.
Zitat von Conrad Schormann am 17. März 2025, 18:54 UhrOscar Pannos großer Triumph: Der erste argentinische Schachweltmeister
Am 21. Juli 1953 schrieb Oscar Panno Schachgeschichte: Mit seinem Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Kopenhagen wurde er als erster Argentinier Weltmeister im Schach und erst der zweite Lateinamerikaner, der einen FIDE-Titel errang – nach José Raúl Capablanca, der 1921 Weltmeister wurde. 70 Jahre später erinnert sich Panno noch immer an dieses Turnier, das nicht nur seine Karriere prägte, sondern auch das argentinische Schach auf die Weltbühne hob. Am Ende entschied er das Duell um den Titel mit Klaus Darga für sich, der später Großmeister und deutscher Bundestrainer wurde.
Fridrik Olafsson, Oscar Panno, Bent Larsen und Klaus Darga
Ein herausfordernder Weg nach Kopenhagen
Panno reiste mit seinem Trainer Julio Bolbochán aus Buenos Aires nach Dänemark. Die 36-stündige Reise führte sie über Amsterdam, damals die Basis von Aerolíneas Argentinas für europäische Verbindungen. Kopenhagen war eine Stadt, die sich noch von den Folgen des Zweiten Weltkriegs erholte, und die Turnierlogistik war weit entfernt vom heutigen Standard. Statt Hotels wurden die Spieler bei Gastfamilien untergebracht. Doch Bolbochán bestand darauf, dass er und Panno in einem kleinen Motel am Stadtrand unterkamen, um sich optimal vorbereiten zu können.
Schon in der ersten Nacht erlebten sie eine Überraschung: Weil es im hohen Norden Europas mitten im Sommer kaum dunkel wurde, weckten die ersten Sonnenstrahlen Panno und seinen Trainer bereits kurz nach drei Uhr morgens. Kurzerhand hängten sie eine Decke vors Fenster, um in Zukunft etwas länger schlafen zu können.
Turnierverlauf: Ein harter Kampf um den Titel
Das Turnier fand in der Redaktion der dänischen Zeitung "Politiken" statt und wurde zunächst in zwei Vorrundengruppen mit je zehn Spielern ausgetragen. Panno qualifizierte sich mit 6 Punkten als Zweiter seiner Gruppe für die Finalrunde, hinter dem Titelverteidiger Borislav Ivkov. In der zweiten Gruppe setzte sich Klaus Darga mit 6,5 Punkten durch.
Die Finalrunde begann für Panno stark: Er besiegte in der ersten Partie den Isländer Friðrik Ólafsson und legte direkt einen weiteren Erfolg gegen Ivkov nach, der in der Nimzo-Indischen Verteidigung keine Chance hatte. Das Match gegen Darga endete mit einem Remis, bevor Panno eine Marathonpartie gegen den dänischen Lokalmatador Bent Larsen spielte. Nach einer hitzigen Unterbrechung – die Schiedsrichter hatten anscheinend vergessen, die Fortsetzung seiner Partie vorzubereiten – kämpfte Panno sich durch 83 Züge zum Sieg. Eine Schlüsselpartie, wie sich später herausstellte.
Nach weiteren Siegen und Remis stand am 21. Juli die letzte Runde an. Sowohl Darga als auch Panno hatten fünf Punkte und waren uneinholbar in Führung. Während Darga gegen Jonathan Penrose remisierte, spielte Panno gegen den Schweizer Dieter Keller, den einzigen Gegner, der ihn im Turnierverlauf besiegt hatte. Als sein Trainer Bolbochán erkannte, dass Panno im direkten Vergleich durch das Sonneborn-Berger-System vorn lag, riet er ihm, ein Remis anzubieten. Keller nahm das Angebot an – und Panno war Weltmeister.
Empfang als Nationalheld
Noch am selben Tag rief Pannos Familie aus Buenos Aires in der argentinischen Botschaft an, um mit ihm zu sprechen. Sein Trainer warnte ihn davor, mehr als drei Minuten zu telefonieren, da Auslandsgespräche extrem teuer waren – doch vor lauter Emotionen bemerkte Panno nicht, dass er bereits 45 Minuten gesprochen hatte.
Als er nach Argentinien zurückkehrte, wurde er wie ein Nationalheld empfangen. Sein Verein River Plate ehrte ihn mit einer Zeremonie im Stadion, bei der er mit den Fußball-Legenden Ángel Labruna und Félix Loustau den Anstoß für ein Spiel geben durfte. Auch Staatspräsident Juan Domingo Perón gratulierte ihm und bot ihm eine Reise nach Paris an – doch Panno lehnte ab, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Oscar Pannos großer Triumph: Der erste argentinische Schachweltmeister
Am 21. Juli 1953 schrieb Oscar Panno Schachgeschichte: Mit seinem Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Kopenhagen wurde er als erster Argentinier Weltmeister im Schach und erst der zweite Lateinamerikaner, der einen FIDE-Titel errang – nach José Raúl Capablanca, der 1921 Weltmeister wurde. 70 Jahre später erinnert sich Panno noch immer an dieses Turnier, das nicht nur seine Karriere prägte, sondern auch das argentinische Schach auf die Weltbühne hob. Am Ende entschied er das Duell um den Titel mit Klaus Darga für sich, der später Großmeister und deutscher Bundestrainer wurde.
Fridrik Olafsson, Oscar Panno, Bent Larsen und Klaus Darga
Ein herausfordernder Weg nach Kopenhagen
Panno reiste mit seinem Trainer Julio Bolbochán aus Buenos Aires nach Dänemark. Die 36-stündige Reise führte sie über Amsterdam, damals die Basis von Aerolíneas Argentinas für europäische Verbindungen. Kopenhagen war eine Stadt, die sich noch von den Folgen des Zweiten Weltkriegs erholte, und die Turnierlogistik war weit entfernt vom heutigen Standard. Statt Hotels wurden die Spieler bei Gastfamilien untergebracht. Doch Bolbochán bestand darauf, dass er und Panno in einem kleinen Motel am Stadtrand unterkamen, um sich optimal vorbereiten zu können.
Schon in der ersten Nacht erlebten sie eine Überraschung: Weil es im hohen Norden Europas mitten im Sommer kaum dunkel wurde, weckten die ersten Sonnenstrahlen Panno und seinen Trainer bereits kurz nach drei Uhr morgens. Kurzerhand hängten sie eine Decke vors Fenster, um in Zukunft etwas länger schlafen zu können.
Turnierverlauf: Ein harter Kampf um den Titel
Das Turnier fand in der Redaktion der dänischen Zeitung "Politiken" statt und wurde zunächst in zwei Vorrundengruppen mit je zehn Spielern ausgetragen. Panno qualifizierte sich mit 6 Punkten als Zweiter seiner Gruppe für die Finalrunde, hinter dem Titelverteidiger Borislav Ivkov. In der zweiten Gruppe setzte sich Klaus Darga mit 6,5 Punkten durch.
Die Finalrunde begann für Panno stark: Er besiegte in der ersten Partie den Isländer Friðrik Ólafsson und legte direkt einen weiteren Erfolg gegen Ivkov nach, der in der Nimzo-Indischen Verteidigung keine Chance hatte. Das Match gegen Darga endete mit einem Remis, bevor Panno eine Marathonpartie gegen den dänischen Lokalmatador Bent Larsen spielte. Nach einer hitzigen Unterbrechung – die Schiedsrichter hatten anscheinend vergessen, die Fortsetzung seiner Partie vorzubereiten – kämpfte Panno sich durch 83 Züge zum Sieg. Eine Schlüsselpartie, wie sich später herausstellte.
Nach weiteren Siegen und Remis stand am 21. Juli die letzte Runde an. Sowohl Darga als auch Panno hatten fünf Punkte und waren uneinholbar in Führung. Während Darga gegen Jonathan Penrose remisierte, spielte Panno gegen den Schweizer Dieter Keller, den einzigen Gegner, der ihn im Turnierverlauf besiegt hatte. Als sein Trainer Bolbochán erkannte, dass Panno im direkten Vergleich durch das Sonneborn-Berger-System vorn lag, riet er ihm, ein Remis anzubieten. Keller nahm das Angebot an – und Panno war Weltmeister.
Empfang als Nationalheld
Noch am selben Tag rief Pannos Familie aus Buenos Aires in der argentinischen Botschaft an, um mit ihm zu sprechen. Sein Trainer warnte ihn davor, mehr als drei Minuten zu telefonieren, da Auslandsgespräche extrem teuer waren – doch vor lauter Emotionen bemerkte Panno nicht, dass er bereits 45 Minuten gesprochen hatte.
Als er nach Argentinien zurückkehrte, wurde er wie ein Nationalheld empfangen. Sein Verein River Plate ehrte ihn mit einer Zeremonie im Stadion, bei der er mit den Fußball-Legenden Ángel Labruna und Félix Loustau den Anstoß für ein Spiel geben durfte. Auch Staatspräsident Juan Domingo Perón gratulierte ihm und bot ihm eine Reise nach Paris an – doch Panno lehnte ab, um Zeit mit seiner Familie zu verbringen.
Zitat von Conrad Schormann am 17. März 2025, 18:58 UhrOscar Panno: Ein Leben zwischen Bauingenieurwesen und Schachlegende
Der erste südamerikanische Juniorenweltmeister hat nicht nur als Spieler, sondern auch als Lehrer und Theoretiker das Schach nachhaltig geprägt. Seine Karriere verlief in einzigartiger Weise zwischen zwei Welten: der Präzision des Ingenieurwesens und der Kunst des Schachs. Während andere Großmeister ihre gesamte Energie dem Spiel widmeten, entschied sich Panno bewusst für einen anderen Weg – ein Leben, das gleichermaßen von akademischer Exzellenz und strategischem Denken geprägt war.
Von River Plate zum Ingenieurwesen
Panno wurde am 17. März 1935 in eine einfache Familie in Buenos Aires geboren. Schon früh zeigte er eine ungewöhnliche Neigung zu strategischen Spielen. Sein Einstieg ins Schach war beinahe zufällig: Sein Vater kaufte ihm eine Sammlung von Brettspielen, darunter ein Schachspiel, das bald seine ganze Aufmerksamkeit fesselte. Doch es war nicht nur das Spiel, das ihn faszinierte – es war das Studium, die Tiefe der Analyse, die ihn in den Bann zog. Bereits mit zwölf Jahren fand er seinen Weg in den Schachraum des renommierten Sportclubs River Plate, wo er unter der Anleitung von Alfredo Espósito und später unter dem legendären Trainer Julio Bolbochán seine Fähigkeiten perfektionierte.
Gleichzeitig verfolgte Panno einen akademischen Weg, der für einen Spitzensportler außergewöhnlich war. Er schrieb sich an der Universität von Buenos Aires für ein Bauingenieurstudium ein und bewies damit, dass seine analytischen Fähigkeiten nicht nur auf dem Schachbrett von unschätzbarem Wert waren. Sein Studium war kein Nebenschauplatz – er nahm es mit derselben Disziplin und Akribie in Angriff, mit der er auch seine Partien spielte.
Der Weltmeistertitel und die Entscheidung für ein zweites Standbein
1953 katapultierte sich Panno mit seinem Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft in die Weltspitze des Schachs. Sein Triumph in Kopenhagen machte ihn zum ersten Südamerikaner, der diesen Titel gewann, und zum neuen Hoffnungsträger des argentinischen Schachs. Doch anders als viele seiner Konkurrenten entschied sich Panno gegen eine ausschließliche Profikarriere. Während die Sowjets ihre Spieler mit staatlicher Förderung unterstützten und sich ihre westlichen Konkurrenten voll auf das Spiel konzentrierten, teilte Panno seine Zeit zwischen Schach und Ingenieurwesen. Diese Balance machte ihn zu einer Ausnahmeerscheinung im internationalen Schach.
Seine Ingenieurskarriere nahm nach seinem Studium Fahrt auf. Er war an großen Infrastrukturprojekten in Argentinien beteiligt, darunter die Konstruktion wichtiger Verkehrsverbindungen in Buenos Aires. In den 1970er-Jahren gründete er sein eigenes Unternehmen für Bauprojekte, doch die wirtschaftliche Lage während der Diktatur unter Martínez de Hoz zwang ihn schließlich zur Schließung seiner Firma. Trotz dieser Rückschläge blieb Panno sowohl als Ingenieur als auch als Schachspieler aktiv – zwei parallele Karrieren, die sich gegenseitig befruchteten.
Lehrer und Theoretiker des Schachs
Panno war nicht nur ein brillanter Spieler, sondern auch ein Vordenker des Spiels. Seine Analysen trugen zur Entwicklung der Theorie bei, insbesondere im Bereich der Indischen Verteidigungen. Die Panno-Variante der Königsindischen Verteidigung ist ein Beweis für sein tiefgehendes Verständnis strategischer Konzepte. Doch sein größtes Vermächtnis liegt nicht nur in seinen Partien, sondern in seiner Fähigkeit, sein Wissen weiterzugeben.
Ab den 1970er-Jahren begann Panno, sich zunehmend der Schachlehre zu widmen. Er unterrichtete an Schulen, Schachclubs und Universitäten, war ein Mentor für mehrere Generationen argentinischer Talente und entwickelte innovative Lernmethoden. Seine jüngste Initiative ist die Digitalisierung seines Wissens: Durch eine Online-Plattform stellt er Lehrmaterialien für Schulen und Lehrer bereit, um Schach als pädagogisches Werkzeug zu etablieren. Sein Ziel ist es, Schach in den Schulalltag zu integrieren und jungen Menschen die analytischen und strategischen Fähigkeiten zu vermitteln, die über das Spiel hinaus von Bedeutung sind.
Oscar Panno: Ein Leben zwischen Bauingenieurwesen und Schachlegende
Der erste südamerikanische Juniorenweltmeister hat nicht nur als Spieler, sondern auch als Lehrer und Theoretiker das Schach nachhaltig geprägt. Seine Karriere verlief in einzigartiger Weise zwischen zwei Welten: der Präzision des Ingenieurwesens und der Kunst des Schachs. Während andere Großmeister ihre gesamte Energie dem Spiel widmeten, entschied sich Panno bewusst für einen anderen Weg – ein Leben, das gleichermaßen von akademischer Exzellenz und strategischem Denken geprägt war.
Von River Plate zum Ingenieurwesen
Panno wurde am 17. März 1935 in eine einfache Familie in Buenos Aires geboren. Schon früh zeigte er eine ungewöhnliche Neigung zu strategischen Spielen. Sein Einstieg ins Schach war beinahe zufällig: Sein Vater kaufte ihm eine Sammlung von Brettspielen, darunter ein Schachspiel, das bald seine ganze Aufmerksamkeit fesselte. Doch es war nicht nur das Spiel, das ihn faszinierte – es war das Studium, die Tiefe der Analyse, die ihn in den Bann zog. Bereits mit zwölf Jahren fand er seinen Weg in den Schachraum des renommierten Sportclubs River Plate, wo er unter der Anleitung von Alfredo Espósito und später unter dem legendären Trainer Julio Bolbochán seine Fähigkeiten perfektionierte.
Gleichzeitig verfolgte Panno einen akademischen Weg, der für einen Spitzensportler außergewöhnlich war. Er schrieb sich an der Universität von Buenos Aires für ein Bauingenieurstudium ein und bewies damit, dass seine analytischen Fähigkeiten nicht nur auf dem Schachbrett von unschätzbarem Wert waren. Sein Studium war kein Nebenschauplatz – er nahm es mit derselben Disziplin und Akribie in Angriff, mit der er auch seine Partien spielte.
Der Weltmeistertitel und die Entscheidung für ein zweites Standbein
1953 katapultierte sich Panno mit seinem Sieg bei der Junioren-Weltmeisterschaft in die Weltspitze des Schachs. Sein Triumph in Kopenhagen machte ihn zum ersten Südamerikaner, der diesen Titel gewann, und zum neuen Hoffnungsträger des argentinischen Schachs. Doch anders als viele seiner Konkurrenten entschied sich Panno gegen eine ausschließliche Profikarriere. Während die Sowjets ihre Spieler mit staatlicher Förderung unterstützten und sich ihre westlichen Konkurrenten voll auf das Spiel konzentrierten, teilte Panno seine Zeit zwischen Schach und Ingenieurwesen. Diese Balance machte ihn zu einer Ausnahmeerscheinung im internationalen Schach.
Seine Ingenieurskarriere nahm nach seinem Studium Fahrt auf. Er war an großen Infrastrukturprojekten in Argentinien beteiligt, darunter die Konstruktion wichtiger Verkehrsverbindungen in Buenos Aires. In den 1970er-Jahren gründete er sein eigenes Unternehmen für Bauprojekte, doch die wirtschaftliche Lage während der Diktatur unter Martínez de Hoz zwang ihn schließlich zur Schließung seiner Firma. Trotz dieser Rückschläge blieb Panno sowohl als Ingenieur als auch als Schachspieler aktiv – zwei parallele Karrieren, die sich gegenseitig befruchteten.
Lehrer und Theoretiker des Schachs
Panno war nicht nur ein brillanter Spieler, sondern auch ein Vordenker des Spiels. Seine Analysen trugen zur Entwicklung der Theorie bei, insbesondere im Bereich der Indischen Verteidigungen. Die Panno-Variante der Königsindischen Verteidigung ist ein Beweis für sein tiefgehendes Verständnis strategischer Konzepte. Doch sein größtes Vermächtnis liegt nicht nur in seinen Partien, sondern in seiner Fähigkeit, sein Wissen weiterzugeben.
Ab den 1970er-Jahren begann Panno, sich zunehmend der Schachlehre zu widmen. Er unterrichtete an Schulen, Schachclubs und Universitäten, war ein Mentor für mehrere Generationen argentinischer Talente und entwickelte innovative Lernmethoden. Seine jüngste Initiative ist die Digitalisierung seines Wissens: Durch eine Online-Plattform stellt er Lehrmaterialien für Schulen und Lehrer bereit, um Schach als pädagogisches Werkzeug zu etablieren. Sein Ziel ist es, Schach in den Schulalltag zu integrieren und jungen Menschen die analytischen und strategischen Fähigkeiten zu vermitteln, die über das Spiel hinaus von Bedeutung sind.