Jan Smejkal
Zitat von Conrad Schormann am 22. März 2025, 9:49 UhrJan Smejkal – Der tschechische Großmeister mit legendären Zeitnotschlachten
Jan Smejkal, geboren am 22. März 1946 in Lanškroun, gehört zu den bedeutendsten tschechischen Schachspielern überhaupt. Berühmt ist er vor allem für seinen kompromisslosen Kampfgeist und seine legendären „Zeitnotschlachten“, in denen er oft trotz erheblicher Zeitknappheit beeindruckende Leistungen zeigte.
Seine Schachlaufbahn begann früh: Schon mit acht Jahren lernte Smejkal das Spiel kennen, und mit gerade einmal 17 nahm er erstmals an der tschechoslowakischen Meisterschaft teil. Sein Talent war offensichtlich, und 1970 wurde er Internationaler Meister, bereits zwei Jahre später folgte der Titel des Großmeisters.
Die 1970er Jahre waren Smejkals große Zeit. Er galt als einer der besten Spieler der Welt und trat mehrfach in den wichtigen Interzonenturnieren an, die über die Teilnahme an den Kandidatenkämpfen zur Weltmeisterschaft entschieden. Besonders knapp war es 1973 in Leningrad: Dort verlor er in der entscheidenden letzten Runde gegen den späteren Weltmeister Anatoli Karpow und verpasste so denkbar knapp den Einzug ins Kandidatenturnier.
https://youtu.be/g3UtFkrw6uE
Im Laufe seiner Karriere gewann Jan Smejkal insgesamt dreimal die Landesmeisterschaft der Tschechoslowakei: 1973, 1979 und 1986. International machte er ebenfalls regelmäßig auf sich aufmerksam: Er siegte unter anderem zweimal beim prestigeträchtigen Rubinstein-Memorial in Polanica-Zdrój (1970 und 1972), beim Großmeisterturnier der Dortmunder Schachtage 1977 und beim Schachfestival in Bad Wörishofen 1985.
Neben den großen Erfolgen im Einzelspiel war Smejkal ein herausragender Mannschaftsspieler. Zehnmal vertrat er sein Land bei Schacholympiaden – zunächst für die Tschechoslowakei und 1994 auch für die Tschechische Republik. Höhepunkt seiner olympischen Karriere war 1982 in Luzern: Zusammen mit Jan Ambroz, Vlastimil Jansa, Vlastimil Hort, Ľubomír Ftáčnik und Jan Plachetka errang er sensationell den zweiten Platz hinter der Sowjetunion. Dabei erzielte er an Brett 2 beeindruckende 10 Punkte aus 14 Partien.
In der Weltrangliste erreichte Smejkal im Januar 1976 mit einer Elo-Zahl von 2615 seinen Höhepunkt und befand sich damals auf Augenhöhe mit Legenden wie Michail Tal auf dem 11. Platz weltweit.
Seine Karriere war jedoch nicht immer frei von politischen Einflüssen. Interventionen des damaligen kommunistischen Regimes beeinträchtigten zeitweise seine sportlichen Chancen, sodass ihm trotz herausragender Leistungen der ganz große Wurf auf dem Weg zur Schachkrone verwehrt blieb. Dennoch bezwang er regelmäßig namhafte Gegner wie Luděk Pachman, Miroslav Filip, Vlastimil Hort, Lubomir Kavalek oder Vlastimil Jansa.
Neben seiner beeindruckenden Karriere in der Heimat spielte Smejkal lange Jahre in der deutschen Bundesliga, zunächst für die SG Enger-Spenge (1983–1985), später beim Münchener SC 1836 (1985–1993) und zuletzt für den SK Passau (1995–2000). In Tschechien blieb er seinem Heimatverein TJ Dopravní podniky Prag treu und gewann mit TJ Bohemians Prag 1994 sowie mit ŠK DP Mladí Prag 2001 die nationale Meisterschaft.
Nach dem Ende des Kommunismus 1989 zog sich Jan Smejkal weitgehend aus dem professionellen Schach zurück, widmete sich seiner Familie und begann eine Laufbahn als Unternehmer. Trotz seines Rückzugs bleibt sein Name in der Schachwelt unvergessen: 2005 belegte er in einer Umfrage nach dem besten tschechoslowakischen Schachspieler des Jahrhunderts den beachtlichen 9. Platz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Smejkal
https://praguechess.cz/poradane-akce-detail.php?id_akce=24&akce_menu=doplnek&znak=11&langue=en
https://my-chess.com/sachopedie/article/463
Jan Smejkal – Der tschechische Großmeister mit legendären Zeitnotschlachten
Jan Smejkal, geboren am 22. März 1946 in Lanškroun, gehört zu den bedeutendsten tschechischen Schachspielern überhaupt. Berühmt ist er vor allem für seinen kompromisslosen Kampfgeist und seine legendären „Zeitnotschlachten“, in denen er oft trotz erheblicher Zeitknappheit beeindruckende Leistungen zeigte.
Seine Schachlaufbahn begann früh: Schon mit acht Jahren lernte Smejkal das Spiel kennen, und mit gerade einmal 17 nahm er erstmals an der tschechoslowakischen Meisterschaft teil. Sein Talent war offensichtlich, und 1970 wurde er Internationaler Meister, bereits zwei Jahre später folgte der Titel des Großmeisters.
Die 1970er Jahre waren Smejkals große Zeit. Er galt als einer der besten Spieler der Welt und trat mehrfach in den wichtigen Interzonenturnieren an, die über die Teilnahme an den Kandidatenkämpfen zur Weltmeisterschaft entschieden. Besonders knapp war es 1973 in Leningrad: Dort verlor er in der entscheidenden letzten Runde gegen den späteren Weltmeister Anatoli Karpow und verpasste so denkbar knapp den Einzug ins Kandidatenturnier.
Im Laufe seiner Karriere gewann Jan Smejkal insgesamt dreimal die Landesmeisterschaft der Tschechoslowakei: 1973, 1979 und 1986. International machte er ebenfalls regelmäßig auf sich aufmerksam: Er siegte unter anderem zweimal beim prestigeträchtigen Rubinstein-Memorial in Polanica-Zdrój (1970 und 1972), beim Großmeisterturnier der Dortmunder Schachtage 1977 und beim Schachfestival in Bad Wörishofen 1985.
Neben den großen Erfolgen im Einzelspiel war Smejkal ein herausragender Mannschaftsspieler. Zehnmal vertrat er sein Land bei Schacholympiaden – zunächst für die Tschechoslowakei und 1994 auch für die Tschechische Republik. Höhepunkt seiner olympischen Karriere war 1982 in Luzern: Zusammen mit Jan Ambroz, Vlastimil Jansa, Vlastimil Hort, Ľubomír Ftáčnik und Jan Plachetka errang er sensationell den zweiten Platz hinter der Sowjetunion. Dabei erzielte er an Brett 2 beeindruckende 10 Punkte aus 14 Partien.
In der Weltrangliste erreichte Smejkal im Januar 1976 mit einer Elo-Zahl von 2615 seinen Höhepunkt und befand sich damals auf Augenhöhe mit Legenden wie Michail Tal auf dem 11. Platz weltweit.
Seine Karriere war jedoch nicht immer frei von politischen Einflüssen. Interventionen des damaligen kommunistischen Regimes beeinträchtigten zeitweise seine sportlichen Chancen, sodass ihm trotz herausragender Leistungen der ganz große Wurf auf dem Weg zur Schachkrone verwehrt blieb. Dennoch bezwang er regelmäßig namhafte Gegner wie Luděk Pachman, Miroslav Filip, Vlastimil Hort, Lubomir Kavalek oder Vlastimil Jansa.
Neben seiner beeindruckenden Karriere in der Heimat spielte Smejkal lange Jahre in der deutschen Bundesliga, zunächst für die SG Enger-Spenge (1983–1985), später beim Münchener SC 1836 (1985–1993) und zuletzt für den SK Passau (1995–2000). In Tschechien blieb er seinem Heimatverein TJ Dopravní podniky Prag treu und gewann mit TJ Bohemians Prag 1994 sowie mit ŠK DP Mladí Prag 2001 die nationale Meisterschaft.
Nach dem Ende des Kommunismus 1989 zog sich Jan Smejkal weitgehend aus dem professionellen Schach zurück, widmete sich seiner Familie und begann eine Laufbahn als Unternehmer. Trotz seines Rückzugs bleibt sein Name in der Schachwelt unvergessen: 2005 belegte er in einer Umfrage nach dem besten tschechoslowakischen Schachspieler des Jahrhunderts den beachtlichen 9. Platz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Smejkal
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Zitat von Conrad Schormann am 22. März 2025, 9:50 Uhrhttps://twitter.com/dgriffinchess/status/1903333321079234571
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