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Jan Michael Sprenger

Jan Michael Sprenger: Zwischen Philosophie und Schach

Quelle: General-Anzeiger Bonn – „Spurensuche: Schach-Großmeister Jan Michael Sprenger“, Wolfgang Ley (für Abonnenten)

Jan Michael Sprenger, 42, vereint zwei Welten, die beide auf Präzision und Denken beruhen: Schach und Philosophie. Der gebürtige Kölner ist Großmeister und Professor für Philosophie an der Universität Turin.

Zum Schach kam Sprenger früh – durch seine Kinderfrau, die ihn als Fünfjährigen für das „königliche Spiel“ begeisterte. Beim Klub Kölner Schachfreunde lernte er die Grundlagen, später spielte er in der Bundesliga für den Godesberger SK. Dort erlebte er seine besten Jahre als aktiver Spieler und feierte Siege gegen Größen wie Rustam Kasimjanow und Alexei Schirow.

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Parallel studierte Sprenger Mathematik und Philosophie an der Universität Bonn, wo er 2008 mit summa cum laude promovierte. Für kurze Zeit gehörte er der Sportfördergruppe der Bundeswehr an, um sich ganz dem Schach widmen zu können. Doch mit zunehmender wissenschaftlicher Verantwortung verlagerte sich sein Schwerpunkt: Heute forscht und lehrt er in Turin über Logik, Wissenschaftstheorie und Rationalität.

Trotz der akademischen Karriere blieb Schach für ihn mehr als Erinnerung. Sprenger spielte in den höchsten Ligen der Niederlande, Belgiens, Österreichs und Kroatiens – oft mit Augenzwinkern, wie seine Anekdoten aus der holländischen Meesterklasse zeigen.

In Turin hat Sprenger eine neue Heimat gefunden. Dort schätzt er das gute Essen, die Lebensqualität – und seine Frau Enza, eine Musiklehrerin, die er 2021 kennenlernte und 2025 heiratete. Zwischen Forschung, Klavier und gelegentlichen Schachturnieren bleibt für ihn die Erkenntnis: „Eine verlorene Partie tut mehr weh, als eine gewonnene Freude bereitet.“

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