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Grand Prix ab 3. Februar in Berlin

Stand der Dinge vor dem Grand Prix ab dem 3. Februar in Berlin, veröffentlicht vom Schachbund. Es steht nichts drin, was Leser dieser Seite nicht längst wüssten, aber allemal ist es eine schöne Zusammenfassung, außerdem sind einige der weiterführenden Links interessant.

Vincent Keymer beim FIDE-Grand-Prix in Berlin

25. Januar 2022

Levon Aronian, Daniil Dubov und Santosh Gujrathi Vidit sind in der Gruppe von Vincent Keymer

Nur noch wenige Tage, dann steht Vincent Keymer vor der größten Herausforderung seiner noch jungen Schachkarriere. Der 17-Jährige gehört zu den 24 qualifizierten Spielern, die in den nächsten drei Monaten beim FIDE-Grand-Prix um zwei Plätze im Kandidatenturnier zur Weltmeisterschaft kämpfen. Keymer, der seit Dezember letzten Jahres die deutsche FIDE-Rangliste anführt, hat sich die Teilnahme am Grand Prix durch seinen fünften Platz beim Grand-Swiss-Turnier im November 2021 in Riga erspielt.

Doch nicht nur der Vorstoß eines deutschen Spielers in ein WM-Qualifikationsturnier mit den besten Spielern der Welt ist ein herausragendes Ereignis: Zwei der drei Grand-Prix-Turniere finden in Berlin statt, das erste ab dem 3. Februar, das zweite ab dem 24. März.
Die Spielpaarungen für das in Kürze beginnende erste Turnier stehen bereits fest. Keymer spielt in einer Gruppe mit Levon Aronian (USA), Santosh Vidit Gujrathi (Indien) und Daniil Dubov (Russland). Nur der Gewinner dieser Gruppe qualifiziert sich für das Halbfinale mit den drei anderen Gruppensiegern.

Berlin 03.02.-17.02.2022 | Belgrad 28.02.-14.03.2022 | Berlin 21.03.-04.04.2022

Kaiserhöfe im Jahr 2010

Jörg Zägel/Wikimedia Commons
Kaiserhöfe im Jahr 2010

Die 24 Teilnehmer des diesjährigen Grand-Prix spielen jeweils zwei der drei Turniere mit. Demzufolge ergeben sich 16 Spieler je Turnier und Vincent Keymer wird bei den beiden Berliner Qualifikationen an den Start gehen. Spielort ist ein 1912 und 1914 errichtetes Gebäudeensemble in der Straße Unter den Linden. Es wurde am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört und nach dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren wieder genutzt. Von Anfang des 21. Jahrhunderts bis 2008 sanierte ein Unternehmer die Gebäude und gab ihnen den Namen "Kaiserhöfe".
In den Kaiserhöfen befindet sich der neugegründete World Chess Club Berlin (Mittelstr. 51-52), in dessen Räumen das eigentliche Turnier stattfindet.

Die 16 Teilnehmer des ersten Berliner Turniers wurden für die Einteilung in vier etwa gleichstarke Gruppen in vier Lostöpfe gepackt, die sich wie folgt zusammensetzten:

  • Topf 1: Ding Liren (China) 2799, Levon Aronian (USA) 2772, Wesley So (USA) 2772, Alexander Grichuk (Russland) 2764
  • Topf 2: Richard Rapport (Ungarn) 2763, Leinier Dominguez Perez (USA) 2752, Hikaru Nakamura (USA) 2736, Santosh Vidit Gujrathi (Indien) 2727
  • Topf 3: Dmitry Andreykin (Russland) 2724, Daniil Dubov (Russland) 2720, Pentala Harikrishna (Indien) 2717, Vladimir Fedozeev (Russland) 2704
  • Topf 4: Alexey Shirov (Spanien) 2704, Grigory Oparyn (Russland) 2681, Vincent Keymer (Deutschland) 2664, Etienne Bacrot (Frankreich) 2642

Vincent Keymer (in Topf 4) konnte es nur mit je einem Spieler aus den Töpfen eins bis drei zu tun bekommen. Shirov, Oparyn und Bacrot waren auszuschließen, da sie im gleichen Lostopf wie Keymer waren.

Die Auslosung ergab schließlich folgende Konstellation für die Gruppe 3:

Spieler LandEloWRL-Platz
Levon Aronian27726-8
Santosh Vidit Gujrathi272722
Daniil Dubov272024
Vincent KeymerVincent Keymer266473-74
WRL-Platz = Weltranglisten-Platz

Eine schwere Gruppe für Vincent Keymer. Doch welche Gruppe wäre das nicht gewesen.

Levon Aronian ist mit 39 Jahren der älteste von Keymers Gegnern. Der gebürtige Armenier spielt seit einigen Monaten für die USA. Sein Aufstieg in die Weltspitze begann 2004, seit Januar 2006 war seine Elo-Zahl meistens weit oberhalb von 2750. Trotzdem er seit vielen Jahren zu den absolut besten Schachspielern unseres Planeten zählt, spielte er noch nie um eine Weltmeisterschaft.
Für Aronian, der 2003/04 auch einige Monate für Deutschland gemeldet war, ist Berlin wie die zweite Heimat, seitdem er seit 2001 für einige Jahre mit seiner Familie hier wohnte.

Der 27-jährige Inder Santosh Gujrathi Vidit gehört seit 2016 zu den einhundert besten Schachspielern der Welt. Im September 2017 erklomm er erstmals den 2700er Gipfel. Die seit rund zwei Jahren andauernde Pandemie setzte seinem Vormarsch erst einmal ein Ende und er konnte kaum Turniere spielen. Wie auch die meisten anderen Schachspieler.

Daniil Dubov (25) sorgte nach der Weltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen (Norwegen) und Yan Nepomniachtchi (Russland) für Aufregung, als bekannt wurde, das er wieder (wie 2018) einer der Sekundanten von Carlsen war - anstatt seinen Landsmann Nepomniachtchi zu unterstützen.
Dubov ist für seine kreativen Eröffnungsideen bekannt und seine Partien werden immer gern verfolgt.

 

Preisgeld

Jeder der 16 Teilnehmer wird mindestens 5.000 Euro Preisgeld erhalten. Für die Spieler, die in ihren Gruppen nicht Letzte werden, ist sogar noch mehr drin. Für Platz drei werden 7.000 und für Platz zwei 9.000 Euro ausgeschüttet. Gruppensieger bekommen 12.000 Euro. Der Sieger der K.o.-Ausscheidung erhält 24.000 Euro, der zweitplatzierte 18.000 Euro.

Tickets

Gespielt wird in allen vier Gruppen doppelrundig. Die Runden 1-4 finden vom 4. bis 7. Februar statt und die Runden 5 und 6 nach einem Ruhetag am 9. und 10. Februar. Beginn ist jeweils um 15 Uhr. Alle weiteren Details zum Turnier können Sie unserer Unterseite entnehmen.

Tickets können für alle Spieltage erworben werden. Der Tagespreis beträgt 28 US-Dollar bzw. 25 Euro. Aufgrund der Hygieneauflagen durch die Corona-Pandemie werden pro Tag nur 30 Tickets verkauft. Außerdem ist der Zutritt nur nach der 2G+-Regel möglich: "Vollständige Impfung mit EU-zertifiziertem Impfstoff oder ein Genesungsnachweis und zusätzlich eine Auffrischungsbescheinigung oder ein negatives Testergebnis."

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