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Gernot Gauglitz

“Schluss mit dem Rumtingeln”: Wie der Schachprofi Gernot Gauglitz Unternehmer wurde

Der Unternehmer und Internationale Meister Gernot Gauglitz, Hauptsponsor des Deutschen Schachbunds (DSB), kritisiert die ausbleibende Entwicklung bei der Sponsorenakquise. Er selbst unterstütze den DSB nun seit 2011 über sein Unternehmen UKA, weitere neue Geldgeber seien jedoch kaum hinzugekommen. Beim Weltschachverband funktioniere es besser, dort habe zuletzt etwa Google ein WM-Turnier unterstützt. 

Er regt an, potenzielle Geldgeber gezielt miteinander zu vernetzen. Einmal im Jahr solle der Verband eine Veranstaltung für Unternehmer organisieren, um Möglichkeiten auszuloten, wie Schach im professionellen Rahmen unterstützt werden könne. Ein solches Treffen habe es zuletzt vor vielen Jahren gegeben, erinnert er sich: „Damals hat die Deutsche Bahn in Potsdam eingeladen – aber seither ist das nicht mehr gang und gäbe.“

Der Schachbund und seine Sponsoren: Als der DSB 2012 eine größere Veranstaltung mit dem Sponsor Bahn organisierte, war die vor allem darauf ausgelegt, ein paar Tage lang eine möglichst üppige Sause und sich selbst zu feiern. Etwas Zukunftsfähiges, Fortsetzbares, Entwicklungsfähiges stand nicht auf der Agenda. Stattdessen standen hinterher erhebliche Nachforderungen des DSB an die Bahn im Raum, weil der Schachbund dutzende ausländische Schachmeister eingeflogen hatte, deren Auftritt honoriert werden musste. Bahnchef Richard Lutz (rechts) war dem Vernehmen nach nicht amüsiert. Gernot Gauglitz (Mitte) mit seiner UKA hält dem DSB weiterhin die Treue. (Foto: Schachbund)

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Auch zur Strategie innerhalb des DSB äußert sich Gauglitz kritisch, hält sich aber für den falschen Ansprechpartner. „Da dürfen Sie nicht den Sponsor fragen, sondern denjenigen, der den Sponsor suchen müsste“, sagt er mit Blick auf die DSB-Führung. Sponsoring funktioniere, das zeigten andere Beispiele – aber man müsse es eben aktiv betreiben.

Ob er selbst künftig auch Spieler persönlich unterstützen würde, schließt Gauglitz nicht aus. Bisher beschränke er sich jedoch auf Leistungssport und institutionelle Förderung: „Ich will das nicht ausschließen, aber wenn ich’s mache, dann richtig – mit Konzept und Entwicklungsplan.“

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