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Gata Kamsky

“Ob sich mein Leben wiederholt?”: Gata Kamsky im Interview

Zusammenfassung (AI):

Gata Kamsky: Ein Leben zwischen Schach und Trauma

Der ehemalige FIDE-WM-Finalist Gata Kamsky sprach in einem Interview auf Ilya Levitovs YouTube-Kanal offen über seine schwere Kindheit und die traumatischen Erfahrungen mit seinem Vater Rustam Kamsky.

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Rustam, ein ehemaliger Boxer und späterer Fotograf, zwang seinen Sohn zum Schach, nachdem er in einer Zeitung über das Karpov-Kasparov-WM-Match gelesen hatte. Gata wollte jedoch ein normales Leben führen, doch sein Vater zwang ihn mit Drohungen und Gewalt zum Training. Er hatte niemanden, an den er sich wenden konnte, da seine Eltern ihn und seine Schwester getrennt hatten. Schach wurde für ihn kein Hobby, sondern ein Mittel zum Überleben.

Sein Vater misshandelte ihn körperlich, verbrannte seine Hand zur Strafe und griff ihn in der Öffentlichkeit an – etwa als er nach einer Niederlage einen Stuhl nach ihm warf. Gata lief oft von zu Hause weg, doch Schach bot ihm eine Zuflucht. „Ich spielte verlorene Stellungen weiter, weil ich nicht nach Hause wollte.“

1989 floh er mit seinem Vater in die USA, wurde dort Juniorenmeister und arbeitete hart, um Weltmeister zu werden – nicht aus Leidenschaft, sondern um seinem Vater zu entkommen. „Je schneller ich Weltmeister werde, desto eher lässt er mich in Ruhe.“ 1996 unterlag er Anatoli Karpov im FIDE-WM-Finale.

Ein skandalöser Vorfall ereignete sich 1994 im PCA-Halbfinale gegen Nigel Short. Kamsky hatte eine Erkältung und hustete während der Partie. Als Short ihn bat, damit aufzuhören, war Gata abgelenkt und verlor. Rustam drohte Short daraufhin mit dem Tod, woraufhin er aus dem Spielbereich verbannt wurde.

Kamsky zog sich später fast zehn Jahre aus dem Schach zurück, um Jura zu studieren, kehrte aber zurück und blieb auch mit 50 Jahren ein starker Spieler. Erst mit 30 erlebte er zum ersten Mal ein unabhängiges Leben, als er heiratete. Sein Fazit: „Es war mir nie wichtig, Weltmeister zu werden. Wichtiger war es, ein normales, glückliches Leben zu führen.“

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