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Europäische Mannschaftsmeisterschaft 2025

In Batumi (Georgien) beginnt am 5. Oktober die Europäische Mannschaftsmeisterschaft 2025, das bedeutendste Teamturnier des Kontinents. Mehr als 30 Nationalmannschaften treten in neun Runden nach Schweizer System gegeneinander an. Gespielt wird im klassischen Format mit 90 Minuten für 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie sowie 30 Sekunden Inkrement pro Zug. Die Runden starten täglich um 13 Uhr. Austragungsort ist das Grand Bellagio Convention Hotel, ein Fünf-Sterne-Haus an der Schwarzmeerküste. Neben der offenen Meisterschaft findet zeitgleich die Frauen-Europameisterschaft statt. Die drei bestplatzierten Teams erhalten Pokale sowie Gold-, Silber- und Bronzemedaillen, zusätzlich werden die besten Einzelleistungen ausgezeichnet.

Livepartien, Ergebnisse, Tabelle

chess-results.

Team-EM in Batumi: Fehlstart der Männer, Auftaktsieg der Frauen
Quelle: Deutscher Schachbund – „Team-EM in Batumi: Fehlstart der Männer gegen Dänemark, Frauen besiegen georgische Auswahl“, 5. Oktober 2025

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Zum Auftakt der Mannschafts-Europameisterschaft in Batumi erlebten die deutschen Teams einen gegensätzlichen Start. Während die Frauen ein schwer erkämpftes 3:1 gegen die dritte georgische Auswahl feierten, unterlagen die Männer überraschend mit 1,5:2,5 gegen Dänemark.


In Georgien und für die dort lebenden Menschen gibt es gerade Wichtigeres als Schach.

Männerteam stolpert gegen Dänemark
Das von Jan Gustafsson betreute Männerteam war an Nummer eins gesetzt, doch der Start misslang. Dmitrij Kollars verlor nach einem taktischen Fehlgriff gegen Mads Andersen, die übrigen drei Partien von Vincent Keymer, Rasmus Svane und Frederik Svane endeten remis. Damit stand eine 1,5:2,5-Niederlage zum Auftakt.
Gustafsson, der Matthias Blübaum zunächst pausieren ließ, sprach von einem „klassischen Fehlstart“ und forderte, den Blick „schnell nach vorne zu richten“. Er hatte sich für eine flexible Aufstellung entschieden, um Farbverteilungen besser steuern zu können, musste aber feststellen, dass der Plan noch nicht aufging. Nächster Gegner ist die Schweiz.

Frauen mit Arbeitssieg gegen Georgien 3
Das Frauenteam um Hanna Marie Klek, Josefine Safarli, Lara Schulze und Kateryna Dolzhykova gewann nach hartem Kampf mit 3:1 gegen die junge dritte Mannschaft des Gastgebers. Dinara Wagner pausierte in der ersten Runde.
Trainer Zahar Efimenko lobte den „Kampfgeist“ seiner Spielerinnen: Safarli und Dolzhykova gewannen ihre Partien, Klek und Schulze spielten remis. Nach verhaltenem Beginn wendete sich das Match zugunsten des DSB, als Safarli aus einer unscheinbaren Stellung heraus den entscheidenden Punkt erzielte.
Efimenko sprach von einem „Arbeitssieg“ und kündigte an, dass Wagner in den kommenden Runden zum Einsatz kommen werde. Nächster Gegner der deutschen Frauen ist die Türkei.

Team-EM in Batumi: Beide deutschen Teams treffen auf Georgien

Nach zwei Siegen in Folge wartet auf die deutschen Frauen bei der Europäischen Mannschaftsmeisterschaft 2025 in Batumi die bislang schwerste Aufgabe: In der dritten Runde geht es gegen das topgesetzte Team aus Georgien, den klaren Turnierfavoriten mit Nana Dzagnidze, Bella Khotenashvili und Lela Javakhishvili an den Spitzenbrettern. Deutschland reist mit vier Punkten und großem Selbstvertrauen in das Spitzenduell – nach dem 2,5:1,5 gegen die Türkei durch den Sieg von Lara Schulze am vierten Brett.

Auch die deutschen Männer treffen am Dienstag auf eine georgische Auswahl, allerdings ist deren erste Mannschaft im Open nicht so stark einzuschätzen wie das Frauenteam. Nach dem klaren 3:1 gegen die Schweiz, mit Siegen von Vincent Keymer und Matthias Blübaum, liegt Deutschland im Mittelfeld und gilt als Favorit in der Begegnung mit Georgien I.

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Beide Matches beginnen am Dienstag um 13 Uhr – für die Frauen geht es darum, ganz oben zu bleiben, für die Männer darum, Anschluss nach oben zu halten.

Doppelschlag gegen Georgien – und jetzt wartet der alte Rivale
Quelle: European Team Chess Championship 2025 (Chess-Results, 7. Oktober 2025)

Mit zwei Siegen gegen Georgien haben sich die deutschen Mannschaften bei der Europameisterschaft in Budva eindrucksvoll zurückgemeldet. Sowohl die Männer als auch die Frauen gewannen ihre Matches der dritten Runde und spielen nun um die vorderen Plätze.

Frauen: Sieg über den Topfavoriten – und die Erinnerung an alte Wunden

Ein Sieg, der in Erinnerung bleiben dürfte: Die deutsche Frauenmannschaft bezwang die topgesetzten Georgierinnen mit 2½:1½. Nach zwei klaren Erfolgen gegen Georgien III und die Türkei war dies der erste große Prüfstein – und zugleich eine Revanche für viele knappe Niederlagen der vergangenen Jahre.

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Einzelergebnisse:

  • Nana Dzagnidze (GEO) – Dinara Wagner (GER) ½:½

  • Nino Batsiashvili – Hanna-Marie Klek 0:1

  • Lela Javakhishvili – Josefine Heinemann (Safarli) ½:½

  • Bella Khotenashvili – Kateryna Dolzhykova ½:½

Doppelsieg gegen Georgien! Hanna Marie Klek gewinnt, damit Mannschaftssieg gegen die Turnierfavoritinnen. 6:0 Punkte - und noch keine Partie verloren. Aber morgen geht es gegen die Angstgegnerinnen aus Aserbaidschan. Die Männer (4:2) morgen gegen die Ukraine.perlenvombodensee.de/forum/topic/...

Perlen vom Bodensee (@bodenseeperlen.bsky.social) 2025-10-07T14:03:29.410Z

Hanna-Marie Klek sorgte mit ihrem Sieg über Batsiashvili für den entscheidenden Punkt. 

Der Triumph katapultiert das deutsche Team mit 6:0 Punkten auf Rang 3, gleichauf mit Polen und Bulgarien. Keiner der vier bisherigen Gegner konnte die Deutschen besiegen – und keine Spielerin hat bislang eine Partie verloren.

In der vierten Runde (Mittwoch, 15 Uhr) kommt es nun zum nächsten brisanten Duell: Deutschland – Aserbaidschan.
Ein Gegner, der in der jüngeren EM-Geschichte fast schon so etwas wie ein Angstgegner war. 2023 hatte Deutschland eine gewonnene Begegnung noch aus der Hand gegeben (siehe Bericht unten). Damals hieß es am Ende 1½:2½. Besonders bitter: Hanna-Marie Klek und Josefine Heinemann verpassten damals denkbar knapp den möglichen Mannschaftssieg. Diesmal aber ist die Ausgangslage eine andere – mit Dinara Wagner als neuer Nummer eins und einem Team, das spielerisch wie mental gefestigt wirkt.

Europameisterschaft (5): Spitzenreiter!


Männer: Schlüsselpartien von Keymer und den Svanes

Auch die Männer gewannen gegen Georgien – und das klar mit 3:1. Nach dem verpatzten Auftakt gegen Dänemark und dem souveränen Pflichtsieg über die Schweiz war das der bisher stärkste Auftritt.

Einzelergebnisse:

  • Mikheil Mchedlishvili (GEO) – Vincent Keymer (GER) 0:1

  • Levan Pantsulaia – Rasmus Svane 0:1

  • Baadur Jobava – Matthias Blübaum 1:0

  • Luka Paichadze – Frederik Svane 0:1

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Vincent Keymer gewann seine zweite Partie in Folge, Frederik Svane punktete erstmals voll, Rasmus Svane blieb ungeschlagen. Nur Matthias Blübaum musste sich dem unorthodoxen Stil von Baadur Jobava geschlagen geben. Mit 4:2 Punkten hat das Team wieder Anschluss an die Spitze gefunden.

Am Mittwoch geht es gegen die Ukraine (5 MP), angeführt von Ruslan Ponomarjov und Anton Korobov.  Die deutschen Männer, die ihr Punktepolster schon verbraucht haben, stehen abermals unter Zugzwang. 


Zwischenstand und Ausblick

  • Frauen: 3 Siege, 6:0 Punkte, Rang 3 – nächstes Match gegen Aserbaidschan (5)

  • Männer: 2 Siege, 1 Niederlage, 4:2 Punkte – nächstes Match gegen Ukraine (5)

Beide Begegnungen beginnen am Mittwoch, 8. Oktober, um 13 Uhr.
Für die Frauen steht ein emotionales Wiedersehen an – gegen jene Aserbaidschanerinnen, die ihnen bei der letzten EM den Sieg entrissen. Diesmal wollen sie die Geschichte umschreiben.

Team-EM in Batumi: Deutsche Frauen siegen weiter, Männer mit Rückschlag
Quelle: DSB / Chess-Results / eigene Auswertung

Die deutschen Frauen bleiben bei der Team-Europameisterschaft in Batumi ungeschlagen. Nach dem 2,5:1,5 gegen Aserbaidschan führen sie das Feld punktgleich mit Polen an. Das Duell am Donnerstag (15 Uhr) ist damit das Spitzenspiel der fünften Runde – vier Siege gegen vier Siege.


Matchwinnerin Kateryna Dolzhykova | Foto: Finn Engesser/DSB

Die Aserbaidschanerinnen galten über Jahre als schwieriger Gegner, doch diesmal hielt das deutsche Team die Balance an den drei vorderen Brettern und setzte sich hinten durch. Dinara Wagner, Hanna-Marie Klek und Lara Schulze remisierten, Kateryna Dolzhykova gewann in einem langen Endspiel gegen Gulnar Mammadova und sicherte den entscheidenden Punkt.

Damit stehen die Deutschen bei acht Mannschaftspunkten und 10,5 Brettpunkten – die beste Bilanz seit vielen Jahren. In der fünften Runde wartet Polen, das mit demselben Score führt. Das Team mit Alina Kashlinskaya, Aleksandra Maltsevskaya, Oliwia Kiolbasa und Monika Socko hat bislang ebenfalls jedes Match gewonnen.
Die Paarungen lauten voraussichtlich:
Wagner–Kashlinskaya, Klek–Maltsevskaya, Schulze–Kiolbasa, Dolzhykova–Socko.


Einzelergebnisse 4. Runde | via DSB

Während die Frauen weiter glänzen, mussten die Männer einen Rückschlag hinnehmen. Gegen die Ukraine verloren Vincent Keymer, Matthias Blübaum, Dmitrij Kollars und Frederik Svane mit 1,5:2,5. Keymer remisierte gegen Ruslan Ponomarjow, Kollars und Svane hielten ihre Partien ebenfalls ausgeglichen, Blübaum verlor gegen Andrei Volokitin.

Damit stehen die Männer nach vier Runden bei 4:4 Punkten. Tabellenführer ist Titelverteidiger Serbien mit 8:0 Punkten, gefolgt von der Ukraine (7:1).
In der fünften Runde trifft Deutschland auf Bulgarien – ein Match mit besonderer Note: Am Spitzenbrett kommt es voraussichtlich zum Duell zwischen Vincent Keymer und Arkadij Naiditsch, dem ehemaligen deutschen Nationalspieler.
Naiditsch, inzwischen für Bulgarien am Start, ist wie Keymer einer von nur zwei Deutschen, die je die 2700-Elo-Marke überschritten haben. Sein Turnier in Batumi läuft bislang miserabel: vier Partien, null Punkte.

Nach vier von neun Runden stehen die deutschen Teams an entgegengesetzten Polen:
Die Frauen auf Titelkurs – die Männer auf der Suche nach Form. Doch noch ist das Turnier lang.

Team-EM in Batumi: Erste Niederlage für die deutschen Frauen – Männer mit Remis gegen Bulgarien
Quelle: Deutscher Schachbund / Chess-Results

Nach vier Siegen in Folge haben die deutschen Frauen bei der Team-Europameisterschaft in Batumi ihre erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen Polen verlor das Team mit 1½:2½.

Ergebnisse der Frauen (5. Runde)

  • IM Dinara Wagner (2410)IM Alina Kashlinskaya (2450) ½–½

  • WGM Josefine Safarli (2276)IM Aleksandra Maltsevskaya (2394) ½–½

  • FM Lara Schulze (2319)IM Oliwia Kiolbasa (2388) 0–1

  • WGM Kateryna Dolzhykova (2300)GM Monika Socko (2356) ½–½

Nach vier souveränen Siegen war Polen der bislang stärkste Gegner. Lara Schulze verlor nach einem taktischen Fehlgriff, während Dinara Wagner im Endspiel mit zwei Türmen gegen eine Dame kurz davor stand, das 2:2 zu retten. In der Tabelle bleibt Deutschland mit 8 Punkten auf Rang drei, hinter Polen (10) und Georgien 1 (8).

Ausblick auf die sechste Runde (10. Oktober)

In der sechsten Runde treffen die deutschen Frauen auf die Ukraine, die mit Anna Ushenina, Natalia Zhukova, Yuliia Osmak, Bozhena Piddubna und Inna Gaponenko antritt. Ushenina war Weltmeisterin 2012, Zhukova wurde zweimal Europameisterin (2000, 2015) – beide zählen zu den erfahrensten Spielerinnen des Turniers.

Männer mit 2:2 gegen Bulgarien

Nach der Niederlage gegen die Ukraine kamen die deutschen Männer gegen Bulgarien zu einem 2:2. Damit steht das Team bei 5 Punkten und im Mittelfeld der Tabelle.

Einzelergebnisse (5. Runde):

  • GM Vincent Keymer (2755)GM Arkadij Naiditsch (2587) ½–½

  • GM Rasmus Svane (2614)GM Martin Petrov (2540) ½–½

  • GM Dmitrij Kollars (2642)GM Radoslav Dimitrov (2496) 0–1

  • GM Frederik Svane (2638)GM Kiril Georgiev (2526) 1–0

Frederik Svane gewann seine Partie gegen den erfahrenen Kiril Georgiev, während Dmitrij Kollars verlor. Keymer und Rasmus Svane hielten ihre Partien remis.

In der sechsten Runde treffen die deutschen Männer auf die Slowakei mit den beiden früheren russischen Großmeistern Vladimir Fedoseev (2720) und Anton Demchenko (2628), dem Europameister von 2021. Beide Teams liegen mit 5 Punkten gleichauf.

Die sechste Runde beginnt am Freitag um 15 Uhr (MESZ) und wird auf SchachdeutschlandTV live kommentiert.

Team-EM in Batumi: Deutschland bleibt auf Medaillenkurs

Nach sechs Runden der Team-Europameisterschaft in Batumi kämpfen Deutschlands Frauen um eine Medaille, die Männer um den Anschluss an die Spitze. Am Sonntag in der siebten Runde treffen die Frauen auf Rumänien, die Männer auf Kroatien.

Die Frauenmannschaft kam gegen die Ukraine – angeführt von Exweltmeisterin Anna Ushenina – zu einem 2:2. Alle vier Bretter endeten remis: Dinara Wagner, Hanna Marie Klek, Josefine Safarli und Lara Schulze hielten die Begegnung ausgeglichen. Wagner überzeugte erneut am Spitzenbrett mit einer weiteren sicheren Partie gegen eine Gegnerin, die immerhin mal Weltmeisterin war. Schulze hatte am Vortag durch einen taktischen Ausrutscher gegen Polen ihre erste Niederlage kassiert, spielte diesmal aber sicher, ließ sich zum Schluss ein schwieriges Damenendspiel nicht abluchsen und stellte das 2:2 sicher. 

In der Tabelle liegen die deutschen Frauen nun mit 9 Mannschaftspunkten auf Platz zwei – hinter dem überragenden polnischen Team, das alle sechs Begegnungen gewonnen hat. Dahinter folgen die Ukraine, Rumänien und Aserbaidschan. Nach dem Ruhetag wird Deutschland gegen direkte Konkurrentinnen um Silber antreten. Eine Medaille ist realistisch, Gold wäre nur mit polnischen Ausrutschern noch erreichbar.

Auch individuell läuft es bemerkenswert konstant: Dolzhykova (3/4, Performance 2485) und Klek (3/5, Performance 2425) sind die Punktegarantinnen, Wagner bleibt ungeschlagen, und Safarli (3/5) liefert auf ihrem Brett stabile Remisergebnisse. Kein Ausfall, kein Einbruch – das Team agiert geschlossen.

Bei den Männern hat die deutsche Auswahl nach dem 3:1 gegen die Slowakei wieder in die Spur gefunden. Vincent Keymer und Frederik Svane erarbeiteten sich Endspielsiege, Rasmus Svane und Matthias Blübaum steuerten Remis bei. Keymer bleibt mit 4½ Punkten aus 6 Partien (Performance 2777) ungeschlagen und zählt zu den stärksten Spitzenbrettern des Turniers. Frederik Svane glänzt am vierten Brett ebenfalls mit 4½/6 und mehreren wichtigen Siegen.

In der Tabelle liegt das deutsche Team aktuell im oberen Mittelfeld, drei Punkte hinter der Spitze um die Niederlande und Aserbaidschan. Für das Podium braucht es in den verbleibenden Runden durchgehende Siege – theoretisch möglich, praktisch schwierig.

Mit dem Ruhetag am Samstag bietet sich jetzt die Chance, Kraft zu sammeln für den Schlussspurt. Für die Frauen geht es realistisch um Silber oder Bronze, für die Männer um einen Platz in den Top 5. 

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