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Eine Frau mit 1900? Nicht zu glauben.

Zusammenfassung des rbb-Beitrags „Sexismus im Schach – Die Dame wird häufig nur auf dem Brett respektiert“ (rbb24, 19.04.2025, 10:46 Uhr)

Schach gilt als extrem männerdominierter Sport: Nur rund zehn Prozent der Vereinsmitglieder in Deutschland sind Frauen. Spielerinnen wie Helen Raab berichten im rbb-Beitrag von sexistischen Erfahrungen beim Eintritt in die Schachszene. Als sie mit einem Elo-Wert von 1900 nach Berlin zog und dort einen neuen Verein suchte, wurde ihr Können mehrfach in Frage gestellt. Bei einem offenen Turnier musste sie sich, noch bevor sie teilnehmen durfte, einem „Prüfspiel“ gegen einen Mann unterziehen – initiiert von Vereinsmitgliedern, die nicht direkt mit ihr, sondern über sie sprachen.

Raab erzählt auch von sogenannten „Gentlemen-Sprüchen“: Verliert ein Mann gegen eine Frau, heißt es, er sei eben höflich gewesen. Gewinnt er, folgt ein spöttischer Kommentar über vertane Chancen. Dieses Verhalten lässt Frauen wie Raab an der eigenen Zugehörigkeit zur Schachwelt zweifeln.

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Der rbb dokumentiert: Viele Spielerinnen erleben ähnliche Situationen. Präsidentin Ingrid Lauterbach und Paul Meyer-Dunker bestätigen strukturelle Probleme. Ein offener Brief von über 100 Spielerinnen im Jahr 2023 blieb weitgehend folgenlos. Der Deutsche Schachbund will mit einem neuen Evaluationsprojekt Ursachen erfassen und Veränderungen anstoßen.

Solange sich die Bedingungen nicht bessern, bleiben Frauenligen laut vieler Spielerinnen wichtig – nicht als Abgrenzung, sondern als Schutzraum in einem Sport, in dem Frauen oft isoliert sind.

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