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DSB: Fördermittel kommen doch

Anfangs drohte dem DSB Verlust von Fördermitteln 2022/2023 in jeweils mittlerer fünfstelliger Höhe. Scheibchenweise stellt sich nun heraus, dass die Mittel doch kommen.

“Nicht zu kompensieren”: Innenministerium streicht DSB-Fördermittel

Schon im Februar erreichte den DSB ein Schreiben des BMI. Darin teilt das Ministerium unter anderem mit, „dass das BMI die Geltung des Erlasses vom 9.3.2022 für den Deutschen Schachbund e.V. für die im Jahr 2023 stattfindenden Qualifikationsturniere/-wettkämpfe zur Schach-Weltmeisterschaft grundsätzlich aussetzt. Damit wären diese Wettkämpfe für den DSB unter Berücksichtigung der geltenden Grundsätze der Förder- und Zuwendungsfähigkeit in den Projekten … auch bei Teilnahme russischer und weißrussischer Athletinnen und Athleten unter neutraler Flagge förderfähig.“

Jetzt steht fest, dass auch rückwirkend die Mittel von 2022 fließen. Offen ist noch die Förderung internationaler Jugendwettkämpfe 2023. Auch in dieser Sache ist DSB-Sportdirektor Kevin Högy optimistisch. Mitteilung des DSB:

Leistungssportförderung durch das Innenministerium gesichert

16. März 2023

Am 9. März 2022 teilte das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) dem Deutschen Schachbund mit, dass in Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Lehrgänge und Wettkämpfe in und mit Athletinnen & Athleten aus Russland und Belarus mit sofortiger Wirkung ihre Zuwendungsfähigkeit verlieren. Später präzisierte das Bundesverwaltungsamt (BVA) diese Förderrichtlinie, indem es auch unter neutraler Flagge startende Athlet:innen hier hinzuzählte. Dem Deutschen Schachbund drohten für die Jahre 2022 und 2023 jeweils Förderausfälle im mittleren fünfstelligen Bereich (der SPIEGEL berichtete). Diese Gefahr ist nun abgewendet.

Der Deutsche Schachbund hat zu einer Wiederwahl des ehemaligen Vize-Premiers Russlands als FIDE-Präsident eine klare Haltung vertreten. Wir haben eine Initiative zum Ausschluss von Russen und Belarusen an den diesjährigen Europameisterschaften gestartet. Und wir haben mehrfach und offen unsere Unterstützung der BMI-Linie demonstriert und kommuniziert.

Vor diesem Hintergrund erreicht den DSB nach zahlreichen Gesprächen und monatelangen Verhandlungen mit allen Partnern des organisierten Sports (BMI, BVA, Deutscher Olympischer Sportbund, Athleten Deutschland e. V.) am Dienstag, den 14. März 2023, die erlösende Nachricht:

"[...] dass das BMI die Geltung des Erlasses vom 9.3.2022 für den Deutschen Schachbund e.V. rückwirkend für die im Jahr 2022 mit dem Bescheid vom 11.11.2022 bewilligten Qualifikationsturniere und Wettkämpfe aussetzt, um Nachteile für den Deutschen Schachbund e.V. und mithin für deutsche Spitzensportler/innen zu verhindern.

Aufgrund der Ausnahmeregelung können die rückwirkend betroffenen Wettkämpfe/Einzelwettkämpfe in der Nachweisführung gegenüber dem BVA angezeigt werden. Im Hinblick auf die resultierenden Auswirkungen des Erlasses vom 9.3.2022 auf die VN-Prüfung zur JPL 2022 entstünden dem DSB keine nachteiligen Forderung.“

Mit dieser Ausnahmeregelung zum Erlass vom 9. März 2022 ist die Förderfähigkeit aller Wettkämpfe im Erwachsenen- und Nachwuchsbereich für 2022 bestätigt. Nachträgliche Rückforderungen an den DSB sind somit ausgeschlossen. Darüber hinaus hatte das BMI bereits am 31. Januar 2023 mitgeteilt, dass auch die Wettkämpfe im Erwachsenenbereich 2023 im Rahmen des laufenden WM-Zyklus eine Ausnahmegenehmigung erhalten und damit förderfähig bleiben, auch wenn Russen oder Belarusen unter neutraler Flagge teilnehmen sollten.

„Diese positive Mitteilung unserer Fördermittelgeber freut mich vor allem für unsere Kaderspieler:innen“, resümiert der Sportdirektor des Deutschen Schachbundes, Kevin Högy. „Die Zusage der Fördermittel für die internationalen Wettkämpfe schafft Planungssicherheit, sodass wir uns nun auf die anstehenden sportlichen Herausforderungen konzentrieren können. Einzig die Förderfähigkeit der Wettkämpfe 2023 im Nachwuchsbereich ist derzeit noch offen. Hier haben wir aber bereits positive Signale vom BMI erhalten. Ich bin zuversichtlich, dass auch diese Fördermittel schlussendlich fließen werden und wir unsere Nachwuchsathlet:innen bei den diversen Europa- und Weltmeisterschaften bestmöglich unterstützen werden können.“